Flashback: Rossis Welt

Mutmaßlich weil es kaum Klickzahlen auf Youtube gab, ist das wohl wieder eingestampft worden. Aber es macht irgendwie Spaß, mal wieder in die Redaktion zu gucken. Der Humor ist schräg und wahrscheinlich nur was für Liebhaber. Ich bin so einer. Und Euch kann’s ja egal sein.

Ausgabe 01/09

Fundstück der Woche (11. KW): The Longest Daycare

Manchmal gibt es auch Hoffnung: Seit die Simpsons in den letzten Staffel so abgebaut hatten habe ich nicht mehr geglaubt, daß sie es nochmal hinkriegen, ein bißchen Kultur zu produzieren. Sie können es aber immer noch.

So ungaublich süß und so mit dermaßen schön verbautem, subtilen Witz und Anspielungen aufgebaut, das sind meine Simpsons. Genießen Sie Maggie Simpson in: The longes Daycare. Ohne Worte.

Unsere Regierung… immer für ein Verbrechen gut.

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

Der Meineid unserer Minister. Die Regierungskoalition hat ja entgegen der Anträge von SPD, Grünen und Linkspartei am 28.3.2013 für die Privatisierung der deutschen Wasserversorgung gestimmt.

Man lese und staune: Privatisierung der Wasserversorgung: Der Bundestag hat am 28. Februar Anträge von Bündnis 90/Die Grünen (17/12394), der Linksfraktion (17/12482) und der SPD (17/12519) abgelehnt, die zum Ziel hatten, eine Privatisierung der Wasserversorgung als Folge von Vorgaben der EU zu verhindern. Die Grünen forderten die Bundesregierung auf, den EU-Richtlinienvorschlag zu den Dienstleistungskonzessionen, zur sogenannten Inhouse-Vergabe von Kommunen und zur interkommunalen Zusammenarbeit zu stoppen oder weitreichende Ausnahmen zu erwirken. Ihren Antrag lehnten in namentlicher Abstimmung 291 Abgeordnete ab, 249 stimmten ihm bei acht Enthaltungen zu. Die Linke hatte ebenfalls die Ablehnung des Richtlinienvorschlags verlangt. Auch sollten alle Versuche abgewehrt werden, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die zu einer Liberalisierung oder Privatisierung der Wasserversorgung führen können. In namentlicher Abstimmung votierten 299 Abgeordnete gegen diesen Antrag, 122 befürworteten ihn, es gab 124 Enthaltungen. Die SPD hatte in ihrem nicht namentlich abgestimmten Antrag die Regierung aufgefordert, sich der Auffassung des Bundesrates anzuschließen, dass es keiner europäischen Rechtsetzung zur Vergabe von Dienstleistungskonzessionen bedürfe und diese abzulehnen sei. Mit einer Dienstleistungskonzession wird eine kommunale Aufgabe von der Kommune vertraglich auf einen „Dritten“ übertragen, zum Beispiel auf ein kommunales Versorgungsunternehmen. Brüssel plant nun eine Ausschreibungspflicht für Dienstleistungskonzessionen, was aus Sicht der SPD eine „weitgehende Umorganisation der kommunalen Wirtschaft“ zur Folge hätte.

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Noch heute die Kampagne unterstützen: Wasser ist ein Menschenrecht!

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Hören Sie sich mal den Staatssekretär (Ministerium für Wirtschaft und Technologie) der FdP Hans-Joachim Otto an. Aber bitte keinen Sprengstoff in Griffweite haben, man könnte Lust bekommen, ihn zu werfen…:


Interessant ist, daß er anscheinend nicht über ein gewisses Mindestmaß von Ahnung verfügt. Mal ein bißchen Nachhilfe von meiner Seite:




Ganz besonders das hier ist ein interessantes Beispiel!



Noch heute die Kampagne unterstützen: Wasser ist ein Menschenrecht!

Flashback: Rossis Welt

Mutmaßlich weil es kaum Klickzahlen auf Youtube gab, ist das wohl wieder eingestampft worden. Aber es macht irgendwie Spaß, mal wieder in die Redaktion zu gucken. Der Humor ist schräg und wahrscheinlich nur was für Liebhaber. Ich bin so einer. Und Euch kann’s ja egal sein.

Ausgabe 12/08

Zweierlei Maß…

Wie die Sueddeutsche Zeitung berichtet hat die EU-Kommission Microsoft zu etwa einer halben Milliarde Euro verdonnert, weil Microsoft in seinem Windowssystem keine Browserauswahl mehr anbietet. Dies mußte die Firma aber bis 2014 eigentlich tun. Ist das sinnvoll?

Ich selber benutze Windwos (privat XP, dienstlich Windows 7 und XP) und das Mac OS X für privates und Studium, nebenher arbeite ich im Büro auch gelegentlich mit einem Linux oder sogar einer Open-Dos Distribution. Daß der Internet-Explorer ein schlechter Browser ist, sollte mittlerweile eigentlich jeder wissen – niemand wird aber daran gehindert, sich einen Browser nach Wahl downzuloaden, sei es Firefox, Opera oder Chrome.

Ich selber benutze den Fuchs so wie ich zuvor den Netscape Navigator benutzt hatte, ich bevorzuge es, meinen Browser nach meinen Wünschen zu gestalten und traue Google mit seinem Chrome nicht über den Weg; Keine Ahnung was der so alles mitschreibt. Opera hat den Vorteil, daß er im Gegensatz zu Firefox ein wirklich schlanker Browser ist der auch einigermaßen zuverlässig und schnell arbeitet, Firefox ist halt ein Speicherfresser par excellence.

Was ich nun aber nicht verstehe ist das zweiseitige Maß, mit dem hier gemessen wird. Wer Windows installiert hat halt den Explorer drauf (und kriegt ihn auch nicht los, weil das Ding wie zementiert in das Betriebssystem eingebunden ist), wer einen Mac kauft, bekommt den Safari frei Haus und muß auch da, wenn er eine Alternative möchte, selbst aktiv werden. Warum wird Apple nicht auch verknackt? Die Linux-Distribuition Ubuntu hat beispielsweise den Firefox gleich mitinstalliert. Na und?
Was die Wahlfreiheit angeht, so ist es ohne das Handy zu rooten bzw. einen Jailbreak durchzuführen (der streng genommen gegen die AGB der Hersteller verstößt, aber nicht illegal ist) unmöglich, einen anderen Store als den vorgegebenen anzuwählen. Habe ich ein Applehandy will es nur mit dem iStore, habe ich ein Googlehandy, nur den PlayStore.  Vorinstallierte Software zu entfernen ist ohne Rootzugang auch nicht möglich, also ist ein gewisser Prozentsatz des Handyspeichers gleich mit irgendwelchem Werbekram wie Newsdienste (als Shareware-Versionen gerne) oder Spieledemos zugemüllt.
Was das angeht: Wenn ich ein Auto kaufe, aber ein anderes Radio haben will, dann muß ich selber was tun. Will man den direkten Vergleich ziehen: Kauft man einen Mercedes, ist ein Mercedes-Motor drin. Bei einem Porsche ein Porschemotor. Will ich einen Trabbi mit einem Porschemotor und einem anderen Radio, so muß ich mich selber drum kümmern bzw. eine Fachwerkstatt mit der ungewöhnlichen Idee beglücken.

Eines mußt man allerdings auch verstehen: Microsoft hat mit zum Teil unlauteren Methoden den Natscape Navigator vom Markt verdrängt (HP hat bei der Verhandlung nachgewiesen, daß Microsoft Windows-Lizenzen einzieht, wenn ein Verkäufer den PC mit Windows und einem anderen vorinstallierten Browser anbietet) und nun gegen eine Auflage verstoßen, das ist ein ganz normaler und rechtlich einwandfreier Vorgang.

Letztendlich ist die Idee zwar gar nicht so blöd gewesen, aber im Grunde ist es Unsinn. Ein User, der einen PC soweit nicht bedienen kann, daß er einen eigenen Browser installiert, wird mit dem Fenster überfordert, jeder andere kann ohnehin tun was er will. Auch wenn das nicht die erste Strafe der EU für Microsoft ist, und auch wenn Microsoft kartellrechtlich eine zu dominante Stellung hat – warum kümmert sich die EU nicht mal um die Ölkonzerne oder die Pharmaindustrie? Da wäre mehr zu tun – und der Bürger könnte tatsächlich entlastet werden.

Aber vermutlich haben die zuviel Lobbyisten in Brüssel sitzen.

Wie der "schwarze Filz" tickt…

Das Beste an der Demokratie ist der gelegentliche Wechsel der Regierungsmehrheiten. Das führt dazu, daß nicht eine Gruppe alleine ihren Einfluß auf die Verwaltung, die Justiz und manchmal sogar die Medien ausübt, sondern daß es da gelegentlich zu einem Wechsel kommt.

Nun ist es in Bayern ja geradezu ein offenes Geheimnis, daß eine Verwaltungskarriere eine bestimmte Stufe nicht erreichen wird, wenn man nicht über das richtige Parteibuch verfügt. Hier ist es längst in Teilen zu einem „Filz“ gekommen, der eigentlich dringend durchbrochen werden muß, der Skandal um den Augsburger Staatsanwalt Winfried Maier, der wegen seiner Ermittlungen gegen Max Straß strafversetzt wurde, zeigte das überdeutlich. Geändert hat die Geschichte aber nichts.

Trotzdem begehren immer wieder einzelne Mitglieder der Gesellschaft auf. So auch der Journalist Peter Welchering, der über seine Heimatstadt Kornwestheim berichtet und das auf der Ebene von Blog und Twitter. Er beschreibt einen kleinen Finanzierungsskandal in Pattonville, wird daraufhin von den Lokalmedien (welche die Lufthoheit über den Stammtischen bislang genießen durften) bedroht und letztendlich sogar von Seiten der Kommunalen Politik bedrängt. Als Reaktion darauf beschreiben andere Journalisten offenbar auch derartige Erfahrungen, geradezu bedroht werden sie manchmal aus den Reihen der kommunalen Behörden.

Hallo, wo sind wir hier?

Man hat langsam wirklich das Gefühl, in einer Bananenrepublik gelandet zu sein.

Kurzer Nachtrag:
Auch wenn ich jetzt hier zwei Beispiele aus dem schwarzen Filz herausgegriffen habe, sollte ich alleine schon der Gerechtigkeit halber betonen, daß es umgekehrt auch nicht gut ist, wenn die andere Seite zu lange ununterbrochen regiert, siehe Kölner Klüngel. Wie gesagt, ein Wechsel ist demokratisch.
Interessant ist in dem Zusammenhang aber, daß man bei schwarzen Korruptionsfällen oftmals nur mit den Schultern zuckt, während die Bevölkerung Korruption bei der SPD immer besonders kritisch betrachtet. Das bringt einen zu einer interessanten Erkenntnis: Anscheinend hat man an die Sozialdemokratie nicht nur den höheren Anspruch was Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Sauberkeit angeht, sondern es gibt scheinbar auch noch einen gewissen Rest von gutem Ruf. Sonst wäre im anderen Fall die Enttäuschung auch nicht so groß…

Infotainment – au weia.

Mehr durch Zufall stolperte ich kürzlich im Portal GMX auf diese Seite, welche die „spektakulärsten Verschwörungstheorien“ zu versammeln verspricht. Beginnen soll das Ganze mit dem Brand des Reichstags 1933 – und da geht auch schon einiges los.

Die Überschrift „Nazis zündeten den Reichstag selbst an“ ist keine Verschwörungstheorie, sondern eine historische Theorie, die keine zwei Stunden nach dem Brand wohl erstmals von Willi Frischauer, Berichterstatter der Wiener Allgemeinen Zeitung, an seine Zeitung geschickt worden war.

In den 60er Jahren schließlich kam es zu einer Kontroverse der „streitenden Zunft“, also unter den Historikern, wobei letztendlich drei Täterschafttheorien in Frage kommen:

  1. Marinus van der Lubbe war ein Einzeltäter
  2. Die Täter sind aus den Reihen der NSDAP gekommen, um die nachfolgende „Reichstagsbrandverordnung“ zu ermöglichen
  3. Marinus van der Lubbe befand sich in Begleitung einiger kommunistischer Aktivisten, die tatsächlich die von den Nazis öffentlich vermutete Revolution starten wollten.

Es ist gar nicht so einfach, hier eine Position zu beziehen. Als gesichert gilt, daß van der Lubbe vor Gericht ziemlich seltsam auftrat, psychisch neben sich stehend, quasi wie unter Drogen gesetzt. Dennoch wird erbittert um die Schuldfrage gefochten und bis heute streiten sich Historiker um die Tatherrschaft. Die neueste Veröffentlichung von Hermann Graml (Zur Debatte über den Reichstagsbrand. In: Dieter Deiseroth (Hg.): Der Reichstagsbrand und der Prozess vor dem Reichsgericht. Berlin 2006) zweifelt sowohl die Mittäterschaft der Nazis, als auch die Alleintäterthese (die mehrheitlich unter Historikern vertreten wird) an.

Empfehlen möchte ich in dem Zusammenhang das Buch von Alexander Bahar und Wilfried Kugel: Der Reichstagsbrand. Wie Geschichte gemacht wird. Berlin 2001. Eine Tatsache allerdings bleibt bestehen: Dank der Reichstagsbrandverordnung konnten die Nazis verhindern, daß neben der SPD wenigstens auch die Kommunisten das Ermächtigungsgesetz am 23.3.1933 ablehnten.

Lady Di ermordet – und natürlich wurde auch die Mondlandung gefälscht.

Daß der Unfall von Lady Di und Dodi Al-Fayed für Schlagzeilen sorgte war klar, auch daß sich Verschwörungstheorien darum ranken, die lustiger kaum sein könnten. Ich hätte auch eine anzubieten: Bei der Hetzjagd hat sich die Presse einer besonderen Mittäterschaft schuldig gemacht – Lady Di und ihr Freund flohen schließlich vor den Paparazzis der englischen Boulevardpresse. Mit Verschwörungstheorien über ein Mordkomplott kann man davon aber munter ablenken…

Natürlich werden auch ganz wichtige Theorien bezüglich des 9/11 – Terroranschlages erwähnt, wobei ich mir da kein Urteil erlauben will weil bislang noch gar nichts endgültig erwiesen ist. Paul McCartney sei tot, die Titannic nicht untergegangen, Bin Laden noch am Leben…. ich verlor schon fast die Hoffnung, aber wenigstens kam der Quatsch mit der Mondlandung dann doch. Dem kann man viel entgegenhalten, aber das beste Argument lautet eigentlich: Warum haben die Russen bzw. die Sowjets, die ja live mithören konnten, denn nicht nachgewiesen, daß die Kommunikation nicht zwischen Houston und einer Raumfähre, sondern zwischen Houston und einem Filmstudio stattgefunden hat? Möglicher Weise weil sie eben doch zwischen Mond und Erde stattfand. Neben vielen anderen Klarstellungen

Tja, beim Rest (Kennedy-Attentat, HIV vom CIA und Bill Gates als Antichrist… *gäähn* ) ist immerhin noch ein Leckerbissen für mich dabei: Herbert Illig und das erfundene Mittelalter. Sein Büchlein habe ich im Studium mal gelesen… und auch die gigantischen Lücken seiner Argumentationskette gefunden. So behauptet er beispielsweise, daß es für die Zeit zwischen 700 und 1000 praktisch keine Urkunden gäbe…. Nun arbeite ich in einem Archiv und kann sagen: Ich hatte eine Urkunde Karls des Großen schon in der Hand. Sorry, das ist einfach Quatsch. Auch die Idee, daß es kaum archäologische Funde gibt ist Unsinn, es sei denn, man beschränkt sich auf das Pöringer Heimatmuseum bei der Suche. Dennoch hat die Chronologiekritik eine Menge Auftrieb durch diese Geschichte erfahren. Ich darf Ihen aber versichern: Das ist Unsinn.

Man fragt sich, warum das bald 700 Leute zu Meinungsäußerungen treibt. Was ist daran so bedeutsam wichtig – oder was veranlaßt Leute dazu, sich die Zeit zu nehmen und drunter zu schreiben, daß sie der Artikel nicht interessiert? Max Uthoff stellte in seinem Programm „oben bleiben“ süffisant fest, daß wir in einer Zeit Leben in der Menschen 49 cent dafür ausgeben, bei einer Ted-Umfrage „Weiß nicht“ oder „ist mir egal“ auszusagen. Da darf ich mir eine Frage erlauben: Warum schreib ich dann ’nen Artikel dazu?

Naja, ich interessiere mich für Geschichte. Dementsprechend klicke ich recht gern auf solche Links, die einen Artikel versprechen, der sich mit historischen Zusammenhängen befasst. Und naja, manchmal überkommt mich der Wunsch, die dann auch zu kommentieren. Immerhin habe ich so nun die MIttagspause rumgebracht, ohne meinen Bauch weiter zu mästen. VOn daher ist das gut für meine „Figur“.

Fundstück der Woche (10. KW): Wir sind wehrlos – aber nicht ehrlos!

Am 23. März 1933 brachten die Nazis mit Hilfe der bürgerlichen Parteien das „Gesetz zur Beseitigung von Not und Elend des Deutschen Volkes“, besser bekannt unter dem Begriff „Ermächtigungsgesetz“ durch den Reichstag, das 12 Jahre des staatlichen Terrors und der systematischen Verfolgung von religiösen und „rassischen“ Minderheiten ermöglichte.

Die einzige Partei, die dagegen gestimmt hatte, war die SPD, denn die Kommunisten waren zu dem Zeitpunkt bereits von der Terrormaschine der Nationalsozialisten eingeholt und inhaftiert worden.

Hier die Rede von Otto Wels (als Fragment leider nur) zum Nachhören. Hier als Text.