65 Jahr Grundgesetz – und ein Kniefall.

Völlig untergegangen vor lauter Europa-Wahl ist vermutlich, daß wir dieses Jahr auch 65 Jahre deutsches Grundgesetz feierten. Am 23.5.1949 ist seinerzeit das Grundgesetz als geltendes Gesetz im Verfassungsrange verabschiedet worden.

Dazu hat Dr. Navid Kermani im deutschen Bundestag eine wundervolle Rede gehalten. Ich möchte in den nächsten Tagen darauf noch ein wenig eingehen – und auch wie mit dem Grundgesetz umgegangen wird. Zunächst aber einmal einen weiteren Punkt der deutschen Geschichte, den Dr. Kermani so gut herausgearbeitet hat:

Denn wann und wodurch hat Deutschland, das für seinen Militarismus schon im 19. Jahrhundert beargwöhnte und mit der Ermordung von 6 Millionen Juden vollständig entehrt scheinende Deutschland, wann und wodurch hat es seine Würde wiedergefunden? Wenn ich einen einzelnen Tag, ein einzelnes Ereignis, eine einzige Geste benennen wollte, für die in der deutschen Nachkriegsgeschichte das Wort „Würde“ angezeigt scheint, dann war es ‑ und ich bin sicher, dass eine Mehrheit im Bundestag, eine Mehrheit der Deutschen und erst recht eine Mehrheit dort auf der himmlischen Tribüne mir jetzt zustimmen wird – dann war es der Kniefall von Warschau.
Das ist noch merkwürdiger als das Paradox, mit dem das Grundgesetz beginnt, und wohl beispiellos in der Geschichte der Völker: Dieser Staat hat Würde durch einen Akt der Demut erlangt. Wird nicht das Heroische gewöhnlich mit Stärke assoziiert, mit Männlichkeit und also auch physischer Kraft und am allermeisten mit Stolz? Hier jedoch hatte einer Größe gezeigt, indem er seinen Stolz unterdrückte und Schuld auf sich nahm, noch dazu Schuld, für die er persönlich, als Gegner Hitlers und Exilant, am wenigsten verantwortlich war: Hier hatte einer seine Ehre bewiesen, indem er sich öffentlich schämte. Hier hatte einer seinen Patriotismus so verstanden, dass er vor den Opfern Deutschlands auf die Knie ging.

Fundstück der Woche (21. KW): Die Volksfront gegen Europa

Wer „Das Leben des Brian“ gesehen hat wird die Szene erkennen, wer nicht, der sollte sich schämen. Aber vorher das Video angucken – und am Sonntag zur Wahl schreiten! 🙂

Interessante Ideen sollte man unterstützen

Es sterben die Zeitungen. Am Internet. Liest man jedenfalls viel. Springer reagiert darauf mit Mauerbau, andere mit überbordender Werbung und die meisten wollen Unterstützung durch den Staat (Stichwort: Leistungsschutzrecht). Aber einige sagen sich auch: „Machen wir es anders. Probieren wir’s doch mal mit Qualität.“

Der „Krautreporter“ ist am Start – eine Online-Journalismus Plattform, die sich das Ziel gesteckt hat in 30 Tagen rund 15.000 Unterstützer zu sichern, die mit jeweils 60€ ein Jahresabonnement kaufen. Gestoßen bin ich auf das Portal über den wundervollen Bildblog, und gerade eben habe ich mir auch ein Abo geleistet.

DIe Idee klingt nämlich gut: Wenige, dafür gehaltvolle Beiträge, die auf ein Onlinepublikum zugeschnitten sind, werbefrei anzubieten – dafür aber gegen ein bißchen Geld. Fünf Euro im Monat. Wenn ich mir überlege, wie sehr mich Online-Werbung nervt, bin ich mehr als bereit, ein bißchen Geld in so eine Idee zu stecken.

Zugegeben, was genau die Herren und (die paar) Damen bringen wollen, weiß ich noch nicht. Vielleicht ärgere ich mich auch nach zwei Monaten darüber. Andererseits finde zumindest ich persönlich die Namensgebung recht witzig, weil er viele Assoziationen wecken kann (mit der Meinung stehe ich aber wahrscheinlich alleine; Fast in jedem Bericht über das Thema finden sich in den Kommentaren haufenweise Leute die der Meinung sind, so ein Name verkaufe sich nicht. Zugegeben – der etwas zwanghafte Link zu „crowd“ wäre mir auch nicht gekommen. Aber „ins Kraut schießen“ schon eher…) und finde außerdem das Ziel gut. Vielleicht muß man einmal im Jahr als interessierter Mensch ein paar Euro investieren – vielleicht geht das dann nur in jedem zweiten Fall gut. Mag ja sein. Aber wenn niemand bei sowas mitmacht begraben wir die guten Ideen mit den schlechten zusammen – und irgendwie glaube ich nicht, daß das Vorteile bringt.

„Krautreporter“ ist nicht gerade eine deutsche Erfindung – ein derartiges Portal gibt es auch in den Niederlanden – den de Correspondent. Da hat es geklappt, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten. Dennoch – das Projekt ist nun oft zu lesen und zu hören in der „Netzwelt“, wesentlich seltener in den etablierten Medien. Es gibt reihenweise Leute, die Konzept, Idee, Prinzip oder Ausführung nicht mögen oder wenigstens von der Kommunikation enttäuscht sind und Enthusiasten, die sich auf eine neue Zukunft freuen, endlich vom ökonomischen Zwang wegkommen oder einfach mal eine neue Idee ausprobieren wollen. Dazwischen sind einige, die einfach mal abwarten.

Ich bin dafür, der Idee eine Chance zu geben. Wenn Sie mit mir da einer Meinung sind, können Sie ja unter krautreporter.de mitmachen. Eine Bedingung gibt es: Sie müssen über eine Kreditkarte verfügen.

Die Chancen für einen Erfolg stehen nicht unbedingt schlecht – heute ist der zweite Tag der Kampagne und bis zu diesem Zeitpunkt sind schon 2917 Unterstützer zusammengekommen. Das Tempo wird sich zwar nicht halten lassen – aber es sind noch 29 Tage Zeit.

Endlich – Dead Island Komplettlösung Teil III

Lange hat es gedauert – aber jetzt nach einem zweiwöchigen Urlaub kann ich ihnen endlich den dritten Teil meiner Komplettlösung von Dead Island vorlegen. Alle Suchgegenstände, alle Quests und sämtliche besonderen Orte sind hier konzentriert widergegeben. Das Dokument umfasst stolze 80 Seiten und steht ihnen als pdf (Dead Island Loesung Akt III) zur Verfügung Viel Spaß!