Ein bisschen Hoffnung…

Nachdem ein paar braune Spießgesellen unseren Pfarrer verjagt haben, hat sich nun Widerstand formiert. Das Bündnis „Bunt statt Braun“ ruft auf zu einer Solidaritätsbekundung in Zorneding.

Die Solidaritätskundgebung findet am morgigen Mittwoch, den 09. März um 18.00 Uhr in Zorneding im Rathauspark, gegenüber Wiesenweg 5 statt.

Im Anschluss an die Kundgebung ruft der Helferkreis Zorneding zu einer Lichterkette auf, die die beiden Kirchen und das Rathaus symbolisch verbinden soll. Jeder Teilnehmer soll sich dafür eine vor Wind geschützte Kerze mitbringen.

Wer da nicht teilnehmen kann, der kann seine Solidarität bei Change.org ausdrücken (klick). Ob sich Herr Ndjimbi-Tshiende allerdings umstimmen lässt, muss leider bezweifelt werden. Dennoch, jede Stimme gegen Intoleranz, Rassismus, Verbohrtheit und Menschenverachtung zählt!

An manchen Tagen…

An manchen Tagen prasselt es wirklich von allen Seiten auf einen ein. Heute ist so ein Tag – eigentlich ging es Sonntag Abend schon los, als ich den Fehler machte und „nochmal schnell in die Nachrichten schauen“ wollte. Meldungen wie 1930 allernorts.

Zuerst muss ich lesen, dass es dem christlichen Barbarenhaufen gelingt, einen Pfarrer aus dem Dorf zu jagen. Er hat nämlich schwarze Haut. Das scheint zu genügen. Dann kommt die AfD in Hessen bei der Kommunalwahl auf durchschnittlich 13%, deren geistigen Brüder von der NPD sind zwar landesweit dort wo sie hingehören (0,3%), holen aber in Leun zum Beispiel 17,4% oder in Büdingen 14,2%. (Alle Ergebnisse noch vorläufig!)

Die AfD scheint in Bad Karlsbad am stärksten zu sein mit über 22% ! Das ist schon erschreckend – auch weil es dafür einen nicht weniger erschreckenden Grund gibt.

Die Wahlbeteiligung war mit 48% besonders für eine Kommunalwahl wieder einmal unglaublich schlecht. Im Ergebnis haben die Spinner einen entsprechend höheren Anteil. In Frankfurt waren es gerade mal 37,3%, die sich zur Urne schleppen konnten. Das nützt natürlich auch solchen von Rechtsstaatlichkeit faselnden Figuren wie der AfD. Interessantes Detail diesbezüglich am Rande: Die „Vereinigung zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“, ein Club einiger Millionäre die offensichtlich als eine Art Gerhard Frey der AfD auftreten möchten. Scheint aber zumindest fragwürdig im Hinblick auf Parteienfinanzierung zu sein.

Aber auch wenn es wenigstens nirgends zu einer Beteiligung der AfD an irgendeinem Amt gekommen ist – die Barbaren beherrschen die Schlagzeilen. Hier mal eine kleine Auswahl der Meldungen der letzten Zeit:

Wenn man sich über die Chronik der Vorfälle informiert (Geht sehr gut über das Portal „Mut gegen Rechte Gewalt“), so haben wir seit Januar 2015 insgesamt 248 Angriffe auf Unterkünfte (davon 46 Brandanschläge) und 54 tätliche Übergriffe mit über 100 Verletzten. Und das ist kein rein Ostdeutsches Phänomen: Alleine in Bayern reden wir im selben Zeitraum von 33 Angriffen auf Unterkünfte und 4 tätliche Übergriffe, filtert man weiter sind es 32 Terrortaten nur 2016!
Hinzu kommt, dass hier die strengsten Zählkriterien angelegt werden – anderen Quellen zufolge gab es in Deutschland im Jahr 2015 mehr als 1000 Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, darunter 94 Brand- und 16 Sprengstoffanschläge.

Es passieren derartige Dinge schon verstärkt im Osten der Republik:

Und so weiter…

Ist das also Deutschland? Sind das die Verteidiger von Recht und Ordnung im Land? Rechte Terroristen?

Denn – was anderes als Terror ist es denn, wenn man Asylbewerberheime abfackelt und Menschen bedroht? Angst soll ausgelöst werden, Angst ist das Ziel von Terroristen.

Die AfD versteht sich als politischer Arm dieser Leute und als ihre Vertreter. Natürlich finden sie die Gewalt nicht gut (außer gegen Kinder aber da prinzipiell nicht, nur an deutschen Grenzen) und das mit dem distanzieren klappt auch nicht so richtig – wird aber im Gegenzug auch gefordert. Tatsächlich gibt es militante Gegenbewegungen, da werden Autos und Büros von AfD-Mitgliedern beschädigt oder zerstört.

Das ist nicht zu dulden!

Der Verfall der politischen Kultur im Land, der viel mit der Unfähigkeit, Kompromisse zu akzeptieren, totalitären Ansichten und einem Absolutheitsanspruch von Meinungen zu tun hat. Zugleich kriechen plötzlich überall diese Scheinbürgerlichen aus Löchern, die eigentlich längst gestopft worden sind. „Ich bin ja kein Nazi, aber…“, wird zu einem „mutigen“ Satz erklärt, statt ihn einfach als das zu bezeichnen, was er ist: Dumm.

Heute, am 7.3.2016 wird es eine Dokumentation geben, die sich anzusehen lohnt: „Terror von Rechts“. Die Doku von Thomas Reutter  klingt interessant, wenn auch bedrückend. Heute um 22:45 in „die Story im Ersten“ in der ARD.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: In Schwelm explodiert eine defekte Gasheizung in einem hauptsächlich von alten Menschen bewohnten Gebäude. Die Menschen verlassen das Haus, nebenan ist eine Flüchtlingsunterkunft. Die neuen Nachbarn holen Decken und Jacken und helfen ihren Mitmenschen, während Polizei und Feuerwehr versuchen das Problem zu beheben.

Es ist noch nicht aller Tage Abend.

Christen unter sich!

Nurmehr knapp eine Woche bin ich noch in Zorneding, und ausgerechnet meine geliebte Heimatgemeinde verabschiedet mich fassungslos mit einer schier unglaublichen Nachricht: Zornedings katholischer Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende tritt zurück, weil er Morddrohungen erhalten hat.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ausgerechnet in Zorneding solche Irren herumlaufen, wie sie von Pegida und AfD derzeit regelmäßig rekrutiert werden. Nachdem sich die (ehemalige) CSU-Vorsitzende Boher und Herr Heindl von den meisten Ämtern zurückgezogen hatten, nachdem die Empörung über deren „Äußerungen“, die nichts anderes als rechte Hetze und ein entlarvend unmenschliches Weltbild waren, wieder einigermaßen für Ruhe gesorgt hatten, jetzt das.

Offenbar laufen da schon länger unverhohlene Drohungen, da wird mit „Auschwitz“ gedroht und irgend jemand ist sich anscheinend nicht zu blöd, den Pfarrer auch körperlich zu bedrohen.

Mit diesem Schandmal hat es das kleine Zorneding in die nationale Presse geschafft; Herzlich Glückwunsch all den „Verteidigern unserer christlichen Leitkultur„. Merkur und Süddeutsche, aber auch Spiegel, Stern, BR und sogar das Tagblatt von Springer berichten über den widerwärtigen Vorgang.

Was ich nicht verstehen kann: AfD und Pegida behaupten mit Schützenhilfe von Seehofer und seinem Geschwafel, dass in unserem Land Recht und Ordnung wegen irgendwelcher Flüchtlinge nicht mehr gelten würden; Sie konstruieren zum Teil hanebüchene Bedrohungsszenarien um Ängste zu schüren und was genau ist die Bedrohung im Land?

Pegida.

Brandstiftungen, Morddrohungen, Wütende Mobs, Barbaren beherrschen die Straßen. Weiße, vermeintlich christliche Menschen. Kleinbürger, die Gartenzwergfraktion. Sie hasst wieder, sie meint ihre kleine Welt gegen eine nicht näher definierte Bedrohung von außen verteidigen zu müssen, koste es, was es wolle.

Das letzte Mal endete das tatsächlich mit Auschwitz.

Der mieseste Star Wars ever – natürlich by JJ

Als hätte ich es nicht geahnt… Meine Abneigung gegen JJ. Abrams ist im Laufe der letzten sechs Jahre nicht kleiner geworden. Er ist ein Regisseur, der sich tatsächlich nur auf eines versteht: Umsätze zu generieren um richtig Geld in Filmstudios zu schaufeln. Inhaltlich und handwerklich ist selbst Uwe Boll (zum Teil) besser.

Ja, ich habe es auch getan: Mit den neuesten Star Wars angesehen. Natürlich erst 2016 (Warum sich mit allen um einen Platz streiten, wir waren insgesamt 43 Zuschauer (Bei 500 Plätzen) im Kino in Karlsruhe in den Ferien in der Nachmittagsvorstellung….) und nicht schon gleich beim Kinostart („Hey, hast Du auch Premierenkarten?“ – „Nö, warum?“ – „Aber Du bist doch auch Star Wars Fan!“ – „Schon, aber der läuft nicht weg, und da ist dann noch….“ (Ja, um dieses „Dann ist da noch…“ wird es hier gehen. Sollten Sie, solltest Du ein großer Fan des neuen Films sein gehen Sie, gehe von hier schnurstracks auf eine andere Seite, ich empfehle diese hier, und lesen Sie, lies Du lieber nicht weiter….), aber hey, ne Tüte Popcorn, Frau im Arm, Cola, Kino, Star Wars – so ist das Leben im 20. Jahrhundert mal gewesen. Und wie bei so manchen Dingen in meinem Leben kam dieser JJ und nahm es mir weg…

Was ist Star Wars für mich? Fangen wir mal da an. Erstmal eine Entdeckung auf ungewöhnlichem Wege – ich habe das nämlich von den Büchern aus zu den Filmen gebracht. Das hatte was damit zu tun, daß sich das ansehen solcher Filme in meinem Elternhaus bis zu einem gewissen Alter schwierig gestaltet hatte. Was ich lange nicht kapiert hatte: Ich kannte die Geschichte teilweise trotzdem schon als Sechsjähriger. Denn wir waren in meiner Kindheit lange (und regelmäßig) bei einem Münchner Arzt, der für Kinder im Wartezimmer unter anderem auch Comics hatte – darunter „Das Imperium schlägt zurück“. Dass der Comic tatsächlich den Film wiedergibt ist mir aber erst Jahre später aufgegangen. Erstmals gesehen habe ich die Filme 1996 – Vor der berühmten remasterten Fassung! – weil wegen derselben ORF die alle drei nochmal wiederholt hat und ich da meine Eltern zwar nicht zum gucken überreden konnte aber wenigstens ein Video aufnehmen durfte, bzw. drei davon. Gelesen habe ich meine ersten Star Wars Romane Anfang 1995. Timothy Zahn: „Das letzte Kommando“ war der erste. „Der Kristallstern“ von Vonda MacIntyre leider der zweite.

Dann kam diese Remastered Geschichte, die „Special Edition“. Da war ich in einem Triple Feature. Sowas prägt. Sechs Stunden Star Wars (Mit einem Kumpel, keiner Frau. Eigentlich schade) bekehren einen entweder oder man hasst es danach. Ich mochte es. Ich blieb nach wie vor jemand, der gerne Star Trek guckte, aber der auch gerne mitkam um sich „mal nen Star Wars Film reinzuziehen“. Und ein paar Bier, zugegeben.

Star Wars blieb aber für mich – und das ist angesichts seiner eher märchenhaften Banalität eigentlich etwas verwunderlich – eigentlich eher was fürs Lesen. Ich habe sämtliche Star Wars Romane, die bis 2003 erschienen waren. Wirklich alle, die meisten auf deutsch, ein paar Einzelfälle in beiden Sprachen, und zwei bloß auf englisch. Ich habe das „Expanded Universe“ wirklich gern erforscht und mochte die meisten – wenn auch lange nicht alle – der Entwicklungen.

Das war auch so ein Phänomen: Star Wars war und blieb zwar in Hauptsache ein Kommerzquatsch mit einer guten Story dessen eigentlicher Zweck das Merchandising war, aber selbiges blieb in seinen Entwicklungen mitunter erstaunlich konsequent. LucasFilm hatte ziemlich penibel darauf geachtet, dass Romane und eventuelle Star Wars Seitenproduktionen (Wie die „Ewoks“ oder „Clone Wars„) nicht vom Haupt-Canon abwichen und sich gegenseitig widersprechen würden. Zudem war es verboten über die Zeit vor den Filmen zu schreiben, das wollte Lucas selber immer irgendwann tun. Und tat es auch.

Die neuen Filme brachen das Prinzip dann zum Teil auf – aber da war es der Schöpfer Mr. Lucas, der das „Expanded Universe“ offenbar selbst nicht sonderlich gerne gelesen hatte. Nun, das ist wahrscheinlich sein gutes Recht. Vielleicht auch nicht – manche Dinge ärgerten mich schon ein bisschen, so dieses unsinnige Jedi-Heiratsverbot und ganz besonders der Schwachsinn mit der vermeintlichen Verwissenschaftlichung der „Macht“ – ich will gar nicht wissen, wie viele ohnehin geistig kaum zurechnungsfähige Esoteriker seither nach Midi-Chlorianern suchen – der statt der erhofften Anpassung an das 21 Jahrhundert den Film völlig von der Idee einer reinen Naturkraft abwandte. Stattdessen kam bereits hier die Idee der Vererbung als wichtigstes Merkmal – und nicht als Sonderfall wie zunächst – zur Sprache, was letztlich auf dynastisches Denken (Was ja eigentlich Vaders Fehler ist) hinausläuft. „Bestimmung“.

Star Wars JJ – Das Erwachen des Grauens

Ich habe JJ Abrams die Vernichtung von Star Trek wirklich übel genommen, war darüber so wütend, dass ich anfing darüber zu bloggen (Ja, es begann hier und hier) weil ich das irgendwie loswerden musste. Ein bisschen später entwickelte sich das Blog dann auch weiter. Ich blieb Star Trek aber mit gelegentlichen Beiträgen treu – aber sehr gelegentlich. Das hier sollte ein gesellschaftliches und politisches Blog werden – und ein paar Hobbys von mir hin und wieder präsentieren. Dazu zählen Neben Computerspielen halt auch manche Filme. Also, viele Filme. naja, alle Filme. Eigentlich aber auch alle Bücher. und so weiter. Alles muss ja nicht verbloggt werden. Manchmal muss ich es aber trotzdem rauslassen.

Daher wird das der einzige Beitrag zu dem Thema bleiben. Sehen wir uns also an, was der Uwe Boll JJ Abrams an dem Film alles verbockt hat.

Beginnen wir mit der Frage, ob ich hier eigentlich eine Hommage oder ein Remake ansehe. Mal abgesehen davon, dass ich mich sofort frage ob es neben der „ersten Ordnung“ auch noch eine zweite und dritte gibt (Hach, „Imperium“ durfte er ja nicht schreiben) scheint das Skript mehr oder weniger Episode IV nachzuerzählen: Ein kleiner Droide hat ein immens wichtiges Programm dabei, landet auf einem Wüstenplaneten, muss gerettet werden, Macht, Todesstern, Lichtschwertduell, Bumm, Suche den Meister, Ende. Und das ohne jede Erzählkunst.

Darstellerisch ist der Film dann auch ziemlich schwach – das waren zwar schon die ersten Star-Wars Filme, was auch einen Teil ihres Charmes ausmachte, aber diesmal liefern sich unterirdische Darsteller mit einem noch mieseren Dialog-Drehbuch ein Wettrennen. Wir saßen teilweise im Kino und hofften nur, dass uns der liebe Gott da doch irgendwann mal raushelfen müsse. Man nehme nur unsere Oberbösewichte: Ben, Sohn von Leia und Han ist der neue Vaderverschnitt mit peinlicher Maske…. bis er die abnimmt und das halbe Kino schreit: „Bitte, setz die wieder auf! Setz die wieder auf!“ Hat es denn nicht für ein halbwegs böse-cooles Kostüm gereicht? Und warum musste da so ein Milchbubi den Darsteller mimen?
Dessen Konkurrent ist ein General Hux der kurz vor Ende des Films hoffentlich entsorgt wurde. Viel mehr als „SS“ draufzuschreiben hätte man nicht mehr unternehmen können um ihn zum Nazi abzustempeln. Hurra, ein böser Deutscher. Na, wegen mir…
Oberbösewicht der Oberbösewichter ist dann – kein Scherz – ein Ork aus „Der Herr der Ringe“ gekreuzt mit Voldemort. Snoke, so heißt die (witziger Weise von Andy Serkins (Gollum) gemimte CGI-Figur scheint direkt nach dem Hobbit einen neuen Job bekommen zu haben.

Logikfehler: Naja, Star Wars und Logik, also wegen mir… Doch, innere Logik ist so ein Ding. Han Solos tolles „Hyperraumsprung in die Atmosphäre“ oder direkt daraus heraus – Manöver. Ähm… also wenn das so geht, warum war es dann gleich wieder so spannend, seinerzeit mit Luke und Kenobi von Tatooine zu fliehen? Richtig, weil Hyperraum und Schwerefeld des Planeten… ist ja auch egal.

Noch so ein Knaller ist der eine abgefeuerte Schuss dieses Todestodessterns. Von der Physik mal ganz abgesehen können die Rebellen, Pardon, „der Widerstand“ kann das aus seiner Atmosphäre heraus beobachten! Und dann platzen irgendwie vier Monde und ein Planet um den die kreisten. Puff, Alderaan II ist weg. Boah, toll. Und wie kommentieren unsere Helden das? „Oh je, das war die Republik!“. Das war die Neue Republik? Das da? Ein Planet und vier Monde? Wow, auf die Hilfe hätte ich auch nicht gewartet. So viel. Klasse. Ich dachte, da ging es mal um eine Galaxis….

Und so weiter… ich könnte stundenlang weiterschimpfen. Aber ich glaube, ich lass es jetzt. Star Wars Disney Style ist für mich jedenfalls nun gestorben. Ins Kino gehe ich dafür nicht mehr. Höchstens, wenn das mal auf Netflix oder so mitschwimmt…