Wo ist denn die verdammte Richtlinienkompetenz?

Jeden Tag saufen Menschen im Mittelmeer ab. Das hat mittlerweile auch der hinterletzte Konservative begriffen. Konservative haben ökonomische Gründe (bitte mal auf der Zunge zergehen lassen, den Begriff!) vorgeschoben, um das Projekt Mare Norstrum einzustampfen und stattdessen so eine Art Menschenabwehrtruppe aufzustellen. Friedensnobelpreisträger halt.

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Warum so schweigsam?

Tja… lange war ich nun still – im Grunde habe ich seit letzten Dezember nicht mehr allzuviel geschrieben. Zumindest hier nicht. Das hat berufliche, vor allem aber persönliche Gründe. Eine Menge hat sich getan seit Dezember, und daher will ich Ihnen, lieber Leser, nun ein bißchen verraten, womit ich mich so beschäftigt habe.

Vergangenes Jahr habe ich das Blog ja mehr oder weniger mit dem Bericht über die Hetze der Spinnerportale über Zorneding beendet – etwas früher als geplant. Denn eigentlich hat sich seitdem eine Menge gerade in Zorneding getan.

Asylbewerber in Zorneding

Nachdem unser Bürgermeister sein Gesicht waren mußte, mußten die jugendlichen aus Zorneding leider weg. Sie wurden in verschiedene Betreuungsstätten in und um München verteilt. Aber vorher passierte etwas tolles: Frau Burwick sprach auf der auf die Geschehnisse folgenden Bürgerversammlung für den Helferkreis und bat alle Zornedinger, die sich für ein Bleiben „unserer“ Jungs aussprechen wollen, aufzustehen. Und so geschah es: Fast alle Bürgerinnen und Bürger demonstrierten kurz ihre Solidarität. Weder PI noch die Presse, die verzweifelt eine Geschichte über hilfsbereite und von „schlägernden Flüchtlingen“ überrumpelte Helfer schreiben wollten, bekamen Recht. Natürlich nicht.

Trotzdem war von vornherein klar, daß wir in Zorneding eine Asylbewerberunterkunft bekommen. Obwohl ich seit mehr als sechs Jahren nicht mehr in Zorneding wohne, engagiere auch ich mich im Helferkreis, zum einen als Sprachlehrer für einen Kurs, zum Anderen für die IT. Ja, Sie haben schon richtig gelesen: IT.

Ich habe die letzten Monate damit verbracht, eine Reihe von Websites zu bauen und zu gestalten, die unseren Helferkreis vorstellen und die Koordination zwischen Helferkreis und Bürgern ermöglich soll. Da nebenbei auch noch über das aktuelle Zeitgeschehen zu bloggen war einfach nicht drin.

Eine Homepage…

Das ganze Projekt fing mal mit einer Frage meines Vaters an: „Sag mal, wie bringt man jemandem eigentlich eine Sprache bei?“ Ein paar Monate später war ich dann im Helferkreis „Sprache“ aktiv. Wir planten einen ehrenamtlichen Sprachunterricht, da nach deutscher Rechtssprechung Flüchtlinge erst dann ein Recht auf einen Sprach- und Integrationskurs haben, wenn ihr Asylantrag anerkannt wurde.

Weil ich gute Erfahrungen damit gemacht habe, schlug ich vor ein Forum einzurichten über das die Helfer ihre Diskussionen führen können und das den Helfern auch die Koordination ein bißchen vereinfacht.

Das Projekt wuchs aber schnell: Rasch hatten die Helferkreise den Wunsch, eine „richtige“ Homepage zu haben und zudem das Forum auch werbefrei zu gestalten. Also kaufte ich Serverplatz und begann mit der (meist nächtlichen) Arbeit.

Neben dem Forum und der Homepage selbst, die nach einigen unsicheren Versuchen in Typo3 dann doch eine Joomla-Page wurde, hatte ich den Wunsch ein Blog einzurichten, das quasi als Tagebuch der Helferkreise dienen soll. Also gibt es da nun auch das Tagebuch unter diesem Link zu finden. Einen Kalender habe ich mir auch überlegt, aber da bin ich bislang noch nicht sonderlich zufrieden mit den Ergebnissen. Vielleicht erfinde ich da irgendwann mal was klügeres.

…und eine Idee

Sachspenden zu kanalisieren stellt für alle ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer ein großes Problem dar. Daher stellte ich mir eines Nachts, es war so gegen halb vier in der früh, folgende Frage: Warum organisiert man das nicht eigentlich wie bei einem Webshop?

So entstand er: Der Spendenwebshop. Die Idee ist im Grunde ganz einfach: Man kauft hier nichts, sondern man klickt auf Gesuche des Helferkreises „Spenden“. Wenn Bedarf an etwas entsteht, beispielsweise an 12 Tellern, dann stellt der Helferkreis 12 Teller ein. Die spendenwilligen Bürgerinnen und Bürger können nun „Teller“ anklicken und angeben, wie viele Teller sie nun spenden wollen oder können. Dank der Lagerbestandsfunktion wird verhindert, daß die Helfer plötzlich unter einer Flut von Tellern bedeckt werden und dank der einfachen Bedienung finden sich die Bürger schnell zurecht.

Besonders, sobald wir wieder Kleidung benötigen, wird sich das System als wertvoll erweisen. Die durchaus sehr spendenfreudige Bevölkerung hat es einigen Helferkreisen in Deutschland manchmal ziemlich schwer gemacht, den Flüchtlingen vernünftig mit Kleidung auszuhelfen. So habe ich in Karlsruhe erlebt, daß auf die Nachfrage nach Schuhen zwar viele Schuhe kamen, aber gut die Hälfte war nicht mehr zu gebrauchen und ein Viertel der Schuhe waren Sandalen oder Flipflops – was im Winter nun völlig ungeeignet ist. Ganz besonders für Menschen aus sehr warmen Regionen.

Akzeptanz ist immer schwer…

.. so sagt man jedenfalls. In Zorneding ist das aber nicht im Mindesten ein Problem, sofern es um „unsere“ Flüchtlinge geht. Vielmehr tun sich viele Helfer noch mit den vielfältigen Möglichkeiten der IT schwer und mitunter erlebe ich schwere Rückschläge wenn ich sehe, daß viele Menschen heutzutage anscheinend ungern Anleitungen oder Handbücher lesen.

Tatsächlich ist meine Neigung, dann auch wirklich ein „perfektes“ Produkt zu schaffen und abzuliefern manchmal ein Hindernis. Meine Anleitungen sind ausführlich, mit vielen Screenshots gestaltet und sollen jeden Schritt erklären – was aber natürlich zu einer großen Länge führt. Und so manch einer äußert dann eher grantig „35 Seiten Anleitung. Das soll ich jetzt lesen?“.

Hm. Vielleicht mache ich mal Videos oder so. die kann man sich dann angucken. 35 Minuten lang. Naja, ich weiß noch nicht. Ich gebe zu, meine sonst ziemlich unerschöpfliche Geduld ist an der Stelle ein bißchen dünn. Vielleicht weil ich mir so viel Mühe damit gebe und dann es nicht mehr hinkriege, genug Distanz zu wahren.

Goodbye, Karlsfeld…

Tja, auch meiner neuen Heimat kehre ich bald den Rücken. Denn ich habe es geschafft und werde künftig eine feste Stelle als Verwaltungsinformatiker bei der Stadt München haben. Dazu muß ich noch einmal studieren – drei Jahre lang – und das in Hof. Ja, im fränkischen Hinterland kurz vor der Grenze nach Thüringen.

Ich bin ja mal gespannt. Sprachlehrer in Zorneding geht dann auf keinen Fall mehr. Aber vielleicht kann ich wenigstens die IT weiter betreuen. Ich lass meine Heimat ungern im Stich – auch wenn sie mich nun nicht gerade unbedingt braucht: Das Tolle an Zorneding ist, daß sich über 130 Helferinnen und Helfer für gerade mal 50 Flüchtlinge gefunden haben. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet (etwa 9.000) macht das eine der höchsten Quoten in der Bundesrepublik und ich wette, auf dem ganzen Kontinent.

Es ist an der Zeit….

…. das Blog wieder zu eröffnen. Die Winterpause war lang, aber produkltiv. Näheres demnächst. Zunächst aber, wie jeden montag, ein Fundstück. Ein besonderes. Eines, das 2015 wahrscheinlich besser beschreibt als die meisten Videos.

In die Veggie-Day Falle getappt…

Der Vorschlag der CSU wirkt im ersten Moment wie eine Komödie, ist es aber nicht. Die Idee, den Menschen vorschreiben zu wollen, wie und in welcher Sprache man Zuhause zu sprechen habe, ist ziemlich witzig von einer Partei, die vor kurzem mal geschrieben hat: „Aus den privaten Lebensgewohnheiten hat sich eine Partei herauszuhalten.“

Das war beim „Veggie-Day“-Diskurs. Erinnern Sie sich? Damals hat die CSU und ihre Parteizeitung BILD festgestellt: „Die Grünen wollen uns das Fleisch verbieten“ und im gleichen Atemzug anscheinend auch bemerkt, daß alle 80 Millionen Bundesbürger in öffentlichen Kantinen essen. Das war mir bis dahin nicht klar gewesen. Den konservativen Stimmungskanonen allerdings schon, denn in der Idee der Grünen ging es nur um öffentliche Kantinen, nicht um die private Küche, ja nichtmal um Firmenkantinen.

Nun also greift die CSU – mittlerweile in revidierter Form – doch ins Private ein: Familien sollen dazu angehalten werden, deutsch zu sprechen. Als ob das was bringen würde. Eine Vorbildfunktion würden Eltern erfüllen, wenn sie ihre Kinder in deutsche Kindergärten schicken und selbst mit Deutschkursen versuchen, der Sprache Herr zu werden. Was viele auch tun. Aber gemeinsam gebrochen Deutsch am Tisch zu sprechen bringt nichts und erschwert die familiäre Kommunikation.

Nun also ist die Veggie-Day – Falle der CSU zum Verhängnis geworden, Hohn und Spott sind die Folge. Nun ja, das kann ja mal passieren. Wird ihr nicht schaden, im Gegenteil: Der dahinter steckende, eigentliche Gedanke, nämlich „Ausländer raus!“ bringt sicher wieder ein paar der Prozente zurück, die unsicher schon Richtung AfD getappst sind.

Vielleicht steckt dahinter aber auch der alte, sehr deutsche Verfolgungswahn: Wenn man nicht versteht, was die Sitznachbarn miteinander reden, hat man plötzlich Angst, man selbst könnte gemeint sein. Das jedenfalls scheint viele zu beschäftigen, wenn sie sich von fremden Sprachen in der Umgebung gestört fühlen. Umgekehrt aber mal gefragt: Warum muß ich eigentlich überall mithören wollen? Das waren doch irgendwie die Anderen, oder?

PI-News lügt

Tja, wer hätte das denn gedacht? Ausgerechnet das sich als christliches Verteidigungsblog fühlende Hetzportal geht mit der Wahrheit, na, sagen wir: Ein bißchen frei um. Frei von der Wahrheit ist es bei der Gelegenheit auch gleich die „Junge Freiheit“ ( von Wahrheit?). Beide Portale bieten zu den kürzlich geschehenen Vorfällen in meiner Heimat Zorneding nämlich einen recht inhaltsgleichen Text voller Fehler und Halbwahrheiten.

Beginnen wir mit dem Anlass der Geschichte: Das Jugendamt München hat – in völliger Überforderung bezüglich seiner Flüchtlingszahlen – rund 60 sogenannte „UMF’s“, das sind „Unbegleitete, Minderjährige Flüchtlinge“ oder, um es mal nicht Amtsdeutsch auszudrücken, Jugendliche, die ohne Eltern nach Europa geflohen sind, nach Zorneding ausquartiert. Die Gemeinde wurde im Vorfeld informiert – zwei Stunden (sic!), bevor der Bus mit den Jugendlichen anrollte.

Dazu hat das Jugendamt das Hotel „Eschenhof“ angemietet, um die Kinder dort unterzubringen. Zorneding hat sich der Herausforderung mehr als gestellt: Zorneding hat sie gemeistert: Die Gemeindeverwaltung tat sofort alles was möglich war und die Zornedinger Bürger haben auf geradezu bewundernswerte Weise reagiert: Über 100 (!) Bürger haben sich spontan bei der Gemeinde gemeldet und boten Hilfe an.

Daraus entstanden die Helferkreise in Zorneding, die mit verschiedenen Angeboten an die Jugendlichen herantreten wollen, sei es Sprachkurse, Hilfe bei Behördengängen oder der Organisation einer Verkehrsschulung gemeinsam mit der Polizei.

Nun kam es am Sonntag Abend Anfang November zu einer tätlichen Auseinandersetzung unter einigen Jugendlichen, insbesondere solchen aus Libyen und solchen aus Eritrea. Beteiligt waren zwischen fünf und acht Jugendliche, was die Lokalzeitungen (Süddeutsche und Merkur) natürlich sofort zu einer „Massenschlägerei“ hochspielten. Die Zeitungen wollen ja auch verkauft werden. Mal ganz ehrlich – wenn das eine „Massenschlägerei“ ist, was ist dann der Sport Fußball, ganz besonders bei Drittligisten und bei den „friedlichen Fantreffen“ der Reindeutschen vor oder nach jedem Spiel? Achso, Deutsche Kultur. Na dann…

Die Formulierungen der Lokaljournalisten nahmen wiederum oben genannte Hetzportale zum Anlaß, ihrerseits die ganze Geschichte möglichst verzerrt darzustellen. Der Lohn besteht in den „Kommentaren“ unter den Artikeln, die selten die Schwelle der Beleidigung verlassen. Daß die Jugendlichen Eritreer unter Anderem auf ihrer Flucht durch Libyen mißhandelt wurden, wird natürlich nicht erwähnt. Ich tue das auch nicht, um etwas zu entschuldigen – Straftaten sind nicht entschuldbar. Aber es setzt die Fakten in einen anderen Kontext.

Was haben die denn geraucht?
Anfangs hatte ich mich das ernsthaft gefragt, denn um beispielsweise das Hotel „Eschenhof“ als „Nobelhotel“ zu bezeichnen erfordert eine Menge verbotener Substanzen im Resthirngewebe. Tatsächlich ist das aber ein leicht abgewandeltes Abschreiben einer Formulierung aus dem Münchner Merkur, der vom Eschenhof als ein „ehemals noble[s] 3-Sterne-Hotel“ spricht. Könnte jetzt natürlich ein Lesefehler der Abschreibenden sein, hat aber natürlich Methode. Wichtig ist es bei solchen HetzMeinungsartikeln immer, jedwedes Ressentiment anzusprechen, dessen man habhaft werden kann.

Nobelhotel? Naja, das würde ich so nicht sehen. Der Eschenhof ist ein Hotel für Zeitarbeiter, die meistens nur kurz da sind um zum Beispiel in der nahen Messestadt eine Messe auf- oder abzubauen. Ich habe mit den Anwohnern rund um das Hotel gesprochen; bei weitem die meisten sind froh, daß jetzt die Jugendlichen da sind. Die trinken nämlich nicht und sind auch leiser.

Des Weiteren wird nun unser Bürgermeister in die Zange genommen. So schreibt PI-News zum Beispiel:

Man fragt sich aber schon, warum Bürgermeister Mayr (CSU) nicht gegen eine Einquartierung von de facto unbetreuten arabischen und afrikanischen Jugendlichen in einer nicht genehmigten Einrichtung vorgeht und das duldet. Zumal diese Genehmigung aufgrund von Mängeln beim Brandschutz nicht erteilt worden war. […] Das ist an Unfähigkeit im Amt kaum noch zu überbieten.

Schön, wenn „Bio-Deutsche“ (Ein Begriff aus dem Neusprech aus der rechten Ecke um Verwechslungen mit Waschmittel wie Ariel zu vermeiden) mal wieder keine Ahnung von den Rechten und Gesetzen im eigenen Land haben. Woher auch? Man müsste sich ja mal mit Tatsachen auseinandersetzen und nicht etwa schön kuschelig in der Schublade der Vorurteile sein Dosenbier schlürfen.

Zorneding bzw. das Landratsamt Ebersberg sind für die Jugendlichen nicht zuständig und dürfen tatsächlich nichts machen. Rechtlich sind ihnen die Hände gebunden. Zorneding wollte notfalls selbst Betreuer einstellen, durfte es allerdings nicht. Immerhin, den Sicherheitsdienst gab es und eine (!) Betreuerin – da wird sich sicher nun was ändern.

Und dann wurden sie straffällig…
Nein, ich meine nicht unsere Asylbewerber. Deren Anzahl wurde nach dem Schnellschuß von unserem Bürgermeister (Er forderte praktisch noch in der Nacht die Schließung und wird glauben, sich nun schwer zu tun, den Fehler einzugestehen und trotzdem das Gesicht zu wahren. Das ist zwar ein Irrtum, aber leider ein verbreiteter…) drastisch reduziert.

Sondern die Herrenschaften des genannten Blogs. Warum? Nun, vorgestern kommen die doch tatsächlich auf die lustige Idee, die Hetze gleich weiterzutreiben. Diesmal geht es darum, daß die Grundschule in Zorneding einen nicht benutzten Raum für den Deutschunterricht zur Verfügung stellt. Eigentlich eine gute Idee, die auch von den Eltern mehrheitlich recht positiv aufgenommen wurde.

Nicht so die Nicht-Zornedinger. Die bringen es doch tatsächlich fertig, den Brief der Schulleitung (Woher haben die den eigentlich?) an die Eltern zu veröffentlichen und dann die Nicht-Zornedinger aufzufordern, die Schule möglichst mit Hetzbriefen zu überschütten. Wie zum Hohn noch ganz schnell hinterher geschoben:

(Hinweis an unsere Leser: Wir bitten Sie bei Schreiben oder Anrufen an die Kontaktadresse trotz aller Kontroversen in der Sache um eine höfliche und sachlich faire Ausdrucksweise)

Ja, genau. Ich würde hier von Volksverhetzung sprechen. Bin mal gespannt, ob die Schule Anzeige erstattet, notfalls Beleidigung wegen der „sachlich fairen Briefe“, die sicherlich eintrudeln werden. PI-News Leser haben ja meistens viel Zeit…

Hetzen ist so einfach
Der letzte Satz stört Sie? Tja, das ist die Ausdrucksweise und Schreibe des Portals und seiner Leser. Orthografisch ein bißchen richtiger, aber inhaltlich volle Möhre die gleiche Schublade. Vielleicht sollte ich mal spaßeshalber einen entsprechend sprachlich gebauten Text zusammenbasteln, am Besten auch gleich mit den passenden Widersprüchen, wie sie im „rechten“ Weltbild der Leser anscheinend stets vorkommen. Beispiel? Nun, Muslime, die nicht richtig Deutsch können müssen ausgewiesen werden, weil sie nicht Deutsch können. Können Sie Deutsch, dann sind sie eine „Kolonne der Unterwanderung“.Was nun? Natürlich sollen alle weg, aber das schreiben die Autoren selbst natürlich nicht. Das machen dann die Leser in der „sachlich fairen Ausdrucksweise“.

Ich möchten Ihnen einen kurzen Ausschnitt aus den Leserkommentaren hier zeigen. Weiter kommentieren muß man die nicht mehr.

Hetzerfolg 01 Hetzerfolg 04 Hetzerfolg 03 Hetzerfolg 02Tja. Zum Glück sind das Randgruppen, Minderheiten. Die Jubeln, wenn ein Politiker ruft „Das Boot ist voll!“ und brüllen begeistert zurück „Wir auch!“ Am kommenden Donnerstag ist Bürgerversammlung in Zorneding, das Thema Asylbewerber wird ganz sicher zur Sprache kommen. Ich bin mal sehr gespannt, ob auch nur einer der Kommentatoren, die hier so mutig bei einem Hetzportal davon schreiben, selber „Eier in der Hose“ zu haben, da den Mund aufmacht. Oder überhaupt einer der „Herre-Menschen“ (Gründer des Portals ist ein gewisser Stefan Herre, einfach mal googlen.) was sagt. Wenn’s um die Wirklichkeit geht, fehlt es meistens an Eiern. Da lachen ja die Hühner!

Das Schlagzeilen-Spiel (VII)

Wie angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen….

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

Heute (Bilder vom 31.10.2014) ein wenig unscharf, ich hatte es eilig:

TZ: 8 Hausfrauen verraten Ihre Küchen-Geheimnisse. DAS ECHTE BAYERN

CAM00626Mal ganz davon abgesehen, daß das anscheinend die wichtigste Nachricht des Tages ist, aber sei es drum. Der Rest der Zeitung ist auch nicht besser: Uli Hoeneß, Helene Fischer, Maut, Schmuck und Möbel. Das sind die Inhalte laut Titelseite.

Kocht man das Zeug nun nach, hilft die Bild-Zeitung auf dem Falz:

CAM00625

DIE BESTEN KREBS-EXPERTEN HEUTE AM BILD-TELEFON

Kann man die eigentlich dann sehen an diesem „Bild-Telefon“?

Die Bild-Titelseite in sich hat aber auch noch was Schönes auf Lager: links oben und rechts unten.

„Ruth Maria Kubitschek: Abschied vom TV“ – „Das macht die TV Show so geil!“
Der WItz hat schon fast die Qualität von „BILD – unabhängig – überparteilich“, oder?

ISDS – Die Sache mit den Schiedsgerichten in 206 Sekunden

Neben der letzten Anstalt – unbedingt gucken! – klärt auch dieses Video sehr nett über die eigentlichen Probleme des TTIP auf:

Interessant oder? Wenn Sie sich nicht mißbrauchen lassen wollen, dann zeichnen Sie bei Campact mit.

Das Schlagzeilen-Spiel (VI)

Wie angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen….

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

Heute vom 28.6.2014: CAM00538CAM00539AZ: „So schauen wir WM!“ Ach ja, wie? Achso: „Psycho-Pillen im Altenheim“

Das Schlagzeilen-Spiel (V)

Wie angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen….

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

Das heutige ist ziemlich fies, aber es sprang mir am 20.5.2014 ins Auge… Eine fürchterliche Geschichte war in Herrsching passiert, widerlich. Sie haben den Kerl allerdings gefunden, er war tot.

CAM00492Das „Sexmonster von Herrsching“ schafft es auf die TZ-Titelseite. Unten steht sicherheitshalber „Darum lieben wir diesen Park“, aber okay. Zynismus im Leben. Daneben steht die AZ, die die gleiche Geschichte eher an den Rand drängt. Hier geht es zentral um einen Wiesn-Wirt, Brüste und Rente.CAM00489Wie bringt wohl die BILD-Zeitung die Geschichte?CAM00490Natürlich nicht. Aber der Zusammenhang, der sich hier nebeneinander auftut, war schon irgendwie gruselig…

Das Schlagzeilen-Spiel (IV)

Wie gestern angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen….

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

CAM00381Heute mal nur eines vom 13.11.2013. Die Zusammenstellung gefiel mir so einfach zu gut: Die Frage nach dem Weihnachtsgeld als größte Sorge in Kombination mit den Taifun-Opfern (aber schon deutlich kleiner); Gerade weil das Bild wirkt, als gehöre es zur großen Überschrift – oder zur kleineren darunter, was in sich auch schon fast wieder komisch wirkt…