Ach ja, das Urheberrecht

Zu den, wie ich finde, schönsten Eigenheiten unseres Rechts gehört ja, dass man das Urheber- vom Verwertungsrecht unterscheidet. Urheberrechte liegen – wie der Name schon sagt – beim Urheber. Verwertungsrechte dann bei denen, die mit dem Urheber Geld machen.

Die schlimmste Form dieser Trennung dürften vor allem Jazz- und Bluesmusiker des frühen 20. Jahrhunderts erlebt haben. Beispielsweise hat der – von mir hoch geschätzte – John Lee Hooker zeit seines Lebens niemals lesen gelernt und ist gerade auch deswegen von den Plattenproduzenten ziemlich über den Tisch gezogen worden: „Die Schallplattenproduzenten sind durch mich reich geworden, und mich haben sie mit Peanuts abgespeist. Die haben einfach nicht bezahlt, sondern sich das Geld eingesteckt.“, sagte er in einem Interview im SPIEGEL 1993.

Naja, ich möchte jetzt eigentlich keinen Artikel über John Lee Hooker schreiben – auch weil Blues wohl für die meisten nach wie vor eine Nischenmusik ist – sondern tatsächlich eine Geschichte, die mir grad passiert aufschreiben.

Ich könnte – auch hier auf dem Blog, sicher aber auf der Homepage – schon mal erwähnt haben, dass ich seit ungefähr zwei Jahren nebenbei Let‘s Plays mache. Insbesondere die Spiele meiner Kindheit haben es mir dabei angetan, also das Zeug, was heute unter „Retro“ läuft. (Bin ich wirklich schon so oldschool?)

Wie ich ja schon einmal schrieb, sind einige Folgen inzwischen bei Youtube gesperrt. Heute habe ich nun den Musikverwertungsverlag angeschrieben. Dazu kam es, nachdem ich mit einer Anwaltskanzlei Kontakt aufgenommen hatte und mich mal erkundigt habe, wie das so funktioniert. Denn die Künstler erlauben ja die Verwendung der Musik und ich wiederum die Monetarisierung zugunsten der Künstler.

Und die machten mich nun auf diesen feinen, aber entscheidenden Unterschied zwischen Verwertungsrecht und Urheberrecht aufmerksam. Der Urheber kann also einem Musikverlag ein Verwertungsrecht zugestehen, dieser stellt dann zum Beispiels CD‘s mit der Musik her und verkauft diese (Zweitverwertung), dafür steht ihm allerdings eine Vergütung zu. Diese ist gerne zugunsten des Verlages und eher weniger zugunsten der Musiker geregelt.

Ich für meinen Teil habe jetzt trotzdem mal TuneCore angeschrieben und bin gespannt, was dabei herauskommt. TuneCore ist eine etwas internationalere Verwertungsgesellschaft als die GEMA, daher kann die Nummer auch ein bisschen dauern…

Fundstück der Woche (41. KW): Superhirn und absolutes Gehör

Ein sehr interessanter Beitrag aus Fernsehkritik.tv: Ein Musikstudent guckt sich das „Superhirn“ vom 28.12.2011 an und entlarvt den Trick, den der „Mann mit dem absoluten Gehör“ anwendet. Das Video ist zwar schon älter, aber ich mag es also jkriegt Ihr es auch mal zu sehen. Ein bißchen erinnert mich die Nummer ja an den berühmten Buntstift-Trick der Titanic bei „Wetten dass..?“ Wirklich ein interessanter Trick, hat mir gefallen:

Allerdings frage ich mich im Gegenzug auch, was das „absolute Gehör“ mit einem „Superhirn“ zu tun haben soll. Natürlich muß das Gehirn die empfangenen Signale des Gehörs verarbeiten können, trotzdem sehe ich in einem Superhirn eher besondere kreative oder mathematische Fähigkeiten. Wie seht Ihr das?

Wer liebt sie nicht?

Ehrlich gesagt, seit drei Tagen summt schon ein Ohwurm durch meinen Schädel und wenn ich das jetzt nicht poste, dann platzt er.

Wer kenn die Kleingeldprinzessin noch nicht? Dota Kehr, die als Kleingeldprinzessin mit den Stadtpiraten Musik macht und manchmal auch alleine? Na jedenfalls bin ich seit ich die Dame entdeeckt habe ein absoluter Fan. Ich kann Euch nur empfehlen sie mal live anzuschauen, das sind meistens tolle Abende!

Mein Ohrwurm ist das Lied „Alles Du“ von ihr. der Text geht in etwa so:

Zähneklappern, Zähneknirschen,
und dazu die harschen,
wirschen
Mienen, Blicke, Kommentare:
Das muss das harte, wahre Leben sein.
Jedem sein Los, seine Last, seinen Trost.
Ich wäre fast verzweifelt ob der Müh’der langen Straße.
Was soll ich hier?
Seh‘ keine weiten Wege, seh‘ nur Fluchtunkte auf dem Weg zu Dir.

Und dann in Deinem Arm, alles gut, alles andre egal
Alles Du, alles Dur,
alles nur ein Kitzeln, lachen, fühl mich wohl,
das sind Momente, wie Geschenke,
wie Getränke mit Limettensaft und Alkohol.

Und dann in Deinem Arm, alles gut, alles andre egal,
Bin ich frei, bin ich Kind und wir sind
unterwegs, die Welt steht offen zu entdecken.
Also können wir uns genauso gut noch heute hier verstecken.

Patati und Patata, soviel Palaver und ich hader und ich harre und ich starre.
Abracadabra, bin ich da!
In Deinen vier Wänden,
ein bergendes Zelt,
mit dem Fenster zum Himmel –
und der Türe zur Welt.

Und dann in deinem Arm, alles gut, alles andre egal
unbezahlbare Stunden,
mal‘ die bunten Bilder an Deine Wand.
Tage wie Sekunden und Du mein Prinz und Findelkind im Wunderland.

Und dann in deinem Arm, alles gut, alles andre egal
Alles Du, alles Dur,
blöd wär‘ nur,
wenn ich jetzt die Augen schlösse und dann öffne
und plötzlich wärst du gar nicht da.

Sei auch draußen alles flau, alles mau, alles moll,
ist mir gleich, ich trete ein als Prinzessin in dein Königreich.

Und dann in deinem Arm, alles gut, alles andre egal
Alles Du, alles Dur,
alles nur ein Kitzeln, lachen, fühl‘ mich wohl,
das sind Momente wie Geschenke,
wie Getränke mit Grenadine und Alkohol.

Und dann in deinem Arm, alles gut, alles andre egal,
das Gerede der Welt scheint banal.
Hier kann ich sein, was ich bin:
Frei mit dem Herz in der Hand und drei Worten im Sinn,
Und drei Worten im Sinn, und drei Worten im Sinn.

Ab heute im Kino: Sound of Heimat

Eine musikalische Reise durch Deutschland

Hayden Chisholm besucht Deutschland und durchquert es von den Alpen bis zur Nordsee um der Frage nachzugehen, warum Deutsche eigentlich so betreten schweigen, wenn es um ihr Liedgut geht. Dabei geht es nicht um die deutschtümelnde Schunkelmusik der treudoofen „Volkstümlichen Musik“, sondern um die echte deutsche Volksmusik.

Gerade der Blick von außen, den ein Neuseeländer auf Deutschland und die darin lebenden Völker wirft, vermittelt eine interessante Perspektive. Er wollte „verstehen, warum die Leute ein Problem mit der Volksmusik haben, warum denen das sogar peinlich ist zum Teil. Dieselben Menschen, die mit feuchten Augen am Fuße der Anden sitzen, wenn ein alter Indio zum tausendsten Mal ‚El condor pasa‘ in seine Panflöte bläst, kriegen Pickel, wenn man sie auf die Melodien ihrer Heimat anspricht.“

Sehenswert!

Weblinks: