Von unverschämter Spam…. und dem Spaß damit

Spam-Mails landen ja in größerer Menge in meinen Postfächern. Mittlerweile bin ich, dank meiner Mugui-Baiting Aktion, einige EMail-Adressen reicher und so bekomme ich noch mehr davon, als ich dachte. Aber gestern traf mich eine an, die in ihrer Dreistigkeit und herrlich schlechten Übersetzung eine Antwort verdiente. Wer die Deutsche Sprache liebt sollte jetzt lieber weiterklicken. Allen anderen wünsche ich viel Spaß….

Da mailte mir doch ein aus Hongkong stammender Mister Andrew Liu, daß er einen Geschäftsvorschlag habe und fragte mich, ob ich englisch kann.

# Geschäftsangebot\3.12.2012
Grüße, mein Name ist Mr. Andrew Liu aus Hong Kong. Ich habe ein Geschäftvorschlag
von 44,5 Millionen Dollar, und ich will, dass du mein Partner sein. Bitte antworten Sie
mir zurück durch meine private E-Mail, um mehr Informationen zu erhalten andrewliu19@yahoo.com.hk oder andrewliu45@aol.com Vielen Dank.
Sprechen Sie Englisch?

Ähm… ja. natürlich stammt der Kerl wahrscheinlich aus Nigeria oder so, aber wenigstens beim Absender hätte er sich wirklich Mühe geben können:

Dimas AlbertAlso der Herr Dimas aka Liu schreibt mir, daß er da irgendwas mit 44,5 Millionen Dollar anstellen will und dazu meine Hilfe braucht. Oder, besser ausgedrückt, die unseres Freundes Otto Normal….

Ottos Antwort

Otto ist begeistert. Er sein Freund sein. Mal sehen was da kommt. Und da kommt tatsächlich was:

Hallo Mein Freund,

Vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich bin Herrn Andrew Liu, derzeit arbeite ich für Chong Hing Bank, Hong Kong.

Ein irakischer namens Mohamed Al Ghanim, machte ein Geschäftsmann eine nummerierte Festgeld von Forty Four Millionen fünfhunderttausend United State Dollars nur in meiner Branche. Bei Fälligkeit mehrere Bekanntmachung zu ihm geschickt, auch während des Krieges, vor einigen Jahren. Auch nach dem Krieg eine weitere Benachrichtigung gesendet wurde und noch keine Antwort kam von ihm. Wir fanden später heraus, dass Mohamed Al Ghanim und seine Familie während des Krieges in Gunfire, die ihre Heimat in Mukaradeeb treffen, wo seine persönliche Ölgeschäft befand getötet worden. Nach einer weiteren Untersuchung wurde auch entdeckt, dass Mohamed Al Ghanim nicht erklären, jede nächsten Angehörigen in seiner amtlichen Papiere einschließlich des Papiers Arbeit seiner Bank hinterlegen. Und er vertraute mir das letzte Mal war er in meinem Büro war, dass niemand außer mir von seiner Lagerstätte in meiner Bank wusste. So ist Forty Four Millionen fünfhunderttausend United State Dollars immer noch in meiner Bank und niemand wird jemals nach vorne kommen, um es ist. Was mich stört ist, dass nach den Gesetzen meines Landes nach Ablauf 7 Jahre 6 Monate werden die Mittel in den Besitz der Regierung von Hongkong zurück, wenn niemand gilt für die Mittel ist.

Darüber informiert, dass die Tatsache, dass Sie ein Ausländer sind Ihnen das Privileg, stehen wie mein verstorbener Client Empfänger (Business Partner) als mein Mandant hatte keine Beziehung seine ganze Familie mit ihm starb während des Krieges, und ich kann nicht meine Beziehung, weil es nicht hier in Hong Kong akzeptiert. Auch ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in der Lage sein, das Vertrauen, die erforderlich sind, um dieses Abkommen und alle, die ich brauche für die Zeit gewesen ist Ihre Bereitschaft und das Engagement, so dass wir dies in den nächsten 1 Woche enden zu vervollständigen etablieren. Ich mag, um Ihnen mitzuteilen, dass ich Ihre E-Mail-Account habe aus meinem Land Commerce-Center.

Was Sie wissen müssen über diese Transaktion zu verstehen ist, dass ich sicherstellen, dass es durch alle internationalen Bankgesetze geht Bezug auf dieses Ich kümmere mich um einen Teil der Kosten und die Kosten der Beibehaltung der Service von meinem Anwalt zu geben die Transaktion die richtige nehmen Dokumentation ist erforderlich, um die Ausrüstung zu vervollkommnen.

Die unten ist, was Sie über dieses Geschäft verstehen müssen:

Ein. Schnell informiert werden, dass Sie sich zur Einrichtung eines Offshore-Konto, das die $ 44,5 Mio. Dollar aufnehmen kann, wird es mit einer Bank im Ausland sein, dass ich das Geld zu transferieren und dann müssen Sie ein anderes Konto in Ihrem Land haben, dass das Geld in Bits übertragen werden, so dass es nicht zu erhöhen Augenbrauen. Der Grund, warum Sie zur Einrichtung dieser Konten mit meiner Hausbank ist durch-schnitt alle staatlichen Steuern und monetäre monitory Körper und es wird nicht zu erheben keine rote Fahne. Bitte beachten Sie, dass das, was du sollst in die Öffnung der Konten verbringen Sie gilt er ab dem $ 44.5million abziehen, bevor wir 50/50 teilen, zweitens das Konto auf Ihren Namen eröffnet werden, und du wirst der einzige, der Zugriff auf dieses Konto haben.

2. Ich werde derjenige sein, die Kosten für den Anwalt, die auch eine Menge Geld, dass der Anwalt in Rechnung zu behandeln. Ich werde auch derjenige, der die Kosten für die Übertragung und Steuerzahlung aus Hong Kong zu behandeln, bevor die Mittel schließlich an der Offshore-Bank, dass Sie so offen übertragen wird. Nicht gesagt haben, dass darüber informiert, dass Sie eine gewisse Menge einrichten müssen dieses Konto mit der Hausbank im Ausland öffnen Anzahlung als ihre genannt worden basieren auf der Tatsache, dass es sich um ein Offshore-Konto ist, dies aber ermöglicht das Konto, um die $ 44,5 aufnehmen Millionen Dollar, die übertragen werden und das Geld nicht zurück zu meiner Bank hüpfen, denn wenn sie es tut, um Untersuchung der monetären Körper führen wird, warum und was macht das Geld wieder auf die Beine aus diesem Grund werden sie erkennen, was wir getan haben und um uns festgenommen.

Bitte beachten Sie, dass es so eine Vereinbarung Brief, in dem Gericht von dem Anwalt vorbereitet werden kann, wird dieser Brief bekräftigen unser Engagement und auch, dass wir beide aus dem 44.5million Abzug unserer liquidiert Menge, bevor wir 50/50 teilen sich . Die Vereinbarung wird im zuständigen Gericht zubereitet und müssen von uns unterzeichnet werden, bevor wir in dieses Geschäft vollständig eingeben.

Außerdem sende ich Ihnen meine persönlichen Informationen unten;

Name: Mr. Andrew Liu
Adresse: 11 / F Wilson House 19-27 Wyndham Street Central, Hong Kong
Mobil Nr.: +852 8191 6457
Working Identity Card-Nummer: NO: 122/J/93

Ich hoffe, dass die oben auch Ihnen klar ist, wenn so bitte senden Sie mir die folgenden;
Ein. Ihr vollständiger Name:
2. Ihre aktuelle Adresse:
3. Ihre persönliche Rufnummer:
4. Beruf:
5. Eine gescannte Kopie Ihres Mittel der Identifizierung Entweder International Passport, Führerschein oder Arbeitsgruppen ID-Karte.

Wohlgemerkt Ihren Namen und Ihre Anschrift werden von meinem Anwalt werden zu verwenden, um die benötigten Dokumente, die Sie sichern als alleinige Begünstigte meines verstorbenen Kundengelder werden, während ich Ihnen mit Ihrer Telefonnummer wenden soll für weitere Diskussionen vorzubereiten. Nochmals vielen Dank für Ihr Interesse und die Bereitschaft zur Partner mit mir in Herausziehen meines verstorbenen Kundengelder von meiner Bank, bin ich zum Lesen erwarten von Ihnen
sehr bald.

Aufrichtig
Mr. Andrew Liu

Alleine diese Sprache aus dem Google-Übersetzer… Herrlich! Man kann sich allerdings seine Adresse angucken, das Wilson House gibt’s tatsächlich:

Guckt man sich das in der Street View an, so sieht das so aus:

Wilson HouseHier befinden sich unter anderem das Australian Chamber of Commerce, eine Firma namens Casbaa und viele andere. Im 11. Stock, wo sich ja die Firma des Herrn Liu befinden soll, ist die Eurostands Asia Pacific LTD (hier nachzulesen auf Seite 3) und ganz gewiss nicht die Chong Hing Bank. Wobei man Mister Mugu, ich meine Mister Andrew eine gewisse Recherche unterstellen muß: Die Chong Hing Bank ist mit Zustimmung ihrer Aktionäre erst so benannt worden, zuvor hieß sie Liu Chong Hing Bank – und sie ist zwar in Hongkong vertreten, aber nicht an der angegebenen Adresse. Oh Wunder.

Aber ein bißchen dreist ist das schon. Die Story von dem Iraker aus Mukaradeeb ist sowas von bitterböse, daß es einem eigentlich die Sprache verschlagen müsste. Was er damit eigentlich meint ist die Ortschaft Maqarr adh-Dhib, bei der es am 19.5.2004 zu dem Hochzeitsmassaker der US-Streitkräfte gekommen ist. Amerikanische Hubschrauber, Artilleriestreitkräfte und Bomber vernichteten ein ganzes Dorf, in dem gerade eine Hochzeit stattgefunden hatte. 42 Menschen werden getötet, darunter 11 Frauen und 14 Kinder. Das als Anlaß für einen Betrug zu benutzen ist wirklich heftig.

Na warte, Du Arschloch… Dich werd ich mir packen!

Vielleicht wird es Zeit, noch so einen EMail-Account einzurichten. Am besten ein gewisser Sergej Fährlich….

Das Radio-Gewinnspiel von Antenne Bayern – Eine Analyse

Die Dritte Runde des Gewinnspiels ″Wir zahlen Ihre Rechnung″ ist vorbei – und wieder einmal gab es dabei einige bemerkenswerte Geschichten zu erzählen sowie eine Menge Leute, die, weil nicht gezogen worden, sofort den Modus unter Verdacht hatten. Ich möchte auf der folgenden Seite ein paar Informationen zusammentragen und analysieren.

Statistik
Ein beliebter Vorwurf, der immer wieder kam, war die Behauptung, daß bestimmte Regierungsbezirke bevorzugt worden wären oder daß bestimmte Beträge nicht überschritten würden. Tatsächlich kann man durch konsequentes Mitschreiben eine Statistik aufstellen und so schlicht überprüfen, ob das zutrifft. Eine Auswahl:

Gut, wann immer irgendwo was zu holen ist werden die nicht gezogenen fuchsig, das ist normal. Aber manchmal zweifelt man schon ein bißchen am Verstand mancher Beteiligter…

Blicken wir also in die Statistik (bzw. in meine eigene) und sehen uns mal die Regierungsbezirke an.

Dieses Mal wurde, ebenso wie beim letzten Mal, Oberbayern am häufigsten gezogen (insgesamt 61 mal, also im Schnitt fast einmal täglich), seltener um 7, am häufigsten um 12 Uhr. Niederbayern und Schwaben teilen sich den zweiten Platz mit je 37 Treffern (Und als Schwabe kann man ab 12:07 im Grunde das Radio abstellen, da man um 15 Uhr nur sehr selten gezogen wird), gefolgt von Mittelfranken (34), Oberpfalz (23) und Oberfranken (22). Das Schlußlicht bildet – wie auch zuletzt – Unterfranken mit nur insgesamt 18 Treffern.
Das ist interessant, denn die Reihenfolge der Größe der Regierungsbezirke sieht geringfügig anders aus: Oberbayern liegt klar vorne (4.430.706 Einwohner), gefolgt von Schwaben (1.789.794 Einwohner) und M ittelfranken (1.719.494 Einwohner), und dann folgen mit einem großen Abstand Unterfranken (1.314.910), Niederbayern (1.192.543), Oberpfalz (1.081.536) und Oberfranken (1.067.408).

Aus diesen daten kann man gewisse Rückschlüsse auf die Dichte der Antenne-Bayern Hörer ziehen, wohlgemerkt unter der Voraussetzung, daß sich unter den Hörer überall ein gleich großer Anteil an Mitspielern befindet, wovon ich nciht ausgehen würde. Trotzdem würde es mich nicht wundern, wenn aus Unterfranken auch bedeutend weniger Rechnungen eingeschickt worden sind – was auf weniger unterfränkische Antenne-Fans schließen lässt.

Dauer des Gewinnspiels
Interessant ist, daß Antenne Bayern vorher nicht die Dauer des Gewinnspiels angibt, sondern bis kurz vor Ziehungsende weiter dazu auffordert, Rechnungen einzusenden. Blickt man aber kurz auf die jeweilige Dauer der Runden, so ist das eigentlich jedesmal recht gut abschätzbar gewesen:

  1. Runde: 05.09.2011 bis 28.11.2011 (= 61 Ziehungstage), die höchste Rechnung betrug 13.600.- Euro, die niedrigste 3.- Euro. Insgesamt bezahlt wurden 202.001,51 Euro.
  2. Runde: 09.01.2012 bis 30.03.2012 (= 60 Ziehungstage), die höchste Rechnung betrug 9.000.- Euro, die niedrigste 9,99 Euro. Insgesamt bezahlt wurden 190.167,73 Euro.
  3. Runde: 03.09.2012 bis 01.12.2012 (=65  Ziehungstage), die höchste Rechnung betrug 7.893.- Euro, die niedrigste 1,63 Euro. Insgesamt bezahlt wurden 153.556,44 Euro.

Hier stellt man eine signifikante Abnahme der Summe fest, die gezogen werden. Daraus einen Trend abzuleiten halte ich aber noch für verfrüht – Antenne Bayern hat die nächste Spielrunde für Januar angekündigt und man wird sehen, was dann passiert.

Besondere Geschichten
Die erste Ziehungsrunde dieser Art hatte schon einen Skandal hervorgerufen: Im Oktober 2011 hatte eine ″Herren″ – Reisegruppe aus dem Allgäu einen Sexurlaub eingereicht – im Wert von 2350 Euro. Das hat der Moderator Wolfgang Leikermoser sich zu zahlen geweigert, auch wenn das den AGB widersprochen hat. „Wenn ich die Rechnung jetzt noch einmal ausrufe, dann mach ich mich der Beihilfe zum Menschenhandel strafbar“, schrieb er damals auf der Internetseite von Antenne und hatte auch zweifellos recht. Das Gewinnspiel wurde kurzzeitig unterbrochen, dann lief es aber weiter.

Interessant in dem Zusammenhang ist, daß ein ziemlich ähnlicher Fall sich zwei Wochen zuvor bei 89.0 RTL in Halle ereignet hatte – hier ging es um eine Rechnung für eine Abtreibung infolge eines One-Night-Stands – und daß das ziemlich rasch mißtrauische Geister auf den Plan rief, inwieweit es sich bei diesen skandalisierten Geschichten um echte Geschichten handelt.

Diese Ziehungsrunde gab es auch zwei, drei ziemlich mitreißende Geschichten:
Katrin F. aus S. legte eine Rechnung über 3.800 Euro in den Topf und wurde am 7.11.2012 um 7 Uhr gezogen – Sie hatte im Sommer ihren jungen Mann beerdigen müssen und lebte seither mit ihren beiden Kindern auf der Baustelle des geplanten gemeinsamen Hauses. Diese Geschichte rührte die Zuhörer derart, daß der nächste Gewinner, Lutz M. aus München seine Rechnung über 1600 € für einen Umzug an Katrin F. und ihre zwei Kinder weitergab. Unzählige Hörer riefen an und boten ihre Hilfe an – Handwerker beispielsweise, die zum Selbstkostenpreis oder kostenlos am Haus mithelfen wollten und dergleichen.

Die zweite Geschichte bot Antenne Bayern eine gewisse Chance auf eine Diskussion mit den Hörern: Christiane T. aus Nürnberg erhielt 3.128,66 Euro für Fremdsamen aus einer Samenbank. Die Dame wohnte mit ihrer Lebensgefährtin zusammen und bis dahin habe ich auch nicht gewußt daß es für unverheiratete Frauen in Deutschland praktisch unmöglich ist, eine Samenspende zu bekommen – man muß auf ausländische ausweichen und einen Frauenarzt finden, der den ambulanten Eingriff auf eigene Verantwortung hin durchführt. Dagegen protestiert der LSVD massiv aber bislang erfolglos. Vielleicht ändert sich die Situation, wenn sich die ″Christliche″ Union mal irgendwann zum 21. Jahrhundert durchringt oder vom BVG dazu gezwungen wird.
Auch hier gab es eine Hörerdiskussion bei der sich die Hörer auch zu Wort melden konnten und dabei zum Teil recht absonderliches äußerten. Eine Dame rief beispielsweise an und meinte, daß sie es für unverantwortlich halte, wenn eine Frau ohne ″die finanzielle Absicherung durch einen Mann″ ein Kind bekäme. Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!

Eine dritte, recht interessante Geschichte ist die von Sabine H. aus G., die sich 2100 Euro zurückbezahlen ließ. Diese hat sie dafür verbraucht, mittels einer Privatdetektei ihren Freund zu überwachen, ob er ihr untreu sei. War er nicht. Dafür hat er sie allerdings nach Bekanntwerden (via Radio!) der Geschichte verlassen, wobei man an dieser Stelle sich noch nicht so ganz im Klaren darüber ist, ob das nun eher zum Lachen oder zum Weinen gedacht ist.

Derartige Geschichten tragen natürlich zum Bekanntheitsgrad der Gewinnspiele und damit der Radiosender bei, aber deswegen von einem fingierten Gewinner auszugehen ist ein ziemlich heftiger Vorwurf. Eine kurze Recherche meinerseits ergab, daß es die betreffende Frau F. tatsächlich gibt (u.a. hat sie sich sogar via Facebook bei Antenne und den anderen bedankt) – allerdings möchte ich aus Pietätsgründen in dem Zusammenhang nicht weiter nachbohren.

Antenne spielt ganz sicher fair – ich werde versuchen zu dem Zweck ein kurzes Interview mit Herrn Leikermoser zu bekommen. Ist das nun verwerflich? Ich denke, nein. Es ist ganz einfach eine unterhaltsame Werbemasche.

Fundstück der Woche (48. KW): Dumb Ways to Die

Wer es noch nicht kennt… der geniale Ohrwurm der Melburner Verkehrsbetriebe…. Für Fans der Happy Tree Friends sicherlich auch ein Augenschmaus… 😉

Set fire to your hair.
Poke a stick at a grizzly bear.
Eat medicine that’s out of date.
Use your private parts as piranha bait.

Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.
Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.

Get your toast out with a fork.
Do your own electrical work.
Teach yourself how to fly.
Eat a two-week-old unrefridgerated pie.

Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.
Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.

Invite a psycho-killer inside.
Scratch a drug dealer’s brand new ride.
Take your helmet off in outer space.
Use a clothes dryer as a hiding place.

Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.
Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.

Keep a rattlesnake as a pet.
Sell both your kidneys on the internet.
Eat a tube of super-glue .
„I wonder what’s this red button do?“

Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.
Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.

Dress up like a moose during hunting season.
Disturb a nest of wasps for no good reason.
Stand on the edge of a train station platform.
Drive around the boom gates at a level crossing.
Run across the tracks between the platforms.
They may not rhyme but they’re quiet possibly.

The dumbest ways to die.
The dumbest ways to die.
The dumbest ways to die.

So many dumb…
So many dumb ways to die.

Zahlmeister Europas?

Immer wieder liest man, der arme deutsche Steuerzahler wäre der „Zahlmeister Europas„, da Deutschland ja der größte Nettozahler der Europäischen Union ist. Wenn sich ein Politiker aus einem Umfragetief befreien will, wettert er dagegen. Das blöde ist nur: Es stimmt einfach nicht.

Deutschland zahlt zwar tatsächlich den größten Betrag ein, gemessen an den Ausgaben pro Kopf beziehungsweise am Bruttoinlandsprodukt liegt Deutschland allerdings eher im Mittelfeld. Der Guardian hat den neuesten Bericht der EU-Kommission (hier als xls) kommentiert und natürlich vor allem hinsichtlich der Interessen des UK aufgeschlüsselt. Letztendlich hat sich im Vergleich zu 2010 (hier als pdf) nicht viel getan; Letztendlich gibt es 2011 insgesamt 9 Geberländer (also Nettozahler) und 18 Nehmerländer (Also Nettoempfänger).

Die Zahlen sind aber nur eine Seite der Medaille: Sieht man sich die Zahlen bezüglich der Geber- und Nehmerländer mal in der Kopfstärke an, gewinnt der Begriff der europäischen Solidarität gleich eine ganz andere Bedeutung. Blicken wir erstmal auf die nackten Zahlen (die des Guardian), denn Zahlen lügen nicht – nur die Art, wie sie interpretiert werden: (Hier als pdf downloaden )

Hier zeigt uns der erste Blick schon, daß Deutschland mit einem Anteil von 0,75% des BIP tatsächlich deutlich weniger als der Durchschnitt bezahlt (0,87% des BIP). Pro Kopf gesehen bezahlt Deutschland allerdings mehr als der Durchschnitt. Pro Kopf am meisten erhält interessanter Weise Luxemburg, am wenigsten Großbritannien. (Kroatien steht zwar dabei, wird aber erst im Juli 2013 der EU beitreten)

Interessant ist auch die Tabelle, wenn man mal die Einwohnerzahlen nebeneinander hält. Dann stellt man nämlich fest, daß im Gegensatz zu der Behauptung, eine Minderheit müsse eine Mehrheit finanzieren (wie es sich aus der Länderverteilung ergeben würde), eher eine große Mehrheit eine Minderheit mitfinanziert.

Geberländer Einwohner
Dänemark 5.580.729
Deutschland 81.903.000
Finnland 5.404.956
Frankreich 65.447.374
Italien 60.626.442
Niederlande 16.680.000
Österreich 8.460.390
Schweden 9.514.406
Vereinigtes Königreich 61.792.000
Insgesamt 315.409.297
Nehmerländer Einwohner
Belgien 10.951.266
Bulgarien 7.364.570
Estland 1.340.021
Griechenland 9.903.268
Irland 4.581.269
Lettland 2.074.605
Litauen 2.988.381
Luxemburg 524.853
Malta 417.608
Polen 38.501.000
Portugal 10.602.000
Rumänien 19.042.936
Slowakei 5.404.322
Slowenien 2.057.660
Spanien 47.212.990
Tschechische Republik 10.526.685
Ungarn 10.005.000
Zypern 1.120.489
Insgesamt 184.618.923
Summe aller EU-Bürger 500.028.220

Also von wegen Minderheit bezahlt eine Mehrheit oder so ein Quatsch. 315 Millionen finanzieren 184 Millionen mit, das ist ein Verhältnis von 1,68:1; Anders formuliert: 37,4% der EU Bürger müssen von 62,6% unterstützt werden. Jeder Bürger aus den Nehmerländern wird von fast zwei Bürgern aus den Geberländern unterstützt.

Die EU ist auch eine Solidargemeinschaft. Das bedeutet, daß die Reichen die Armen unterstützen und das muß ja nicht gleich komplett altruistisch sein – durch die wachsende Wirtschaft am Ziel haben wir ja letztendlich auch Handelsvorteile.

Eines noch zum Schluß: Deutschland zahlt übereinstimmenden Presseberichten zufolge etwa 9 Milliarden Euro pro Jahr in die EU mehr ein, als es herausbekommt. Das sind 109,88€ pro Bürger und Jahr, 9,15€ im Monat und 30 Cent am Tag. Soviel könnten uns doch 60 Jahre Frieden und Freiheit wert sein, oder?

Marktforschung – Deine Stimme zählt?

Seit einiger Zeit fallen mir Radiowerbespots auf, die von den deutschen Marktforschern geschaltet werden. Motto: „Sag Ja zu Deutschlands Markt- und Sozialforschung.“ Das spricht Bände über eine Branche, die völlig zu Recht als eher zweifelhaft gelten dürfte.

Marktforscher arbeiten für Unternehmen, die ihre Produkte möglichst effektiv auf dem Markt unterbringen möchten. Das ist ja so weit erstmal ein halbwegs ehrenhaftes Motiv. Marktforschungsunternehmen erstellen zudem politische Umfragen und versuchen die Stimmungslage in der Gesellschaft zu messen und wiederzugeben. Sie befragen statistisch ausgewählte Bürger nach ihrer Meinung zu politischen Entscheidungen und dem Geschmack von Zahnpasta – es gibt praktisch nichts, was nicht auf die Art gemessen werden kann.

Das Ergebnis ist ein relativ stromlinienförmiges Produktangebot – können Sie sich noch an Zeiten erinnern, als man richtige Autos baute? Heutzutage sehen die Dinger alle gleich aus und scheinen auch nur noch in den selben sechs Farben ausgeliefert zu werden. Wenn die Marke nicht draufstünde wäre es schwierig zu entscheiden, ob man da einen BMW, einen Audi oder einen Mercedes vor sich hat. Zahnpasta schmeckt mehr oder weniger gleich, egal wie das Produkt heißt; Gleiches gilt für die meisten Erfrischungsgetränke. Individualismus ist auf dem Markt eben manchmal eine gefährliche Sache, das ist auch der Grund warum die Filmbranche oder auch die der Computerspiele lieber auf „bewährte“ Marken setzen und Serienweise immer dasselbe neu abliefern, statt sich ernsthaft etwas neues auszudenken. Im Gegenzug führt das dazu, daß selbige Marken immer ausgelutschter werden.

Daß dies das Ziel der Marktforscher ist, kommt auch in dem einen oder anderen Spot zu Geltung: „Fernseher ohne Fernbedienung. Haargel mit Zement. iPods ohne Kopfhörer. Zeitschriften im Din A 47 – Format? Gibt es nicht. Weil es Marktforschung gibt.“ Gut, kein Mensch würde einen mp3-Player ohne Kopfhörer kaufen… außer natürlich, sein alter Player ist kaputt, aber die Kopfhörer tun eigentlich noch. Warum dann also noch einen Satz Kopfhörer dazukaufen müssen und die anderen in den Müll werfen? Weil es Marktforschung gibt.

Ich gestehe, daß ich diesem System wahnsinnig gerne Sand ins Getriebe streue. Immer mal wieder ruft einer von denen an und will von mir irgendwas wissen und getreu dem Motto „Ihre Meinung ist uns wichtig“ äußere ich dann auch brav eine Meinung. Egal welche, gerne irgendeinen Unsinn. Letztens ging es um Fleischverpackungen und ob ich den Anblick von rohem Fleisch in der Verpackung eigentlich appetitanregend finde oder ob mir eine Rundumverpackung lieber ist, bei der ich das Produkt nicht sehen kann, dafür aber ein Foto des zubereiteten Produktes. Also eine Fertigessen-Verpackung. Natürlich habe ich die Geschichte mit dem Fertigessen brav erzählt und irgendwas über ekliges Blut und so erwähnt – und kaufe trotzdem weiterhein richtiges Fleisch. Ihr könnt mich mal.

Eine Variante sind die Umfragen, für die man sogar Geld bekommt: Globaltestmarket ist da der Vorreiter. Ich hab da auch einen Account und mag das sogar recht gern. Man sammelt Punkte, jeder Punkt ist genau 0,5 (amerikanische) Cent wert. Eine etwa 20 Minuten andauernde Umfrage bringt so um die 35-50 Punkte ein, also knapp einen halben Dollar. Hat man 1000 Punkte gesammelt, gibt’s einen Scheck über 50 Dollar. Das funktioniert tatsächlich.

Gemein ist daran allerdings, daß die vorher genau wissen wollen, in welche statistische Gruppe man gehört weil die eigentliche Umfrage erst nach Erfassen dieser Daten beginnt. Also geht es um Alter, Wohnort, Einkommen und so weiter und passt man nicht in die relevante Gruppe gibt’s keine Umfrage – und damit auch kein Geld. Also muß man vorher ein wenig flunkern und dem System weismachen, daß man zur Statistik passt und das ist nicht ganz so einfach: Da man nicht weiß worum es geht ist nicht sicher, ob man eher der Armer-Schlucker- oder der Krösusfraktion zugehörig sein sollte oder ob man für die Umfrage Single oder Clansoberhaupt sein muß. Ein bißchen herantasten ist also notwendig.

Als Faustregel kann man sich merken, daß Personen zwischen 30 und 40 Jahren gesucht werden mit einem überdurchschnittlichen Haushaltseinkommen (3000 Euro und mehr) und einer Vorliebe für allerlei technische Geräte. Sie sollten stets angeben, Hauptverdiener zu sein und alle Aktivitäten auch selbst zu machen. Auch sind in aller Regel vermeintliche Kinder nicht schlecht geeignet, um die Auswahlkriterien zu überstehen. Ganz wichtig ist, daß man so gut wie nie in einer der vorgeschlagenen Branchen tätig sein sollte. Sind sie erstmal drin, können Sie alles behaupten was sie wollen, es muß nicht einmal logisch sein. Wenn Sie gefragt werden, welches Gerät Sie normalerweise beim Duschen benutzen, warum nicht Dampfkocher angeben, wenn die Auswahl schon dasteht? Vielleicht gibt es dann bald Dampfdruckkochtopfduschen. Weil es Marktforschung gibt.

Was habe ich zuhause schonmal getan? Das Licht ausgeschaltet und dann entfeuchtet?

Ein schönes Beispiel. Ein anderes (aus der gleichen Umfrage) ist das hier:

Bitte, ich will das Fitnesstraining künftig per Fernbedienung haben…!

Es ist schwer, bei sowas ernst zu bleiben. Das Schöne ist, daß diese Umfragemaschinen annähernd jeden Unsinn schlucken. Und das Schönste daran ist: Während ich diesen Artikel geschrieben habe, habe ich die Umfrage auch gemacht. Das hat – zugegebener Maßen – beinahe eine Stunde gedauert. Aber für das Vergnügen, denen zu erklären, daß ich die Aktivität „sms empfangen“ grundsätzlich nur nachts zwischen 2 und 3 Uhr morgens mit Hilfe eines Staubsaugers und nur im Hobbykeller mache, haben die mir doch glatt 5 Dollar bezahlt. Ich bin gespannt auf die Produktpalette 2013.

Von der Desinformation

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zieht eine negative Bilanz zum Dosenpfand – und erklärt Rot-Grün dafür und für das Gesetz verantwortlich. Was sie irgendwie vergißt zu erwähnen: Das Gesetz ist gar nicht von Rot-Grün.

Bilanz nach zehn Jahren: Prestigeobjekt Dosenpfand“ verkündet die FAZ und schreibt darunter: „Fast genau zehn Jahre später fällt die Bilanz des Prestigeobjektes der rot-grünen Bundesregierung ernüchternd aus“. Das ist, so auch der Tenor in den meisten Kommentaren zum Artikel, ja das Grundübel des Dosenpfandes: Ein linker Zeitgeist habe die armen Getränkehersteller gezwungen, die Getränkepreise zu erhöhen für ein „Zwangspfand“, das natürlich nur den Bürger ausnimmt und nichts bringt.

Tatsächlich hatte das „Dosenpfand“, wie das „Einwegpfand“ in der Presse genannt wird, das Ziel, die zunehmende Vermüllung der Landschaft einzudämmen und dem entgegenzuwirken und diese Intention ist zunächst mal gar nicht schlecht. Man muß nur nach Südeuropa fahren – oder nach Frankreich, was das betrifft – um sich anzuschauen wie es auch aussehen könnte. Rebelliert gegen das Gesetz hatten gar nicht so sehr die Getränkehersteller sondern vor allem die Supermärkte und Discounter, die es sich nicht nehmen ließen, mit Hinweisschildern zu den „Annahmestellen für das Zwangspfand“ auch in den eigenen Geschäften massiv Stimmung gegen das Gesetz zu machen.

Bei so manchem eher einfachen Geist verfing die Masche auch – beim Großteil der Bevölkerung nicht. Scheinbar zählt zu diesen einfachen Geistern auch ein gewisser Johannes Pennekamp, der als freier Mitarbeiter bei der Zeit und als Weitwinkel-Reporter seit dem 1.4.2012 auch für die FAZ schreibt. Denn ein gewisses Minimum an Recherche, und sei es auch nur nach dem Wikipedia-Prinzip, hätte ihm verraten können, daß er da ein Merkelgesetz angreift.

Diese Kurzsichtigkeit verwundert bei einem offensichtlich intelligenten Mann wie Pennekamp dann doch – es sei denn, das sorgfältig choreographierte Orchester des konservativen Medienwahlkampfes beginnt nun zu spielen. Auftakt war sicherlich die Steinbrück-Geschichte, dann kam dazu die lancierte Story rund um die „antisemitische SPD„, das Dosenpfand… ich bin gespannt, was da noch alles kommt. Die nächsten Wochen empfiehlt es sich sicherlich, den Brechreiz zu unterdrücken und Bunte, Bild und Focus zuzuschauen, wie sie das aufziehen. Dabei wird man viel über unsere Medienwelt lernen können.

Also nochmal
Es ist doch relativ einfach: Im Jahre 1991 beschloß der damalige Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) eine neue Verpackungsverordnung für Deutschland. Seine Nachfolgerin, „Kohls MädchenAngela Merkel (CDU) novellierte die Gesetzesvorlage 1998. Da es 1998 einen Regierungswechsel gab, trat das Gesetz eben unter Rot-Grün 2003 in Kraft (weil die Voraussetzung dafür, nämlich die Tatsache, daß die Menge der Mehrweg-Getränkeverpackungen unter einen Anteil von 72% gefallen war, erfüllt wurde) und mußte 2006 noch einmal angepasst werden, damit es der EU-Rechtsnorm entsprach.

Es ist ein CDU-Gesetz, und dafür auch ein ziemlich gutes.

Die Akzeptanz wäre sicherlich höher gewesen wenn man zum Einen nicht diesen ganzen Ausnahmeblödsinn eingeführt hätte (Mit Kohlensäure = Pfand; Ohne Kohlensäure = kein Pfand was die tollen Getränke mit „verbesserter Rezeptur“ zur Folge hatte: Limos ohne Kohlensäure, bah!), und wenn zum Anderen die Discounter und Supermärkte sich nicht auf diese Kampagne eingelassen hätten.

Der Artikel hat sachlich recht
In einem Punkt muß ich aber ganz deutlich eine Lanze brechen für Herrn Pennekamp: Von den Fakten aus betrachtet hat der Artikel voll und ganz recht: Der Anteil an Mehrweg ist sogar zurückgegangen. Man kann darüber streiten ob das gut ist, auf jeden Fall hat ein Umdenken in der Gesellschaft stattgefunden: Man schmeißt die Dose nicht mehr einfach in die Wildnis, auf die Straße oder ins Gleis, man bringt sie zurück.

Und das ist schließlich der Beweis, daß das Gesetz Erfolg hatte; und zwar da wo es den auch haben mußte.

Dümmste Spam-Mail des Tages

Spam-Mails sind ja manchmal wirklich interessant gemacht und manchmal macht es auch Spaß, mit den betreffenden Betrügern dahinter zu interagieren und selbige zu massive Zeitverschwendung zu bewegen. Ich selber mach das normalerweise mit Wohnungsbetrügern recht gern.

Heute aber flatterte mir diese Spam-Mail ins Postfach und ich muß ehrlich gestehen, daß ich eine derart mies gemachte schon lange nicht mehr gesehen habe:

PayPal Spam

Ahja… und das soll ich glauben?

Wenn sie wenigstens halbwegs in korrektes Deutsch übertragen worden wäre… aber die Formulierung

Vielen Dank, Bitte nicht auf diese E-Mail antworten, wie Sie Ihre Antwort nicht empfangen werden.
Dies ist eine automatische Benachrichtigung über neue Sicherheits-Nachrichten.

ist dermaßen lächerlich, daß ich mich ernsthaft frage, ob auf den Quatsch einer reinfällt. So ganz nebenbei: Man erkennt Betrüger oftmals daran, daß man sich schon beim Ziel des Links so seine Gedanken machen sollte; Beispiel hier ist:

na klar…. ne cgi-Datei… logisch

Und genau das kann wohl kaum sein. Die meisten Leute sollten cgi-Extensions schon einmal gesehen haben; CGI bedeutet Common Gateway Interface und ist sozusagen eine Schnittstelle zwischen dem Webserver und einem Softwaremodul, das irgendeine Programmieranweisung ausführt. Mit Hilfe von CGI lassen sich also Programme auf dem Webserver starten. Und das ist gefährlich: Da diese Anweisungen nicht clientseitig, also auf dem Browser ablaufen, sondern serverseitig, sind die Möglichkeiten der Anwendungen nahezu unbeschränkt, da man nicht auf die Einschränkungen der Browser beschränkt ist. Aber auch nicht auf irgendwelchen Sicherheitseinstellungen des Browsers. Das Programm kann nahezu alles machen was es möchte – und wer so dämlich ist, dort auch noch irgendwelche Kontoinformationen anzugeben, dem kann praktisch nicht mehr geholfen werden.

Also: Bei seltsamen Mails über VISA-, MasterCard-, anderen Bank- oder Internetkonten wie Paypal NIEMALS auf einen Link klicken. Lieber über den Browser seperat die tatsächliche Webpage der betreffenden Institute aufrufen und dort mal checken, ob irgendwas los ist. Ist nämlich normalerweise nicht.

Eine antisemitische SPD?

Diese Woche geisterte ein Aufschrei des Zentralrates der Juden durch die deutsche Presse: Die SPD habe sich mit einer Islamistengruppe zusammengeschlossen und betreibe nun eine Zusammenarbeit mit den Palästinensern gegen Israel. Im ersten Augenblick fragte ich mich ganz offen: „Häh?“. Dann aber las ich einfach ein bißchen darüber… Oh, Wunder: Stimmt nicht.

Der Nahost-Konflikt ist ein ziemlich komplexes und langwieriges Pflaster bei dem es auch äußerst schwierig ist, Stellung zu beziehen; Nicht zuletzt, weil die Stimmungslage da ziemlich aufgeheizt ist. Redet man mit Israel, bezieht man offensichtlich Position gegen das Selbstbestimmungsrecht des Palästinensischen Volkes, redet man mit den Palästinensern, ist man Antisemit. (Wobei man sagen muß, daß beide Völker Semiten sind. Aber wen interessieren schon Wahrheiten wenn man Schubladen hat?)

Die ganze Geschichte wurde – natürlich – von der BILD-Zeitung aufgeblasen, die damit wohl endlich den Wahlkampf der Konservativen Presse eröffnet hat. Hier durfte sich der Vorsitzende des ZdJ, Dieter Graumann zu Wort melden und die Bildzeitung fragte auch gleich empört: „Was hat sich die SPD dabei blos gedacht?“. Gegenmeinung oder eine Stellungnahme der SPD enthält die Geschichte natürlich nicht, immerhin wird auf die Pressemitteilung verlinkt.

Die Geschichte wirkte. Binnen Stunden war die Story bei der Sueddeutschen, der Welt (die auch gleich mit einem „schrecklichen Verdacht“ aufwartet), der „Deutsche Welle“, der Taz,  dem „DerWesten“ und vielen anderen zu lesen. Was allerdings am meisten erstaunt dabei ist die Tatsache, daß bis auf ein paar Spinner unter den Kommentatoren die meisten Leserkommentare eher ruhig wirkten; Das habe ich schon lange nicht mehr so gesehen.

Dabei spielt der Zentralrat hier ziemlich mit dem Feuer: Die Fatah ist zwar ein Teil der PLO, aber sie ist die gemäßigtere palästinensische Partei, die sich letztendlich für eine Zweistaatenlösung einsetzt und rein prinzipiell das Existenzrecht Israels damit anerkennt. Das war in den Anfängen deutlich anders, aber die Osloer Friedensgespräche machten 1993 aus der Fatah letztendlich den Gesprächspartner im Nahostkonflikt, auch wenn sie nach wie vor der politische Arm der Al-Aqsa-Brigarden sind – beziehungsweise umgekehrt, selbige der militärische Arm der Fatah.

Was genau hat denn die SPD da gemacht?
Tja, das ist eigentlich ziemlich einfach zu beantworten, wenn man das Papier, um das es geht, einfach selber mal liest und nicht nur die Pressemitteilung. Im Grunde hat die Gesprächsrunde mit der Fatah, die mal so ganz nebenbei den Beobachterstatus bei den Sozialdemokratischen Parteien Europas hat, sich schlicht um die Fragestellung bemüht, inwieweit sozialdemokratische Werte in der arabischen Welt orientiert sind und letztendlich bemüht sich die Fatah, ein sozialdemokratisches Forum zu gründen.

Zentrale Werte der Sozialdemokratie wie Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität in einer Krisenregion an den Menschen zu bringen, kann eigentlich gar nicht so schlecht sein.

Ein gewisses Unbehagen bleibt aber trotzdem, denn bei aller Freundschaft zum Gespräch sollte die SPD aufpassen, daß sie nicht eine außenpolitische Position bezieht, die letztendlich den Interessen Deutschlands und der EU zuwiderläuft. Das Ziel muß Frieden in der Region sein. Dazu hat die SPD hier einen wesentlichen Schritt getan – vielleicht wäre ein Treffen mit Vertretern der Fatah, der Awoda und der Meretz-Jachad eine gute, nächste Idee. Auf jeden Fall sollte die SPD schnell klären, welche gemeinsamen Werte sie mit der Fatah entdeckt haben will – und das nächste Mal den Arbeitskreis jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten einladen.