Fundstück der Woche (06.KW): Brilliante Huldigung eines großen Komponisten

Wer kennt John Williams Musik eigentlich noch nicht? Er machte die Musik zu einer ganz enormen Reihen von Blockbustern, darunter die Star-Wars Trilogien, die Indiana-Jones-Filme, die Jurassic-Park Trilogie, Der weiße Hai, Schlacht um Midway, E.T., Sieben Jahre in Tibet, Amistad, Der Soldat James Ryan oder auch Spielberg‘s Unheimliche Begegnung der dritten Art.

Hier nun ein toller A-Capella-Medley. Wer erkennt alle?
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=lk5_OSsawz4&fs=1&hl=de_DE]

LYRICS:

[Close Encounters of the Droid Kind]
You must use the Force
You must use the Force
(repeat ad nauseam)
You must use the Force

[Raiders of the Lost Wookiee]
Time ago, far, far away
Long time ago, far, far away
Kiss a Wookiee, kick a droid!
Fly the Falcon through an asteroid!
Till the princess is annoyed!
This is spaceships,
It’s monsters,
It’s Star Wars,
We love it!
Come and help me,
Obi-Wan
X-wing fighter
And a blaster gun!
Dance with Ewoks,
Oh, what fun!
This is spaceships,
It’s monsters,
It’s Star Wars,
We love it!

[Super Han]
Get in there you big, furry oaf
I couldn’t care less what you smell!
I take orders from only me
Maybe you’d like it back in your cell
Your Highness, your worshipfulness,
Your Highness, your worshipfulness!
No one cares if you upset a droid
(Nobody cares if you upset a droid)
That’s because droids don’t tear
your arms out of sockets
(Nobody cares)
I suggest a new strategy:
Let the Wookiee win
That’s because nobody cares if you upset a droid

[E.T. – The DiscoTerrestrial]
Now we listen to Luke whining:
One more season… one more season…
One more season… one more season…
I was gonna go to Tosche
Station for power converters
Now I guess I’m going nowhere
It just isn’t fair…

[Jaws: The Wookiee]
Woooooookiee (6x)
Someone move this walking carpet
(Woo-kiee! Woo-kiee!)
Someone move this walking carpet
(Woo-kiee! Woo-kiee!)
Kiss your brother, kiss your brother
Princess Leia!
Well, I guess
You don’t know anything
About women
Who’s your daddy? Who’s your daddy?
Who’s your daddy? Who’s your daddy?

[Jurassic Darth]
Luke, I’m your father
(That’s not true!)
It is useless to resist
(My hand!)
Come with me, my son
We will rule!
(I’ll never join you!)
Search your feelings, it is true
So, you have a twin sister who
Obi-Wan was wise to hide
(Is that Leia?)
If you will not turn
Then perhaps she will
Give in to your hate,
You are mine

[Close Encounters of the Droid Kind – Reprise]
(Long, long, long time ago…)
Far, far, far, far away
Long, long, long time ago,
Far, far, far away!
Kiss a Wookiee, (kiss a Wookiee)
Kick a droid! (kick a droid!)
Fly the Falcon (fly the Falcon)
Through an asteroid!
Till the princess (till the princess)
is annoyed!
(She’s annoyed!)
This is spaceships,
It’s monsters,
It’s Star Wars,
We love it, it’s true!
Episode III
Coming to you
2005
So let’s go
(Go, go, go to the movies)
Stand in line
(Buy, buy, buy me some popcorn)
Cause it’s al-
(Please, I’d like extra butter)
-most the time!
(JOIN THE DARK SIDE)
May the Force be with you all!
JOHN WILLIAMS IS THE MAN!

Von einem Medienunfall V: Tagesschau und Bildzeitung..

…. haben in den vergangen Tagen unserer Republik vor allem bewiesen, daß sie entweder nicht schreiben können, wie die Tagesschau:

oder aber, das fand ich noch gelungener, zu schlechten Fotografen auch noch dämliche Webdesigner besitzen:

Gesehen? Das neue Kabinett:


Ist doch nett, was? Natürlich kommt die „Zeitung“ da im Niveau auch nur ihrem Wirtschaftsminister entgegen:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=LxTptIU5PvU&w=480&h=390]

Oh, Du mein Verkehrsverbund IV

In den vergangenen Tagen dieser deutschen Sprache gab es ein Ereignis, das bestimmte neue Regeln in sie zementierte und dafür sorgte, daß es zu aufwändig wurde, Panter, Elefant und Delfin das schreiben beizubringen: Die Rechtschreibreform. Sie machte die Dinge unleserlich, war aber nicht alleine schuld.

Den treuen Lesern meines Blogs ist sicherlich schon aufgefallen, daß ich kosequent die alte Rechtschreibung verwende – ich schreibe aufwendig, Panther, Elephant und Delphin noch so, daß man es lesen kann. Allerdings gibt es eine andere Krankheit, die mich seit langem nervt und das ist das Binnen-I. Sie wissen schon, die PolizistInnen, die den Täter (!) fangen. Dazu schrieb ich vor nicht allzu langer Zeit auch mal was.

Nun hat mir mein geliebter Verkehrsverbund noch ein Beispiel gezeigt, warum das mit dem Gender in der Sprache Nachteile hat:

Nun, ich bin sicher die Frauenwelt ist ein großes Stück weitergekommen, seit es der Bus „Ring Neuperlach Außen“ als Ergänzung auch die Linie 197 „Ring NeuperlachInnen“ gibt. Ich mußte wirklich dreimal hinschauen bis ich entschlüsselt hatte, was die Anzeige mir zu sagen versucht.

Von einem Medienunfall (IV): Pietät ist, wenn….

… man Überschriften oder Header formuliert, die bei Toten trotzdem zum Schmunzeln anregen. Denn in den vergangenen Tagen dieser Republik gab es ein Ereignis, das den boulevardesken Alltag völlig durcheinanderrüttelte: Der Tod einer Ex-„BigBrother“ – Containerbewohnerin und Erotikdarstellerin, womöglich an den Folgen einer Schönheits-OP.

Die Sueddeutsche Zeitung online, nach wie vor eine Fachsite für Falschinformation und Halbgares, ging mit der für die Familie der Carolin Wosnitza sicherlich nicht einfachen Situation auch gewohnt pietätvoll um:

Daa fragt man sich auch sofort, was stimmt hier denn alles nicht? Eine Menge, aber lassen wie die „Vorerkranung“ mal beiseite.
Beginnen wir mal mit der Meldung als solche:

Erste Befunde zeigen: Die Erotikdarstellerin „Sexy Cora“ starb während ihrer Brust-OP an Hirnlähmung.

Okay. Erstens starb sie später. Zweitens sicher nicht an „Hirnlähmung“, das ist nämlich Unsinn. Und Drittens darf man sich schon fragen, ob man sich bei der Redaktion heimlich ins Fäustchen gelacht hatte, als man schreiben durfte, daß eine Erotikdarstellerin (und ehemalige Prostituierte) ausgerechnet an „Hirnlähmung“ gestorben sei.

Auch die Begleitung dieser Meldung ist interessant: Rechts oben sehen Sie den Link zu einem Video der Agentur Reuters, das nochmal ein bißchen von den soeben operierten Brüsten zeigt und als wichtige Nachricht vermeldet, daß die junge Dame zuletzt noch bei einem Oben-Ohne-Kickerturnier teilnahm.

Diese Hirnlähmung, die einer Pressemeldung des zuständigen Anwalts entstammt und die verschiedene Medien begierig aufgegriffen haben (und dabei das gleiche Maß an Rücksicht erwiesen inklusive Fotoklickstrecken, Brustbildern und Erotischen Videoclips) hat es sogar bis nach Wikipedia geschafft:

Was übrigens diesen kausalen Zusammenhang nahelegt:

Nur um das mal klarzustellen: Die als Hirnlähmung bezeichnete Krankheit (zu der sinnigerweise übrigens auch der Wikipedia-Link führt!) meint eigentlich Bewegungsstörungen, deren Ursache in einer frühkindlichen Hirnschädigung noch vor der Geburt quasi liegt. Das kann schlecht die Todesursache sein, da man dies ja nicht bei einer OP bekommen kann. Die Sueddeutsche Zensur Moderation entschuldigte das dann auch ganz lapidar:

Das veranlasste die SZ aber natürlich zunächst einmal nicht, ihren Artikel zumindest dahingehend zu ändern, daß das Zitat als solches erkennbar wurde (Siehe Nachtrag). Aber es passt in die seltsame Schlamperei und scheinheilige Heuchelei bei dem Fall, den nahezu alle Medien zeigen. So protokolliert BILD auch ein „verpfuschtes Leben“ in einer völlig geschmacklosen Bildstrecke.

Was sagt das über die Medienwelt aus? Sie leben und lebten von diesen kleinen, „verpfuschten“ Leben. Sie verkaufen sie den Bürgern als schlechtes Beispiel, als Niedlichkeit beim Versuch was aus sich zu machen und bei Bedarf auch als Wichsvorlage Erotiksternchen für einsame Stunden. Dabei helfen sie kräftig diesen Menschen, ihr Leben zu verpfuschen, immer mit dem Lockangebot, so „Erfolg“ haben zu können. Anschließend wird ebenso kräftig geheuchelt. Und die Süddeutsche Zeitung, nachdem sie von der Südwestdeutsche Medienholding gekauft wurde und jetzt ostentativ abgewirtschaftet werden soll, macht da eifrig mit. Na toll.

—-

Nachtrag (19.45 Uhr): danke an die vielen Hinweisgeber. Ich habe an pikater Stelle natürlich ausgerechnet das Wort „Hirnlähmung“ falsch geschrieben. xD

—-

Noch ein Nachtrag (21:00 Uhr):

Mittlerweile hat die SZ reagiert und folgende zwei Hinweise zum korrigierten Artikel dazugestellt:

und:

Also hat man inzwischen nachrecherchiert, was ich sehr gut finde.  Das Video ist nach wie vor da und das allerschärfste fällt mir erst jetzt auf: Man kann unter diesem Artikel tatsächlich ein Newsfeed zum Thema „Brust-OP“ abonnieren.

Hallo?

 

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Fundstück der Woche (04.KW): Was wäre, wenn Facebook das wirkliche Leben wäre?

Eine interessante Frage. Gruselig, würde ich behaupten. Da stellt sich die Frage, ob wir alle noch normal sind. und wenn ja, warum nicht?

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=jVAIxiHsKAE&fs=1&hl=de_DE]

Der Macher des Videos, Michael Buchinger, erhielten den 2. Platz beim Jugenkulturpreis des LJR in Österreich, es gibt auch eine Menge Fotos davon. Herzlichen Glückwunsch.

http://www.burgenlandnews.tv/vimp.swf?playlistmode=media&mediaid=238&webtv=false&hosturl=http%3A%2F%2Fwww.burgenlandnews.tv%2Fflashcomm.php

 

Fundstück der Woche (03.KW): Right where it belongs

Seit Jahren gucke ich mir diesen Schnitt immer wieder an. Und irgendwie wollte ich immer mal was dazu schreiben – nun, heute ist es so weit. Bevor ich das aber tue möchte ich Sie bitten, das Video anzusehen. Erläuterungen folgen dann im Anschluß.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=kDE9DJzCqi8&hl=de&fs=1]

Das ist der Song „Right where it belongs“ von Nine inch Nails. Er hat folgenden Text:

See the animal in his cage that you built
Are you sure what side you’re on?
Better not look him too closely in the eye
Are you sure what side of the glass you are on?
See the safety of the life you have built
Everything where it belongs
Feel the hollowness inside of your heart
And it’s all
Right where it belongs

[Chorus:]
What if everything around you
Isn’t quite as it seems?
What if all the world you think you know
Is an elaborate dream?
And if you look at your reflection
Is it all you want it to be?
What if you could look right through the cracks?
Would you find yourself
Find yourself afraid to see?

What if all the world’s inside of your head
Just creations of your own?
Your devils and your gods
All the living and the dead
And you’re really all alone?
You can live in this illusion
You can choose to believe
You keep looking but you can’t find the woods
While you’re hiding in the trees

[Chorus:]
What if everything around you
Isn’t quite as it seems?
What if all the world you used to know
Is an elaborate dream?
And if you look at your reflection
Is it all you want it to be?
What if you could look right through the cracks
Would you find yourself
Find yourself afraid to see?

Die Filmausschnitte, welche Sie gerade gesehen haben stammen aus dem Film Children of Men. Falls Sie ihn noch nicht gesehen haben, gucken Sie sich den unbedingt an.

Er spielt in etwa 2027. Aus irgendeinem Grund werden keine Kinder mehr geboren, Großbritannien hat sich in einen Polizeistaat gewandelt. Terror überzieht den Planeten und in dieser Welt der Verfolgung ausgerechnet wird eine junge Frau schwanger. Sehen Sie sich den Film an, ich kann es nur wiederholen.

Gerade der Zusammenschnitt hier gefällt mir aber sehr gut. Er ist nicht nur wegen Clive Owen sehenswert sondern auch weil er einfach passt und uns sehr schön zeigt, wohin wir unsere Welt führen, wenn wir nicht endlich diesen Haß füreinander einstellen. Und ich finde, wir müssen uns nicht hassen, wir tun uns keinen Gefallen damit.

Komisch, worüber so manches Medium nicht berichten mag….

Im journalistischen Alltag unserer Republik gab es ein Ereignis im abgelaufenen Jahr 2010, das einen gewissen kleinen Wirbel geschlagen hat: Die Hamburger Morgenpost, an sich ja ein völlig unwichtiges Presseerzeugnis, hatte in einem Artikel die Behauptung eines Anwalts aufgegriffen, der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder sei in irgendeiner Form Beifahrer bei der ehemaligen Bischöfin Margot Käßmann gewesen, als diese ihre berühmteste Autofahrt machte. Dagegen hatte Schröder geklagt.

Verschiedene Medien berichteten darüber, aber eher am Rande und im Grunde auch nur ein bißchen. Größere Medien vermieden das Thema. Nun ist es nicht so, daß diese Sache auch nur den Hauch einer wichtigen Relevanz hat (Auch wenn das RTL Nachtjournal gern darüber berichtet, daß Präsident Obama ein Melonen-Zitronen-Eis mit Kirschsoße gegessen hat – jedem Publikum das Niveau, das es verdient!), selbst wenn die Welt in Ihrem Bericht die Sache gleich zu einem weiteren „Kampf Schröder contra Presse(freiheit)“ hochstilisiert:

Es ist nichts das erste Mal, dass Gerhard Schröder rechtlich gegen die Presse vorgeht. 2002 hatten Journalisten der Nachrichtenagentur ddp behauptet, der damals 57-Jährige habe durch das Nachfärben grauer Schläfen seinem jugendlich wirkenden Aussehen nachgeholfen.

Holger Kreymeier, der Fernsehkritiker verlinkte jedoch diesen Beitrag hier auf Facebook und ich fand ihn wichtig und interessant genug, um ihn ebenso hier zu verlinken und zu kommentieren. Zwar fand das Urteil schon am 13. August statt, aber der Kommentar ist erst kürzlich erfolgt.

Demnach ist es wohl so, daß eine Richtigstellung in der Presse nur noch nötig ist, wenn eine „erhebliche Ansehensminderung“ die Folge wäre – was im genannten Fall nicht so war.

Welche Folge hat das? Nun, der Behauptungsjournalismus hat wieder einen Sieg davongetragen. Solange man nur ein bißchen hier und da am Ruf kratzt kann man schreiben was man will – ich könnte hier also nicht behaupten, daß Seehofer homosexuell ist (da sprechen auch die ehelichen wie nichtehelichen Kinder dagegen), wohl aber, daß ich ihn schonmal mit Männern in händeschüttelnden berührenden Posen gesehen habe. Formuliere ich das richtig, dann hinterlasse ich einen Eindruck ohne was wirklich rufschädigendes gesagt zu haben. Machen das 140 andere Blogger und vielleicht drei Zeitungen entsteht ein dauerhafter Eindruck aus einem vagen Verdacht heraus – behauptet es dann mal jemand tatsächlich, so wundert sich keiner und auch die Behauptung ist nicht mehr „rufschädigend“ weil ja Allgemeingut.

Da gruselt es einen schon, insbesondere wenn man erlebt, wie die Medien mittlerweile arbeiten. Die Hektik, mit der Politik und Journalismus sich selbst lähmen und die Bereitwilligkeit, mit der die Medien unlauteres Zeug verbreiten und sich dem Kampagnenjournalismus unterordnen, um den Mächtigen zu gefallen und mit Boulevard, den sie zur Belohnung erhalten, die Auflage zu stabilisieren sorgt auch dafür, daß der Wert der Medien als „Vierte Macht im Staat“ gegen Null tendiert. Blickt man auf die Darstellung der Onlinemedien von FAZ über Sueddeutsche und Spiegel bis hin zur untersten Medienschublade von Az, Bild und Bunte, so fällt auf daß drei Dinge vorherrschen: Möglichst harsch formulierte Meinungsartikel, Boulevard der untersten Schublade und Sport ohne Ende. Seriöse Meldungen, möglicherweise gar etwas nachrecherchiertes? Fehlanzeige.

Dafür gibt es sicherlich eine Menge Gründe. Ein nicht unerheblicher Grund ist sicherlich das marktwirtschaftliche System – da die Nachfrage nach gehaltvollem weniger groß ist gewinnt halt die Zeitung, die mehr Unsinn schreibt. Der Käufer ärgert sich gern beim Lesen der Headline oder fühlt sich gern pornografisch angesprochen. Daraus kann man schließen, daß die freie Marktwirtschaft nicht das beste hervorbringt, nicht das intelligenteste oder wichtigste sondern das primitivste. Ist wie immer bei dieser Wirtschaftsform mit der rohen Natur zu vergleichen – der primitive einzellige Virus schlägt jeden Vielzeller auf die Dauer.

Ein weiterer Grund ist aber auch die Steuerung der Nachfrage – irgendwie vermisse ich bei marktwirtschaftlichen Theoretikern und vor allem Politikern den Hinweis darauf, daß Nachfrage ja nicht etwas ist was nur von alleine entsteht sondern etwas, was durch Dauerberieselung gesteuert wird. Warum sonst grinst an jeder Bushaltestelle ein halbnackter Mensch und verkauft damit von der Unterwäsche über Parfüms bis hin zur Klospülung alles? Warum wohl sonst bieten die Fernsehsender bis hin zu den staatlichen praktisch überall den selben Einheitsbrei?

Der Spiegel – in der Printausgabe diese Woche – brachte einen recht langen Artikel über den modernen und hektischen Alltag im Politikbetrieb und im Onlinejournalismus. Die Quintessenz war, daß unter anderem Denkler von der SZ-Online erklärte, daß es nur um einen schnellen Kommentar geht – eine Durchsicht von Artikeln, eine qualitative Erhebung des Inhalts ist vollkommen egal. Wichtig ist, um es mit dem Joker zu sagen, eine Botschaft unterzubringen und welche das ist, das vermitteln die hunderttausenden Agenturmeldungen die unkommentiert einfach in den Medien veröffentlicht werden.  Hauptsache, die Linie stimmt.

Im Gegenzug ist es erlaubt, Feinde und Gegner zu diskreditieren und das mit allen Mitteln die einem einfallen. Ob die CSU über „Dumme Grüne“ einen Spot bringt (Niks Blog berichtete) oder ob sich möglichst ahnungslose Vollidioten auf eine Lötzsch stürzen, wichtig ist der Tenor, die Gleichschaltung aller nur denkbaren Gedanken.

Vor diesem Hintergrund ist das erwähnte Urteil ein Alarmsignal. Es ist nicht entscheidend, was richtig und was falsch ist, sondern ob etwas falsch genug ist damit eine Gegendarstellung erzwungen wird.

Quo vadis, Pressefreiheit?

Titanic setzt sich heldenhaft für die Gerechtigkeit ein!

In den vergangenen Tagen der iranischen Republik wurden zwei Reporter der Bild-Zeitung verhaftet, diegegen das iranische Einreiserecht verstoßen hätten. Abgesehen davon, daß die Inhaftierung von Springermitarbeitern zwar eine gute Idee ist, muß man doch festhalten, daß ein iranisches Gefängnis nicht unbeding das optimale Aufzuchtgelände, nicht nur für diesen Menschenschlag, sondern für jeden Menschen darstellt.

Wie sicherlich vielen bekannt ist, werden die Mitarbeiter einer großen Boulevardzeitung festgehalten, weil sie ein Interview mit einer zum Tode durch Steinigung verurteilten Frau führen wollten. An verschiedenen Stellen wurde darüber berichtet, allenzuvorderst selbstverständlich beim Springerverlag selbst und das ist auch ganz in Ordnung so. Selbst wenn der Verlag scheinbar nichts draus lernt.

Titanic nun, ein immer wieder lesenswertes Blatt auch wenn der derzeitige Chefredakteur Leo Fischer dringend nochmal in die Schule gehen sollte, hat in diesem Artikel nun einmal sehr fein die Masche der BILD-Zeitung umgedreht und auf die Herrschaften selbst zurückgeworfen. Ich verlinke mal das Titelbild dazu:

Man kann nun über Geschmack bekanntlich nicht streiten und im Grunde sollten wir es alle mit Macus Cole halten: „Früher einmal habe ich bedauert, daß das Universum so schlecht ist. Mittlerweile empfinde ich aber großen Trost in der allgemeinen Ungerechtigkeit, denn sonst würden uns allen ständig die Dinge widerfahren, die wir häufig verdienen.