Fundstück der Woche (48. KW): Dumb Ways to Die

Wer es noch nicht kennt… der geniale Ohrwurm der Melburner Verkehrsbetriebe…. Für Fans der Happy Tree Friends sicherlich auch ein Augenschmaus… 😉

Set fire to your hair.
Poke a stick at a grizzly bear.
Eat medicine that’s out of date.
Use your private parts as piranha bait.

Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.
Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.

Get your toast out with a fork.
Do your own electrical work.
Teach yourself how to fly.
Eat a two-week-old unrefridgerated pie.

Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.
Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.

Invite a psycho-killer inside.
Scratch a drug dealer’s brand new ride.
Take your helmet off in outer space.
Use a clothes dryer as a hiding place.

Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.
Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.

Keep a rattlesnake as a pet.
Sell both your kidneys on the internet.
Eat a tube of super-glue .
„I wonder what’s this red button do?“

Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.
Dumb ways to die.
So many dumb ways to die.

Dress up like a moose during hunting season.
Disturb a nest of wasps for no good reason.
Stand on the edge of a train station platform.
Drive around the boom gates at a level crossing.
Run across the tracks between the platforms.
They may not rhyme but they’re quiet possibly.

The dumbest ways to die.
The dumbest ways to die.
The dumbest ways to die.

So many dumb…
So many dumb ways to die.

Accepted – Über das Schulsystem

Diesmal nehme ich einen Film als Anstoß um meine Gedanken über das moderne Schul- und Hochschulsystem loszuwerden – aber gleich vorneweg: ich empfehle jedem, den Film mal zu sehe. Eigentlich seichte Unterhaltung, wundert man sich, warum man noch nach Tagen nicht aufhören kann, darüber nachzudenken.

Ich gebe ehrlich zu, dass ich eine befremdliche Schwäche für amerikanische High School Komödien habe – jedenfalls manchmal. Aber “Accepted”, ein Film, der unverdienterweise ziemlich untergegangen ist. Zugegeben, was die deutschen Titelübersetzer an dem Abend geraucht hatten, würde ich international verbieten: “S.H.I.T. – Die Highschool GmbH” Erstens hat es nichts mit dem Film zu tun, zweitens versteht man den Witz nicht, wenn man den Film nicht gesehen hat, drittens ist es auf mehreren Ebenen einfach falsch und viertens abschreckend. So – zur Sache.

Warum mag ich den Film? Folgendes Zitat: “Was willst Du lernen? Ich habe nämlich das Gefühl, dass Dich das noch niemand gefragt hat.” Bartelby hat ein Problem: er ist ein Durchschnittsschüler. Aber der Ruhm von Colleges misst sich daran “wie viele Anwärter sie zurückweisen”. Bartelby wird nirgendwo aufgenommen, was für seine Eltern allerdings keine Option darstellt – der Sohn muss aufs College. Jetzt hat Bartelby allerdings gewisse Talente – nur nicht die, auf die man in der Schule gute Noten bekommt – und Freunde. Gemeinsam fälschen sie einen Aufnahmebrief, mit dazugehörigem Internetauftritt einer fiktiven Hochschule. Doch wie es solche Dinge so an sich haben, verselbstständigt sich die Aktion – ein Campus muss her, damit Bartelby von seinen Eltern abgeliefert werden kann. Ein Dekan muss organisiert werden. Und dann kommen ein Haufen zukünftiger Studenten – alles Schüler, die überall abgewiesen wurden, weil sie anders waren oder sich einfach nicht zwei Beine ausgerissen haben um zusätzliche Stunden, Arbeitskreise und “extracurricular activities” zu belegen.

Was als Notfallplan begann, wird plötzlich zu einer innovativen Idee: zum ersten Mal im Leben wird von den Studenten verlangt, ihre Talente zu fördern und ihre Vorlieben zu entdecken. Der Klassendepp leitet plötzlich den Kochkurs. Die Streberin erkennt, dass sie für Zen wie geschaffen ist. Der “Dekan” hält Debattierstunden, in denen er gegen das Establishment wettert. Eine ehemalige Straßennutte leitet Modedesign. Falls euch interessiert wie’s weitergeht: guckt den Film! Er ist lustig und unterhaltsam und natürlich etwas naiv.

Der springende Punkt ist – so unrecht hat er gar nicht: von klein auf werden wir darauf getrimmt, dass wir in das System passen müssen. Wir überlegen uns unsere Freizeitgestaltung im Alter von 15 nicht anhand dessen, was uns Spaß macht, sondern was “gut auf dem Lebenslauf aussieht”. Unsere Kurse sind “streamlined” – soll heißen: das College/die Uni entscheidet, was Du studierst. Sie sagen Dir, welche Kurse für “Deine Fachrichtung” geeignet sind und welche nicht – die, für die Du dich interessierst, sind es in der Regel nicht. Ich kenne einen Haufen Kommilitonen, die sich ihren Studiengang nach sogenannten wirtschaftlichen Gesichtspunkten aussuchen – sprich: was statistisch gesehen nachher Geld bringt, das lernen wir. Ein Großteil von ihnen beendet ihr Studium nicht. Ich frage mich immer, was wohl aus ihnen geworden wäre, hätten sie ihrem Ehrgeiz und ihrem Fleiß noch die Leidenschaft für ein Fach hinzufügen können. Ob sie am Ende nicht erfolgreicher aber zumindest glücklicher geworden wären.

Genau dieses Problem spricht “Accepted” nämlich an: Junge Menschen wollen lernen – oder sie würden es wollen, wenn man sie ließe. Statt Druck auf sie auszuüben, dass sie unbedingt diesen oder jenen Abschluss brauchen, um ein vollwertiger Mensch zu sein, sollte man sie vielleicht mal dazu bringen, sich etwas mit Leidenschaft zu widmen. Der aktuelle Dalai Lama soll mal gesagt haben “Widme Dich der Liebe und dem Kochen mit ganzem Herzen” – damit hat er durchaus recht. Wir arbeiten ganz anders, sind kreativ, belastbar, flexibel – all die Sachen, die Personalleiter angeblich von uns wollen, bringen wir nur zustande, wenn wir für das, was wir tun, Liebe empfinden. Aber das wird uns schon in der Schule genommen.

Sobald man das Wort “Student” sagt, sieht man in den Gesichtern der Leute, dass sie “faul, säuft ständig, liegt der Gesellschaft auf der Tasche” denken. Dabei wollen die meisten von denen tatsächlich nur Wissen sammeln. Kann eigentlich so verwerflich nicht sein. Also wer sind die Dekane und Direktoren, Kultusminister und angeblichen Pädagogen, die uns davon abhalten können, weil sie “Leistungsträger” ausspucken wollen wie ein Sägewerk Holzlatten. Sie wollen die Seele ihrer Studenten deformieren wie ein Stück heißes Metall unter dem Schmiedehammer und wundern sich, dass dabei kein Werkstück herauskommt, dass ihren Erwartungen entspricht.

Um es mit Bartelby zu sagen “Vielleicht wollten Sie auch nicht immer Gutachter werden. Vielleicht wollten sie früher mal Dichter werden” […] “Es war die Posaune”. Vielleicht wäre es mal an der Zeit, die Leute zu fragen: “Was wollt ihr heute lernen?” Wir wär’s? Kann eigentlich irgendjemand noch eine Antwort darauf geben? Ich glaube kaum. Weil uns nie jemand gefragt hat, wissen wir es einfach nicht.

Zum Abschluss: man lernt 500% effektiver, wenn man sich und anderen selbst etwas beibringen muss. Denn – seien wir ehrlich – von der Vorlesung nimmt man mit Mühe und Not 10% mit. Der Rest geht zum einen Ohr rein, zum anderen raus, ohne Widerstand. Und daraus sollen kreative Denker werden? Ich sehe den kausalen Zusammenhang nicht.

das war ein Gastbeitrag von Corneliya

Zombie, Zombie, Zombie

Jenseits des politischen Alltags ist auch unsere Kultur etwas, das gefühlt sich einem Verfall nähert, den man zwar nicht wirklich messen kann, auch wenn Versuche unternommen werden (Sprachverfall, Kulturpessimismus, sterbende Museen und Konzerthäuser), aber den wir mit unseren Vorfahren teilen, die ebenfalls davon überzeugt waren, den Glanz der alten Zeiten nicht mehr erreichen zu können.

Zum Verfall maßgeblich beitragen soll wohl vor allem der Film, eine ziemlich blödsinnige Behauptung, auch wenn die durch den Film transportierten Behauptungen manchmal eine ordentliche Durchschlagskraft entfalten. Ein schönes Beispiel ist die 2012-Panik, die sich immer wieder auszubreiten droht und der nicht nur Esoteriker, sondern auch andere, eher normal gepolte Menschen anheim fallen oder entsprechende Behauptungen ungeprüft wiedergeben, allen Gegenargumenten zum Trotz.

Derzeit grassiert eine gewisse Welle von Zombie-Filmen durch Film, Funk und Fernsehen und auch die Zombie-Bücher werden irgendwie drastischer. Bevor ich darauf eingehe muß ich allerdings eines zugeben: Ich mag Zombiefilme. Ich mag die eigentlich immer gleiche Geschichte, die erzählt wird und schätze auch die Konsum- und Kulturkritischen Aspekte eines gut gemachten Streifens. Ebenso sind manche Zombiefilme wirklich brillant inszeniert und warten seit einiger Zeit auch mit ziemlichen Hollywood-Größen auf, die beispielsweise Will Smith, der mit „I am Legend“ bereits die vierte Verfilmung des Stoffes ziemlich gelungen umsetzte. Allerdings ist die Sache mit der Hollywood-Größe nicht unbedingt etwas seltenes, ganz besonders bei diesem Stoff: In „The Last Man on Earth“ von 1964 spielte die Hauptrolle immerhin Vincent Price, den manche vielleicht aus Edward mit den Scherenhänden kennen, die nächste Verfilmung, „Der Omega-Mann“ (1971) wurde mit Charlton Heston besetzt, auch nicht gerade irgendwer. Die unbekannteste Rollenbesetzung dürfte die zweite Verfilmung von 2007 sein, „I am Omega„, bei der Mark Dacascos die Hauptrolle spielte und der auch am weitesten von der Vorlage abweicht. Zu Dacascos habe ich ein zwiespältiges Verhältnis, weil ich die meisten seiner Filme ziemlich gern habe (unvergessen: Crying Freeman, die Serie zu the Crow und Pakt der Wölfe) und finde, der auch gut darin spielt, er aber zeitgleich letztlich immer dieselbe Rolle angeboten bekommt so daß man nie so recht weiß, ob er als Schauspieler eigentlich mehr kann. Ebenfalls im Jahr 2007 kam dann eben dazu die Verfilmung mit Will Smith.

Durch die wirklich phantastisch gemachte Serie „The Walking Dead“ ist das Thema nun endgültig wieder im Mainstream angekommen und wird, ähnlich wie die durch die Twilight-Bücher ausgelöste Vampir-Welle sich vermutlich noch ein oder zwei Jahre halten bevor das nächste kommt.

Zombie-Streifen gibt es in zweierlei Kategorien was die Machart angeht, und auch in zweierlei was die Story angeht. In jedem Fall handelt es sich meistens um ein Endzeitszenario bei dem ein nicht unerheblicher Teil der Menschheit, oder zumindest der lokale Teil der Menschheit drastisch dezimiert ist und die Überlebenden sich in einer Überlebenssituation wiederfinden, die sowohl verschiedene soziale Spannungen in der Gruppe, als auch verschiedene Entscheidungsmomente ethischer und moralischer Natur erzwingt. Beispielsweise muß die Grupppe manchmal einen Charakter opfern, um den Rest zu retten.

Letztendlich erzählt nahezu jeder Zombiestreifen mehr oder weniger diese Handlungselemente, manchmal mit unterschiedlichen Schwerpunkten.  Was ich vorhin mit den Kategorien meinte, ist schnell erklärt: Zombie-Filme waren immer Teil der Splatter-, manchmal auch der Gore-Filme und waren in der Regel nur für ein kleines Publikum gemacht. Die Schauspieler waren im besten Fall zweitklassig, das Drehbuch auch und die einzige echte Investition waren die Filmtricks, die allerdings zum Teil beeindruckend gut aussahen.
Der Großmeister dieser B-Movies ist und bleibt eindeutig George A. Romero, der mit den reinen Gore- und Terrorfilmen wie „Saw“ oder „Hostel“ nicht viel anfangen kann. In einem Interview mit der New York Times sagte er: “I don’t get the torture porn films, they’re lacking metaphor. For me the gore is always a slap in the face saying: ‘Wait a minute. Look at this other thing.’ ” (Quelle) (Übersetzung: „Ich verstehe die Folter-Porno-Filme nicht, die haben doch keine Metapher. Für mich ist Gore immer ein Schlag ins Gesicht, der sagt: ‚Warte mal ’n Moment. Schau auf diese andere Sache.‚“)
Eine ganz andere Sache sind die Zombiefilme, die mit großem technischen Aufwand A-Niveau zumindest in Produktion und Vermarktung erreichen und das Zombie-Thema damit in die Kinos kriegen, wo es sich auch tatsächlich massenhaft Leute ansehen. Die besten Beispiele für die Art sind „I am Legend“ mit Will Smith und „Dawn of the Dead„, das Remake von Zak Snyder, der einen Romero-Film noch einmal drehte.

Die Handlung ist in aller Regel vorhersehbar, aber von unterschiedlicher Qualität. Der Zombie-Vorfall ereignet sich entweder in Amerika oder aber in einer irgendwie recht abgelegenen Gegend, die Hauptpersonen bekommen nicht immer den Anlaß mit, wohl aber die Auswirkungen und finden sich schließlich zusammen um zu versuchen, als Gruppe zu überleben. Meistens verschanzen sie sich irgendwo und werden dann genüßlich einer nach dem anderen dezimiert. Für die Gruppe ist es immer wichtig, daß bestimmte Rollentypen besetzt sind; So gibt es einen starken Kämpfer, einen unsicheren Verlierer, der in der Überlebenssituation über sich hinauswächst, einen Verräter und einen, der schon gebissen ist, aber darüber aus Angst um sein Leben schweigt. Meistens sind noch eine oder einige hübsche Frauen dabei und die eine oder andere männliche Komponente, deren Hauptzweck aber mehr darin besteht im Verlauf der Handlung mehr oder weniger melodramatisch unterzugehen.

Was ich mit zwei Kategorien von Story meine ist, daß die einen Filme sich hauptsächlich um das Niedermetzeln von Zombies und/oder der Gruppenmitglieder drehen und im großen und Ganzen stinklangweilig sind. „House of the Dead“ wäre so ein Machwerk, bei dem zwar Jürgen Prochnow mitspielt, das aber ansonsten unterirdisch schlecht besetzt und gespielt ist. Gut, das ist ein Film von Uwe Boll, so what?

Die andere Kategorie von Story nutzt das Umfeld der Handlung zu einer Charakterstudie. Das Verhalten der Figuren, ihr Bezug zu grundsätzlichen gesellschaftlichen Werten und zueinander wird anhand der Überlebenssituation auf den Prüfstand gestellt und oftmals scheitert die Menschlichkeit am Überlebenswillen. Derartige Filme, wie es Dawn of the Dead zum Beispiel ist, benutzen den Splatter und Gore mehr um die Situation extremer darzustellen und so mögliche Handlungen zu erklären. Manchmal gehen diese Filme aber auch gründlich schief, wie der unterirdische „City of the Dead“ beweist: Eine eigentlich ziemlich nette Idee, statt der üblichen Figuren mal zwei Drogendealer-Gangs, Polizisten und einige „normale Leute“ in das Szenario zu bugsieren, geht dank der fürchterlichen Schauspieler und der noch schlechteren Regie völlig ein; Da macht es auch nichts mehr, daß die Autoren des Drehbuches sich auch einen anderen Beruf suchen sollten.

Das wiederum macht die Serie „The Walking Dead“ zu so etwas besonderem: Da das Serienformat viel eher erlaubt, Charaktere und Charakterentwicklungen darzustellen, können sich die Schauspieler auch wirklich Zeit für ihre Figuren nehmen, die dann auch entsprechend detailliert und gelungen rüberkommen. Vor dem Hintergrund der untergagangenen Welt werden hier die vermeintlich üblichen Dreicksbeziehungskisten und Freundschaftsgeschichten erzählt, bekommen aber durch die Bedrohung und die Neigungen der Figuren (auch hier mischen sich „normale“ Zivilisten mit Polizisten und Kriminellen) eine deutlich interessante Perspektive. Insbesondere die überaus ehrliche Neigung der Regisseure, mit ihren Figuren keinesfalls zimperlich umzugehen macht die Serie spannend wie kaum eine andere zuvor, weil im Gegensatz zum sonst so üblichen nie klar ist, ob und wenn ja welche Figuren am Ende der Folge noch leben.

Eine andere Art, aber Qualitativ wirklich verdammt gelungen ist der Film „Night of the Living Dead„, ebenfalls ein Romero. Hier schließt sich die Gruppe der Überlebenden in einem Farmhaus ein und letztendlich eskaliert die Auseinandersetzung innerhalb der Gruppe, daß am Ende nur eine einzige Figur überlebt. Doch als dieser schon die Rettung in Form der Bürgerwehr nahen sieht, wird er am Ende des Films von seinen Rettern erschossen. Lohn der Angst.

Zombie-Filme haben, wenn sie gut gemacht sind, auch gewisse Gesellschafts- und Konsumkritik in sich stecken, so ist der Schauplatz von „Dawn of the Dead“ ein Kaufhaus, zu dem sich die Zombies noch immer hingezogen fühlen und auch bei „28 Days later„, eine ziemlich gelungenen britischen Verfilmung, spielt der Besuch in einem Supermarkt eine zentrale Rolle; Es sind die glücklichsten Momente der Gruppe. In „Land of the Dead“ hat sich die Menschheit in einen ziemlich sicheren Turm zurückgezogen und dort die alte Hackordnung von bestimmenden Reichen und machtlosen Armen wiederaufleben lassen – was auch letztendlich in die Katastrophe führt.
Der Stoff von „I am Legend“ beinhaltet eine interessante Perspektive: Der Überlebende, Robert Neville ist im Grunde Legende, denn er ist ein Relikt einer alten Gesellschaft, die nach der Übernahme der Welt durch die Zombies (oder die Vampire im originalen Buch) überflüssig ist. Die Zukunft der Menschheit liegt eben im Zombie-Dasein und das Heilmittel, das Neville entwickelt, ist für diese Welt eine Bedrohung.

Bücher
Im Bereich Romane haben sich in den letzten Jahren einige neue Entwicklungen ergeben. Seit 2003 erscheinen mehr oder weniger regelmäßig neue Romane des Autors Brian Keene, der letztendlich verschriftlichte Splatterfilme schreibt, und das ziemlich drastisch. Auf Deutsch sind noch nicht alle erschienen, aber sie alle zeichnet eine ziemlich kompromißlose Sprache und eine sehr einfache Figurenzeichnung aus. Was sie dennoch lesenswert macht ist die Rückkehr zu den Traditionen der Zombie-Apokalypsen.

Die ersten Zombiestreifen gingen immer von einer Art religiösem Wiederauferstehen aus, mithin eine in fast jeder Zivilisation vorherrschende Angst, daß die Toten eines Tages zurückkehren, um sich an den Lebenden zu rächen. Manchmal wurde das mit Vodoo vermischt, manchmal wird es auch gar nicht erklärt. Nach und nach haben sich eher technische Ursachen als Erklärung für die Zombieseuche durchgesetzt, schiefgegangene Experimante des Militärs oder – seit Resident Evil sehr en vogue – skrupellose Firmen, die die Zombieseuche als Biowaffe entwickelt haben.

Keene nun lässt die Zombies auferstehen als Siqqusim, Dämonen die einen Körper benötigen um auf die Erde zurückzukehren. Sie wurden dereinst von Gott verbannt und wollen nun die Erde zurückerobern. Sie sind unsterblich – die Dämonenseele fährt einfach wieder zurück in die Hölle wenn der Körper getötet wird und bleibt dort, bis ein neuer Körper „frei wird“. Am Ende gewinnen sie auch. („Auferstehung“ und „Stadt der Toten“)
Ein anderer Roman, „Totes Meer“ ist sogar noch ein bißchen boshafter: Die Geschichte spannt sich rund um die Überlebenden, die auf einem Schiff das Weite suchen, weit weg von gefährlichen Menschen, die sie beißen könnten. Bis sie, naja, einen Fisch an Bord ziehen….

Keene schreibt aber nicht nur Zombieromane. Der Roman Darkness on the Edge of Town (deutsch: Am Ende der Strasse) von 2008 erzählt eine ähnliche Geschichte wie Stephen Kings Roman „Die Arena“ von 2009 – eine Stadt wird abgeschlossen durch eine unvorstellbare Kraft und das Gesellschaftssystem bricht zusammen. Im Gegensatz zu King ist Keene nun kein Meister der raffinierten, psychologisch genialen Figurenzeichnung, aber der Roman baut trotzdem eine hinreichend schöne Stimmung auf.

Warum erzähle ich das alles?
Hm, gute Frage. Ich bin während meiner Suche nach einem schönen neuen Fundstück der Woche zufällig über einen Trailer gestolpert, der einen Film namens „Decay“ bewirbt. Schon das erste durchgucken offenbart den Film als Unsinn, gepaart mit einem Versuch, die Resident Evil Filme zu kopieren. Aber über eines mußte ich dann doch schmunzeln: Der Film benutzt die Panikmache, die rund um den LHC im CERN gemacht wird (hier kann man sich diesbezüglich gerne amüsieren) und die Zombies – kein Witz – sollen durch „Higgs-Strahlung“ verursacht werden. Die Idee ist so dämlich, das muß ich mir ansehen. Hier, zum Abschluß, der Trailer: