Heute hat das Bundeskabinett das „Lex Google“ auf den Weg gebracht. Das Gesetz ist die Umsetzung des vom deutschen Verlagswesen geforderten „Neuen Leistungsschutzrechts„, das in diesem Video recht nett erklärt wird:
Das Hauptproblem der Geschichte besteht darin, daß die Verleger künftig für jede Nutzung von Wortfolgen, die sie selbst schon verlegt haben, Gebühren kassieren möchten, insbesondere von Suchmaschinen, aber auch von Bloggern, wobei das zumindest wohl erst in die zweite Phase geschoben wird. Die Suchmaschinen werden sich das aber wahrscheinlich nicht leisten können – und wenn alles gut geht entsprechend reagieren:
Künftig sollten einfach Microsoft, Yahoo und Google und wie sie alle heißen deutsche Zeitungen und Verlage grundsätzlich nicht mehr verlinken. Ich wette, die sind schneller platt als Bertelsmann „INSM“ rufen kann. Das wäre in mehr als einer Hinsicht ein Segen.
Es ist immer wieder faszinierend, wie das Fernsehen funktioniert. Das sogenannte Unterschichtenfernsehen lebt davon, Menschen bloßzustellen die nur wenig vom Leben haben und denen in durchaus böswilliger Absicht Hoffnung gemacht wird: Letztendlich scheint der Unterhaltungswert darin zu bestehen, daß die Hoffnungen wieder kaputtgemacht werden. Aber da gibt es ja noch das bürgerliche Fernsehen.
Bürgerliches Fernsehen ist heute das, was früher auch Unterschichtenfernsehen war. Wenn früher Oliver Geissen oder einer seiner Klone ihre Sendung dazu benutzt haben, um Lebensstile vielleicht zu karikieren aber mit Sicherheit Laiendarsteller dazu benutzt haben, Menschen bloßzustellen, so macht dieses Format, Talkshow genannt, heute das bürgerliche Fernsehen. Ob das seit einiger Zeit Günther Jauch ist oder Anne Will, sie alle haben stets eine irgendwie illustre Runde und geben vor sich mit dieser zu unterhalten. Hauptsächlich ist der Zweck der Sendung, daß Platitüden von Platitüdenbaronen und -baronessen unkommentiert abgesondert werden dürfen weswegen Fernsehen nach wie vor ähnlich unterhaltsam ist wie das angucken von Sofakissen.
„Menschen bei Maischberger“ nennt sich auch so ein Format daß Sie, verehrter Leser, vermutlich besser kennen als ich der es bislang vermieden hat einen Fernseher anzuschaffen. Damit auch nur ja jeder mitbekommt was der eine oder andere zu sagen hatte gibt es in den sogenannten Qualitätsmedien wie der Süddeutschen Zeitung dann immer eine Nachkritik, in der die Sendung einfach nochmal erzählt wird. So auch bei dieser Sendung. Die Kritik bewog mich, die Sendung in der ARD-Mediathek nachzuschlagen und selbst anzusehen, denn hauptsächlich beschäftigte sich die Kritik damit, daß der Pirat Ponader nichts gesagt habe und dafür auf Twitter verspottet wurde.
Mal ganz abgesehen davon, daß ich durchaus nachvollziehen kann, daß man sich gegenüber rhetorisch gut geschulten Leuten ein wenig ins Abseits gedrängt fühlen kann, hatte diese Sendung einen interessanten Aspekt schon gleich zu Anfang herausgearbeitet: Was für Gesäßviolinen die Oberschicht zu bieten hat.
Tatsächlich eröffnete die als „Selfmade-Millionärin“ vorgestellte Claudia Obert die Talkrunde mit einem derart unerträglichen Gesülze, daß man schon fast vergaß sich über diese penetrant widerliche Stimme zu ärgern, die schwer an „Deckname Tinitus“ Birgit Homburger erinnerte. Ich darf zitieren:
Maischberger: „Frau Obert, Herr Ponader sagt, er brauche 1000 Euro im Monat zum Leben. Bei dem Lebensstil den Sie gerne haben, wie lange würden Sie dann damit auskommen?“
Obert: „Also, ich mein, ich verdien‘ mein Geld mit glamurösen Artikeln und Luxus und ich meine, ich sag mal so, das ist wie bei Anne-Sophies Mutter, die geigt auf ’ner Stradivari. Und, äh, ich bin keine Millionärin, ich leb, wie ’n Millionär, ja?“
Maischberger: „Sie sind keine Millionärin?“
Obert: „Vom Lebensstil vielleicht, ja. Ich mach mir, ähnlich wie Herrn Ponader, ich mach mir nix aus Hab und Gut, ich sag immer: Reich gelebt und Arm gestorben ist dem Teufel die Rechnung verdorben. Aber ich denk‘ mir, das Geld das bei halt immer so durch den Siffon sickert ist natürlich, äh…“
Maischberger: „Jetzt verstehe ich: Sie wären gerne Millionärin wenn Sie nicht gerne Geld ausgeben würden, sondern es vielleicht sparten, kann man das so sagen?“
Obert: „Also ich sag mal so, ich gebe eher am Tag 1000 Euro aus als daß ich 1000 Euro spare und so sehe ich mich eigentlich als sehr, sehr positives Element dieser Volkswirtschaft oder der Weltwirtschaft. Ich reis‘ natürlich auch viel, ja? Eröffne meinen Horizont und gucke mich um, New York, Tokio, was meinem Buissiness ja zugute kommt. Auch viel natürlich..“
Maischberger: „Aber Sie tragen ja auch gerne schönen Schmuck, wie man sieht.“
Obert: „Ja was soll ich denn ne Litfaßsäule für Luxus, ich sag ja, Anne-Sophies Mutter geigt auch auf ’ner Stradivari, und ich kann ja nicht Luxus verkaufen oder Schnaps brennen, wenn ich nicht weiß wie Schnaps schmeckt.“
Maischberger (kichert): „Sie kommen aus einer Beamtenfamilie, vier Kinder zuhause, das ist jetzt wahrscheinlich nicht arm aber auch nicht üppig, oder?“
Obert: „Also meine Eltern haben jeden Dollar umgedreht und mein Vater war sogar Finanzbeamter, und ich kann eigentlich nur sagen jeder zweite Satz von meinem Vater war ‚Wenn der Staat ein Privatunternehmen wäre, dann wäre er schon längst pleite.‘ Die können nicht mit Geld umgehen.“
Maischberger: „Waren Sie denn jemand der schon als Kind die Idee hatte ‚Ich möchte mal im Luxus leben, wenn ich groß bin‘?“
Obert: „Also mich hat neulich eine meiner besten Kundinnen gefragt, und eine der reichsten Frauen von Deutschland, ’nach wem kommen Sie eigentlich – nach Ihrem Vater oder Ihrer Mutter?‘ und dann habe ich gesagt: ‚Ich, ich komme nach Onassis’…“
Maischberger: „Nach Onassis?“ [gemeint ist wohl der Reeder Aristoteles Onassis, anm. v. Lastknighnik]
Obert: „Ich geb ehrlich zu, ja, ich geh nach dem Geld, ja? Geld ist nicht wichtig, wenn’s nur viel ist.“
Maischberger: „Und es macht glücklich?“
Obert: „Ich sag mal so, Sie können nicht das Fernsehen anschalten, ohne daß da über Geld argumentiert wird, ja?“
Maischberger: „Och, es gibt ein paar Sendungen, wo’s nicht so häufig vorkommt..:“
Obert: „In erster Linie ist mir meine Gesundheit wichtig und mein Selbstbestimmungsrecht. Ich bin mein eigener Herr und ich kann über mich selbst bestimmen, bin von niemandem abhängig, jeder muß für sein Brot und Butter klarkommen und mir ist es natürlich lieber, ich leb für Champagner und Kaviar und ich hab angeblich… ist mir zugetragen worden daß auch Frau Wagenknecht gesagt hat bei Harald Schmidt als Sie gefragt wurde ‚Was finden Sie toll am Kapitalismus?‘ ‚Mein Lebensstil‘. Ich lebe lieber in Reichtum als in Armut. Lieber reich und glücklich… lieber reich und gesund als arm und krank, das ist meine Devise.“
Und so weiter. Nachdem die Dame so viel über Stradivaris parlierte bin ich um den Begriff Gesäßvioline nicht herumgekommen, als sie dann endgültig den Piraten Poneder auf’s Korn nahm. Poneder erzählte das Gleichnis von der Maus Frederick, das letztendlich besagt, daß auch diejenigen, die vielleicht nur erzählen einen Teil zur Gesellschaft beitragen.
Das qualifizierte die Dame ab indem sie sinngemäß sagte: „Ich philosophier auch gerne und lese Bücher [Anmerkung: Ponader sprach von einem Kinderbuch aus dem Kindergarten…] aber wenn man Hunger hat muß Brot und Butter auf den Tisch oder ein Schnitzel und mit so einem Gefasel kann man nichts anfangen.“ Sie bestimmt nicht, verstanden hat sie nicht einmal die leichte Kindergeschichte über die Frage, was wichtig im Leben sein kann.
Interessant war an dem Auftritt dieser von der Süddeutschen liebevoll als „schriller Paradiesvogel“ titulierten Obert vor allem der argumentative Strang: Sie gönne ja „so Leuten“ wie Herrn Poneder ihren Lebensstil, also sie wolle jetzt kein despektierliches Wort für sie benutzen, aber ständig sprach sie über ihre Selbstbestimmung. Frau Obert, Selbstbestimmung heißt eben auch zum Beispiel als Künstler zu leben weil man sich da berufen fühlt. Und eben nicht Designerklamotten zu entwerfen. Freiheit, die eingegrenzt wird durch die Wirtschaftlichkeit ihrer Ideen ist keine Freiheit sondern reine Ökonomie. Herr Ponader hat sich den beleidigenden Äußerungen auch meines Erachtens nach gekonnt entzogen und eine sehr höfliche Form gewählt, um ihr Paroli zu bieten: „Vielen Dank.“
Letztendlich ist das bürgerliche Fernsehen hier zur Vorführung der Ober- statt der Unterschicht verkommen. Aber alleine dafür, daß ich mal wieder erleben durfte, was für eine Art „Mensch“ in der Oberschicht herumlaviert, und wie wenig Rücksicht man auf diese Leute nehmen muß wenn es um Gerechtigkeit geht, weil sie selbst völlig ohne soziale Empathie sind (Zitat: „Ich bin sowieso der Meinung, daß es in Deutschland keine Arbeitslosen gibt, sondern nur Arbeitsscheue“), dafür vielen Dank an Herrn Ponader.
… haben Sie da irgendeine seltsame Drogenquelle aufgetan? In Ihrem Artikel in der Sueddeutschen Zeitung am Montag vermitteln Sie jedenfalls erfolgreich den Eindruck, komplett weggetreten zu sein. Sie loben den Erfolg von Hartz IV in Worten, die einen mehr oder weniger sprachlos zurücklassen.
„Doch hat Hartz IV den Grundsatz verankert, dass es allemal besser sei, für weniger Geld zu arbeiten, als sein Leben in dauerhafter Abhängigkeit vom Staat zu fristen. Das ist ein Erfolg, den selbst die betroffenen Arbeitnehmer bescheinigen werden.“
Aha. Also vor Schröder waren alle Arbeitlosen faul und machten sich einen schönen Lenz auf Ihre Kosten. Jetzt haben sie Angst vor sozialem Abstieg, das verbessert die Lage. Um sowas denken zu können muß einem doch schon schwer was fehlen aber daß Sie sowas auch noch ins Internet stellen finde ich schon schwer beeindruckend. Da möchte ich Ihnen ernsthaft ans Herz legen sich mal Gedanken über strukturelle Arbeitslosigkeit, ihre Gründe und Ursachen zu machen und dann mal aufs Amt zu fahren und sich die Menschen anzusehen, die da so „herumlungern“. Reden Sie da mal mit Menschen und nicht über sie.
„Deutschland galt als kranker Mann Europas. Niemand traute der Bundesrepublik eine derartige Kraftanstrengung zu. Heute arbeiten hierzulande mehr Menschen als jemals zuvor.“
Aha. Also dieses „kranker Mann“-Gefasel ist ja mein Lieblingsbild. Die seinerzeit Drittmächtigste Industrienation des Planeten redete sich 20 Jahre lang ständig klein, unternahm endlich was gegen das „klein sein“ und ist nun auf Platz vier oder fünf, je nach dem wie man zählt. Bravo.
Und was den zweiten Satz betrifft: Mehr Menschen arbeiten zu weniger Lohn als vorher und müssen vom Steuerzahler aufgestockt werden. In diesem Land, einem der reichsten Länder der Erde, ist es kaum möglich, daß man von einem Job alleine lebt – besonders nicht wenn man eine Familie hat. Wir haben annähernd 8 Millionen Leistungsempfänger in diesem Land, vergessen Sie mal die Arbeitslosen. Menschen, die einen Job haben und um Stütze betteln müssen, die gezwungen werden zu betteln obwohl sie eine Stelle haben, denen schreiben Sie ins Gesicht, daß „es allemal besser sei, für weniger Geld zu arbeiten, als sein Leben in dauerhafter Abhängigkeit vom Staat zu fristen.“
Für so einen wie Sie, der völlig hirnverbrannt die dümmsten Parolen nachplappert ohne einen Funken Eigenintelligenz einzuwerfen gibt es kaum Begrifflichkeiten. Schämen Sie sich! Schämen Sie sich in Grund und Boden! Sie sind in der falschen Branche, als Pressesprecher beim Hundt hätten Sie sicher mehr Erfolg. Aber daß die – ausgerechnet! – Süddeutsche Zeitung Ihnen für diesen Quark auch noch Platz und vermutlich Zeilengeld gibt, demonstriert den Niedergang des Restjournalismus in diesem Land in besonders effektiver Weise.
Die Hartz – Reformen haben tatsächlich einige strukturelle Probleme angegangen und das ist ja auch gar nicht schlecht. Der Preis aber ist, daß die Einkommensschere in einer Art und Weise auseinandergeglitten ist wie das 1985 sich noch keine hätte vorstellen können. Transportiert hat man soziale Kälte und regelrechten Klassenhaß, den heute die Gesellschaft untereinander empfindet. Bravo.
Nicht „Deutschland“ hat von Hartz-Reformen profitiert, sondern ein paar der oberen Zehntausend die nun für Dumpinglöhne arbeiten lassen und die Statistiker, die für das mittlerweile vollverblödete BILDungsbürgerliche Lager ständig Unsinn von wegen Vollbeschäftigung faseln. Wenn Sie, lieber Guido Bohsem, tatsächlich nicht in der Lage sind, die Statistiken mal richtig zu lesen, nicht in der Lage sind zu erkennen, daß der soziale Wert von Arbeit nur dann erreicht werden kann, wenn man von ihr auch leben kann, dann sollten Sie zurück auf die Grundschule. Vielleicht hilft auch ein bißchen Lektüre, um Politikersprech zu entschlüsseln. Dabei waren Sie doch auch mal ein bisßchen weiter wie man hier sehen kann. Was ist passiert?
Ja sagen die Einen, die Amerikaner zum Beispiel. Die Rechtsauffassung der Amerikaner und auch der zentralen Steuerbehörde in Bonn ist letztendlich die, daß die Schweiz Beihilfe zur Steuerflucht leistet und das ist eine Straftat. Die Gegenseite jedoch vertritt die Auffassung, daß sich der Staat hier letztendlich als Hehler betätigt, denn die Daten sind den Banken geklaut worden und somit Diebesgut. Der Staat darf aber Kriminalität nicht unterstützen.
Mal abgesehen davon, daß der letzte Satz sich hinreißend für Polemik gegenüber Lobbyismus, Hoteliers oder die FdP eignet ist das auch im Grunde gar nicht so falsch. In den Foren reden sich die Leute die Köpfe heiß und man sollte auch im Hinterkopf behalten, daß diese Daten nicht so hundertprozent zuverlässig sind. Nicht alle sind sich einig, ob es sich bei dem Vorgang eigentlich im realen Sinne um Hehlerei handelt, wie die letzten Kommentare unter diesem Artikel auf Sueddeutsche.de zeigen. Auch das Bundesverfassungsgericht hat den Ankauf solcher Steuer-CD’s für tolerabel erklärt.
Vielleicht sollte man die Sache einfach in Ruhe und sachlich betrachten. Steuerflucht ist Diebstahl. Der Unterschied zum Taschendieb oder zur Mitarbeiterin, die eine wegzuwerfende Maultasche ißt, ist lediglich darin zu sehen, daß der gestohlene Wert deutlich größer ausfällt und daß der Steuerbetrüger nicht nur einen, sondern alle Bürger eines Landes beklaut. Jedwede Form von Rechtfertigung à la „Der Staat kann ja nicht mit Geld umgehen“ ist schon dahingehend zu widerlegen, daß man solcherlei auch von zum Beispiel Schlecker sagen kann – und trotzdem ist es nicht in Ordnung, bei Schlecker dann zu stehlen, oder? Gleiches gilt übrigens für Banken, die nun mit Steuermitteln gerettet werden – diese auszurauben stellt auch nicht eine „läßliche Sünde“ dar, bloß weil die Banken nicht mit dem ihnen anvertrauten Geld umgehen können.
Schwieriger ist es schon mit der Frage, inwieweit der Staat sich „mit Kriminellen“ einlassen darf, wie allerorten geschrieben wird. Hm. Sagen wir es mal so: Auf die Ergreifung von Straftätern wird seit Jahren eine Belohnung ausgesetzt, schon Hinweise die zum erfolgreichen Zugriff führen können belohnt werden. Packen Beteiligte an einer Strafsache aus werden sie in der Regel mit Strafmilderung belohnt, Stichwort Kronzeuge. Im Rahmen von organisierten kriminellen Organisationen können sie sogar mitunter ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen, damit sie unter neuem Namen ein neues Leben anfangen können. V-Leute arbeiten gegen Bezahlung direkt in krimineller Umgebung, sind oftmals selbst kriminell. All das tun die Ermittlungsbehörden aber, um die gefährlichere Kriminalität zu überwachen und bekämpfen zu können. Ich behaupte nicht, daß das immer zum Erfolg führt, aber das sind nun einmal die Methoden, deren sich der Staat mit Zustimmung auch der Vermögenden bedient.
Die sind nun sauer, und ihr Fürsprecher ist ausgerechnet der deutsche Finanzminister. Er argumentiert, daß das ein Verstoß gegen das Steuerabkommen mit der Schweiz darstellt – auch wenn dieser Vertrag noch gar nicht ratifiziert ist und vermutlich im Bundesrat ohnehin scheitern wird.
Sehen wir es doch realistisch: Alle, die sich jetzt empören über diesen Ankauf, vor allem die aus der Mittelschicht die mit am lautesten in den Foren zu finden sind, sind doch selbst auch beklaut worden – und zwar teilweise Jahrzehnte lang. Wenn denen das egal ist, dann möge man für sie ein Sonderrecht schaffen, daß den Diebstahl bei derartigen Personen straffrei gestaltet. Gut, am Ende war’s doch wieder unsachlich.
Heute morgen machte der BildBlog im sechsvorneun auf einen Artikel unter Science@orf.at aufmerksam. Darin geht es darum, daß Biologen sich dagegen wehren, daß man bei homosexuellem Verhalten von Tieren von „schwul“ oder „lesbisch“ spricht. Besonders Medien seien aufgefordert, weniger sensationsheischend zu berichten weil sich auf die Art und Weise falsche und verzerrende Bilder ergeben, die letztendlich Vorurteile fördern.
Unter anderem besorgt die Biologen, daß mitunter der Gedanke gefördert wird, Homosexualität sei eine Krankheit, eine nicht gerade selten kolportierte Aussage. Soweit so interessant. Was allerdings findet man am unteren Rand eines Artikels heutzutage? Genau, die Rubrik „Mehr zum Thema“. Die sieht bei Science@ORF.at so aus:
Genau. „Warum es schwule Tiere gibt“, „Umweltgift macht Vögel homosexuell“ oder auch „Forscher machen Fliegen zeitweise homosexuell“. Man sieht, auch beim ORF gibt es das soeben kritisch angemerkte zu lesen.