Die nächste Filmkritik ist da: Crossing Over.
Viel Spaß beim lesen.
Die nächste Filmkritik ist da: Crossing Over.
Viel Spaß beim lesen.
Weintraube !
Wer kennt Rob Vegas? Hat nix mit laDolceVegas zu tun sondern ist der Moderator und Macher einer recht trashigen Satire-Show auf Youtube. Allerdings hat er auch wirklich witzige Ideen, darunter das Youtube-App Pizza-Timer das ungefähr so lange läuft wie eine – Schleichwerbung – Pizza Zeit im Ofen benötigt. Und für die Religiösen unter Euch: die 10 Facebook-Gebote.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=aWn9TWmpuJI]
Da ich jetzt nicht 10 Gebote sinnlos verlinken wollte (und ohnehin nur die ersten 5 bisher online sind), hier nur das erste. Die anderen lauten wie folgt:
Wie gesagt, ist ganz witzig. Aber 10 Mal den Vorspann „genießen“? Na, ich weiß ncht….
Haben Sie schonmal eine Gespensterreise nach Edinburgh gemacht? Ich nicht, war aber schon zwei- oder dreimal da und hab natürlich auch so eine Ghost-Tour mitgemacht was ziemlich lustig ist. Finden wohl auch andere, zum Beispiel die Sueddeutsche, der Spiegel und die Frankfurter Rundschau. Und weil das so einmalig ist kann man dafür anscheinend auch immer nur die gleichen Worte finden…
Heute halten wir mal drei nicht als Anzeige gekennzeichnete Artikel nebeneinander: Aus der SZ, der FR und von SPON. Keines der drei Angebote weist den Text als Marketing-Text aus, auch wenn man unter „Reise“ ja letztlich nichts anderes erwartet. Vergleichen wir doch mal ganz kurz Anfang und Ende der Artikel um einen EIndruck zu bekommen….
| SZ-Online | FR-Online | SPON |
|---|---|---|
| 15.10.2010, 10:04 | 22.10.2010 | 12.10.2010 |
| Schon lange hat sich keine mir unbekannte junge Frau mehr hilfesuchend an mich geklammert. Neulich aber ist es passiert, sogar zweimal hintereinander. Ich muss zugeben, es geschah eher zufällig, weil ich gerade neben ihr stand, und ist mit einer akuten Schrecksituation zu erklären: Wir befanden uns auf einer Geisterjagd durch die Unterwelt der schottischen Hauptstadt Edinburgh. | Schon lange hat sich keine mir unbekannte junge Frau mehr hilfesuchend an mich geklammert. Neulich aber ist es passiert. Ich muss zugeben, es geschah eher, weil ich gerade neben ihr stand, und ist mit einer akuten Schrecksituation zu erklären: Wir befanden uns auf einer Geisterjagd durch die Unterwelt der schottischen Hauptstadt Edinburgh. | Schon lange hat sich keine unbekannte junge Frau mehr hilfesuchend an mich geklammert. Neulich aber ist es passiert. Es geschah zwar zufällig, weil ich gerade neben ihr stand, und war durch einen riesigen Schreck zu erklären: Wir befanden uns auf Geisterjagd durch die Unterwelt der schottischen Hauptstadt Edinburgh. |
| […]Es geht auf Mitternacht zu, als wir unsere Jagd unverrichteter Dinge abbrechen. Liz verabschiedet sich von uns allen persönlich. Als sie nach mir die Tür schließen will, weise ich darauf hin, dass hinter mir noch jemand kommt. „Nein, nein“, entgegnet sie. „Sie waren die ganze Zeit der Letzte, da hab‘ ich drauf geachtet. Sehr mutig!“ Die Tür fällt ins Schloss. Für einen Augenblick bleibe ich noch stehen, dann schlage ich den Mantelkragen hoch und strebe dem nächsten Pub zu. Die Nächte können kalt sein in Edinburgh. | […]Es geht auf Mitternacht zu, als wir unsere Jagd unverrichteter Dinge abbrechen. Als Liz nach mir die Tür schließen will, weise ich darauf hin, dass hinter mir noch jemand kommt. «Nein, nein», entgegnet sie. «Sie waren die ganze Zeit der Letzte, da hab‘ ich drauf geachtet. Sehr mutig!» | […] Es geht auf Mitternacht zu, als wir unsere Jagd unverrichteter Dinge abbrechen. Liz verabschiedet sich von uns allen persönlich. Als sie nach mir die Tür schließen will, weise ich darauf hin, dass hinter mir noch jemand kommt. „Nein, nein“, entgegnet sie. „Sie waren die ganze Zeit der Letzte, da hab‘ ich drauf geachtet. Sehr mutig!“ Die Tür fällt ins Schloss. Für einen Augenblick bleibe ich noch stehen, dann schlage ich den Mantelkragen hoch und strebe dem nächsten Pub zu. Die Nächte können kalt sein in Edinburgh. |
| (Christoph Driessen, dpa/dd) | (dpa/tmn) | Christoph Driessen, dpa |
Toll, nicht wahr? Immerhin, die Urheberschaft wird schon noch genannt, wenn auch nicht bei der FR. Aber nachdem mir das aufgefallen war dachte ich, ich goolge mal den Einstiegstext und siehe da, man findet das Ding auch bei Merkur Online (5.10.2010, Christoph Driessen, dpa), N-TV Online (24.10.2010, dpa), N24 Online (05.10.2010, Christoph Driessen, dpa, N24) und, hier aber als Reisebericht der dpa deutlich gekennzeichnet, bei Traveling World (ohne Datum, Christoph Driessen, dpa).
Ich frage mich, was das so einbringt seinen Text nicht nur vielen Medien anzubieten (was ja normal wäre) sondern den Medien auch zu gestatten sich selbst als Urheber drunter zu setzen nachdem sie ihn leicht verfremdet haben. Immerhin ist Herr Driessen ja durchaus eine respektable Persönlichkeit, oder?
In Liverpool gibt es eine Menge mehr zu sehen, als man gemeinhin so meint. In den letzten drei Jahren hatte ich mehr als Fünfzehnmal die Gelegenheit, diese schöne Stadt zu besuchen und zu bestaunen. Ich hab im Cavern-Club getrunken (Okay, ist ein Nachbau und außerdem war da ein seltsamer Dealer drin bis er verhaftet wurde), habe von Southport bis Manchester die Umgebung betaunt und außerdem eine ganze Menge Galerien, Museen und Docks angesehen.
Simpel gesagt: Liverpool ist toll und auf jeden Fall einen Besuch wert. ja, und wenn man schonmal da ist kann man ja auch noch eine besondere Stadttour machen:
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=nqgIO5RoIyE]
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=CUnS1ll6ecw]
Lange hat es gedauert aber endlich habe ich mal drangedacht: Unsere Filmkritik zu The Final Cut ist online! Viel Spaß beim lesen.
Die Allgemeine Ahnungsbefreiung scheint ja sehr fortgeschritten zu sein. Wenn man sich so durch das Internet klickt, besonders auf den großen Portalen wie Youtube oder Facebook, so begegnen einem eine Vielzahl von Usern und Kommentatoren mit einer erschreckend geringen Ahnung von der Welt – aber mit einer schwer festgefahrenen Meinung.
Nun ist es tatsächlich so, daß es oft leichter ist eine Meinung zu haben als eine Ahnung. Etwas zu wissen und zu verstehen kostet Zeit, Mühe und Anstrengung. Letztlich ist diese Mühe einer der Gründe warum sich so mancher Zeitgenosse mit dem „Informationsgehalt“ einer Bildzeitung oder einer News of the World begnügt.
Dieses Phänomen ist nicht gerade neu – wir haben Quellen aus Mittelalter und Antike die in großem Umfang Behauptungen aufstellen deren wirklicher Wahrheitsgehalt auch für den informierten Zeitgenossen deutlich war. Als Beispiel sollen hier beispielsweise die Judengerüchte dienen, die periodisch auftraten und vom Götzendienst mit Kindsopfer schwafelten.
Die Verbreitung solcher Geschichten hielt allerdings früher in der Regel mit der Verbreitung echten Wissens Schritt – soweit überhaupt Wissen rezipiert wurde. Einfache Bauern oder gar Knechte waren nicht gebildet, hatten keine Schule besucht und wußten nur wenig von der Welt. Die meisten kamen kaum jemals aus ihrem eigenen Dorf auch wenn das Mittelalter weit mobiler war als man so allgemein annimmt.
Einer der größten Vorteile des Internets ist auch sein größter Nachteil: Die Verbreitungsgeschwindigkeit von Informationen. Wegen der Notwendigkeit der Erregung von Aufmerksamkeit um das Interesse des Lesers auf die eigene Seite zu lenken ist es wichtig, aktuelles wie Sensationsheischendes möglichst rasch zu veröffentlichen und das meistens ungeprüft. Bildblog und andere Watchblogs zeichnen auf wie die Verbreitung von Falschmeldungen funktioniert weil kaum einer sich die Zeit nimmt oder nehmen kann, eine Information richtig zu überprüfen – eine richtige Reportage leisten sich selbst Wochenzeitungen nur noch selten. Nicht nur weil die Erstellung zeitraubend und teuer ist sondern auch weil der Leser sich dem Verhalten der Medien angepasst hat: Er schenkt der Headline und vielleicht noch zwei Absätzen Aufmerksamkeit aber dann bricht diese Aufmerksamkeit ziemlich rasch zusammen und der Klick zum nächsten Inhalt folgt.
Das führt dazu, daß das Netz von Scharlatanen regelrecht überschwemmt wird. Neben der Boulevardisierung unserer Medienlandschaft ist die überreiche Präsenz von Halbwahrheiten, Verschwörungstheorien und religiös oder politisch motiviertem Informationswirrwarr eine Folge. Gerüchte werden als Wahrheiten verkauft und ungeprüft übernommen, Meinungen werden zum „Wissen“ geadelt und letztlich wird eine Informationsrecherche auf Wikipedia beschränkt – es muß ja schnell gehen denn morgen früh ist das Thema ja wieder unwichtig bzw. vergessen.
Das Ergebnis ist letztlich, daß eine Headline als vermeintliches Wissen ins kollektive Bewußtsein eindringt und hängenbleibt. Diesen Effekt nutzen die Schall-und-Rauch-Medien rund um Springer, Bertelsmann und Burda um Stimmung zu machen. Ein schönes Beispiel ist die Griechenlandkampagne der Bildzeitung oder auch der Kampf der Bunten gemeinsam mit dem Springerblatt zur Verteidigung des ehemaligen Verteidigungsministers. Dagegen konnte man sich mit noch so viel Information und Wissen stemmen, weder die Fakten zu Griechenland, noch jene zu Guttenberg erreichten eine nennenswert gleiche Verbreitung.
In dieser Suppe der Ahnungsfreiheit gären besonders gut negative Empfindungen wie Mißtrauen und Wut, gezielt und ungezielt geschürt von der vermeintlichen „Netzgemeinschaft“. Gezielt geschürt werden derartige Empfindungen von all jenen, die sich letztlich die Lenkung der wütenden Meute erhoffen, ungezielt schürt die „Netzgemeinschaft“ selbst da alle einer Meinung (also der Meinung von einem) sind und von daher kann das ja gar nicht falsch sein.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=viUugfoPuSw]
Ein sehr schönes Beispiel dafür sind die kapitalismuskritischen Videos auf Youtube. Im obrigen Beispiel verstehen die meisten schon nicht die eigentliche Aussage von Georg Schramm und es entspannt sich in den Kommentaren eine ziemlich heftige Diskussion. Ursprünglich war die Kapitalismuskritik ja eine eher linke Domäne und auch hier schon mit einer Vielzahl von Halbwahrheiten kommentiert werden derartige Videos seit einiger Zeit massiv von Rechtsradikal beeinflußten Personen begleitet. Ich sage ganz bewußt rechtsradikal beeinflußt weil sich einige, da bin ich mir sicher, gar nicht im Klaren darüber sind, was sie da eigentlich verbreiten.
Da wird von Juden gesprochen, die ja – das weiß man doch! – nur den Beruf des Bankiers ausüben durften und daher gar nicht anders konnten als Geldverleiher zu werden. Und dann, jetzt kommt die Mitleidsschiene der Ahnungslosen, ja quasi gar nicht anders konnten als sich schon aus Eigeninteresse gegen die Christenheit zu verschwören. Bankiers waren halt Juden (Christen war die Wucherei verboten!) und Banker sind, das wissen alle, Feinde der Menschheit oder des deutschen Volkes. (Nebenbei, weil Juden ja alles so unterwandert haben, haben sie auch Facebook gründen lassen – Zuckerberg ist Atheist, aber seine Eltern sind Juden – und die Farben blau-weiß verweisen auf die israelische Flagge…)
Ein wenig komplizierter stellen die Kommentatoren das schon dar, aber letztendlich ist das die Argumentationslinie. Und schon hier kann der „gebriefte“ Leser eine Vielzahl von Irrtümern vorfinden. Das geht los bei der Nichtkenntnis der Kommentatoren über die großen christlichen Bankhäuser des Mittelalters wie den Medici, den Bardi und anderen Norditalienischen Familien, aber auch den deutschen Großkaufleuten die nebenbei noch Bankiers waren. Das moderne Bankenwesen hat seine Wurzeln im europäischen Mittelalter und ist keine jüdische Erfindung, eher im Gegenteil. Ein nicht unerheblicher Teil des Reichtums der Bruderschaft der Ritter vom Tempel des heiligen Salomon (gemeinhin als Tempelritter bekannt) beruhte auf einem sehr raffinierten Geldwechselsystem: Man konnte in einem Ordenshaus Geld „einzahlen“ und erhielt eine Quittung dafür, die man an anderer Stelle, zum Beispiel auf dem Weg nach Jerusalem, wieder einlösen konnte und das sogar in der Landeswährung. Diese Quittung, ein Kreditbrief – letztlich hat sich das heute zum Scheck oder Geldschein entwickelt – war allerdings nur bei anderen Komturen des Templerordens einlösbar. Wegen des Zinsverbotes erhoben die Templer schlicht Gebühren – und von denen lebten sie gar nicht schlecht, auch wenn das Geld letztlich der Anwerbung von Soldaten für den Kampf im „heiligen Land“ diente.
Andere Geschäfte waren natürlich auch Kreditgeschäfte auf Gebühr und gegen Sicherheiten und natürlich auch Depotgeschäfte – also die Vermietung eines Platzes in einer Schatzkammer gegen Gebühr.
Man könnte sehr viel über das Bankwesen des Mittelalters schreiben und das ist auch schon gemacht worden. Eine Vielzahl von Feldzügen des Hoch- und Spätmittelalters wären gar nicht möglich gewesen ohne die Finanzierung durch Bankiers. Die immer aufwendiger werdende, immer teurere Hofhaltung der europäischen Königshäuser verlangte einfach nach neuen Geldquellen als den üblichen wie Steuern, Abgaben und den Einnahmen aus der Münze.
Einnahmen aus der Münze? Ja, damals war das Recht, Münzen zu schlagen (also zu prägen) ein königliches Recht, das verliehen werden konnte aber im Grunde nur an Territorialfürsten (ob Bischof, Graf oder Fürst), welche natürlich Lehnsleute des Königs waren, ging. Das Schlagen der Münze, also die Ausfertigung von Geld aus Rohstoffen bedeutete natürlich eine bedeutende Einnahmequelle.
Es bleibt unendlich viel zu schreiben – nicht wenige Historiker befassen sich praktisch ausschließlich mit der Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters – und zu forschen, denn wir wissen bei weitem noch nicht alles. So stellt sich die Frage nach der Sicherheit von Kreditbriefen (da gab es raffinierte Systeme) und nach der Verwertung von Sicherheiten bei hochgestellten Persönlichkeiten.
Die Vorstellung, daß nur Juden das Geldwechsel-, Geldverleiher- oder Bankiergeschäft führen durften ist jedenfalls eindeutig falsch. Auch heute werden „die Banken“ nicht von Juden kontrolliert, auch wenn es mit Sicherheit jüdische Banker gibt. Nur was soll das besagen? Wenn ein Banker religiös ist, dann könnte man vielleicht noch einen Rest Anstand unterstellen, aber garantieren würde ich das nicht. Die Idee, daß eine Religionszugehörigkeit einen Menschen in eine bestimmte gesellschaftliche Rolle zwingt ist nicht nur albern sondern eines Demokraten auch vollkommen unwürdig. Vielleicht sollte von bestimmten Herrschaften mal darüber nachgedacht werden.
Um das Sommerloch ein bißchen zu füllen mal wieder was aus der Mottenkiste des Internets. In diesem Falle Wilfried Schmicklers Gedicht über die Gier.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=WsRaFjDlS0k]
Die Gier
Was ist das für ein Tier, die Gier?
Es frisst in mir, es frisst in Dir
will mehr und mehr und frisst uns leerWo kommt das her, das Tier?
Und wer erschuf sie nur, die Kreatur?
Wo ist das finst’re Höllenloch,
aus dem die Teufelsbestie kroch?
Die sich allein dadurch vermehrt
in dem sie Dich und mich verzehrt.Und wann fängt dieses Elend an,
dass man genug nicht kriegen kann
und plötzlich einfach so vergisst,
dass man doch längst gesättigt ist
und weiter frisst und frisst und frisst?
Und trifft dann so ein Nimmersatt
auf jemanden der etwas hat,
was er nicht hat und gar nicht braucht,
dann will er’s auch.„Wie – das soll’s schon gewesen sein?
Nein, nein, da geht bestimmt noch rein
und überhaupt da ist doch wer,
der frisst tatsächlich noch viel mehr!“
Und plötzlich sind sie dann zu zweit
die Gier und ihre Brut, der Neid!
„Das bringt mich nochmal ins Grab
das der was hat was ich nicht hab.
Das der wo ist wo ich nicht bin,
das will ich auch, da muss ich hin.
Warum denn der, warum nicht ich?
Was der für sich, will ich für mich.
Der lebt in Saus und lebt in Braus,
mit Frau und Hund und Geld und Haus
und hängt den coolen Grosskotz raus.Wahrscheinlich alles auf Kredit.
Der protzt und prahlt
und strotzt und strahlt.
Wie der schon geht,
wie der schon steht,
wie der sich um sich selber dreht.Und wie der aus dem Auto steigt
und aller Welt den Hintern zeigt
blasierte Sau!
Und seine Frau
ist ganz genauso arrogant
und degoutant.Und diese Blagen
die es wagen
die Nasen so unendlich hoch zu tragen…Da hört er aber auf der Spaß!“
So kommt zu Neid und Gier der Hass!
Und sind die erst einmal zu dritt,
fehlt nur noch ein ganz kleiner Schritt,
bis das der Mensch komplett verroht
und schlägt den anderen halb tot.Und wenn ihr fragt:
„Wer hat ihn bloß soweit gebracht?“
Das hat allein die Gier gemacht!
Für uns politisch Interessierte ist die Tagesschau ja noch immer eine der ersten Anlaufstellen für Informationen, auch wenn man längst ein wenig aufpassen muß was da so gesendet wird – und vor allem was nicht. Für uns historisch Interessierte bietet Tagesschau.de nun etwas besonderes zum Download an: Tagesschau von vor 20 Jahren.
Ab dem heutigen 12.7. scheint man auf Tagesschau.de anzubieten, daß man neben der regulären Tagesschau auch die von 1991 downloaden kann. Das erzeugt neben einem hübschen Nostalgiegefühl (Joe Brauner war auch mal jung!) vor allem Interesse: 1991 ist die letzte Phase der Sowjetunion und der Beginn der Auseinandersetzungen zwischen Serben und Kroaten um die Macht im – eigentlich schon verlorenen – Jugoslawien. Ich persönlich nehme, auch wegen meines Jahrgangs natürlich, den Jugoslawienkrieg und den Deutschen Einsatz seinerzeit als ein eher plötzliches Ereignis wahr. Nun höre ich in der Tagesschau von 1991 von Aufrüstungen der Volksgruppen und Plänen gegen die anderen loszuschlagen.
Nicht daß mich das verwundert – längst hat mich das Studium der Geschichte mit den Dingen vertraut gemacht. Aber eine „Tagesaktuelle“ Nachricht zu hören die letztlich Kriegsgefahr signalisiert ist doch interessant. Zeitgeschichte ist immer ein sehr schwieriges Feld, der Historiker mißtraut dem Zeitzeugen zu Recht und nimmt dessen Aussage keinesfalls als Faktendarstellung, sondern nur als Sichtweise auf. Das ist genau der Fehler, den Guido Knopp macht. Dennoch ist eine Nachrichtensendung von damals eine Quelle und daher danke ich den Damen und Herren der ARD für diese Gelegenheit, wieder ein bißchen Zeitgeschichte betreiben zu können.
Eigentlich wollte ich am heutigen Tage ja über eine Verschwörungstheorie der galaktischen Förderation schreiben (Ehrlich, ich hab da was gefunden..!) aber ein Bekannter machte mich via Facebook auf etwas anderes aufmerksam was ich… naja… sagen wir, ich komme nicht so ganz mit was ich davon halten soll.
Fangen wir am Anfang an. Verschwörungstheorien sind ja eine schöne Methode um eine gottlose Welt wieder mit einem Masterplan und einem Schicksal und einem Zufallsmangel zu besetzen, um Schuldfragen möglichst von sich selbst abzulenken. „Ich kann nicht schuld sein weil es gibt ja keine Zufälle“ und so weiter.
Lassen wir das für’s erste. Viel faszinierender war ich, als man mir gestern diese Meldung überreichte:
Krank, oder? Ich meine… hallo? Geht’s noch blöder?
Ja, geht es. passen Sie auf:
Den Anne-Frank-Hebpurn Betrug kann man nicht einfach nur mit 1000 Worten erklären, denn Hinter dieser ganzen Geschichte stecken eine ganze Reihe weiterer Verschwörungen, unzählige andere sollten nach dem Kriege und bis heute folgen. Wenn Sie allerdings beim Stande der Dinge immer noch an jüngere angebliche Ereignisse wie Fukushima, den Tod Bin Ladens, Michael Jackson, Lech Kaczynskis oder eines Jörg Haiders glauben, dann ist Ihnen höchstwahrscheinlich schon garnicht mehr zu helfen. Wenn wir von „Nazis“ sprechen, meinen wir damit erst einmal eine extra für eine bestimmte Verschwörung, wie es der zweite Weltkrieg nun einmal war, geschaffene Interessengemeinschaft, die man durchaus auch schon Al-Kaida hätte nennen können, denn mit dem Sozialismus hatten die Verschwörer schon damals genausowenig zu tun wie später auch ihre Nachfolgeorganisationen in den verschiedensten Parlamenten Europas. „Otto Frank“, dessen Tochter Anne laut Geschichtsbuch in einem deutschen Konzentrationslager an Typhus gestorben sein soll, obwohl es diese Krankheit überhaupt niemals gab, war Mitglied der Nazi Interessengemeinschaft. Und wie alle Geheimdienstler jener grausamen Zeit Doppelagent. Er arbeitete also nicht nur für Hitler, sondern auch gleichzeitig für einen Churchill u.a.
Quelle ist Polskaweb.eu, denen auch die Rechte an dem Text uneingeschränkt gehören. Das will ich auch sicher so geklärt haben, sowas kommt ganz gewiss nicht von mir dieses … ach, Dreck halt.
Ich dachte erst, das sei Satire. Die Site strotzt nur so von Unsinn: Nazi-Klone, McDonalds-Zuckerverschwörungen, Kein Massaker in Srebreniza und so weiter….. das hört da gar nicht mehr auf! Nebenbei kostet der ganze Spaß auch noch irgendwelche 60€ im Quartal….
Wer, bei den braunschwarzen Knochen Riegers, ist der Urheber dieses Quatsches?
Allerdings ist die Site nicht polnisch, wie man zunächst vermuten würde. Das Impressum gibt folgende Informationen preis:
Projekt und Betreung :
Polskaweb News
Invest Group sp z o.o.
Redaktion Polskaweb
Na Murawie 5/b
68-135
Poznań
Polen
Polskaweb ist ein Non-Profit-Projekt
Aha. Aber, forscht man ein bißchen weiter (einfach mal bei whois)….
[Edit: Grafik vom Admin entfernt]
Also einem gewissen Herbert Porsch aus Berin gehört die Site. Nebenbei – der geht mit Daten ähnlich um daher hatte ich keine Hemmungen seinehier zu zeigen. Noch dazu, da das alles öffentliche Daten sind. Yasni und andere zweifelhafte Quellen spucken zu dem Namen erstaunliche Treffer aus….
Unter der angegebenen Telefonnummer ist niemand zu erreichen… ich gemeiner Kerl ruf aber auch mit unterdrückter Nummer an. Vielleicht sollte ich tagsüber mal aus einer Telefonzelle anrufen….. wer ist dafür, Herbert Porsch der Öffentlichkeit vorzustellen? Vielleicht kann er ja was „interessantes“ berichten…
=== Update ===
Anscheinend sind die nicht ganz unbekannt. Interessierte finden Links zu der Site und zu möglichen Ermittlungen dagegen hier, hier und hier.