Diskettenlaufwerke sind ja kaum noch bekannt – so mancher meiner Schüler versteht gar nicht mehr wozu das mal da war. Dabei ist das doch simpel: Um Musik zu machen.
Category Archives: Fremdes und Gäste
Fundstück der Woche (40. KW): Tag der deutschen Einheit
Zum heutigen Tag der deutschen Einheit eine Wiederholung: Eine gewisse Hilfe bei der Erkenntnis wie das mit der Angleichung der Verhältnisse von Ost und West so geklappt hat. Unterschied: Im Osten haben sie die Demonstranten gewähren lassen. Hier hat die Polizei natürlich „Die Freiheit“ anders vorzugehen.
Oh – und weil ich mir’s doch nicht verkneifen kann: Einen schönen Gruß an alle Grünenwähler in Baden-Württemberg!
Fundstück der Woche (39.KW): Der Tanz der Ritter
Aus Sergej Prokofiev’s interpretation von Romeo und Julia:
Man kennt Sergeij Prokofiev wahrscheinlich am ehesten wegen seines musikalischen Kindermärchens „Peter und der Wolf„.
Fundstück der Woche (38.KW): Zur Berlin-Wahl
Es ist ein sehr schönes Ergebnis, das die FdP da eingefahren hat. Ich frage mich, wie lange es dauern wird bis sich diese Partei endlich dahin manövriert hat wo sie hingehört. Über das Abschneiden der SPD wird aber auch zu reden sein…
Zur Feier des Tages aber zwei schöne Videos dazu:
Fundstück der Woche (37. KW): Fachkräftemangel in Deutschland
Jaja, das Märchen gibt’s immer noch.
hihi
Fundstück der Woche (36.KW): Sarrazin umschleimt von Hofberichterstattern
Ekeln Sie sich gern? Ich nicht. Deswegen besitze ich weder Fernseher noch Radiogerät. Dennoch bin ich auf dieses Interview aufmerksam geworden.
Sarrazins Aussagen sind, abgesehen von der bildhaft hochnäsigen Art, interessant:
- „Ich habe auch in Ihrer Klasse…. also den Journalisten[…]“
Ist doch schön wenn ein Idol der Rechtsfaschisten noch bei Marx ist, was? Lieber Thilo: Das Klassendenken wurde mal abgeschafft. Das haben wir der bürgerlichen Bagage zu verdanken die sich heute bei den Banken anbiedert wie eine notgeile Katze und ansonsten auch nicht grad zurechnungsfähig genannt werden kann. Heute heißt sowas Schicht. Das beschäftigt bürgerliche Sozialwissenschaftler ungemein. Sie werden die Erkenntnisse der Marxisten bezüglich der Klassen dann irgendwann auch begreifen. - „[…] glaube ich anhand der geschriebenen und gesprochenen Dokumentare, daß 70 oder 80% derer die zu meinem Buch [sich] äußerten es nie aufgeschlagen haben.“
Ja. Das ist ziemlich sicher wirklich so. Rechte und Rechtsradikale haben kein Sonderprivileg was Dummheit angeht, das findet man genauso bei normal-mittigen und bei Linken. Verstärkter bei „Richtig Linken“ denn bei Latent Linken oder eben Sozialdemokraten. Deppen gibt es überall. Aber, mein lieber Thilo, zu den berechtigten Einwendungen von „linker“ Seite – oder von Journalisten – die halt notfalls Ihr Buch Seite für Seite auseinander genommen haben hatten Sie es nie nötig eine wissenschaftlich fundierte Antwort zu liefern. Alles was kam war die übliche Halbstarken-Polemik von geradezu King’schem Format. Ihre Redeweise erinntere mich immer an Henry Bowers. Statt also laut lärmend über die wissenschaftliche Mehrheit herzufallen hätten Sie mal lieber ein paar echte Zahlen hergebracht. Aber was soll’s – ist eh schon lang diskutiert. - Nett ist das Stottern ab der 9. Minute – wobei der wirklich dümmliche Moderator Sarrazin auch kaum eine Chance lässt sich zu artikulieren – und dann sagt Sarrazin deutlich, er sei „gegen die Zuwanderung von Afrika und dem Mittleren Osten“. Sonst käme keiner außer denen. Die Lösung ist Ficken. Also so mit Kinder.
Kleines Problem dabei: Seine Denkweise ist Kinderunfreundlich. Wer will sein Kind in eine Welt voller „Kopftuchmädchen“ und ihrer Hasser gebären? Warum nicht in eine normale Welt – wo alle sein dürfen was sie sind..?
Fundstück der Woche (35.KW): Wie ein Boulevardsender es mit der Menschenwürde hält
Informationen sucht der geneigte Zeitgenosse ja eher selten auf RTL zu erlangen – abgesehen von einer gewissen Bevölkerungsschicht vielleicht die Harald Schmidt mal recht boshaft karikiert hat. Daß Sender wie RTL oder auch ProSieben sich gerne Opfer suchen über die sie herziehen können ist dabei nichts neues – nur diesmal ging der Schuß nach hinten los.
RTL zeigte diesen Beitrag über die GamesCon 2011 – eine Computerspielemesse. Und natürlich mußte für das zu verängstigende Publikum eine gute Mischung aus potentieller Gewaltgefahr und psychischer Unterprivilegiertheit dargestellt werden. Also sichte man Typen mit Gewehrattrappen und machte sich über das Äußere möglichst vieler Teilnehmer lustig, das ganze garniert mit „kritischen Stilfragen“ eines hübsch anzusehenden, letztlich sich aber dem Sender prostituierenden Models. Aber schauen Sie selbst:
(nebenbei:Ich hab das Video am 26.8. verlinkt. Falls es nicht mehr geht werde ich es ersetzen).
Fazit: Männer, die Computerspiele spielen sind unrasiert, faul, stinken und haben keine Freundin. Frauen die solche Spiele spielen auch. (z.B. RTL-Sportspiele…). Natürlich soll der geneigte Zuschauer nicht all die RTL-Mainstream-konformen Typen im Hintergrund der Interviews betrachten sondern explizit an der Demütigung der einzelnen Typen teilhaben. Denn um nichts anderes geht es.
Wie Gamer nunmal so sind laufen Sie Amok bei RTL. Aber mit den Waffen des schmierigen „Journalismus“ von RTL selbst. Der Bericht ist genauso daneben und folgt einer „Wie Du mir, so ich Dir“-Ideologie der letztlich eher fehlgeleitete Christen mit Bibel-Halbwissen folgen, aber eine kleine Rache hatte RTL auf jeden Fall verdient.
Auf Wiedersehen, Loriot!
Heute ist Vicco von Bülow gestorben – mit ihm verliert Deutschland einen großen Künstler. Mein herzliches Beileid der Familie und vielen Dank an Loriot für unzählige Stunden voller Lachen.
Fundstück der Woche (33.KW): Die 10 Facebook-Gebote
Wer kennt Rob Vegas? Hat nix mit laDolceVegas zu tun sondern ist der Moderator und Macher einer recht trashigen Satire-Show auf Youtube. Allerdings hat er auch wirklich witzige Ideen, darunter das Youtube-App Pizza-Timer das ungefähr so lange läuft wie eine – Schleichwerbung – Pizza Zeit im Ofen benötigt. Und für die Religiösen unter Euch: die 10 Facebook-Gebote.
Da ich jetzt nicht 10 Gebote sinnlos verlinken wollte (und ohnehin nur die ersten 5 bisher online sind), hier nur das erste. Die anderen lauten wie folgt:
- Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Beziehungsstatus
- Du sollst kein Google+ Profil neben mir haben
- Du sollst Deine Freunde nicht mit Farmville-Anfragen nerven
- Stubse Deinen Nächsten wie Dich selbst!
- Du sollst nicht einladen die ganze Welt zu Deiner Geburtstagsparty
Wie gesagt, ist ganz witzig. Aber 10 Mal den Vorspann „genießen“? Na, ich weiß ncht….
Von der Publizistik….
Haben Sie schonmal eine Gespensterreise nach Edinburgh gemacht? Ich nicht, war aber schon zwei- oder dreimal da und hab natürlich auch so eine Ghost-Tour mitgemacht was ziemlich lustig ist. Finden wohl auch andere, zum Beispiel die Sueddeutsche, der Spiegel und die Frankfurter Rundschau. Und weil das so einmalig ist kann man dafür anscheinend auch immer nur die gleichen Worte finden…
Heute halten wir mal drei nicht als Anzeige gekennzeichnete Artikel nebeneinander: Aus der SZ, der FR und von SPON. Keines der drei Angebote weist den Text als Marketing-Text aus, auch wenn man unter „Reise“ ja letztlich nichts anderes erwartet. Vergleichen wir doch mal ganz kurz Anfang und Ende der Artikel um einen EIndruck zu bekommen….
SZ-Online | FR-Online | SPON |
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15.10.2010, 10:04 | 22.10.2010 | 12.10.2010 |
Schon lange hat sich keine mir unbekannte junge Frau mehr hilfesuchend an mich geklammert. Neulich aber ist es passiert, sogar zweimal hintereinander. Ich muss zugeben, es geschah eher zufällig, weil ich gerade neben ihr stand, und ist mit einer akuten Schrecksituation zu erklären: Wir befanden uns auf einer Geisterjagd durch die Unterwelt der schottischen Hauptstadt Edinburgh. | Schon lange hat sich keine mir unbekannte junge Frau mehr hilfesuchend an mich geklammert. Neulich aber ist es passiert. Ich muss zugeben, es geschah eher, weil ich gerade neben ihr stand, und ist mit einer akuten Schrecksituation zu erklären: Wir befanden uns auf einer Geisterjagd durch die Unterwelt der schottischen Hauptstadt Edinburgh. | Schon lange hat sich keine unbekannte junge Frau mehr hilfesuchend an mich geklammert. Neulich aber ist es passiert. Es geschah zwar zufällig, weil ich gerade neben ihr stand, und war durch einen riesigen Schreck zu erklären: Wir befanden uns auf Geisterjagd durch die Unterwelt der schottischen Hauptstadt Edinburgh. |
[…]Es geht auf Mitternacht zu, als wir unsere Jagd unverrichteter Dinge abbrechen. Liz verabschiedet sich von uns allen persönlich. Als sie nach mir die Tür schließen will, weise ich darauf hin, dass hinter mir noch jemand kommt. „Nein, nein“, entgegnet sie. „Sie waren die ganze Zeit der Letzte, da hab‘ ich drauf geachtet. Sehr mutig!“ Die Tür fällt ins Schloss. Für einen Augenblick bleibe ich noch stehen, dann schlage ich den Mantelkragen hoch und strebe dem nächsten Pub zu. Die Nächte können kalt sein in Edinburgh. | […]Es geht auf Mitternacht zu, als wir unsere Jagd unverrichteter Dinge abbrechen. Als Liz nach mir die Tür schließen will, weise ich darauf hin, dass hinter mir noch jemand kommt. «Nein, nein», entgegnet sie. «Sie waren die ganze Zeit der Letzte, da hab‘ ich drauf geachtet. Sehr mutig!» | […] Es geht auf Mitternacht zu, als wir unsere Jagd unverrichteter Dinge abbrechen. Liz verabschiedet sich von uns allen persönlich. Als sie nach mir die Tür schließen will, weise ich darauf hin, dass hinter mir noch jemand kommt. „Nein, nein“, entgegnet sie. „Sie waren die ganze Zeit der Letzte, da hab‘ ich drauf geachtet. Sehr mutig!“ Die Tür fällt ins Schloss. Für einen Augenblick bleibe ich noch stehen, dann schlage ich den Mantelkragen hoch und strebe dem nächsten Pub zu. Die Nächte können kalt sein in Edinburgh. |
(Christoph Driessen, dpa/dd) | (dpa/tmn) | Christoph Driessen, dpa |
Toll, nicht wahr? Immerhin, die Urheberschaft wird schon noch genannt, wenn auch nicht bei der FR. Aber nachdem mir das aufgefallen war dachte ich, ich goolge mal den Einstiegstext und siehe da, man findet das Ding auch bei Merkur Online (5.10.2010, Christoph Driessen, dpa), N-TV Online (24.10.2010, dpa), N24 Online (05.10.2010, Christoph Driessen, dpa, N24) und, hier aber als Reisebericht der dpa deutlich gekennzeichnet, bei Traveling World (ohne Datum, Christoph Driessen, dpa).
Ich frage mich, was das so einbringt seinen Text nicht nur vielen Medien anzubieten (was ja normal wäre) sondern den Medien auch zu gestatten sich selbst als Urheber drunter zu setzen nachdem sie ihn leicht verfremdet haben. Immerhin ist Herr Driessen ja durchaus eine respektable Persönlichkeit, oder?