Boulevardesk, oh Sueddeutsche…

Daß die Süddeutsche Zeitung besonders in ihrer Online-Ausgabe, naja, sagen wir mal eine Boulevardzeitung geworden ist, ist ja schon lange kein Geheimnis mehr. Die Guttenberg-Kampagne ist da ja nur ein Beispiel. Aber jetzt wirds dermaßen Blödzeitung, das ist nun wirklich eklig.

Wer ist Dirk Nowitzki? Na, einer der auch schon Guttbye Germany gesagt hat und in der NBA spielt. Im Grunde nicht weiter wichtig…. es sei denn, man folgt der Sueddeutschen Zeitung die trotz ihrer Jubelartikel zu zig Sportlern mürrisch konstatiert, daß man sich in Deutschland mit der „Heroisierung von herausragenden Sportlern schwer tut“. Anscheinend hat der Autor, Jürgen Schmieder, Zeit lebens noch nie in einen Sportteil geguckt. Oder in die Bild-Zeitung, die sich mit dem Heroisieren von Figuren auch nicht gerade schwer tut.

Aber trotz der offensichtlichen Ahnungsbefreiung von Herrn Schmieder, der eigentlich öftern für den Sportteil der SZ schreibt, titelte die Sueddeutsche gestern und heute mit einem gar schrecklichen Ausdruck:

Nicht vergessen: das ist die Zeitung, die Ihren Kindern schlaue Eltern schenken will. Oder anders formuliert:

sprich: Kaufen Sie BITTE eine andere Zeitung! Die Süddeutsche mag keine solchen Leser.

Wie Presse und Presseautomatismus funktionieren.

Heute: RP-online. Sehr schöne zusammenstellung von Überschrift und Weiterverlinkung.

hier sollte ein Bild sein

Arbeitslosenzahlen werden geschönt, aha. Aber es sind ja trotzdem Erfogsmeldungen für die Regierung drin… ^^

Eine alte Sau! (Folge 1)

Das ist doch mal eine alte Sau:

Free TIbet

Erinnern Sie sich noch, wie sie durch’s Dorf getrieben wurde? Das war ein Thema, ist aber lange her. Damals war es in Tibet schlimm: Es war von China besetzt. Die Welt schrie daher auf und man boykottierte China überall, zum Beispiel bei der Olympiade. Oder so…

In Wirklichkeit interessierte es kurz nach der Olympiade seinerzeit niemanden mehr. Andere Säue mußten durch andere Dörfer getrieben werden, auch wenn es noch immer die sich kümmernden Vereine gibt. Der völkerrechtliche Status von Tibet ist letztlich ungeklärt auch wenn alle deutschen Bundesregierungen (darunter auch die Rot-Grüne) Tibet als Bestandteil des chinesischen Staates betrachten.
Daran hat sich nichts geändert. Der gewaltlose Widerstand tibetischer Mönche, die betend von chinesischen Soldaten mißhandelt und ermordet wurden hatte ein interessiertes Medienecho hervorgerufen (schließlich verkaufen sich solche Geschichten gut) aber die Welt hat diese Menschen schnell wieder vergessen. Das wäre vielleicht anders gewesen wenn sie sich mit Waffengewalt gegen die Besatzer gewehrt hätten (–> Das nennt man Terrorismus, wenn’s ein guter Staat ist und Befreiungskampf wenn’s ein böser Staat ist. Was ein guter, was ein böser Staat ist bestimmt die Tageslage. Böse Staaten sind aber per Definition kommunistisch und richten nicht die Olympiade aus!) und nicht nur im 08/15-Steinewerfer-Modus. Die Sympathien reichten weit genug, um kritische Fragen nach dem Idealzustand Tibets (wie auch im verlinkten Hollywood-Film dargestellt) als unerwünscht zu unterdrücken.
Inzwischen war der Dalai Lama auch ein paar Mal in Deutschland. Er hat dabei viel gelächelt und es duldsam ertragen, wie widerlich die deutsche Bundesregierung mit ihm umging: Nicht die Kanzlerin empfing ihn zunächst, sondern nur die Entwicklungshilfeministerin. Und das auch nicht als Geste sondern im Rahmen einer Intrige der Kanzlerin gegen Kurt Beck. Für Fotos war man zwar da, aber einen Standpunkt zu vertreten, der China möglicherweise tatsächlich geärgert hätte (Sprich: Nicht nur wie 2007 „Irritation“ weil Merkel den Dalai traf) oder gar das mit den Tibetern gerade aktuell (nur kurz) sympatisierende deutsche Volk, dazu fehlte dann doch das Rückgrat.

Worum es geht

Für die meisten war das irgendwie eine Diskussion darüber, daß China Tibet besetzt hat und hält und die Tibeter unterdrückt. Das Schwarz-Weiß Schema ist eine schöne Methode um ein Stück Geschichte Schlagzeilentauglich aufzubereiten. Ganz so einfach ist die Welt aber nicht.
Tibet stand über viele Jahrhunderte hinweg unter dem indirekten Einfluß Chinas. Zwar war Tibet aufgrund seiner Lage („Das Dach der Welt„) und dünnen Besiedelung militärisch wie wirtschaftlich völlig uninteressant aber indem die chinesische Führung 1720 Tibet zu einem Protektorat erklärte (bei voller innerer Autonomie!) konnte China den Anspruch auf die Gebiete in und um Tibet bekräftigen. Tibet hatte den Vorteil, vor äußeren Feinden durch China geschützt zu werden.
Das alles änderte sich 1907, als China und Rußland ihre Interessensphären in Asien absteckten. Im Vertrag von Sankt Petersburg erklärte sich China zur Schutz- und Verwaltungsmacht Tibets. Tibets innere Unabhängigkeit war damit formell vorbei. Allerdings dauerte es noch einmal bis zur Durchsetzung, weil die chinesische Revolution von 1911, der schreckliche Bürgerkrieg, der chinesisch-japanische Krieg und letztlich der erneute Bürgerkrieg in China nach der japanischen Kapitulation 1945 China davon abhielt, effektiv Tibet zu besetzen. Daher erklärte sich Tibet schon 1913 für unabhängig.
Infolge des Bürgerkrieges 1945 wuchs die Besorgnis in Tibet und bat um internationale Unterstützung, aber nicht zuletzt weil die westliche Welt durch den 2. Weltkrieg ungemein geschwächt war gab es keine Hilfe durch das Ausland. Tibet war China ausgeliefert. 1950 „befreite“ die Volksarmee Mao Zedongs Tibet von den „imperialistischen Einflüssen“ und holte Tibet „Heim ins Reich“.
1955 kommt es erstmals zum Aufstand gegen die chinesische Oberherrschaft. Großbritannien und die Vereinten Nationen hatten zuvor jedwede Hilfe für Tibet wegen des „unklaren Rechtsstatus“ abgelehnt, das Faß zum Überlaufen brachte eine Landreform. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen.
1959 kommt es erneut zum Aufstand, auch dieser wird brutal niedergeschlagen und der Dalai Lama flieht nach Indien. Die Exilregierung wird von China nicht mehr anerkannt.
1966 beginnt die sogenannte „Kulturrevolution„. Tausende Tempel, Kulturbauten und Denkmäler werden zerstört, auch tibetische Klöster werden vernichtet. Was mit den Mönchen geschah ist unklar – die Exilregierung spricht von tausenden ermordeten Mönchen, die chinesische Führung bestreitet das aber. Die Tibeter empfanden diesen Vorgang vor allem als gegen sie als Volk gerichtete Aktion und nicht als politischen Vorgang.
1987/88 kam es in Lhasa erneut zu Unruhen. Auch diese ohne Erfolge oder Konsequenzen.
2008 nun gab es erneut Proteste und letztlich gewalttätige Ausschreitungen.

Und was jetzt?

Es ist nicht so einfach, eine Position zu beziehen denn beide Seiten verargumentieren die historischen Fakten für sich. So stellt die chinesische Seite die Oberherrschaft über Tibet als einen Jahrhunderte alten Zustand dar während die tibetische Exilregierung auf die Autonomie verweist und diese als staatliche Unabhängigkeit interpretiert. Beide haben nicht ganz recht und beide verharren in historischen Argumenten und können sich davon nicht lösen.
Tatsache ist: Die Tibeter möchten frei sein. Sie wollen nicht von China beherrscht werden. Und der (ehemalige) Führer der Tibeter, der Dalai Lama, predigt Gewaltverzicht egal was passiert. Das ist mutig und schwierig und trägt den Tibetern viele Sympathien entgegen, sogar von recht Abenteuerlustigen Aktivisten, auch wenn die Tibeter selbst die Ideen des Dalai Lama nicht immer unumstritten hinnehmen und die Jugend besondes den Gewaltverzicht ablehnt.
Letztlich aber nur ein paar Wochen lang.

Deutschland, Deine Supermärkte (Teil VI): Hysterie

Wußten Sie, daß man in Panik geraten muß, weil grad die Seuche des Jahres kursiert? Diesmal läuft es noch weniger schleichend als bei SARS, Vogelgrippe, Schweinegrippe, Rinderwahn und MKS. Diesmal reagieren die Supermärkte und nehmen zur Beruhigung des Kunden spanisches Gemüse aus dem Sortiment. Auch wenn das nun nicht mehr der böse Träger ist (Jetzt sinds grad Sprossen.) – wer mal die Mondlandschaften gesehen hat die der spanische Gemüseanbau hinterlässt freut sich wenn das Zeug nicht mehr gekauft wird.

Nachdem meine Tengelleute Zettel in die Türen hängten, auf denen der Hinweis vermerkt war: „zur Sicherheit unserer Kunden: Wir nehmen alle spanischen Gurken aus unserem Sortiment“, fand ich wie gewohnt spanisches Gemüse vor – nur halt keine Gurken. Hurra. Selektives Zeug, dieses EHEC.
Aber der Witz des Jahres dürfte japanischer Fisch sein, der aus Angst vor EHEC ohne Gurke serviert wird. Sowas gibt’s nicht? Gibt es.

Schön, daß man vor Bakterien mehr Angst haben muß als vor Strahlung.

Fundstück der Woche (20. KW): Sage Nein, Willy! Und eine Anmerkung.

Weil ich mich nicht entsinnen kann, Konstantin Wecker hier schon einmal verlinkt zu haben, hole ich das Versäumnis nun gleich doppelt nach: Zwei der meines Erachtens nach wichtigsten Stücke aus dem Werk von Konstantin Wecker.

Gestern ham’s an Willy daschloag’n

Sage nein!

Interessant ist der Widerspruch, der sich zwischen diesen Songs aufzumachen scheint: Das zweitere ruft zu zivilem Widerstand auf, das erste beschreibt was passiert wenn er eintritt. Erscheint einem das nicht seltsam?
Für mich liegt die Lösung darin, daß dem Willy nichts passiert wäre wenn alle „nein“ gesagt hätten. Dann wäre der Herr Nazi eingekniffenen Schwanzes dahingegangen wohin er gehört. Aber die schweigenden Menschen sind die Täter.  Die, die nichts tun.

Ich hab vor beinahe einem Jahrzehnt oder so ähnlich mal eine Arbeit über eine spanische Geschichte schreiben müssen. Die ging in etwa so:

Ein Mann starb. Als er aufwachte und das in das weiße Licht getreten war sah er eine lange Schlange und stellte sich an. Nach kurzer Zeit kam der Teufel aus der Hölle. Er rief die Schlange zu sich und musste sich entschuldigen: Die Hölle sei voll, es habe nurmehr eine einzige Seele Platz. Die Menge begann zu murren, schon wieder habe man das Nachsehen. Der Teufel verkündete, er werde nun herumgehen und den schlimmsten Missetäter auswählen.
So ging er herum, hörte die Lebensgeschichten von Massenmördern, Vergewaltigern, Diktatoren und Parlamentsabgeordneten. Von Korrupten und Gierigen, von Widerlichen und Liderlichen. Schließlich kam er auch zum letzen Mann.
„Und?“, fragte der Teufel gespannt, „Warum bist Du hier? Was hast Du getan?“
Der Mann hob die Schultern. „Ich habe gar nichts getan.“, sagte er, „Ich stehe hier weil ich dachte, man stellt sich hier für Zigaretten an.“ Der Teufel war verwundert: „Wie, Du hast nichts getan? Du wirst doch eine Sünde begangen haben. Einen getötet, einen beraubt oder so?“ Der Mann schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein. Alle haben sich sich gegenseitig ermordet und beraubt, haben sich gehaßt und verfolgt, aber ich habe nichts getan.“ Der Teufel legte den Kopf schräg und vergewisserte sich: „Du hast nichts getan?“ – „Nein, ich tat nichts.“, sagte der Mann.
„Dann, mein Sohn“, sagte der Teufel und wies mit einer einladenden Geste auf das Tor zur Hölle, „dann ist der letzte Platz für Dich reserviert.“

Das ist nur eine sinngemäße Wiedergabe. Aber ich fand das damals wie heute zutreffend. Weiß jemand die Geschichte und hat vielleicht einen Link darauf? Es gibt wieder einen Duden zu gewinnen.

Seltsame Nachrichten….

Mein Job bringt es mit sich, daß ich gelegentlich mit Kollegen über ein fachliches Problem sprechen muß. Das dabei interessante ist das Phänomen, wenn jemand offensichtlich nicht genau weiß worum es geht, googlet, einen englischen Text findet, den auch nicht versteht und mir dann via Übersetzungsprogramm zukommen lässt.

Preisrätsel: Was möchte mir der Kollege sagen?

L‘ ; ? das SeitendeCI in Ihnen Premierminister der qu’art; er gibt vom Unterhalt, und dieser in den zwei Dokumenten kommen sie das an Ihnen haven‘ ; t hat gesendet hat mit, ist, so sehr l‘ ; ? auch weet in das die Fälle dieses Gruppentyp d‘ ; ? l‘ wesentliche Ansicht können Sie mehr p.ex in t conceptie oder meine Synopsis hier liefern – Sie sehen p.ex der Dienst der Archive. Quienquiera in der Dauer dieser noch ‚bedeutung; ; ? ; regulieren Sie? leider ist‘ ; ? ; das wird bereits beschrieben, der I vor der Bedeutung mit in t oder l‘ begonnen hat; ; ? akklimatisieren Sie Großbritannien, ein einheitliches Abkommen des Namens in den vollständigen Gegenständen, die die Sätze erhalten. Allerdings dies gegenüber ihnen s‘ passen einfach an, und man übermittelt die neuen Verordnungen in meinen Dokumenten. Wir haben bereits eine saubere einheitliche Annäherung für unseren Grundsatz vorbereitet. Beispiel für: [Omadeis] mein hatten jetzt FSR und das FSM das Modell. R: = l‘ Ausstattung der Mittel (Identifikation. Lokales r Damänengruppe) und K.: =Mitgliedsgruppe (eine allgemeine Ausstattung wäre)

unter den richtigen Einsendern verlose ich einen Duden.