Fundstück der Woche (20. KW): Sage Nein, Willy! Und eine Anmerkung.

Weil ich mich nicht entsinnen kann, Konstantin Wecker hier schon einmal verlinkt zu haben, hole ich das Versäumnis nun gleich doppelt nach: Zwei der meines Erachtens nach wichtigsten Stücke aus dem Werk von Konstantin Wecker.

Gestern ham’s an Willy daschloag’n

Sage nein!

Interessant ist der Widerspruch, der sich zwischen diesen Songs aufzumachen scheint: Das zweitere ruft zu zivilem Widerstand auf, das erste beschreibt was passiert wenn er eintritt. Erscheint einem das nicht seltsam?
Für mich liegt die Lösung darin, daß dem Willy nichts passiert wäre wenn alle „nein“ gesagt hätten. Dann wäre der Herr Nazi eingekniffenen Schwanzes dahingegangen wohin er gehört. Aber die schweigenden Menschen sind die Täter.  Die, die nichts tun.

Ich hab vor beinahe einem Jahrzehnt oder so ähnlich mal eine Arbeit über eine spanische Geschichte schreiben müssen. Die ging in etwa so:

Ein Mann starb. Als er aufwachte und das in das weiße Licht getreten war sah er eine lange Schlange und stellte sich an. Nach kurzer Zeit kam der Teufel aus der Hölle. Er rief die Schlange zu sich und musste sich entschuldigen: Die Hölle sei voll, es habe nurmehr eine einzige Seele Platz. Die Menge begann zu murren, schon wieder habe man das Nachsehen. Der Teufel verkündete, er werde nun herumgehen und den schlimmsten Missetäter auswählen.
So ging er herum, hörte die Lebensgeschichten von Massenmördern, Vergewaltigern, Diktatoren und Parlamentsabgeordneten. Von Korrupten und Gierigen, von Widerlichen und Liderlichen. Schließlich kam er auch zum letzen Mann.
„Und?“, fragte der Teufel gespannt, „Warum bist Du hier? Was hast Du getan?“
Der Mann hob die Schultern. „Ich habe gar nichts getan.“, sagte er, „Ich stehe hier weil ich dachte, man stellt sich hier für Zigaretten an.“ Der Teufel war verwundert: „Wie, Du hast nichts getan? Du wirst doch eine Sünde begangen haben. Einen getötet, einen beraubt oder so?“ Der Mann schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein. Alle haben sich sich gegenseitig ermordet und beraubt, haben sich gehaßt und verfolgt, aber ich habe nichts getan.“ Der Teufel legte den Kopf schräg und vergewisserte sich: „Du hast nichts getan?“ – „Nein, ich tat nichts.“, sagte der Mann.
„Dann, mein Sohn“, sagte der Teufel und wies mit einer einladenden Geste auf das Tor zur Hölle, „dann ist der letzte Platz für Dich reserviert.“

Das ist nur eine sinngemäße Wiedergabe. Aber ich fand das damals wie heute zutreffend. Weiß jemand die Geschichte und hat vielleicht einen Link darauf? Es gibt wieder einen Duden zu gewinnen.