Rechnen mit BILD: Warum Griechenland dem deutschen Staat mehr Geld einbringt als die BILD-Zeitung.

Der BILDblog berichtete, daß sich ausgerechnet unser aller Tageszeitung wieder einmal schwer in den Unsinn verlegt hat: Nun rechnet BILD also aus, was die Hilfskredite an Griechenland in Lastwagen wert sind. Glauben SIe nicht? Sollten Sie.

Die Bildzeitung schreibt folgerichtig, daß es sich um 215,7 MIlliarden Euro an Hilfskrediten handelt. Dazu eine kleine Randbemerkung:

Es handelt sich um KREDITE. Also geliehenes Geld, für das Zinsen zu bezahlen sind. Wie die Linke per Anfrage erfahren hat, hat Griechenland uns Bürgern (oder dem Bund) rund 360 Millionen Euro an Zinsen zwischen 2010 und 2014 bezahlt. Glauben Sie nicht? Sollten Sie.
Das sind immerhin 3.600.000 100 Euro-Scheine. Die wiegen dann immer noch 3,672 Tonnen. Immerhin also, ein Sprinter könnte vorfahren und wieder etwas zurückbringen.

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Das Schlagzeilen-Spiel (VI)

Wie angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen….

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

Heute vom 28.6.2014: CAM00538CAM00539AZ: „So schauen wir WM!“ Ach ja, wie? Achso: „Psycho-Pillen im Altenheim“

Das Schlagzeilen-Spiel (V)

Wie angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen….

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

Das heutige ist ziemlich fies, aber es sprang mir am 20.5.2014 ins Auge… Eine fürchterliche Geschichte war in Herrsching passiert, widerlich. Sie haben den Kerl allerdings gefunden, er war tot.

CAM00492Das „Sexmonster von Herrsching“ schafft es auf die TZ-Titelseite. Unten steht sicherheitshalber „Darum lieben wir diesen Park“, aber okay. Zynismus im Leben. Daneben steht die AZ, die die gleiche Geschichte eher an den Rand drängt. Hier geht es zentral um einen Wiesn-Wirt, Brüste und Rente.CAM00489Wie bringt wohl die BILD-Zeitung die Geschichte?CAM00490Natürlich nicht. Aber der Zusammenhang, der sich hier nebeneinander auftut, war schon irgendwie gruselig…

Das Schlagzeilen-Spiel (IV)

Wie gestern angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen….

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

CAM00381Heute mal nur eines vom 13.11.2013. Die Zusammenstellung gefiel mir so einfach zu gut: Die Frage nach dem Weihnachtsgeld als größte Sorge in Kombination mit den Taifun-Opfern (aber schon deutlich kleiner); Gerade weil das Bild wirkt, als gehöre es zur großen Überschrift – oder zur kleineren darunter, was in sich auch schon fast wieder komisch wirkt…

Das Schlagzeilen-Spiel (III)

Wie angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen….

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

CAM00376 CAM00377TZ: „Gewinnen Sie täglich Bargeld!“ Nur wie?
AZ: Mit Kunst…

Das Schlagzeilen-Spiel (II)

Wie kürzlich angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen….

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

CAM00374die TZ versucht zu ermitteln: „Wo die Glücklichsten Münchner leben“.

die AZ weiß es: „Wir leben in Bau-Ruinen“

🙂

Das Schlagzeilen-Spiel

Wie gestern angekündigt werde ich nun ein kleines Spiel spielen. Die meisten Menschen lesen ja kaum mehr eine Zeitung richtig, zur Meinungs“bildung“ und Information tut es ja inzwischen die Überschrift, vielleicht noch der Teaser. Die Welt der Kurzmitteilungen.

Vielleicht sollte man das ja mal tatsächlich machen. Einfach mal nur die Schlagzeilen nehmen und sich mal kurz überlegen, was da für eine Geschichte des Tages dahinter steckt. Das Schlagzeilen-Spiel eben.

Das funktioniert so: Ich lade ein paar Schlagzeilen der Zeitungen hoch, die ich an den Zeitungsständern auf dem Weg zur Arbeit vorfinde. Betrachten wir anschließend die wunderbare Zusammenstellung, dann denken wir uns eine Geschichte aus. Ich freue mich über Kommentare und Vorschläge.

CAM00317 CAM00318Die Bilder sind vom 7.10.2013. Die BILD-Zeitung berichtet davon, daß ein Körper gefressen wird, die TZ hilft aber weiter. Nett, oder?

Finstere GEZ? Teil 1 einer kleinen Reihe….

Heute Morgen habe ich meinen Rundfunkbeitrag zurückgerufen weil die GEZ den Beitrag von allen WG-Mitbewohnern einkassiert hatte. Wie wir das machen werde ich mir noch ausdenken, erst einmal ein paar grundsätzliche Gedanken zu dem Thema.

Die GEZ ist kein finsteres Imperium und im Grunde finde ich die Rundfunkgebühren (trotz allen schwierigen Fragen betreffs der Transparenz) auch okay. Schließlich nutze ich online die Mediatheken von ARD und ZDF recht intensiv und benutze auch die Podcasts – zudem höe ich gern und recht fleißig den Deutschlandfunk. Ohne den wäre die Sache mit der Radioinformation in der Hand von so Privatsendern wie Antenne Bayern und naja…. das muß man mögen.

Nun sind seit diesem Jahr die neuen Gebühren fällig, die nicht mehr den Besitz des Gerätes voraussetzen sondern schlicht einen Wohnsitz (egal ob Erst- oder Zweitwohnsitz) in Deutschland. Wer nebenbei zwei Wohnsitze hat, der zahlt auch zweimal. Damit ist es aber keine Nutzungsgebühr mehr, sondern eine Steuer. Ob man auf das Fernsehen eine Steuer erheben darf wird sicherlich in der nächsten Zeit ein Gericht klären.

Interessant ist, daß die neuen Rundfunkgebühren von einer massiven Gegenkampagne der Bildzeitung begleitet werden, und mittlerweile auch andere Zeitungen recht massiv gegen die Gebühren schreiben. Woran könnte das liegen? Nun, man muß verstehen daß die Einführung des Privatfernsehens unter Helmut Kohl als Wohltat der CDU zur Befreiung der Medienlandschaft von der vermeintlichen „linken Übermacht“ der öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme zu verstehen ist.

Die gab und gibt es nicht. In den Rundfunkräten sitzen die Länderchefs und auch andere gesellschaftliche Gruppen sind dort vertreten (Gewerkschaften und Kirchen zum Beispiel). Die Idee dahinter ist, daß der öffentlich-rechtliche Rundfunk programmatisch von einem Querschnitt der Bevölkerung gebildet wird. Das ist eine gute Idee, inwieweit das auch umgesetzt wird eine andere Frage. Bei den privaten ist das ein bißchen anders, sie sind meistens in der Hand einiger weniger, mächtiger Medienkonzerne (Bertelsmann zum Beispiel gehören mehr als 90% der RTL-Group, das ist RTL, n-tv, RTL II,  VOX und Super-RTL sowie einige Regionalsender; Außerdem 12 Sender in Frankreich, 8 in der Niederlande, 4 in Spanien,  3 in Belgien, 2 in Luxemburg, 2 in Kroatien, 2 in Russland und einer in Ungarn, Radiosender nicht mitgerechnet, aber hier zum Beispiel auch 16% von Antenne Bayern!) die natürlich ein ganz anderes Interesse haben als das öffentliche Wohl. Ganz besonders Bertelsmann ist natürlich das führende Propagandainstrument für die neoliberale Geisteshaltung. Die entsprechenden Medien sorgen auch immer ganz brav dafür, daß die Bevölkerung entsprechend eingestimmt wird – klappt nicht immer, aber erschreckend oft.

Ein anders Beispiel ist die ProSiebenSat1-Media AG, das wohl größte deustche Fernsehunternehmen (Pro7, Sat.1, Kabel 1, Sixx und viele weitere mehr), bei dem bis 2008 die Axel Springer AG (rein zufällig) Mitbesitzer war. Springer wollte ursprünglich die Sender kaufen, erklärte allerdings Ende 2007 ein wenig überraschend, sich aus dem Geschäft wieder zurückzuziehen. (So ganz nebenbei: Springer besitzt ebenfalls 16% von Antenne Bayern)
Die Verbundenheit der Springerpresse (Die ja kräftig von Promis beworben wird, auch solchen mit öffentlich-rechtlichem Background) mit dem Konzern scheint aber ungebrochen, nur so erklärt sich der stete Beschuß gegen das öffentlich-rechtliche Fernsehen.

Auf dieser Basis könnte man die Rundfunkgebühren also als eine Art Abgabe (so wie für Pay-TV) betrachten, mit der man gegen den wachsenden Einfluß der gigantischen Medienkonzerne ein Stück weit was tut. Auch würde ich ohne GEZ nicht am 22.1.2013 in den Genuß kommen, Priol und Pelzig zusammen mit Piet Klocke, Max Uthoff, Martin Puntigam und Emmanuel Peterfalvi (Alfons) zu sehen. Und sogar als Podcast downzuloaden. Ein bißchen Bildung, Unterhaltung und Information, daß ich für wenig Geld (Sollte meine WG als ein Haushalt anerkannt werden, wären das kaum 4 Euro im Monat) erhalte und dafür ungestört weiterhin Deutschlandradio, meine Anstalt oder Quer habe – und das alles bei Bedarf wann ich Zeit habe. So gesehen eigentlich okay.

Und eines macht auch richtig Spaß: Nach und nach werden sich vermutlich eine Menge Häuser einfach zu einer Wohngemeinschaft zusammenmelden, fröhlich geklagt oder Gaststätten einfach zum religiösen Raum umdeklariert (Daß religiöse Stätten nicht mit Gebühren belästigt werden dürfen hat gewiß nichts mit den Kirchen als Vertreter in den Rundfunkräten zu tun…).

Wenn das Volk auch weiter treu doofbrav zu Merkel steht – wenigstens ist es kreativ geblieben.

Das Lex Google ist von der Regierung beschlossen

Heute hat das Bundeskabinett das „Lex Google“ auf den Weg gebracht. Das Gesetz ist die Umsetzung des vom deutschen Verlagswesen geforderten „Neuen Leistungsschutzrechts„, das in diesem Video recht nett erklärt wird:

Das Hauptproblem der Geschichte besteht darin, daß die Verleger künftig für jede Nutzung von Wortfolgen, die sie selbst schon verlegt haben, Gebühren kassieren möchten, insbesondere von Suchmaschinen, aber auch von Bloggern, wobei das zumindest wohl erst in die zweite Phase geschoben wird. Die Suchmaschinen werden sich das aber wahrscheinlich nicht leisten können – und wenn alles gut geht entsprechend reagieren:

Künftig sollten einfach Microsoft, Yahoo und Google und wie sie alle heißen deutsche Zeitungen und Verlage grundsätzlich nicht mehr verlinken. Ich wette, die sind schneller platt als Bertelsmann „INSM“ rufen kann. Das wäre in mehr als einer Hinsicht ein Segen.

Man müsst ihn ja eigentlich ignorieren….

… aber der Erlöser ist zurück. Also der Erlöser der einfachen und wenig gebildeten Menschen. Der Mann, der seinen Doktortiltel aberkennen „ließ“ (sic!), damit jeder sehen konnte, daß das Heft des Handelns in seiner Patschepfote blieb. Der Blender und Verführer ist zurück – und gewohnt genial im Umgang mit den Medien.

Man kann über Karl-Theodor zu Guttenberg ja vieles sagen. Zum Beispiel daß er ein als Minister, egal ob als Wirtschafts- oder als Verteidigungsminister komplett versagt hatte. Man müßte aber fairerweise dazu sagen, daß das verdammt gut aussah, denn es gab tolle Photos davon. In Anlehnung an einen anderen Spruch könnte man auch von „Mieser Arbeit, aber mit geiler Grafik“ sprechen.

Guttenberg hat es, nicht zuletzt zum Neid seiner Gegner, tatsächlich geschafft den Nimbus der Anbetung um sich herum zu erhalten obwohl er in Wahrheit buchstäblich nichts auf die Reihe gebracht hatte. Als Wirtschaftsminister bei der Opel-Rettung, noch zu Zeiten der Großen Koalition, hat er dem Gegenteil dessen zugestimmt was er propagiert hatte. Gut, werden sich viele sagen: „CSU halt. In Bayern dagegen, in Brüssel dafür.“ Stimmt, so betrachtet war es konsequent. Trotzdem bleibt, daß KTzG buchstäblich nichts anderes getan hatte, als einzuknicken. Solange er das tat durfte er sich als „Widerstandinator“ aufspielen.
Als Verteidigungsminister und Erbe des auf Befehl der Oberkommandierenden in Kriegszeiten zurückgetretenen Ministers Jung nun hat er die Bundeswehrreform in Angriff genommen und die Wehrpflicht ausgesetzt. Angesichts der Tatsache, daß die CSU da immer schon dagegen war weils um das Land herum nur Russen und im Land nur Kommunisten gibt, tatsächlich eine beachtliche Leistung. Aber real war’s dann doch wieder Blendwerk: Sein Nachfolger Thomas de Maizière bescheinigte dem Reformwerk ziemliche Stümperei – auch wenn das natürlich sofort und umfassend dementiert wurde. Tatsächlich ist die Geschichte Stückwerk – der Ersatz des Wehrersatzdienstes kommt jedenfalls nicht so recht in die Gänge was nicht weiter verwundert, wünscht doch die gleiche Regierung daß man mit 17 bereits ein abgeschlossenes Studium und 15 Jahre Berufserfahrung mitbringt, um als Single flexibel für den Arbeitsmarkt 500km pendeln zu können. Da kommt Dienst an der Gesellschaft irgendwie nicht vor.

Nun also droht ein Comeback, wie der ProGuttenbergBlog begeistert veröffentlicht (auch wenn er in seiner flammenden Begeisterung irgendwie das Gegenteil dessen schreibt, was er vor drei Tagen schrieb. Guttenberg habe sich entschuldigt, sei zurückgetreten und habe daher ein Recht auf Rehabilitation. Der Vorstand des Netzwerk Recherche habe betrogen, sich entschuldigt, sei zurückgetreten und der Nachfolgende Vorstand war im Amt als die Jury den Leuchtturm an die FAZ vergab. Das wirft natürlich ein bezeichnendes Licht auf den Preis, die Jury und ihre „linke“ Haltung. Ich hab selten so sehr lachen müssen als bei diesem kurz hintereinander erfolgten Beweis für die Redlichkeit der Verteidiger…).
Die Meisterschaft des „Platitüden-Barons“ (Priol) im Umgang mit der Presse zeigt sich aber wieder einmal in der Inszenierung des Mannes. Zufällig ein paar Tage vor Erscheinen seines Buches wird ein Interview geführt was zufällig die deutsche Presse bemerkt, woraufhin zufällig die ZEIT, ausgerechnet, die Kampagne startet um das Buch ihres Chefs zu verkaufen. Zufällig ereilt den Buchveröffentlichenden auch ausgerechnet in diesen Tagen das Urteil und zufällig darf er fürs kopieren NICHT wie ein gewöhnlicher DvD-Brenner („Noch viermal singen„) büßen, sondern öffentlichkeitswirksam die deutsche Krebshilfe unterstützen („KTzG – er hat ein Herz für Krebskranke Kinder“). Begeistert wirkt die Presse positiv wie negativ mit und schon stehen heute um 10:09 Uhr volle 7 (Sieben!) Artikel zu zu Guttenberg auf Sueddeutsche.de. Dafür mußte die NSU 10 Menschen abknallen und mutmaßlich Selbstmord begehen.

Die Bildzeitung schießt, wie immer, den Vogel ab indem sie das Interview und das Buch betitelt mit „zu Guttenberg rechnet mit sich ab“ – also gleich wieder am Nimbus des Heft-in-der-Hand-Halters schraubt. Finanzkrise, Regierungskrise, Nazi-Terror? Alles plötzlich Seite 5, der Erlöser ist da. Und ob es nun seine Gegner sind, oder seine Befürworter: Ein jeder schreibt einen Artikel dazu, oder auch zehn. Selbst ich.

Da bleibt nur Kopfschütteln.