… ist Monstanto drin. Könnte man meinen. Monstanto, eine zu recht wirklich ungeliebte Marke, ist allerdings in mehr Produkten enthalten als man so meint, wie der Blog „Denkbonus“ kürzlich dankenswerter Weise schrieb. Die Seilschaften unserer nicht ganz ungefährlichen Gentechnikfirmen werden in diesem Video schön erklärt:
Nordrhein-Westphalen hat gewählt, und die Ergebnisse machen nicht nur Mut. Natürlich ist es schön, daß Rot-Grün gewonnen hat, aber das FdP-Ergebnis erschreckt dann doch. Die mieserable Wahlbeteiligung hat meiner Einschätzung nach wohl wieder hauptsächlich den Marktradikalen genutzt.
Ähnlich wie bereits in Schleswig-Holstein werde ich auch hier die absoluten Wählerzahlen wieder vergleichen um deutlich zu machen, wie es sich denn wirklich entwickelt hat. Derzeit liegen noch keine Zahlen vor, was wegen der größeren Zahl der auszuzählenden Stimmen auch noch eine Weile dauern wird.
Daher bitte ich SIe, werte Leser, um ein wenig Geduld – ich bin mal gespannt ob die massive Medienkampagne der FdP wirklich so viel geholfen hat, wie Albrecht Müller der Nachdenkseiten sicher mutmaßen wird.
Neben dem Sieg von Rot-Grün freut mich auch das Ergebnis der Piraten – nach und nach werden sich die Piraten so etablieren können und tatsächlich frischen Wind in die Politik bringen. Die Niederlage der Linkspartei hingegen stimmt ein wenig nachdenklich – könnte das tatsächlich durch den Versuch der Medien, die Partei totzuschweigen, erzeugt worden sein? Wenn ja sollte man über die Medien deutlich noch mehr nachdenken…
… so wie in diesem Falle heute im SZ-Forum die Hoffnung bleibt, daß es sich bei dem User „derhumanist“ (Was für ein Gag) nur um einen Troll handelt. Wenn Liberale so denken, dann gibt es keine Liberalen mehr.
Ich habe eine neue Reihe gestartet und werde bis zum 21.12.2012 (Das ist ein Freitag) jeden Sonntag eine Verschwörungstheorie zeigen, die sich auf den drohenden Weltuntergang beziehungsweise unsere Entrückung oder auch nur den Massentransport der wahren Gläubigen zur galaktischen Föderation beziehen. Dabei geht es mir weniger um die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas, die kann man getrost im Scienceblog nachlesen, sondern mehr darum, was Menschen eigentlich dazu bewegt so etwas zu glauben und notfalls auch Fakten auszulassen. Insgesamt freue ich mich also auf noch etwa 31 Artikel, die ich vielleicht auch mal in eine Seite umbauen werde, falls ich Lust dazu habe.
Wie ich nun mittlerweile öfter festgestellt habe, geht am 21.12.2012 die Welt nicht unter. Aber warum denken manche Leute das? Und warum glauben andere an weitreichende Verschwörungen rund um dieses Datum – oder gar an Verschwörungen für oder gegen Nationen, Religionen oder Gruppen? Warum glauben manche Leute an Heilsbringer aus dem All – oder an Bedrohungen von dort? Lassen Sie uns in dieser Folge einmal ganz kriminalistisch an die Sache herangehen: Sucher wir als erstes nach einem Motiv.
Doch zunächst einen Zahlenmystischen Hinweis: Dieser Artikel ist am 8. Mai (2012), genau 67 Jahre nach Ende (im Westen) des Zweiten Weltkrieges entstanden. Die Quersummen beider Zeitpunkte lauten 8+5=13 und 6+7=13. Na, fällt was auf? Genau, beide ergeben die im Christentum als Unglückszahl geltende 13 (weswegen ja Jesus und die 12 Apostel als Wilde 13 herumhopsten). Der Artikel erscheint nebenbei auch noch am 13. Mai. Die Quersumme von 13 ist übrigens vier, das ist die Quadratzahl von 2, der einzigen Geraden Primzahl die auch zugleich auch der übliche Listenplatz der SPD ist. Zufall?
1. Vom Motiv der Anderen
Zunächst muß man sich die Frage stellen, welches Motiv eigentlich „die anderen“, also die Verschwörer haben sollen. Warum diesen gigantischen Aufwand, eine Jahrzehntelange Verschwörung zu inszenieren deren Ergebnisse vielleicht auch erst die Kinder oder Enkel zu sehen bekommen.
Ein zentrales Motiv ist häufig die „Weltherrschaft“, die gewissen Gruppen unterstellt wird, seien es Illuminaten, Freimaurer, die USA, die Geheimdienste, die Juden oder die EU. Manchmal sind es auch Außerirdische, seltener außerirdische Juden. Diese Gruppen versuchen mit subversiven Methoden (ein schönes Wort; Es klingt gefährlich aber kaum einer weiß daß es „unterwandernd“ oder „umstürzlerisch“ bedeutet…) die Welt zu beherrschen, ohne daß die breite Messe es bemerkt. Dazu benutzen sie Wissenschaft und Medien sowie eine geschickte Ablenkungspolitik, die von der tatsächlichen Agenda ablenken soll.
Daß da kaum etwas dran sein kann sollte bei näherer Überlegung deutlicher werden. Menschen unterteilten sich schon immer in verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Interessen und Schwerpunkten. Dementsprechend hat es gegenüber einer Gruppe fast immer eine „Gegenmacht“ gegeben, die eine entsprechende Verschwörung sofort aufgedeckt hätte. Ein Schönes Beispiel ist die Sache mit der Mondlandung: Bis heute behaupten eine Menge Leute, die Mondlandung könne gar nicht stattgefunden haben. Das ist ziemlich sicher Blödsinn wie man an verschiedenen Beiträgen sehen kann.
Aber neben den wissenschaftlich klaren Erklärungen gibt es auch eine politische: Die Mondlandung war ein wichtiger Meilenstein im Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion. Beide Supermächte hatten ganz klar gegensätzliche Interessen und da die Sowjets den ersten Menschen ins All gebracht hatten war es den Amerikanern nun wichtig, den ersten Menschen auf einen nichtirdischen Felsbrocken zu bringen. Hätten die Amerikaner das nicht geschafft wäre die Sowjetunion mit Ihrer Version der Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen. Aber sie haben die Funkprotokolle live mitverfolgen können – 1969 hatte jede Seite schon genügen Spionagesatelliten am Himmel um ganz klar mitschneiden zu können wer da grad mit wem von wo aus sprach. Diese Übertragungsprotokolle der Sowjets wären ein guter und schlüssiger Beweis gewesen daß die Amerikaner nicht zwischen Mond und Erde sondern zwischen einem Punkt in den Staaten und Houston telefoniert hätten. Haben sie aber nicht. Warum, wenn alles eine Lüge war? Was könnte da ein Motiv zum gemeinsamen Schweigen gewesen sein?
2. Vom Mittel der Anderen
Ein weiterer, wichtiger Punkt ist die Frage nach den eingesetzten Ressourcen. Für Verschwörungstheoretiker scheint klar zu sein, daß die eingetragene Weltverschwörung e.V. in der Lage ist, eine praktisch unendliche Ressourcenmenge an Geld, Material und personal aufzubringen. Mal abgesehen davon daß praktisch keine Geschichte an der ein paar hundert Leute beteiligt sind ewig unter Verschluß gehalten werden kann (Wie der Fall Wikileaks ja wunderbar aufgezeigt hat).
Das lustige ist: Es müssen ja praktisch alle Staats- und Regierungschefs (also 193 und der Papst) beteiligt sein weil wenn, sagen wir zufällig, die USA so etwas planen dann dürfen die anderen das entweder nicht bemerken oder müssen mitmachen. Und wenn das schon Menschen mit viel Zeit bemerken…. warum dann wohl keine Geheimdienste?
Nun ist die Welt der Geheimdienste ja eine Schattenwelt wie jeder – James Bond sei Dank – weiß, aber ganz so aufregend geht es dann meistens doch nicht zu. Es wäre schwierig für Regierungen ständig all diese gigantischen Materialschlachten zu erklären. Ganz zu schweigen davon daß man nicht jede angeordnete Tötung gleich mal mit einem Terroranschlag oder Amoklauf erklären kann. Früher oder später fallen da einfach Ungereimtheiten auf.
Die Presse (in ihrer Gesamtheit!) muß mitmachen, Journalisten müssen entweder durch Geld oder durch Drohungen aufgehalten werden. Manche müssten verschwinden und spätestens das würde früher oder später auffallen. Zwar ist es richtig daß es immer wieder Verletzungen, Ermordungen und Einschüchterungen von Journalisten gibt, aber selbige werden in der Presse dann doch sehr genüsslich ausgeschlachtet. Wer kauft nicht gern eine Zeitung, für die ein paar Helden tätig waren?
Die Mitarbeiter der Verschwörung dürfen entweder nur Ihren Teil des Projektes erkennen und das Gesamtprojekt nicht begreifen oder müssen ebenfalls zum Stillschweigen gebracht werden – ob nun durch Bestechung, Erpressung und Erstechung. Glauben Sie mir, irgendwann redet immer einer und nimmt Beweise mit. Natürlich sind die Mitarbeiter oftmals überzeugt von der Richtigkeit ihres Handelns…. aber sie sind nicht unendlich blöde und früher oder später werden sie sich Fragen stellen.
Und dann die Frage der Ressourcen…. Mann, bräuchte man da Geld. Nehmen wir den Unsinn mit HAARP. Selbst wenn das Ding das könnte was man ihm unterstellt, der eingesetzte Ressourcen- und Materialaufwand ist gigantisch und das Ergebnis ist irgendwie dann doch recht mickrig – denn ich hab bislang nur sehr vereinzelt und meistens Kinder auf einem Bein hüpfen sehen. Sonderlich gesteuert komme ich mir auch nicht vor – wie ich auf Befehl des großen Meisters hier schreiben soll. 😉
3. Vom Weg der Verschwörung
Wer muß da nicht alles mitmachen um eine schöne Verschwörung am Laufen zu halten? Nehmen wir der Einfachheit halber mal an, wir planen eine Verschwörung alle Menschen nach und nach davon zu überzeugen, daß sie ihre Stirn knallrot lackieren müssen. Zu diesem Zwecke haben wir eine Substanz entwickelt die man einatmen muß und die im Kopf des Opfers den Wunsch weckt, sich die Stirn knallrot zu lackieren. Atmet das Opfer nicht genug ein, will es vielleicht rosa, was aber zu verhindern ist. Was also brauche ich dafür?
a) Zunächst einmal das Labor in dem das Zeug entwickelt und – ganz wichtig – getestet wurde. Hier haben Wissenschaftler auf meinen Befehl hin gearbeitet und wären natürlich sauer wenn sie nach getaner Arbeit keinen Job mehr hätten weswegen ich sie irgendwas weiterforschen lasse. Rote Zahncreme vielleicht. Dummerweise wissen sie von meinem Vorhaben und können das belegen weswegen sie gefährlich sind. Und all die Laborhamster mit roter Stirn (und den Zwischenstufen von weiß bis rosa) sind ebenfalls blamable Zeugen. Also habe ich alle umbringen lassen aber leider sind beim Leichentransport in die Wüste von Arizona ein paar Hamster vom LKW gefallen und im Vorgarten eine Mannes gelandet, der nun mein Gegner ist. Ende der Prozedur: Ein paar Menschen und viele Hamster sind verschwunden und es gibt einen Aufklärer. b) Ich brauche natürlich viel Kapital, denn ich habe das Monopol auf roten Lack in meinen Besitz gebracht (deswegen will ich ja daß sich alle lackieren) und zuletzt auch die Firma ausgebootet, die der Mann mit dem Vorgarten besaß. Da ich mehr Kapital brauche mache ich mir Bankmanager und Politiker zu Freunden und weite mein Imperium auf unauffälligen Gebieten aus. Der Mann hat kein Kapital mehr (ich habe ihn ja ausgebootet), aber er kennt jemanden der mit einer Weltuntergangssekte Kontakt hat. Gemeinsam brüten sie über den langsam verwesenden Kadavern der Hamster mit der roten Stirn und überlegen, ob es sich um Marshamster handelt bevor sie zu dem Schluß kommen, daß es sich um einen Hamster aus der inneren Erde handelt, der gemeinsam mit Adolf Hitler die Weltverschwörung aufhalten wollte und deswegen von der Regierung und finsteren Mächten ermordet worden ist. c) Ich habe nun mächtig viel Geld und noch mächtig viele mächtige Freunde und muß mir überlegen, wie ich mein Zeug in die Luft bekomme. Meine Wissenschaftler sind mittlerweile alle in der Wüste verscharrt deswegen gründe ich lauter Forschungszentren die mir meine Freunde bei der Regierung vom Militär abschirmen lassen und forsche dort nach Übertragungswegen von Partikeln und – zur Tarnung – von Viren und Bakterien in der Luft. Wieder arbeiten viele Wissenschaftler für mich aber sie haben keine Ahnung wozu ihre Arbeit benutzt werden soll, harhar. Damit ich alleine was mit den Ergebnissen Anfangen kann habe ich meine Freunde bei der Regierung gebeten, mir ein spezielles Urheberrecht zu schreiben was nun auch politische Aktivisten gegen meine Freunde bei der Regierung aufbringt und von mir ablenkt. Inzwischen sind die Hamsterfinder ein eingetragener Verein zur ganzheitlichen Heilung und heilen Krebspatienten durch Hamsterauflegen während sie ihre Gedankenwelt den Patienten näher bringen. Zu meinem Glück sterben die Patienten, die ihnen auf den Leim gehen, recht oft trotzdem und viele andere erscheinen nicht zur zweiten Sitzung weil der Hamster langsam riecht. d) Meine Macht wächst und ein Nebenforschungsprogramm zur Einbringung von Partikeln um es regnen zu lassen bringt die große Erkenntnis: Ich verteile meine Substanz mit Flugzeugen über die Erde. Daher mache ich mir nun alle Flugzeugbauer und alle Flugzeugbesitzer und alle Piloten zu Freunden bzw. Abhängigen. Ein Hagelflieger ist dabei Arbeitslos geworden und nach ein paar Monaten des Nichtstuns stößt er zufällig auf die Seite der großen Hamsterverschwörung. Überzeugt, endlich seinem Leben eine Bedeutung zu geben nimmt er Kontakt auf und berichtet von seltsamen Vorgängen unter den Himmelsreisenden. Natürlich geht die Hamsterverschwörung e.V. (die doch eigentlich ich sein wollte) damit an die Öffentlichkeit und erklärt, daß jemand aus der inneren Erde versucht, eine große Chemikalienmenge in die Luft zu bringen oder zu verhindern daß das geschieht und benennt Zeugen. Alle Piloten auf meiner Lohnliste streiten das natürlich ab und bezeichnen es als Unsinn, aber es werden Filmaufnahmen von Kondensstreifen gemacht und plötzlich scheinen sie mich zu haben. In meiner Verzweiflung mache ich nun alle Flugzeugpassagiere zu Abhängigen bzw. Freunden von mir und lasse immer jene Maschinen nicht sprühen, in denen gerade einer vom Hamsterverschwörung e.V. mitfliegt. Vielleicht kann ich die Situation noch retten. e) Ich habe Pech, das Zeug wirkt nicht aber die Leute von Hamsterverschwörung e.V. tragen inzwischen Aluminiumhüte um sich vor meinen Substanzen zu schützen. Meine Freunde in der Regierung werden sauer weil ich keine Gelder liefern kann da ja keiner meinen Lack kauft. Zum Glück hatten meine ersten Wissenschaftler übersehen, daß Aluminium mit meiner Substanz reagiert und so Nagellackentferner entsteht. Ich richte Hamsterläden ein (weil auf die wirkt das ja nachweislich) und verkaufe den weiblichen Mitgliedern von Hamsterverschwörung e.V. Nagellack. Solange ich weitersprühe geht es mir gut. Nächste Woche werde ich dann versuchen, Pinky und Brain zu befreien und wir starten einen neuen Anlauf…
Immerhin – am Ende habe ich es geschafft, Hamstern das Einkaufen beizubringen (und wenn ich den Lack verknappe, vielleicht auch das hamstern…), ein Imperium gegründet und ca. 1/3 der Weltbevölkerung zu meinen Angestellten und Freunden gemacht. Außerdem habe ich noch eine Religion gestiftet.
4. Vom Motiv der Einen
Tja…. da könnte man jetzt lange philosophieren. Warum glauben die Leute das? Das meiste, was Verschwörungstheoretiker liefern ist derartiger wissenschaftlicher Nonsens, daß schon ein flüchtiger Blick genügt um das Ganze als Unsinn zu entlarven. Warum glauben es die Leute trotzdem?
Ich glaube (haha), das hat mit drei Sachverhalten zu tun. Der Erste ist zweifellos die Bequemlichkeit. Wenn ich mir etwas nicht erklären kann so ist mein erster Gang inzwischen Google und dann die Bibliothek. Ich bin neugierig und möchte es dann auch verstehen. Dann lese ich halt auch in Blogs, Foren, Zeitungen, Zeitschriften und so weiter nach bis ich denke, mich halbwegs sicher über ein Thema informiert zu haben und eine schlüssige, sinnvolle Erklärung für meine Frage gefunden zu haben. Finde ich die nicht scheue ich mich aber auch nicht, andere einfach zu fragen.
Das ist aber mühsam. Und nun kommt die Sache mit der Bequemlichkeit ins Spiel: Warum soll ich das alles machen wenn mir einer eine Erklärung schon liefern kann und dabei einfach Tatsachenbehauptungen aufstellt? Denen nachzugehen wäre nämlich ziemlich unbequem und wir Menschen im Westen sind wohl auch dank unserer Medienwelt insgesamt fauler geworden. Das ist das Zweite: Menschen haben schon im Mittelalter oftmals die „Glaub es denn es kommt von der Kirche“ Mentalität gehabt (längst aber nicht alle) und dieses Denken ist bis heute recht weit verbreitet, vor allem in Erzkonservativen Schichten. Dank der Aufklärung haben die Kirchen im Laufe der Zeit ein bißchen was von diesem Einfluß verloren (wenn auch leider nicht alles und das scheint auch wieder im Kommen zu sein), dafür hatte uns plötzlich der Fernseher die Welt erklärt. Und das ist in den letzten Jahren irgendwie… na sagen wir, ungünstig verlaufen. Wenn ich meine Nachhilfeschüler so beobachte oder auch die Erstsemester bei mir in der Universität so überrascht mich immer wieder dieses völlige Desinteresse an den Dingen. Egal ob es nun Geographie oder Geometrie ist, ob Geschichte, Philosophie oder Naturwissenschaftliches, sie lernen es weil sie es irgendwie grad für eine Prüfung brauchen und dann auch oft eher widerwillig aber mal fünf Meter über das Mindestmaß hinaus gucken sie nicht so gern. Längst natürlich nicht alle aber mir begegnet das Phänomen immer öfter. Lehrerkollegen sprechen da gerne von der „Null-Bock-Mentalität“ aber das ist es eigentlich nicht – wenn ihnen etwas wichtig ist kriegen sie sehr wohl „Bock“ und engagieren sich auch. Aber ein Interesse die Zusammenhänge von Dingen zu verstehen schwindet sofort wenn klar wird, daß diese Zusammenhänge recht komplex sein können (Siehe Klimawandel). Und wenn dann einer mit einer einfachen Erklärung kommt wird diese einfach akzeptiert. (Um beim Beispiel zu bleiben: Dank Klimawandel wird es in Nordeuropa kälter also muß die globale Erwärmung Unsinn sein – daß da was mit dem Golfstrom zusammenhängen könnte und daß die Zusammenhänge zwischen Meer und Klima ziemlich umfangreich sind schreckt nur ab…) Die dritte Erklärung, die mir einfällt und die ich vorhin auch absichtlich ein bißchen karikiert habe ist die, daß es nun einmal viele Menschen gibt die sich ziemlich unwichtig fühlen. Eine Wählerstimme zählt bei einer Gemeinderatswahl vielleicht ein Zehntausendstel, bei einer Bundestagswahl gar nur ein Zweiundsechzigmillionstel. Man hat in der Schule nix zu sagen und die Universität heute ist eine Schule. Im Beruf gibt’s nichts zu melden und Zuhause sind die Kinder Tyrannen. Gehört man aber zu denen, die einer angeblichen Verschwörung auf der Spur sind, so hat nicht nur das Dasein plötzlich wieder einen Sinn, denn nun gibt es ein Ziel, sondern man hat auch plötzlich die Macht etwas aufzuklären. Man kann Anhänger gewinnen für eine Idee, die einen für klüger halten, das schmeichelt. Und plötzlich ist man halt doch wer. Dummerweise nach wie vor irgendwer.
Fazit:
Menschen glauben Unsinn und sie haben auch Gott sei Dank (*g*) das Recht dazu. Das ist soweit in Ordnung. Nur sollte man Fakten von Fiktion trennen. Jeder Mensch hat das Recht zu glauben was er will, damit einher geht jedoch auch die Pflicht, alles zu hinterfragen. Wer blind drauflos glaubt weil er zu faul ist, nachzudenken und zu hinterfragen, nun der ist im besten Sinne hinter das 18. Jahrhundert zurückgefallen. Denn er begibt sich in das unaufgeklärte Dasein, die Selbstverschuldete Unmündigkeit.
Gleich drei recht bedeutende Wahlen hat der heutige Sonntag gesehen. Ich möchte auf alle drei kurz eingehen, allerdings speziell auf die Nachdenkseiten verweisen, die sich diesen Themen deutlich intensiver annehmen werden. Alle drei Wahlen senden Signale aus – und nicht nur gute.
1. Frankreich: Die Wahl des François Hollande Frankreich hat gewählt und mit einer knappen Mehrheit konnte erstmals seit siebzehn Jahren wieder ein Sozialist in den Élysée-Palast einziehen. Sarkozy hatte letztendlich zwar eine Wechselstimmung gegen sich, aber dennoch war das Ergebnis (48,38% <-> 51,62%) denkbar knapp. Die Beteiligung lag mit etwas mehr als 80% der Stimmen auch recht hoch, wenngleich niedriger als 2007 (knapp 84%) als Sarkozy sich gegen Ségolène Royal durchsetzte.
Bereits kurz nachdem das Ergebnis einigermaßen feststand tat sich der „Spiegel“ recht interessant mit einem Kommentar hervor, der letztendlich besagt daß die Sozialisten und ihr Präsident mit den Träumereien nun aufhören müssen. Nun sei wieder Realität angesagt und das im Artikel nicht benutzte Wort „alternativlos“ schwebt trotzdem irgendwie darüber. Tatsächlich ist Frankreich in einer recht schwierigen Lage aber die Losung „weniger Staat – Mehr Eigenverantwortung“ wird kaum einen Jugendlichen aus dem Pariser Ghetto in Lohn und Brot bringen, zumindest, wenn das „deutsche Modell“ Modell stehen soll
Im Gegenteil: Mit Hilfe des Leiharbeitstricks, der Fälschung der Statistik durch sinnlose Fortbildungsmaßnahmen und durch konsequentes Verschweigen der Aufstocker gelingt es der politischen Kaste nach wie vor recht erfolgreich, mit der Losung „Sozial ist, was Arbeit schafft“ Stimmen derer zu fangen, die nicht merken daß wir in Wahrheit zwischen 7 und 8 Millionen Menschen im Land haben, die von Staat unterstützt werden müssen. Arm trotz Arbeit ist längst das eigentlich Problem der „alternativlosen“ Politik. Auch wenn der Spiegel schon wieder Panik verspürt daß die Franzosen diesen Weg nicht gehen wollen – ich wünsche es ihnen von ganzem Herzen.
Nachtrag: Passend der Kommentar in der Sueddeutschen: „Adieu Wahlkampf – Bonjour Realität„
2. Griechenland: Schlappe für die Demokratie Die Griechen sind ja besonders für den deutschen Boulevard, aber auch für die deutschen Politiker insbesondere der Stammtisch-Fraktionen die Prügelknaben der Wahl. Faul, arbeitslos, sinnlos, nach allgemeiner Ansicht leben Griechen als Schmarotzer eine nicht zweckgebundene Daseinsform und entsprechend werden sie auch behandelt. Ihre eigenen Politiker huschen geduckt im europäischen Haus herum und hoffen, durch den Kotau an der rechten Stelle weitere Hilfen erhalten zu können. Die Quittung haben sie nun kassiert.
Sieger sind die Radikalen Linken mit 16,77% (+12,17%) und die „Unabhängigen Griechen“ mit 10,6% (+10,6%), die als rechtspopulistische gelten. Die Sozialdemokraten verloren über 30%, die Konservativen bleiben stärkste Kraft mit knapp 19%. Bedenklich ist, daß die griechischen Neonazis mit fast 7% ins Parlament eingezogen sind und künftig wohl 21 Mandate erhalten. Wenigstens blieben die Orthodoxen Spinner Volksalarmisten diesmal draußen.
Die nächste Schlappe ist die niedrige Wahlbeteiligung: nur knapp 65% der Wahlberechtigten (in Griechenland sogar Wahlpflichtigen!) kamen zu den Urnen, ein weiterer Grund dafür, daß es den Radikalen leichter fiel, ins Parlament zu rutschen. Eine Besonderheit am Griechischen Parlamentarismus, nämlich daß die stärkste Fraktion automatisch 50 Sitze mehr erhält sorgt allerdings dafür, daß die Krisenmitverursacher der DN nun mit 108 von 300 Sitzen eine recht große und stabile Fraktion darstellen.
Die „Märkte“ reagierten gleich wieder mit Panik, weil die Bevölkerungen sowohl in Frankreich als auch in Griechenland den unendlichen Sparkurs mitzutragen nicht bereit sind. Dazu hat der Deutschlandfunk ein recht hörenswertes Interview mit dem Präsidenten des Europaparlamentes, dem Sozialdemokraten Martin Schulz, geführt.
3. Schleswig-Holstein: Stell Dir vor es ist Wahl und keiner geht hin. In Schleswig-Holstein schafft die FDP den Einzug ins Landesparlament, sogar mit dem zweitbesten Ergebnis ihrer Geschichte. Das ist wohl auch nicht verwunderlich, wie Wolfram Müller schreibt, aber man sollte das Ergebnis auch nicht so hoch hängen. Kubicki bläst schon wirklich lange gegen die FDP-Bundesspitze und wird in Medien immer gern als „FDP-Rebell“ (Ob bei Spiegel Online, Welt oder Bild) beschrieben, was dem Wähler natürlich gefällt. Ich glaube, daß die Menschen in S.-H. da eher Kucicki als FDP gewählt haben. Auch wenn die Medien wieder kräftig anschieben (Sogar der Deutschlandfunk!) würde ich mal vorsichtig abwarten, ob die Wahl in NRW davon ernsthaft beeinflußt wird.
Mehr Sorgen macht mir – neben dem schwachen Wahlergebnis für SPD und Linkspartei – die mieserable Wahlbeteiligung. Nur 60,1% gingen überhaupt noch zur Wahl. Die SPD konnte immerhin 1.300 Erststimmen mehr als 2009 verbuchen, die CDU verlor praktisch 100.000 Erst- und noch einmal soviele Zweitstimmen. Hier hat die SPD knapp 4.000 Stimmen mehr zu verzeichnen. Die geringe Wahlbeteiligung dürfte Hauptverursacher sein, daß die FDP trotz eines Verlustes von 101.600 Zweitstimmen (!) ihr „Zweitbestes Ergebnis der Geschichte“ verzeichnen darf. In Wahrheit hat sie die Hälfte ihrer Wähler verloren.
Blickt man in die realen Zahlen (Alle der Veröffentlichung des Statistikamtes Nord zu entnehmen) so stellt man anhand des Zweitstimmenergebnisses fest, daß die einzigen Parteien, die Stimmen hinzugewonnen haben, die SPD (+3.860) und die Piraten (+79.903) sind. Alle anderen haben Stimmenverluste zu verzeichnen. Das spricht Bände über unser Wahlsystem – und Bände über unsere Politiker, die sich am Wahlabend so ziemlich alle auf die Schultern klopften.
Über die Journaille, die das ebenfalls geflissentlich übersieht, sollte man lieber kein Wort verlieren.
Ich habe eine neue Reihe gestartet und werde bis zum 21.12.2012 (Das ist ein Freitag) jeden Sonntag eine Verschwörungstheorie zeigen, die sich auf den drohenden Weltuntergang beziehungsweise unsere Entrückung oder auch nur den Massentransport der wahren Gläubigen zur galaktischen Föderation beziehen. Dabei geht es mir weniger um die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas, die kann man getrost im Scienceblog nachlesen, sondern mehr darum, was Menschen eigentlich dazu bewegt so etwas zu glauben und notfalls auch Fakten auszulassen. Insgesamt freue ich mich also auf noch etwa 32 Artikel, die ich vielleicht auch mal in eine Seite umbauen werde, falls ich Lust dazu habe.
Daß am 21.12.2012 die Welt untergeht ist ja ein den meisten ebenso bekanntes wie wissenschaftliche negiertes Faktum. Dennoch wissen Manche, daß zur Vorbereitung auf geradezu skandalöse Vorgänge in der Zukunft (der der Vergangenheit – die halt nicht stattfanden aber zum Glück vergessen manche Esotheriker das Update ihrer Homepage) der Vorbereitung eines… naja, also irgendwas passiert und die Illuminaten sind daran beteiligt.
Zunächst aber, wie immer, der Einstieg für die Zahlenmystiker: Als ich mit den ersten Planungen dieses Artikels begann schien die Sonne. Das tut sie meistens, allerdings tat sie das um vier Uhr morgens Ortszeit. Kein Witz. Ich saß hier in München und überdachte die ersten Sätze und die Sonne schien. Allerdings in Japan, da war es dann gerade 11 Uhr. Aufmerksame Leser werden nun bemerken, daß der Artikel am 6.5. erschienen ist, 6+5 ergibt ebenfalls 11. Zufall? Nein, denn wenn man zu 11 die Quersumme des Datums vom 9/11 dazuaddiert (11.9.2001: 11+9+3=23), so kommt man auf 34. Da steckt doch wieder diese 4 drin. Noch dazu ist die 11 selbst eine besondere Primzahl, denn sie ist eine der wenigen Primzahlen, die auch Schnapszahlen sind. Die Quersumme von 11 ist 2 und addiert man nun diese 2 zu der 34 hinzu kommt man auf 36 was einerseits die Quadratzahl von 6 ist (6×6=36 –> 3×6 = 666 = Zahl des Tieres) und außerdem ist 36 das Produkt von 9×4, also das Produkt zweier Quadratzahlen nämlich der von 3 und der von 2. Na, klingelt’s?
Bildquelle: http://www.haarp.alaska.edu
1. Von der Bewußtseinskontrolle
Daß die Illuminaten teil der jüdischen Weltverschwörung der amerikanischen Bolschiwisten oder so ähnlich sind weiß ja nun wirklich jeder, oder? Na jedenfalls planen diese finsteren Mitstreiter der Dunklen Seite mit Hilfe des US-Militärs über HAARP eine Art Bewußtseinskontrolle zu installieren, um der Menschheit
die volle Wahrheit vorzuenthalten
die Möglichkeit der Errettung durch die Gesandten des Himmel vorzuenthalten
die Menschheit zu versklaven.
Alternativ wird noch folgendes unterstellt:
(globale) Wetterkontrolle
Erdbebenverursachung (geologische Kriegführung)
Prospektion von Rohstoffen
Vulkanausbrüche verursachen
Wie soll das nun funktionieren? Und – was noch viel wichtiger ist – warum soll das funktionieren?
Die Sache mit der Mind Control ist eine vielgeliebte Idee. Es wird behauptet, daß mit Hilfe von Radiowellen das Bewußtsein oder zumindest die Gedanken manipuliert werden können. Verhindert werden kann das durch Aluminiumfolie auf dem Kopf. Nein, ernsthaft, Mind Control wäre eine feine Sache für eine finstere Macht – und für eine gute nebenbei auch. Das Problem ist nur, daß das entweder sofort und global funktioniert (und warum sind dann ausgerechnet die „Infokrieger“ dagegen gefeit?) oder überhaupt nicht, weil es doch massiv auffallen würde, wenn eine große Gruppe von Leuten plötzlich wie Zombies durch die Straßen laufen würden. Okay, stellen Sie sich mal vor einen Königreichssaal, aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn man eine derartige Kontrolle nur partiell durchführen würde, sagen wir nur auf Journalisten gerichtet zum Beispiel, dann wäre das trotz allem auffällig denn gerade in der heutigen Zeit ist trotz einer hin und wieder vermuteten Gleichschaltung der Medien dann doch so viel Informationsfluß vorhanden daß buchstäblich nichts wirklich untergehen kann. Zwar ist die Informationsflut sicher nicht zufällig so gestaltet, daß praktisch unendlich viel Blödsinn ernsthafte Informationen untergehen lässt, aber trotzdem gibt es genug Blogger, an denen Informationen hängenbleiben und die quasi als Filter dienen um solcherlei Dinge nicht vollends verschwinden zu lassen.
Nun könnte man ja einwenden: Aber genau das tun doch esoterische Seiten, oder?
Nein. Denn ein Blogger arbeitet wie ein vernünftiger Journalist mit Quellenangaben. Er zeigt woher er welche Information bezieht und verlinkt diese so daß man als Leser in der Lage ist, nicht nur dem Gedankengang zu folgen sondern seinen Werdegang nachzubilden – und notfalls zu kritisieren. Und genau das vermeiden Verschwörungstheoretiker wie der Teufel einen Cocktail mit Weihwasser, oft mit der Begründung, daß es eben keine freien Informationen gäbe oder dergleichen. HAARP ist so ein schönes Beispiel, denn es gibt entweder Verschwörungstheorien oder offizielle Seiten, die natürlich von den Verschwörern kommen. Nun raten sie mal welche Seiten mit Quellen arbeiten….
Das wäre ein schönes Schlußwort, aber wir stehen ja noch am Anfang. Also weiter im Text.
Daß Radiowellen oder andere elektromagnetischen Wellen im Hoch- oder Niederfrequenzbereich in dem Umfang das menschliche Bewußtsein beeinflussen können darf man doch schwer in Zweifel ziehen. Es ist unstrittig, daß Materie auf sie regiert (Nur so funktioniert zum Beispiel eine Mikrowelle: Wassermoleküle werden mit einer Mikrowellen-Strahlung beschossen und zur Bewegung animiert – Teilchenbewegung=Wärme, vereinfacht (!) dargestellt. Ich weiß, das ist ein bißchen komplizierter…) und besonders Röntgen- oder Gammastrahlung ist so energiereich, daß sie Materie erhitzen und biologische Zellen zerstören kann. Das Ergebnis nennen wir Strahlenkrankheit und das ist nicht gesund. Nicht zuletzt deshalb gibt es für Strahlung auch genaue Grenzwerte, die gesetzlich festgeschrieben werden. Wenn Sie einen Umwelteffekt von relativ harmloser elektromagnetischer Strahlung erleben möchten halten Sie mal ihr Mobiltelefon (Darf auch Festnetz, aber kabellos, sein) an einen Lautsprecher, der unter Strom steht, also an ist. Diese Störgeräusche werden durch Induktion der Spannung im Lautsprecher erzeugt. Den Effekt können sie auch sehr lustig mit (Elektro-)Magneten und (Röhren-)Bildschirmen haben. Ist super für Kollegenstreiche.
Als Beweis für die Auswirkungen von Radiowellen auf Menschen wird gerne der Frey-Effekt benutzt. Manche Menschen sind in der Lage, hochfrequente Strahlung als Klopfen zu hören. Andere können ein Piepen wahrnehmen, wenn irgendwo ein Fernseher läuft (Das ist allerdings nur bei alten Kisten möglich und hat damit nichts zu tun – in Wahrheit geht es dabei eher um ein gutes Gehör und hochfrequente Schallwellen, die vom Lautsprechersystem durch die Spannung erzeugt werden). Nur hat das alles noch nichts mit dem Bewußtsein zu tun.
Jenseits der Philosophie ist es schwer, einen guten Bewußtseinsbegriff zu finden. Wir wissen noch nicht einmal wirklich gesichert, wie unser Bewußtsein eigentlich funktioniert, wie wir uns etwas merken und wie wir vergessen, ob unser Bewußtsein das Produkt von Erinnerungen oder von genetischen Grundlagen oder eine Mischform ist. Wir wissen nicht, ob eine Manipulation des Bewußtseins wirklich möglich ist, trotz solcher Versuche wie Gehirnwäsche oder der direkten Stimulation. Man kann Menschen zwar in gewisser Hinsicht beeinflussen (Wie zum Beispiel durch Umerziehungsprogramme versucht) indem man Folter anwendet wie Drogenverabreichung, Schlafentzug, Schmerzbereitung oder Reizentzug oder indem man durch Wiederholung von (Falsch-)Information, vermittelte Außenorientierung oder Autoritätspersonen Ansichten einer Person nahebringt aber all diese Anwendungen erfordern sehr viel Zeit und Aufwand. Eine Strahlenkanone, um damit das Bewußtsein eines Menschen manipulieren zu können, gibt es nicht und kann es auch kaum geben. Man kann das Bewußtsein mithilfe von Elektroschock vielleicht zerstören, ändern aber nicht, zumindest nicht gezielt. Auch nicht mit Terahertz-Strahlung, die neueste Idee.
2. Geologische oder geophysikalische Kriegsführung
Andere behaupten, daß man mit HAARP auf geologischem Wege Kriege führt, auch Wettermanipulation soll dabei eine Rolle spielen. Ich möchte einmal ein Zitat einbringen:
Am 17.01.2002 brach wiederum aus der Nyiragongo/Kongo, der als aktivster Vulkan Afrikas gilt, gelegen im Dreiländer-Eck Kongo/Ruanda/Uganda. Ist das eine HAARP-Aktion, vielleicht als – vorläufiger – Ersatz für den Krieg gegen Somalia, der infolge der Indiskretion von Rudolf Scharping verschoben wurde? Ein schwerer Ausbruch des Nyiragongo mit mehr als 2.000 Toten ereignete sich 1977, ein Jahr nach dem 200. Jahrestag von 1776.
Das Erdbeben in Tangshan/China mit mindestens 250.000 Toten war seismologisch schwer erklärlich. Jedoch fand es im Juli 1976 statt, also auf den Monat genau 200 Jahre nach der US-Unabhängigkeitserklärung und ebenso 200 Jahre nach Gründung der Illuminaten. Somit ist ein künstlich von HAARP ausgelöstes Erdbeben in Betracht zu ziehen.
Ebenso ist HAARP in Betracht zu ziehen, wenn im erdbebenruhigen Deutschland Erdbeben ganz ungewohnter Stärke auftreten. Ein solches auf HAARP verdächtiges Beben trat vor einigen Jahren in der Nacht zu einem 13. April auf. Das Epizentrum lag im Dreiländereck Deutschland-Holland-Belgien. Im Juli 2001 brach zeitgleich mit dem G8-Gipfel in Italien der Ätna aus. (Quelle, ein bißchen nach oben scrollen…)
Toll, nicht wahr? Also mittels einer Sammlung von Antennen haben die Amerikaner in Afrika einen Vulkan hochgejagt, quasi als Ersatzbefriedigung für eine nicht stattfindende Somalia-Kriegswunsch-Aktion. Das ist natürlich kein Zufall. Ist es wirklich nicht. Denn der Vulkan (Übrigens, ein Stratovulkan, wer sich für sowas interessiert) liegt auf dem Ostafrikanischen Graben und zählt alleine deswegen zu den aktivsten der Welt, was aber nichts daran ändert, daß auch extrem aktive Vulkane lange Zeit schlummern können bevor es mal wieder kracht.
Auch schön ist die zahlenmystische Zusammenlegung des mit verheerendsten Erdbebens der Geschichte mit der Unabhängigkeitserklärung der USA. Unerklärbar ist es allerdings nicht, denn es fand an einer geologischen Verwerfungszone statt und da gibt es öfter Erdbeben. Natürlich sind die Illuminaten so schlau und wählen Jahrestage ihrer Geschichte zur Erzeugung von Verschwörungseffekten. Noch besser: Sie reisten in die Zukunft und holten die Technologie her, denn 1976 gab es HAARP noch gar nicht, das Projekt stammt aus dem 80er Jahren, der Bau, wie Verschwörungstheoretiker selbst zugeben, begann 1993…
Erdbeben sind eine ziemlich häufige Angelegenheit, mehr als 130.000 pro Jahr werden gemessen. Noch dazu sind Erdbeben geologische Vorgänge bei denen teilweise unvorstellbare Energien freiwerden. Die kann man derzeit gar nicht künstlich erzeugen. Das sind unvorstellbare Größen weil sich das ganze logarithmisch erweitert. Ein Beispiel hierzu: Das stärkste je gemessene Erdbeben war das große Beben von Chile, die freigesetzte Energiemenge betrug etwa 11 Trillionen Joule, das sind etwa 180 Gigatonnen TNT. Angenommen, das Beben hätte nur 11 Sekunden gedauert wären das 1 Trillion Watt – oder 1.000 Petawatt.
Die von HAARP abgegebene Energiemenge reicht aber dazu nicht aus, nicht einmal ansatzweise. Selbst Verschwörungstheoretiker pendeln da zwischen 10 und 100 Megawatt. Nur mal zum Vergleich: Der Flugzeugträger „Enterprise“ hat eine Reaktorleistung von 220 Megawatt, ein Kernkraftwerk im Schnitt leistet ca. 1 Gigawatt (also das 10-100fache der angenommenen HAARP-Leistung, die im Übrigen bei eher 400 MW derzeit liegt) und das größte Kraftwerk der Welt, der Drei-Schluchten-Staudamm, hat eine Nennleistung von 18,2 Gigawatt. Ein Blitz (Gewitter) kann bis zu 14 Terawatt (14 Billionen Watt) Leistung haben, etwa so viel wie auf der Erde insgesamt 2001 an Leistung im Schnitt gebraucht wurde… Wer große Zahlen mag: Die Strahlungsleistung der Sonne, welche die Erde erreicht, beträgt 167 Petawatt, also 167 Billiarden Watt. Und dann sollen 100 MW von HAARP die Erde manipulieren? Also ich bin dagegen. (Quelle der Zahlen)
Der nächste Hinweis stammt von Corneliya: Die Energiemenge reicht nicht, ja. Aber auch die Energieform ist die falsche. Die Energieform der elektromagnetischen Welle bewegt Materie nicht in der Form, wie es ein Erdbeben tut. Auch dahingehend ist es einfach Quatsch. Dazu wird sie aber sicher selbst etwas schreiben…
3. Wetterkontrolle
Das finde ich toll: Die USA und Rußland und China führen Krieg mit Stürmen (El Niño und so weiter). Zu diesem Zweck sollen sie zum Beispiel mit Mikrowellen Eis zum Schmelzen bringen. Das ist doch toll, oder? Im Gegensatz zur generellen Theorie von Wellen gelingt es den Amerikanern, Wellen in nur eine Richtung zu lenken – und den Gegnern natürlich auch. Bevor nun alle vor Ehrfurcht erstarren: Nein, das geht nicht. Gemacht wird die von mir zitierte Klimaskeptiker-Site von einem gewissen Prof. h.c. Dr. h.c. Kolbatz. Was es mit solchen mehrfach-h.c. auf sich haben könnte, habe ich ja schon einmal beschrieben, Kolbatz hat es immerhin bis ins EsoWatch geschafft. Aber auch andere haben da was drauf, ich darf wieder zitieren:
Wetterbeeinflussung
Weiterhin kann HAARP durch elektrostatische Felder das Wettergeschehen beeinflussen. Da HAARP die Ionosphäre als Spiegel benutzt, kann es prinzipiell die ganze Erde erreichen.
Ungefähr seit den letzten 10 Jahren folgt Wetterkatastrophe auf Wetterkatastrophe, beginnend mit dem ungewöhnlich heftigen El nino 1989. Seitdem ist das globale Wettergeschehen chaotisch, der El nino kommt häufiger und heftiger als normal. Auffällig ist nun, dass genau zu diesem Zeitpunkt in Alaska die großflächige HAARP-Anlage errichtet und in ersten Testbetrieb genommen wurde, wie auch derartige Anlagen zu jener Zeit in der damaligen Sowjetunion aufgebaut und getestet wurden.
Dieses Wetterchaos dem Treibhauseffekt zuzuschreiben, wird unglaubwürdig, wenn man bedenkt, dass Kohlendioxid nur 3 Zehntausendstel (0,03 Prozent) der Erdatmosphäre ausmacht. Abgesehen davon gab es es in früheren Zeiten viel höhere Kohlendioxidwerte, und das ohne die geforderte Hitze.
Auch bei einzelnen Wetterphänomenen gibt es Hinweise auf Zusammenhänge mit HAARP oder ähnlichen Anlagen. So fand der ehemalige wissenschaftliche Berater des Fernsehsenders CBS, Richard Hoagland, in Zentral-Arizona heraus, dass der seltsame plötzlichem Nebel und Schneefall, der 1998 zur Sperrung des Highways 17 führte, in keinem erkennbaren Zusammenhang zu Wind oder Wolkenfronten stand. Ein Vergleich der Langwellenaktivitäten und der zeitlichen Historie der Wetterradarbeobachtungen wurden mit den Sendeaktivitäten der HAARP-Anlage verglichen und zeigte deutliche Übereinstimmungen.
(Quelle)
Also erstmal: Wetter ist durch den Menschen nur wenig beeinflußbar. Wir können es – unter bestimmten Voraussetzungen – regnen lassen. Wir schaffen es manchmal, Schadfrost in Obstanbaugebieten durch Rauch zu vermeiden. Wir beeinflussen durch Blitzableiter deren Einschlagorte. Das sind alles gezielte Einflußnahmen, die lokal begrenzt stattfinden. In größerem Rahmen gelingt uns das gezielt nicht. Ungezielt haben wir mit der langwährenden Freisetzung von FCKW-Gasen geschafft, ein Ozonloch zu erzeugen, welches das Klima beeinflußt. Und natürlich ist die fortwährende Erhöhung des CO2 – Spiegels in der Atmosphäre ein Faktor der Klimaveränderung. Das allerdings – vielleicht ist es Ihnen aufgefallen – sind bereits Klimaveränderungen und nicht Wetterveränderungen.
Das Wetter ist ein lokales Phänomen. Als Bayern gegen Real Madrid im Halbfinale der Champions League spielte (Hinspiel in München) guckte ich das mit meinem ehemaligen Mitbewohner in unserer Stammkneipe in München. Beim Spiel hat es ohne Ende geschüttet, vor unserer Kneipe, keine 7 Kilometer vom Stadion entfernt, war es trocken und warm. Das ist Wetter. Aber sowohl dort wie auch bei uns war es grundsätzlich nicht frostig, sondern eher frühlingshaft. Das ist Klima. Klima ist ein eher globales Phänomen. Das macht den Klimawandel auch so schwer vorherzusagen und deswegen kann eine Klimaerwärmung sogar eine Abkühlung Nordeuropas zur Folge haben (Ein Faktum, das Klimaskeptiker, wie sie sich nennen, immer wieder aus dem Konzept wirft).
Aber: Beeinflussung des Wetters durch elektromagnetische Wellen? Oder gar des Klimas? Die oben zitierte Quelle verzichtet – zufällig – auf Quellenangaben und beschränkt sich auf Behauptungen. Vielleicht muß man sich erst einmal fragen, was HAARP eigentlich heißt. Das habe ich bislang ja gar nicht erklärt. Also, die Abkürzung HAARP steht für „High Frequency Active Auroral Research Program“, also „Aktives Hochfrequenzstrahlungs-Aurora-Forschungsprogramm“. AHAF, wie ich das nun im Folgenden nennen möchte, klingt aber gar nicht mehr so gefährlich. Was ist den nun der Zweck von AHAF?
Nun, da gibt es mehrfaches. Es stimmt, das US-Militär ist mit an Bord, was aber nicht weiter verwundert. Denn ein Teil der Forschung beschäftigt sich mit der Frage, wie man mit Niederfrequenten Radiowellen, die von der Ionosphäre abgelenkt werden, mit UBooten kommunizieren kann. Das ist nun ein tatsächliches Interesse für Militärs, es würde nämlich Satelliten sparen die zum Einen schweineteuer und zum Anderen vom Feind zerstörbar sind.
Zivile Ziele werden aber auch verfolgt und die sind ein bißchen komplizierter, weil eher Grundlagenforschung als eine auf Gewinnziele orientierte Forschung, die sich dem Bürger von heute irgendwie leichter vermitteln lässt. Grundsätzlich gesagt geht es um unser Verständnis der Ionosphäre. Wen es interessiert, der möge bitte hier nachlesen. Ja, die haben schon einmal künstlich Polarlichter erzeugt. Na und?
AHAF (Oder HAARP) versteckt sich nicht. Die haben eine recht nette Homepage mit tagesaktuellen Daten und sogar Webcams zum Onlineabruf. Okay, das mit den Webcams ging vor ein paar Wochen besser. Na, vielleicht kommt es wieder.
Fazit und Belohnung
Tja, auch die EU hat sich mal mit dem Thema befasst wie ein Verschwörungsheftchen begeistert verkündet. Hat sie auch. Aber anscheinend ist keiner beunruhigt worden, nichtmal die Presse hat sich dem in großer Form angenommen. Warum auch? Dabei heißt es doch dramatisch in dem Text:
Am 5. Februar 1998 führte der Unterausschuß für Sicherheit und Abrüstung des Europäischen Parlaments eine Anhörung u.a. über HAARP durch. Vertreter der NATO und der USA waren eingeladen worden, nahmen jedoch an der Anhörung nicht teil. Der Ausschuß bedauert es, daß die USA keinen Vertreter entsandt hatten, der auf Fragen hätte antworten und die Gelegenheit nutzen können, zu dem vorgelegten Material Stellung zu nehmen.
HAARP, Forschungsprogramm für hochfrequente Strahlenforschung (High Frequency Active Auroral Research Project), wird gemeinsam von der Luftwaffe der USA und dem Geophysikalischen Institut der Universität Alaska, Fairbanks, durchgeführt. Auch in Norwegen laufen ähnliche Untersuchungen, ebenfalls in der Antarktis und auch in der früheren Sowjetunion. HAARP ist ein Forschungsprojekt, bei dem mit einer bodengestützten Anlage mit einem Netz von Antennen, die alle mit einem eigenen Sender ausgestattet sind, Teile der Ionosphäre mit starken Radiowellen erwärmt werden. Die erzeugte Energie heizt bestimmte Teile der Ionosphäre auf, was auch Löcher in der Ionosphäre und künstliche „Spiegel“ herbeiführen kann.
HAARP ist für viele Zwecke einsetzbar. Durch Manipulation der elektrischen Eigenschaften in der Atmosphäre lassen sich gewaltige Kräfte kontrollieren. Wird dies als militärische Waffe eingesetzt, können die Folgen für den Feind verhängnisvoll sein. Durch HAARP läßt sich ein fest umrissenes Gebiet millionenfach stärker mit Energie aufladen als mit irgendeiner anderen herkömmlichen Energiequelle. Die Energie läßt sich auch auf ein bewegliches Ziel ausrichten, u.a. auf feindliche Raketen.
Das Projekt ermöglicht auch eine bessere Kommunikation mit U-Booten und die Manipulation der globalen Wetterverhältnisse. Aber auch das Gegenteil, eine Störung der Kommunikation, ist möglich. Durch Manipulation der Ionosphäre kann man die globale Kommunikation stören, gleichzeitig bleiben die Kommunikationsverbindungen des Anwenders erhalten. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit des Systems ist eine Röntgenaufnahme der Erde bis in eine Tiefe von mehreren Kilometern (erddurchdringende Tomographie), um Öl- und Gasfelder aufzuspüren, aber auch unterirdisch stationierte Militäranlagen. Eine weitere Nutzung des HAARP-Systems ist Radar, das über den Horizont blicken und Objekte in großer Entfernung erfassen kann. Dadurch lassen sich nähernde Objekte jenseits des Horizonts ausmachen.
Seit den 50er Jahren führen die USA Atomexplosionen im Van Allen-Gürtel durch, um zu erforschen, welche Auswirkungen der entstehende elektromagnetische Impuls in so großer Höhe auf Funkverbindungen und die Wirkungsweise von Radaranlagen hat. Diese Explosionen erzeugten neue Magnetstrahlengürtel, die fast um die gesamte Erde liefen. Die Elektronen bewegten sich auf magnetischen Feldlinien und erzeugten ein künstliches Nordlicht über dem Nordpol. Durch diese militärischen Versuche entsteht die Gefahr, daß der Van Allen-Gürtel für lange Zeit schwerwiegend gestört wird. Das Magnetfeld der Erde kann sich über großen Gebieten ausweiten und Funkverbindungen unmöglich machen. Nach Aussagen amerikanischer Wissenschaftler kann es Hunderte von Jahren dauern, bis der Van Allen-Gürtel wieder zu seinem normalen Zustand zurückfindet. HAARP kann Veränderungen der klimatischen Bedingungen bewirken. Das System kann auch das gesamte Ökosystem beeinträchtigen, insbesondere in der empfindlichen Antarktis.
Eine weitere schwerwiegende Folge von HAARP sind die Löcher in der Ionosphäre, die durch die nach oben gerichteten starken Wellen entstehen. Die Ionosphäre schützt uns vor einfallender kosmischer Strahlung. Es besteht die Hoffnung, daß die Löcher sich wieder schließen, aber die Erfahrungen mit den Veränderungen der Ozonschicht deuten in die entgegengesetzte Richtung. Die schützende Ionosphäre weist also große Löcher auf..
HAARP ist wegen der umfassenden Auswirkungen auf die Umwelt eine globale Angelegenheit, und es ist zu bezweifeln, ob die Vorteile dieses Systems wirklich die Risiken aufwiegen. Die ökologischen und ethischen Auswirkungen müssen vor weiteren Forschungsarbeiten und Versuchen untersucht werden. HAARP ist der Öffentlichkeit fast nicht bekannt, und es ist wichtig, daß die Bevölkerung davon Kenntnis erhält.
HAARP steht in Verbindung mit 50 Jahren intensiver Weltraumforschung für eindeutig militärische Zwecke, beispielsweise als Teil des „Kriegs der Sterne“, um die obere Atmosphäre und die Kommunikation zu kontrollieren. Solche Forschungsarbeiten sind als schwerwiegend umweltschädigend anzusehen, sie können unübersehbare Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben. Niemand weiß heute mit Sicherheit, welche Auswirkungen HAARP haben kann. Der Geheimhaltung in der militärischen Forschung muß entgegengewirkt werden. Das Recht auf Öffentlichkeit und demokratische Kontrolle militärischer Forschungsprojekte und die parlamentarische Kontrolle müssen gestärkt werden.
Eine Reihe internationaler Übereinkommen (Übereinkommen über das Verbot der militärischen oder sonstigen feindseligen Nutzung umweltverändernder Techniken, der Antarktis-Vertrag, der Vertrag über die Grundsätze zur Regelung der Tätigkeiten von Staaten bei der Erforschung und Nutzung des Weltraums einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper sowie das UN-Seerechtsübereinkommen) lassen HAARP nicht nur unter humanen und politischen Aspekten, sondern auch unter rechtlichen Aspekten als äußerst zweifelhaft erscheinen. Der Antarktis-Vertrag schreibt vor, daß die Antarktis nur für friedliche Ziele genutzt werden darf. Dies würde bedeuten, daß HAARP eine Verletzung des Völkerrechts darstellt. Alle Auswirkungen der neuen Waffensysteme müssen von unabhängigen internationalen Einrichtungen untersucht werden. Es sind weitere internationale Vereinbarungen anzustreben, um die Umwelt im Krieg vor unnötiger Zerstörung zu schützen.
Auweh. Das klingt übel, nicht wahr. Osama Bin Laden war klug, in einem Haus in Pakistan zu stecken und nicht, wie Saddam, in einem Erdloch, sonst hätte HAARP ihn gefunden. Jetzt müsste man sich kurz klar machen, wie das wohl da reingeraten ist. Ich werde – versprochen – mich auf die Suche nach einem Ausschußmitglied machen und es dazu interviewen. Aber ich wette, daß das so ging: Der Antrag kam rein und landete auf der Tagesordnung. Kaum einer kannte sich ernsthaft mit dem Thema aus und es war kein Vertreter der Gegenseite anwesend. Also beschloß man erstmal den Text des Antrages, weiteres ergibt sich dann schon irgendwie. So habe ich selber schon „politische Willensbildung“ erleben dürfen, und das auch bei mehreren Parteien. Also keine Panik.
Für „keine Panik“ spricht nebenbei auch, daß es seit 1995 nicht gerade zu einem Zerwürfnis zwischen EU und USA gekommen ist, trotz des Entschließungsantrages in der EU. Im Gegenteil. Aber das ist auch wieder eine andere Geschichte.
Gar heftig ist die FdP seinerzeit für die umstrittene Steuerverkomplizierung für Hotels kritisiert worden – nach einer Spende in Millionenhöhe sowohl für FdP als auch für CSU hatten diese Parteien als eine der ersten Amtshandlungen den edlen Spendern eine exklusive Steuererleichterung gewährt, wenn auch ziemlich unprofessionell, da nun das Frühstück, die Übernachtung und die Brez’n unterschiedlich versteuert werden müssen.
Natürlich ist der Vorwurf, die FdP sei käuflich, ungerecht. FdP kann man höchstens mieten. Moral oder gar Anstand gibt es in christlichen Parteien auch nur selten, wie ich schon öfter bemerkt habe. Allerdings begeistert die CDU doch gleich wieder mit einem neuen Vorhaben: Die Pharmaindustrie soll künftig sogar gesetzlich garantiert die ausgehandelten Preise für Medikamente geheimhalten dürfen. Warum denn das?
Zunächst einmal zur Erklärung: Ihre Krankenkasse übernimmt ja nicht jede Behandlung und jedes Medikament, sie zahlt auf eine bestimmte Auswahl Beiträge oder übernimmt hin und wieder auch die Gesamtkosten. Auch das nicht so einfach, unser System ist hier im Versuch, irgendwie einen Ausgleich zwischen Ärzteschaft, Pharmaindustrie, Krankenkassenvorständen und (vielleicht) den Patienten zu schaffen, ein wenig kompliziert und intransparent geworden. Pharmaindustrie und Krankenkassen verhandeln nun regelmäßig über die Preise von Medikamenten (und wieviel Prozent die Patienten selbst zuzahlen müssen). Das Ministerium überwacht das Ganze. Patienten spielen im Übrigen nicht mit.
Nun aber befürchtet die Pharmaindustrie, daß die Gewinne schmaler werden – und zwar beim Außenhandel. Die Verhandlungen mit den umliegenden EU – Staaten, was die Medikamentenpreise angeht, werden nämlich unter anderem auch auf der Basis deutscher Preise gestaltet. Wie die Sueddeutsche schreibt, aber auch andere, will die CDU nun mit Hilfe eines zu seltsamen Zeiten durchgewunkenen Gesetzentwurfs künftig die Preise geheim halten, dafür versprechen die Pharmakonzerne größere Rabattspielräume. Wohl gemerkt: Spielräume, nicht Rabatte. Klingt nach einem Handel, „Gibst Du mir so geb ich Dir“ aber könnte da nicht die erste Konsequenz gesehen werden, daß Mappus einen neuen Job hat?
Wie man es dreht und wendet – es ist eine marktfeindliche Entscheidung – von einer Marktwirtschaftlichen Partei. Das gibt zu denken. Nicht, daß es nur an Anstand mangelt, jetzt begibt man sich auf die Pfade des Monopolismus…