Morgengruß (XIX)

Guten Morgen zusammen,

Kaffeetrinken ist nicht nur gesund, wenn es in Maßen ist. Für den deutschen Bundeshaushalt bringt die Kaffeesteuer im Jahr rund 1 Milliarde Euro zusammen. Eingeführt wurde die Kaffeesteuer im 18. Jahrhundert in Preußen, nachdem der Versuch, ein Kaffeemonopol zu bilden, gescheitert war. Die Steuer überlebte diverse Reichsgründungen und wurde 1948 in den Westzonen wiedereingeführt und mit dem Grundgesetz dem Bund zugesprochen.

Bis 1953 war die Kaffeesteuer so hoch, dass es in den Grenzgebieten einen lebhaften und vor allem lukrativen Kaffeeschmuggel gab. An der deutschen Westgrenze wurde die Aachner Kaffeefront berühmt, zwischen 1945 und 1964 verloren 31 Schmuggler und 2 Zöllner ihr Leben bei zahlreichen Schmuggelaktionen: so wurde mit als Krankenwagen getarnten US-Fahrzeugen Kaffee in unbescheidenen Mengen aus den Niederlanden und Belgien nach Deutschland gebracht. Der deutsche Zoll jagte die „Kaffeepanzer“ mit den „Besenporsche“ genannten Fahrzeugen, die Krähenfüße auf der Straße wegfegen konnten.

Als der Zoll 1953 den Einsatz von Handgranaten forderte war aber Schluss: Die Kaffeesteuer wurde deutlich gesenkt (von 10 DM/kg auf 4 DM/kg)

Mit den Einnahmen aus dem Kaffeeschmuggel wurde in Schmidt, einem Stadtteil von Nideggen, die dortige Kirche wiederaufgebaut. Daher heißt sie im Volksmund Sankt Mokka.

Seit 2012 wird massiv Lobbyarbeit gegen die deutsche Kaffeesteuer betrieben, insbesondere von J.J.Darboven (u.a. Idee-Kaffee). Seit 2019 betrachtet die Europäische Kommission die deutsche Kaffeesteuer als Verstoß gegen die EU-Vorschriften zum freien Warenverkehr. Das Verfahren läuft noch.

In diesem Sinne nun einen besteuerten Kaffee!

Euer Nik

Morgengruß (XVIII)

Guten Morgen zusammen,

Kaffee gibt es ja nicht nur in der schmackhaften Variante Filterkaffee. Nach der jemenitischen Hafenstadt al-Muchã ist der Mokka benannt, eine Kaffeevariante, bei der fein gemahlener Kaffee in einer Kanne mit Wasser aufgekocht und samt Kaffeesatz eingeschenkt wird. Es handelt sich dabei um die ursprüngliche Variante der Kaffeezubereitung und gehört heute zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Man erhitzt das Kännchen nicht direkt im Feuer, sondern in einem Sandbett auf einer Feuerstelle, was ihn langsamer heiß werden lässt und die Aromastoffe besser herausarbeitet.

Mokka trinkt man arabisch mit Kardamon gewürzt, in der Türkei meist stark gesüßt, im ehemaligen Jugoslawien trinkt man ihn ohne Zusätze. In Wien bekommt man bei der Bestellung eines Mokkas hingegen einen „kleinen Schwarzen“, einen Kaffee ohne Milch und Zucker.

Morgengruß (XVII)

Guten Morgen zusammen,

In der Renaissance kamen die heiratswilligen Männer auf einen interessanten Brauch: Wegen der damals ziemlich vernachlässigten Körperhygiene war der Einsatz von Parfüm und Weihrauch in sehr großen Mengen üblich, um die Kirche wenigstens halbwegs angenehm zu machen. Wegen der schlechten Luft fielen die Bräute aber leider regelmäßig in Ohnmacht. Die Lösung bestand darin, der Frau einen Duftstrauß Blumen mitzugeben – der Brautstrauß war geboren.

Es handelt sich also dabei eigentlich um ein schönes Symbol für mangelnde Körperhygiene.

Beste Grüße,
Euer Nik

Morgengruß (XVI)

Guten Morgen,

die Idee, Kaffee durch einen Filter aufzuhalten und ihn mit heißem, nicht mehr kochenden Wasser zu übergießen, stammt vermutlich aus Frankreich. Die ersten Seihkannen können definitiv für das Jahr 1795 belegt werden und werden fälschlicherweise gern dem Bischof Jean-Baptiste de Balloy zugeschrieben. Die Erfindung des „Gerätes“ gelang aber wohl dem Apotheker Francois Antoine Henri Descoizilles (1751-1825), der zu den Begründern der Titration in der Chemie gehört. Er war auch Sachverständiger für Weinfälschungen und starb dennoch in Armut. Der von ihm mit dem Bau der Seihkanne beauftragte Blechschmied ging mit der Erfindung nach Paris (eben zu Bischof de Balloy) und verdiente mit der „cafetière du Belloy“ ein Vermögen. 1930 dann – wie schon erzählt – machte die Firma Melitta aus der Seihkanne die bekannte Kaffeemaschine.

Mit freundlichen Grüßen
Nik

Morgengruß (XV)

Guten Morgen allerseits,

der 28. Mai ist eigentlich ein recht interessanter Tag – 1979 trat an diesem Tag Griechenland der EU bei und 1993 wurde Edmund I. König von Bayern.

Das ist aber für uns Münchner unerheblich – wichtiger ist, dass am 28.5.2003 die LHM ihre EDV auf Linux umzustellen begann – ein hoffnungsvolles Projekt mit einem schmachvollen Ende im November 2017

Mit freundlichen Grüßen,
Nik

Morgengruß (XIV)

Guten Morgen,

bin versehentlich auf den Knopf gekommen. Naja, so früh…

Es gibt 124 Arten von Kaffee, aber nur 10 davon werden weltweit kultiviert. Nur 3 davon, um Kaffee herzustellen, die anderen dienen der Herstellung von Kaffeekohle und einem Öl, das als Sonnenschutzmittel genutzt wird. Bleibt zu hoffen, dass da nie eine Verwechslung passiert…

Beste Grüße
Nik

Morgengruß (XIII)

Guten Morgen.

„Flüssiges Brot“ nannten die Erfinder des Bieres – die Alten Ägypter ihr Getränk. Es sollte die Sklavenarbeiter beim Bau der Pyramiden mit Kraft versorgen, dass sie nicht schlapp machen und zeitgleich so träge, dass sie keine Aufstände probten.

So gesehen ist es nachvollziehbar, dass erst die Biergärten und dann die Schulen öffnen…

Schönen Tag Euch allen und beste Grüße,
Nik

Morgengruß (XI)

Guten Morgen.

Die Geschichte des Kaffees wäre unvollständig ohne die Geschichte der Amalie Auguste Melitta Liebscher aus Dresden. Die Dame, 1873 geboren, entwickelte als Hausfrau und Mutter den Kaffeefilter mit Papier, weil ihr das ewige spülen der Dauerfilter auf den Keks ging. 1908 erteilte ihr das kaiserliche Patentamt den Gebrauchmusterschutz für einen Rundfilter mit Filterpapier und sie gründete mit 73 Pfennig Eigenkapital ein Unternehmen. Ihr Mann – zunächst Angestellter dort – führte das Unternehmen zu neuer Größe. Es errang 1911 goldene und silberne Medaillen der internationalen Hygieneausstellung.

Nach dem 1. Weltkrieg zog das Unternehmen nach Minden, die Heimat des Ehemannes Bentz und fimierte alsbald unter „Melitta Unternehmensgruppe Bentz“.

In diesem Sinne gehe ich nachher Kaffeefilter kaufen…

Beste Grüße,
Nik