Morgengruß (LVIII)

Guten Morgen,

Vor einige Zeit erzählte ich ja was über die Zichorie. Zu dieser Pflanzengattung gehört auch der Chicoree-Salat, die jüngste Form des Salates, die erst im 19. Jahrhundert entdeckt worden ist.

Chicoree wird erzeugt, indem man die austreibenden Sprossen luftdicht verpackt, dadurch entstehen weniger Bitterstoffe. Offenbar handelt es sich dabei um einen Zufallsfund – man wollte eigentlich die rübenähnliche Wurzel, um daraus den Kaffeeersatz zu machen, aber Bauern in Brabant sollen angeblich die Aussaat mit Erde bedeckt haben, um den Ersatzkaffee auch in revolutionären Zeiten zu haben. Beim Ausgraben entdeckten sie dann die weißen Blätter, die man roh als leicht bitteren Salat, aber auch gedünstet oder gebraten essen kann.

Wer ihn nicht essen mag, der findet aber vielleicht auch eine andere Verwendung: Man kann aus den Chicoreewurzeln nämlich statt Kaffee auch Hydroxymethylfurfural, einen Kunststoff herstellen. Das ist eine Basis für PEF (Polyethylenfuranoat, ein Biopolymer), man kann also Flaschen, aber auch Strumpfhosen draus machen.

In diesem Sinne
Euer Nik

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