Morgengruß (LIII)

Guten Morgen zusammen,

Muckefuck ist nicht etwa Punkmusik, sondern Kaffee, der kein Kaffee ist – die Älteren werden sich erinnern. Der Begriff hat keine klare Herkunft – eine Vermutung ist das rheinische, wobei hier mucken (Holzmulm) und fuck (faul) als Herkunft angedacht sind, eine andere die eingedeutschte Form für das französische Mocca faux (falscher Kaffee).

Wie auch immer – Kaffeeersatzgetränke sind das Ergebnis von kriegsbedingten Importproblemen und/oder großer Armut. Schon die alten Babylonier verwendeten geröstete Körner, um Getränke herzustellen. Mitte des 18. Jahrhunderts erfreute sich der deutsche Feigenkaffee einer großen Beliebtheit, der Mitte des 19. Jahrhunderts dann als „Gesundheits-Kaffee“ verkauft wurde.

Eine andere weit verbreitete Variante ist der Kaffee aus Zichorien, der gemeinen Wegwarte. Ursprünglich erfunden von Christian von Heine aus Holzminden und Christian Gottlieb Förster aus Braunschweig, entwickelte sich der Zichorienkaffee zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig in Braunschweig. Heute ist davon nurmehr der Caro-Landkaffee (Eine Mischung aus Zichorie, Gerste, Malz und Roggen) übrig und praktisch bedeutungslos, und das ist auch gut so.

Trinkt lieber „wos g’scheits“.

Euer Nik

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