Urteil und Hinrichtung des Hieronymus von Prag auf dem Konzil zu Konstanz im Mai des Jahre 1416

Hieronymus von Prag

„Und als man inn ußhin fuort, do betrott er den Credo, und wenn der uß was, so vieng er an ze singen die letany und dann aber den Credo. Und ward och verbrent an der statt, da der Hus verbrennet ward, und hortt man im och kain bicht, glich wie dem Hussen.“1

So leitet Ulrich von Richental in seiner Chronik den Tod des Hieronymus von Prag ein, den er mit einer recht dramatischen Schilderung des grausamen Endes abschließt: „Und lebt in dem für vast lenger dann der Huss und schrayt vast grülich, dann er was ain va[i]ßter, starker man mit ainem schwartzen diken und großen bart. Und do er verbrennet ward, do ward och die äsch und alles, so da waz, in den Rin gefürt. Und waintend vil gelerter lüt, das er verderben muost, wann er vast gelerter was denn der Huss. Er was worden maister in artibus zuo Prag, in der statt ze Lundus in Engeland, zuo Köln und zuo Erdfurt.“2

Ein Gelehrter, ein Ketzer? Ein stattlicher Mann mit einem großen schwarzen Bart der offenbar viel Eindruck auf seine Mitmenschen machte, so schildert Ulrich Hieronymus, dessen Tod durch die Hinrichtung des Johannes Hus im Rahmen der Konzilsgeschichte untergeordnet scheint, den Zeitgenossen aber offenbar ebenso viel bedeutete.

Wer war dieser Gelehrte? War er ein Kirchenreformer, der im Streit mit anderen Reformern, jenen des Konzils, den Kürzeren gezogen hatte3 oder war er nur ein Radikaler4?

Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, wer dieser Mann im Spiegel sowohl der Zeitgenossen, wie auch der Geschichtsschreibung gewesen ist und ob seine Verurteilung – die durch einen interessanten Prozess entstanden ist – möglicherweise wie bei Johannes Hus ein Justizmord5 war.

  1. Das Leben des Hieronymus von Prag.

1.1. Lebenslauf

Hieronymus von Prag, sein tschechischer Name lautet Jeromŷn Prasžský, wurde zwischen 1365 und 13806 in Prag geboren. Er galt als ein Schüler des etwa 10 Jahre älteren Johannes Hus7, als er in Prag studierte. 1398 reiste Hieronymus nach England8, wo er mit den Schriften des John Wycliff in Kontakt kam, knappe 17 Jahre nach dem Bauernaufstand, der neben seinen sozialen Ursachen auch die Entwicklung des Lollardentums beschleunigte. Anschließend verbrachte er einige Jahre in Jerusalem, dann in Europa. Seine Anwesenheit konnte unter anderem nachgewiesen werden für Paris, Köln, Oxford, Heidelberg und Wien9.

Diese umfangreiche Reisetätigkeit, die vielleicht auch Abenteuerlust gewesen sein mag, scheint vor dem Hintergrund eines zwar längst widerlegten10 statischen Mittelalters, das aber dennoch Grenze und Fremdheit11 kannte und engen Grenzen der Mobilität unterlag, zumindest beachtlich.

Schon die Zeitgenossen waren von der Gelehrsamkeit, sowie der Welt- und Redegewandheit des Hieronymus von Prag sichtlich beeindruckt. So beeindruckt, daß die „hohen Adelskreise“ – wie Brandmüller es formulierte12 – sich mit nachdrücklichen Protestschreiben gegen seine Hinrichtung an das Konzil wandten, was angesichts des Selbstverständnisses des Konzils als letztlich unfehlbare Instanz13 eine bemerkenswerte Tatsache ist.

Hieronymus hat nur wenig Schriften hinterlassen14, er galt hingegen als brillanter Rhetoriker und Prediger, dem wohl eine Schlüsselrolle in den Auseinander-setzungen an der Prager Universität, die im Kuttenberger Dekret 1409 gipfelten, zukam15.

Das Kuttenberger Dekret vom 18. Januar 140916 ordnete die Stimmenzahl der an der Universität in Prag vertretenen Nationes neu an: Hatten bis dahin alle vertretenen Nationes eine Stimme, so bekam die böhmische nun 3 Stimmen während die anderen zusammen lediglich eine Stimme erhielten. Dies sollte das Verhältnis zwischen der Mehrheit der böhmischen Studenten und der Minderheit der Auswärtigen korrigieren, entsprach allerdings nicht den Tatsachen. Wie der Historiker František Šmahel17 nachwies, war nur ein geringer Teil der Studenten tatsächlich böhmischen Ursprungs: „Not only was the answer itself a surprise, but so was its numerical expression. During the period under review, from the winter semestre of 1398 to the end of the winter semestre of 1409, only a fifth of the candidates (19.81 per cent) or the bachelor’s degree, and not quite a third (29,12 per cent) for the master’s degree belonged to the Bohemian nation.18

Dieser Durchschnitt wurde im Zeitraum von 1406-1409 noch einmal deutlich unterboten19. Aus Protest verließen eine Vielzahl von Studenten, vor allem aber ein Großteil des akademischen Personals die Universität und gingen nach Heidelberg, Krakau, Paris oder Bologna20.

Als nationalbewußter Tscheche21 konnte Hieronymus von Prag diese Entwicklung nur begrüßen, war die böhmischen Bevölkerung doch der Bevormundung durch die Deutschen und das Reich gründlich überdrüssig. Auf die Rolle des Magisters und die Auseinandersetzungen zwischen der tschechischen Nationalbewegung, dem Hussitismus und den deutschen Akademikern soll allerdings im Anschluß näher eingegangen werden.

Als Johannes Hus am 28. November 1414 verhaftet wurde – entgegen der Zusicherung des freien Geleits durch König Sigismund22 – reiste Hieronymus von Prag zum Konzil von Konstanz, um seinen Lehrer zu verteidigen. Er kam am 4. April 1415 in Konstanz an, erhielt jedoch keine Gelegenheit, vor dem Konzil zu sprechen23. Da er sich vom Konzil mißtrauisch beäugt, vielleicht sogar verfolgt fühlte, setzte er sich zunächst nach Überlingen ab um über Briefe mit dem Konzil Kontakt aufzunehmen24. Auch dieser Versuch scheiterte und Hieronymus wandte sich anschließend mit Briefen und Anschlägen an Kirchen an die Öffentlichkeit, bevor er fluchtartig versuchte, das Reich zu verlassen.

Auf dem Rückweg jedoch wurde er in Hirsau25 aufgegriffen und inhaftiert. Er blieb zwischen seiner Verhaftung vor dem 17. April 1415 bis zu seiner Auslieferung an das Konzil am 23. Mai 1415 Gefangener des Herzogs Johann von Bayern. In der folgenden Zeit bis zum 23. September 1415 setzte ihm das Konzil mit scharfen Verhören zu, um ihn zur Umkehr zu bewegen. Auch dürfte die Verbrennung des Johannes Hus am 6. Juli 1415 einen deutlichen Eindruck auf dessen Schüler gemacht haben26. Am 23. September widerrief Hieronymus von Prag ausführlich seine bisherigen Lehren27.

Dennoch blieb er weiterhin in Haft, da ihm der Widerruf nicht von allen Konzilsteilnehmern abgenommen wurde und die Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern und den Gegnern des Hieronymus nahmen zu.28

Am 24.2.1416 wurden Jean de la Rochetaillé und Nikolaus von Dinkelsbühl zu Untersuchungsrichtern bestellt, nachdem man den Vorgängern vorwarf, sie wären bestochen worden29. Am 27.4.1416 wurden Hieronymus eine Reihe theologischer und praktischer Anklagepunkte vorgelegt. Mehr als 110 Punkte umfasste die Liste und die Richter kamen zu dem Schluß, der Widerruf sei ein Trick gewesen und er müsse unter Folter erneut abschwören. Dem jedoch gab das Konzil nicht statt.30

Am 23.5.1416 durfte Hieronymus öffentlich Stellung nehmen, allerdings war er nicht bereit unter Eid auszusagen, dagegen hielt er, wohl im sicheren Wissen, daß er verloren war, seine vielbeachtete Verteidigungsrede am 26. Mai 1416 und widerrief seinen Widerruf.31

In der 21. Sessio am 30.5.1416 kam es schließlich es zum Urteil32, wobei sich Hieronymus noch einmal ein Wortgefecht mit Jacopo Balardi Arrigoni, dem Bischof von Lodi, lieferte. Noch am selben Tag wurde er verbrannt, wobei ihm nachgesagt wird, er habe die Ketzermütze aufgesetzt und gerufen: „Christus hat die Dornenkrone getragen!“

1.2. Die Universität von Prag und der Hussitismus – eine nationale Auseinandersetzung?

Dieser Ausspruch, ob wahr oder nicht, sagt eine Menge über darüber aus, welche Wirkung Hieronymus von Prag auf Zeitgenossen und Nachwelt gehabt haben muß, auch wenn Hieronymus „dem Blick der Historiker vieler Generationen entgangen ist“33.

Ein weiterer Aspekt seiner Persönlichkeit neben der oben bereits ausgeführten Reiselust, ist der Laientum, dem er, obwohl studierter Theologe, sein Leben lang folgte. Er empfing niemals die Weihe sondern konzentrierte sich eher auf die philosophischen Aspekte der Theologie34. Daraus leitete er seine praktische Kritik an der Kirche, besonders auch an der mangelhaften Bildung des Klerus ab – was Šmahel dahingehend umdeutet, daß man aus dem Laientum des Hieronymus von Prag einen gewissen Antiklerikalismus erkennen könne35, wenngleich diese Aussage ein wenig gewagt erscheint, da Hieronymus als geweihter Geistlicher wohl einfach nicht die Freiheiten in Reise, Wort und Schrift hätte haben können, die er doch offenbar als essentiell für sich verstand.

Diese Reiselust, dieses Interesse an der Welt mutet jedoch in gewisser Hinsicht seltsam an, betrachtet man seine stark nationalen Ausprägungen die ihn zu einem leidenschaftlichen Kämpfer für die böhmische Sache an der Prager Universität machten.

Hieronymus von Prag verknüpfte die wiclifistische Strömung und Reformationsbewegung eng mit der tschechischen Nationalbewegung36. Trotz der Tatsache, daß sein Aufenthalt in Prag von seinem Wirken an anderen Universitäten ständig unterbrochen wurde, kehrte er nach Prag zurück, also an der dortigen Universität die Auseinandersetzungen zwischen den Nationes37 auf dem Höhepunkt angelangt waren38. Die Verknüpfung der wicliff’schen Strömungen mit den nationalen Strömungen gelang ihm nicht zuletzt, weil er die Existenzangst der tschechischen Studenten besonders an der artistischen Fakultät durch die hohe Zahl nichttschechischer Studenten mit der dadurch auch entstehenden zahlenmäßigen Unterlegenheit der Anhänger der Lehren Wicliffs.39 Damit verbanden sich Reformbewegungen und Nationalbewegungen an der tschechischen Universität was sicherlich einer der Stützpfeiler der hussitischen Bewegung gewesen ist.

Zusammenfassend kann man die Auseinandersetzungen an der Universität von Prag sehr wohl als eine nationale Auseinandersetzung betrachten – doch erst mit Erscheinen und Wirken des Hieronymus von Prag, der dadurch auch Kontakte bis zum Hof des Königs knüpfte40, verband sich der Nationalismus der Tschechen mit den Reformbestrebungen durch Wicliff, Hus und letztlich auch Hieronymus.

  1. Die Reisen nach Konstanz

Lange bleibt Hieronymus jedoch nicht in Prag, wo es ihm gelungen war, sich eine Vielzahl von Feinden zu schaffen die allesamt nun in Europa verstreut waren aber begannen, gegen ihn zu wirken – ein Faktum, daß ihm in Konstanz letztendlich auch das Genick brechen sollte.

Die Auseinandersetzungen zwischen böhmischen und deutschen Studenten und Magistern an der Universität in Prag sowie die unter anderen durch Hieronymus erzeugte Verbindung zwischen nationaler, sozialer und reformistischer Bewegung in Böhmen beschäftigten das Konzil in Konstanz mit Sicherheit41 – keinesfalls konnte es sich der politischen Folgen der eigenen Politik in der Causa Fidei entziehen.

Als Hieronymus von Prag daher am 4. April 1415 in Konstanz erschien um Johannes Hus zu verteidigen tat er dies nicht nur um die Reformbewegung zu unterstützen sondern ebenso, um die Tschechen vor einem Kirchengericht zu verteidigen, das wegen der Gegnerschaft zu vielen Reformbestrebungen sich in Hieronymus Sicht letztendlich auch der Gegnerschaft gegenüber den Böhmen verdächtig machte.

Sein Handeln ist jedoch besonders für seine – meist lautstarke42 – Vorgehensweise bemerkenswert unspektakulär. Er versucht eine Audienz beim Konzil zu erwirken und scheitert nach mehreren Anläufen, woraufhin er sich aus Konstanz zunächst wieder zurückzieht.

Dieser Weg nach Konstanz hinein und wieder hinaus nach Überlingen wird sowohl von Brandmüller43, als auch von Šmahel44 als Versuch gedeutet, sich zwar kundzutun aber potentiellen Nachstellungen durch das Konzil zu entziehen. Šmahel nennt das sogar das „Wiener Manöver“45.

Tatsächlich scheint Hieronymus von Prag sich der potentiellen Gefahr durchaus bewußt gewesen zu sein, dennoch versucht er mit Hilfe von Anschlägen an Kirchen und Klöstern seine Verteidigungsschriften unter die Leute zu bringen, bevor er sich vollständig zur Flucht wandte.

Für Hieronymus schien klar gewesen zu sein, daß er für Hus nichts in Konstanz erreichen konnte und stattdessen den Kampf besser in Böhmen fortsetzen sollte – wobei nicht ganz klar ist ob er wirklich nach Böhmen reisen wollte. Brandmüller beschreibt, daß Hieronymus „die Heimreise“ antrat, dann aber in Hirsau aufgegriffen worden sei46. Ein Blick auf die Karte und die Strecke47 zeigt jedoch, daß sich Hieronymus zunächst einmal nach Norden Richtung Karlsruhe gewandt haben soll und ganz und gar nicht Richtung Böhmen wanderte. Wollte er die bayerischen Gebiete der Wittelsbacher umgehen?

Interessant ist hingegen, wenn man diese Darstellungen mit jeder des Ulrich von Richental vergleicht. Schon die Darstellung der ersten Ankunft des Hieronymus von Ulrich lässt wenig Zweifel an seiner Sicht vom Charakter des Hieronymus: „(152) Darnach uff mentag an dem hailgen tag ze ostran, do kam Jeronimus haimlich mit ainem schuoler gen Constanz, und wißt es nieman von manigfaltigkait des volks, und schluog ainen brief an: Er wissoti anders nit, dan daz maister Hanns Huss recht geleret und gepredigott hett. Doch so wärind im ettlich artikel zu gezogen von findschaft wegen. War sach, das er die hielt da vor künd nit schirmen. Und als bald er den brieff angeschlagen hett, do lüff er glich hinweg.48

Hieronymus habe also – ganz anders als es Brandmüller oder auch Šmahel beschreiben – heimlich einen Brief angeschlagen und sei sofort wieder davongelaufen. Interessanter Weise sei er bis zum Böhmerwald gekommen: „Und kam also an den Behemer wald und wolt da ruowen.“49, wo er sich dann in einem Gelehrtendisput verraten habe und nach Konstanz zurückgebracht worden sei50.

Rein aus der geographischen Orientierung heraus ergibt die Darstellung der Quelle mehr Sinn, als die späte Zusammenfassung Brandmüllers, der die Verhaftung noch dazu nicht mit einer Quelle belegt. Tatsächlich kann man hier davon ausgehen, daß er einen Tippfehler beging und in Wahrheit Hirschau in der Nähe von Sulzbach-Rosenberg meint, eine Tatsache, die auch durch eine Quelle gestützt ist51. Und in Anbetracht der von alles Quellen genannten Vorführung des Hieronymus vor den Herzog von Bayern in Sulzbach Sinn ergibt.

Letztlich ist der Weg der zweiten – und zweifellos unfreiwilligen – Reise des Hieronymus von Prag nach Konstanz somit vollständig rekonstruiert.

  1. Auf dem Konstanzer Konzil

    3.1 Die Darstellung des Prozesses gegen Hieronymus bei Poggius Florentinus und Ulrich von Riechenthal.

Blickt man nun auf die Prozesse gegen Hieronymus von Prag, so gibt es eine Reihe von Quellen dazu, aus denen für die folgende Betrachtung zwei erzählende Quellen ausgewählt werden: Die des Poggius Florentinus52 und jene von Ulrich von Riechental.

Die Darstellung in den offiziellen Quellen wie dem Urteil des Konzils geben nicht ausreichend Aufschluß über die Wirkung dieses Urteils auf die Zeitgenossen wohingegen die Darstellung des Urteils in den Chroniken oder eben den Sendbriefen des Poggius dies sehr wohl vermögen.

Poggius Florentinus Sendbrief wurde von Niclas von Weyl „aus dem Latein ins nachfolgende Deutsche gebracht“53, welche er für Graf Eberhart von Württemberg vor 1536 anfertigte. Poggius wiederum schrieb als Zeuge des Konzils an seinen Freund Leonardo Arentino54.

Poggius Florentinus (oder auch Poggio Braccolini) wurde 1380 in Terranuova Bracciolini geboren und gilt als einer der bedeutenden Humanisten der italienischen Renaissance. Während des Konstanzer Konzils war er als Sekretär beim Kardinal von Bari angestellt und benutze den Aufenthalt nördlich der Alpen vorwiegend dazu, antike Handschriften zu suchen, was ihm auch gelang. Bis zu seinem Tode 1459 veröffentlichte er eine Vielzahl humanistischer Schriften und Bearbeitungen antiker Quellen.55

Poggius bewunderte offensichtlich Hieronymus von Prag zum Einen für dessen große Gelehrsamkeit56, seinem guten Gedächtnis57 und seiner Redekunst58, andererseits aber auch für dessen Keckheit und Mut59.

Dem gegenüber zeichnet er ein eher düsteres Bild von seinen Anklägern. Sie unterbrechen Seine Rede oftmals mit großem Geschrei und Gemurmel60, versuchen den Angeklagten in Streitgespräche zu verwickeln um ihn vor den Augen des Konzils negativ erscheinen zu lassen61 und begehen letztendlich ein falsches Urteil wider einen „lobswürdig[en]“62 Mann aus „Haß und freventlicher Verachtung der andern“63.

Die hohe Redekunst, der Poggius einen ganzen Absatz widmet64, wird auch maßgeblich dafür verantwortlich sein wie sich die Menschen mit dem letztlichen Urteil auseinandersetzten: „Großes Leid war aller umstehenden Menschen, wo ein rechts Gemüt an sich genommen haben wollte“65.

Schließlich, bei der Vollstreckung des Urteils, habe Hieronymus darum gebeten, das Entzünden des Scheiterhaufens selbst zu sehen: „‚Gehe hierfür‘, sprach er, ‚und zünd mir das Feuer vornan unter Augen. Denn hätt ich das gefürchtet, so wär ich wohl an die Statt nit kommen, weil mir die Macht geben war, das zu fliehen.'“66

Im Gegensatz zu Poggius Florentinus hatte Ulrich von Richental wohl eher ein kaufmännisches Interesse am Konzil von Konstanz, war er doch im Gegensatz zu Poggius auch ein Einheimischer. Er ist um 1365 geboren und hatte niedere geistliche Weihen empfangen, allerdings kam seine Karriere durch den Tod Bischof Mangolds von Konstanz 1385 und dem darauffolgenden Schenk des Bistums auf die römische Linie im Schisma zum Erliegen, woraufhin er sich möglicherweise dem Beruf des Kaufmanns widmete67.

Seine Darstellungen der Urteile und Hinrichtungen von Hus und Hieronymus sind eher oberflächlicher Natur was mit der Natur einer Chronik zusammenhängt; Ulrich ging es eher um die Darstellung des gesamten Konzils während Poggius in seine Sendbriefen jene beiden als Ketzer angeklagten Persönlichkeiten herausgriff und umfassend darzustellen versuchte.

Ulrich von Richental schätze Hieronymus von Prag offensichtlich nicht besonders, was seiner Darstellung der ersten Ankunft des Hieronymus in Konstanz leicht zu entnehmen ist68. Entsprechend kurz ist auch seine Abhandlung über den Kampf vor Gericht, mit dem Hieronymus von Prag versuchte das Konzil von dem Wahrheitsgehalt seiner Lehren zu überzeugen. Hieronymus habe nach der Kunst eines Meisters aus England gepredigt69, also die Lehren Wycliffs verbreitet, weshalb man ihn der weltlichen Gerichtsbarkeit übergab.

Erstaunlich ist dabei die Passage der Verbrennung des Hieronymus: „Und lebt in dem für vast lenger dann der Huss und schrayt vast grülich, dann er was ain va[i]ßter, starker man mit ainem schwartzen diken und großen bart. Und do er verbrennet ward, do ward och die äsch und alles, so da waz, in den Rin gefürt.“70 Hieronymus soll also ein sehr feister Mann gewesen sein, ein Umstand der angesichts der Kritik sowohl von Wycliff und Hus, also auch von Hieronymus am Umgang der Kirchenprälaten mit den Reichtümern der Kirche sicherlich augenfällig ist. Zudem schreibt ihm Ulrich keineswegs ein fast schon edelmütiges, ja heldenhaftes Ende zu, im Gegenteil: Eher unrühmlich und grausam andauernd geht es mit Hieronymus zu Ende, nicht ein Wort von ihm wird hier überliefert sondern nur die Todesqualen.

In einem Punkte jedoch bleibt Ulrich mit seinem Urteil dem des Poggius bemerkenswert ähnlich: „Und waintend vil gelerter lüt, das er verderben muost, wann er vast gelerter was denn der Huss. Er was worden maister in artibus zuo Prag, in der statt ze Lundus in Engeland, zuo Köln und zuo Erdfurt.“71

3.2  Die Auswirkungen der Hinrichtung des Hieronymus von Prag

Es würde der Zeit und den Umständen des Konstanzer Konzils nicht gerecht, würde man eine sofortige Reaktion der hussitischen Bewegung nach dem Urteil des Konzils unterstellen. Natürlich war die hussitische Bewegung zunächst schockiert und alsbald willens, sich weiter auszubreiten. Beschirmt von der bömischen Königin und einem eher tatenlosen König Wenzel72 breitete sich die Lehre des Magisters Hus den Urteilen zum Trotz (oder vielleicht gerade wegen ihnen?) in Böhmen aus.

Die Hussiten, besonders der Prediger Jakobellus von Mies, benutzen jedoch die Hinrichtung des Hieronymus von Prag um die Massen gegen den etablierten katholischen Klerus zu mobilisieren.73 Darauf reagierte das Konzil und ersann eine Reihe von Gegenmaßnahmen, die Böhmen isolieren und letztlich eine katholische Koalition gegen die Hussiten und die hussitischen Adeligen schmieden sollte. Zwar kam es noch zu einer Reihe von thologischen Diskussionen und schriftlichen Auseinandersetzungen um Laienkelch und Kirchenreform, doch spätestens mit dem Prager Fenstersturz von 1419 brachen die Hussitenkriege aus, die mit einigen unruhigen Pausen74 bis 1434 dauern sollten und die luxemburgische Herrschaft über das Reich bedrohten.

Die Verurteilung von Hus und jene des Hieronymus verschärften die Lage für die Luxemburger massiv. Zwar bemühte sich Wenzel IV immer wieder um Ausgleich75, doch König Sigismund mußte bereits 1418 klar gewesen sein, daß eine friedliche Beilegung der Auseinandersetzungen nicht mehr möglich gewesen war76. Dennoch unterschätzte wohl auch er die massive Macht der böhmischen Bevölkerung, die sich „als Gottestreiter empfanden“77 und Techniken der modernsten Kriegsführung verwendeten.

Der letztliche Kompromiss der Basler bzw. Prager Kompaktaten78, der den böhmischen Adel stärkte, stärkte auch das tschechische Nationalbewußtsein; was mit der Hinrichtung von hus und Hieronymus begann wurde eine zunehmende politische, religiöse und gesellschaftliche Spaltung im Reich, was im Sinne des Reichsfriedens sicherlich kein Vorhaben König Sigismunds gewesen sein dürfte.

War die Hinrichtung des Hieronymus von Prag ein Justizmord?

Den Begriff „Justizmord“, den die böhmischen Adeligen verwendeten um die Vorgänge rund um Hus und Hieronymus anzuprangern79, ist ein sehr gewagter Ausdruck. Ein Justizmord ist die Verhängung der Todesstrafe durch entweder einen Justizirrtum oder aber durch eine Rechtsbeugung.

Fand durch das Konstanzer Konzil eine Rechtsbeugung statt? Mitnichten. Das Konzil von Konstanz verurteilte die Lehren von Wycliff und Hus als häretisch was automatisch auf jene ausgedehnt werden mußte, die sich zu Hus oder Wycliff bekannten80. Brandmüller hat jedoch vollkommen Recht damit, daß die Verurteilungen von Hus und Hieronymus hauptsächlich der politischen Lage geschuldet waren81 – und zwar sowohl der kirchenpolitischen als auch der weltlichen.

Zu den wichtigsten Aufgaben des Konzils gehörte die causa unionis, also die Wiederherstellung der Einigkeit der Kirche und die Abschaffung des Schismas. Eine sich abspaltende Bewegung wie sie sich in der Zeit des Konzils zuerst nur abzeichnete, ohne bereits soweit zu sein, stellte jedoch eine Gefahr für dieses Ziel dar – mithin das einzige Ziel von dem man behaupten kann, daß es das Konstanzer Konzil mit der Wahl Martins V. auch tatsächlich erreicht hatte. Die causa fidei, zu der auch die Frage des Umgang mit dem Hussitentum gehörte, sollte das Basler Konzil noch weiter beschäftigen.

Aus weltlicher Sicht war die Entwicklung der zunächst religiösen Laienkelch – Bewegung hin zu einer tschechischen Nationalbewegung sogar eine noch direktere Bedrohung für das Luxemburgische Königtum, fand diese Bewegung doch ausgerechnet in den Stammlanden des König statt. Sigismund hatte gar keine andere Wahl als Unabhängigkeitsbestrebungen, wie sie Teile der Hussitischen Bewegung im Laufe des Krieges formulierten, so rasch wie möglich zu unterbinden.

Beide, König und Konzil unterschätzten jedoch die Wirkung der Hinrichtungen der beiden Väter der Bewegung. Aus der Sicht beider jedoch mußte die Zerschlagung des Hussitentums letztendlich mit der Zerschlagung der Ideen beginnen und die Hinrichtung des als Redner geachteten „Propagandisten“82 Hieronymus von Prag war dazu sicherlich ein probates Mittel.

Wenn jedoch ein Gerichtsurteil zu politischen Zwecken mißbraucht wird – und das scheint zumindest das weitere Vorgehen nahezulegen – so könnte man in der Tat von einem Justizmord sprechen, zumindest aber ist Hieronymus von Prag als Opfer der politischen Umstände seiner Zeit einzuordnen.

Literatur:

  • Betzold, Friedrich: König Sigismund und die Reichskriege gegen die Hussiten. Zweite Abteilung, in: Betzold, Friedrich: König Sigismund und die Reichskriege gegen die Hussiten. München, 1875.
  • Brandmüller, Walter: Das Konzil von Konstanz 1414-1418. Band II bis zum Konzilsende. Paderborn u.a. 1997.
  • Buck, Thomas Martin: Die Chronik des Konstanzer Konzils 1414-1418 von Ulrich Richental. Ostfildern 2010.
  • Bujnoch, Josef: Die Hussiten. Graz/Wien/Köln, 1988.
  • Erfen, Irene/Spieß, Karl-Heinz: Fremdheit und Reisen im Mittelalter. Stuttgart 1997.
  • Fehn, Klaus: Räume der Geschichte – Geschichte des Raumes. In: Siedlungsforschung 4 (1986), S. 255-263.
  • Franzen, August: Das Konzil der Einheit, in: Franzen/Müller (Hgg): Das Konzil von Konstanz. Beiträge zu seiner Geschichte und Theologie. Freiburg/Basel/Wien 1964.
  • Hoensch, Jörg: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung. Stuttgart, 2000.
  • Miethke, Jürgen: Die Prozesse in Konstanz gegen Jan Hus und Hieronymus von Prag – ein Konflikt unter Krichenreformern? In: Šmahel, František (Hg): Häresie und vorzeitige Reformation im Spätmittelalter. München 1998, S. 147-167.
  • Moraw, Peter: Reisen im europäischen Spätmittelalter im Licht der neueren historischen Forschung. In: von Ertzdorff, Xenia / Neukirch, Dieter (Hgg): Reisen und Reiseliteratur im Mittelalter und der frühen Neuzeit, Amsterdam/Atlanta 1992.
  • Ohler, Norbert: Mittelalterliche Reisende vernetzen das Abendland in: Anshof, Claus (Hg): Reisen und Wallfahrten im Hohen Mittelalter. Göppingen 1999. S. 10-37.
  • Prietzel, Malte: Das heilige römische Reich im Spätmittelalter, Darmstadt, 2004.
  • Reichert, Folker: Erfahrung der Welt. Reisen und Kulturbegegnung im späten Mittelalter, Stuttgart 2001.
  • Schulz, Kurt: Deutsche Handwerker in Italien in: de Rachewiltz, Siegfried / Riedmann, Josef (Hgg): Kommunikation und Mobilität im Mittelalter. Begegnungen zwischen dem Süden und der Mitte Europas (11.-14. Jahrhundert). Sigmaringen 1995. S. 115-134.
  • Sieben, Josef: Traktate und Theorien zum Konzil. Vom Beginn des großen Schismas bis zum Vorabend der Reformation (1378-1521). Frankfurt am Main, 1983.
  • Šmahel, František: Jeroným Pražský, Prag 1966.
    auch:
    Šmahel, František: Leben und Werk des Magisters Hieronymus von Prag. Forschung ohne Probleme und Perspektiven? In: Historica (XIII), Prag 1966.
  • Šmahel, František: The Kuttenberg Decree and the Withdrawl of the German Students from Prague in 1409. a Discussion. In: History of Universities 4 (1984), S. 111-128.
    auch:
    Šmahel, František: The Kuttenberg Decree and the Withdrawl of the German Students from Prague in 1409. a Discussion. In: Šmahel, František: Die Prager Universität im Mittelalter. Gesammelte Aufsätze, Leiden/Boston 2007.
  • Šmahel, František: Die Prager Universität und der Hussitismus, in: Ders.: Die Prager Universität im Mittelalter. Leiden/Boston 2007. S. 172-195.

Quellen:

  • Bartoš, František Michálek / Spunar, Pavel (Hgg.):Soupispramenů k literární činnosti mistra Jana Husa a mistra Jeronýma Pražského [Inventar der Quellen zur literarischen Tätigkeit des Magisters Johannes Hus und des Magisters Hieronymus von Prag]. Catalogus fontium M. Iohannis Hus et M. Hieronymi Pragensis opera exhibentium, Prag 1965.
  • Das Kuttenberger Dekret: http://www.ceskaliteratura.cz/dok/dekret.htm (Zuletzt abgerufen am 3.10.2011)
  • Sententis qua condemnatus Hieronymus Pragensis, in: Jedin, Huberto: Conciliorum Oecumenicorum Decreta, Rom u.a. 1962, S. 409f.
  • Poggio Bracciolini , Gian Francesco: Todesgeschichte des Johannes Huss und des Hieronymus von Prag. Beide um ihres Glaubens willen verbrannt zu Konstanz am 6. Juli 1415 und am 30. März 1416. Konstanz, 1957

Internet:

1Zitiert nach Buck, Thomas Martin: Die Chronik des Konstanzer Konzils 1414-1418 von Ulrich Richental. Ostfildern 2010, S. 68.

2Buck, Chronik, S. 68.

3Siehe dazu den Aufsatz von Miethke, Jürgen: Die Prozesse in Konstanz gegen Jan Hus und Hieronymus von Prag – ein Konflikt unter Krichenreformern? In: Šmahel, František (Hg): Häresie und vorzeitige Reformation im Spätmittelalter. München 1998, S. 147-167.

4Siehe dazu den Kommentar von Franzen, August: Das Konzil der Einheit, in: Franzen/Müller (Hgg): Das Konzil von Konstanz. Beiträge zu seiner Geschichte und Theologie. Freiburg/Basel/Wien 1964, S. 106.

5Was die gegen die Hinrichtung des Hieronymus von Prag protestierenden Adeligen in einem Protestschreiben behaupteten, siehe dazu Brandmüller, Walter: Das Konzil von Konstanz 1414-1418. Band II bis zum Konzilsende. Paderborn u.a. 1997, S. 116.

6So schreibt František Šmahel: Die Geburt Hieronymus‘ sei 1365 (Jeroným Pražský, Prag 1966), Walter Brandmüller (Das Konzil von Konstanz 1414-1418. Band II) setzt Hieronymus‘ Geburtsdatum „nach 1370“, Olaf Barth und Katrin Bock gehen in Ihrem Geschichtsbeitrag für Radio Tschechien (http://www.radio.cz/de/rubrik/geschichte/hieronymus-von-prag, zuletzt abgerufen am 15.08.2011) sogar noch einen Schritt weiter und setzten die Geburt „um 1380“ an. Ein genaues Datum scheint nicht überliefert zu sein.

7Wobei genau hier nun die Problematik mit dem Geburtsjahr des Hieronymus zum Tragen kommt. Wenn 1365 stimmen sollte wäre Hieronymus sogar 4 Jahre älter als der 1369 geborene Johannes Hus gewesen.

8Brandmüller, Walter: Das Konzil von Konstanz 1414-1418. Band II bis zum Konzilsende. Paderborn u.a. 1997. S. 118.

9Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 118, auch Šmahel, S. 92.

10Die Vorstellung einer mehr oder weniger immobilen mittelalterlichen Gesellschaft ist schon lange widerlegt. Siehe hierzu: Schulz, Kurt: Deutsche Handwerker in Italien in: de Rachewiltz, Siegfried / Riedmann, Josef (Hgg): Kommunikation und Mobilität im Mittelalter. Begegnungen zwischen dem Süden und der Mitte Europas (11.-14. Jahrhundert). Sigmaringen 1995. S. 115-134, Fehn, Klaus: Räume der Geschichte – Geschichte des Raumes. In: Siedlungsforschung 4 (1986), S. 255-263, oder auch Moraw, Peter: Reisen im europäischen Spätmittelalter im Licht der neueren historischen Forschung. In: von Ertzdorff, Xenia / Neukirch, Dieter (Hgg): Reisen und Reiseliteratur im Mittelalter und der frühen Neuzeit, Amsterdam/Atlanta 1992. Hervorzuheben sind allerdings Ohler, Norbert: Mittelalterliche Reisende vernetzen das Abendland in: Anshof, Claus (Hg): Reisen und Wallfahrten im Hohen Mittelalter. Göppingen 1999. S. 10-37 und Reichert, Folker: Erfahrung der Welt. Reisen und Kulturbegegnung im späten Mittelalter, Stuttgart 2001.

11Siehe dazu Erfen, Irene/Spieß, Karl-Heinz: Fremdheit und Reisen im Mittelalter. Stuttgart 1997.

12Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 116.

13Sieben, Josef: Traktate und Theorien zum Konzil. Vom Beginn des großen Schismas bis zum Vorabend der Reformation (1378-1521). Frankfurt am Main, 1983. S. 159.

14Eine ziemlich vollständige Sammlung der Schriften des Hieronymus findet man bei Bartoš, František Michálek / Spunar, Pavel (Hgg.):Soupispramenů k literární činnosti mistra Jana Husa a mistra Jeronýma Pražského [Inventar der Quellen zur literarischen Tätigkeit des Magisters Johannes Hus und des Magisters Hieronymus von Prag]. Catalogus fontium M. Iohannis Hus et M. Hieronymi Pragensis opera exhibentium, Prag 1965.

15Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 119.

16Der genaue Wortlaut ist hier zu finden: http://www.ceskaliteratura.cz/dok/dekret.htm (Zuletzt abgerufen am 3.10.2011).

17Šmahel, František: The Kuttenberg Decree and the Withdrawl of the German Students from Prague in 1409. a Discussion. In: History of Universities 4 (1984), S. 111-128.

18Šmahel, František: The Kuttenberg Decree and the Withdrawl of the German Students from Prague in 1409. a Discussion. In: Šmahel, František: Die Prager Universität im Mittelalter. Gesammelte Aufsätze, Leiden/Boston 2007, S. 161.

19Šmahel, The Kuttenberg Decree, S. 161f.

20Šmahel, The Kuttenberg Decree, S. 165.

21Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 119

22Die auch Ulrich von Richental erwähnt, was insofern bemerkenswert ist, weil somit deutlich wird, daß auch die Zeitgenossen diesen Vorgang als aktiven Rechtsbruch verstanden hatten.

23Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 119.

24Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 119f.

25Was Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 119 behauptet, indes hege ich an dieser nicht belegten Darstellung meine Zweifel, wie ich unter Punkt 2 erläutere.

26Alle Vorgänge zitiert nach Brandmüller, S. 119ff.

27Den genauen Widerruf findet man bei Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 122f aufgeschlüsselt.

28Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 125.

29Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S, 126.

30Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S, 128f.

31Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S, 129-135.

32Nachzulesen im Dekret Sententis qua condemnatus Hieronymus Pragensis, in: Jedin, Huberto: Conciliorum Oecumenicorum Decreta, Rom u.a. 1962, S. 409f.

33Šmahel, František: Leben und Werk des Magisters Hieronymus von Prag. Forschung ohne Probleme und Perspektiven? In: Historica (XIII), Prag 1966, S. 82.

34Šmahel, Leben und Werk des Magisters, S. 94.

35Šmahel, Leben und Werk des Magisters, S. 96.

36Šmahel, Leben und Werk des Magisters, S. 100

37Zu den Auseinandersetzungen siehe auch: Šmahel, František: Die Prager Universität und der Hussitismus, in: Ders.: Die Prager Universität im Mittelalter. Leiden/Boston 2007. S. 172-195, besonders S. 177ff.

38Šmahel, Leben und Werk des Magisters, S. 105.

39Šmahel, Leben und Werk des Magisters, S. 105f.

40Šmahel, Leben und Werk des Magisters, S. 106.

41Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 116.

42Šmahel, Leben und Werk des Magisters, S. 108.

43Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 119.

44Šmahel, Leben und Werk des Magisters, S. 110.

45Šmahel, Leben und Werk des Magisters, S. 110.

46Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 119.

47http://g.co/maps/89ky2 (Zuletzt aufgerufen am 3.9.2011). Der Einfachheit halber kann diese Google-Karte recht anschaulich den Streckenverlauf zeigen und insbesondere die Tatsache, daß Hieronymus eine andere Richtung als nach Prag eingeschlagen haben muß, wenn Brandmüller recht hätte.

48Zitiert nach Buck, Thomas Martin: Die Chronik des Konstanzer Konzils 1414-1418 von Ulrich Richental. Ostfildern 2010, S. 62.

49Buck, Chronik, S. 62.

50Buck, Chronik, S. 63.

51Siehe dazu die Chronik des Laurentius von Březová in: Bujnoch, Josef: Die Hussiten. Graz/Wien/Köln, 1988, S. 42.

52die hier verwendete Übersetzung folgt Niclasens von Weyls Translationen oder Deütschungen, Augsburg 1536.

53Poggio Bracciolini , Gian Francesco: Todesgeschichte des Johannes Huss und des Hieronymus von Prag. Beide um ihres Glaubens willen verbrannt zu Konstanz am 6. Juli 1415 und am 30. März 1416. Konstanz, 1957, S. 129.

54Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 130.

55Zu Poggio Braccolini siehe auch das Lexikon des Mittelalters, Band VII, Sp. 38 und das Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon, Band 7, Sp. 478ff.

56Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 140f.

57Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 141.

58Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 130, S. 141 & und S. 143.

59Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 130 und S. 141ff.

60Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 133 und S. 135.

61Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 135.

62Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 142.

63Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 143.

64Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 141.

65Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 139.

66Poggio Bracciolini, Todesgeschichte, S. 142.

67Zu Ulrich von Richental siehe das Verfasserlexikon. Deutsche Literatur des Mittelalters. Band 8, Sp. 55ff.

68Buck, Chronik, S. 62, sowie die Darstellung und Bewertung unter 2. in dieser Arbeit.

69Buck, Chronik, S. 67.

70Buck, Chronik, S. 68.

71Buck, Chronik, S. 68.

72Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 139.

73Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 139f.

74Von Betzold, Friedrich: König Sigismund und die Reichskriege gegen die Hussiten. Zweite Abteilung, in: Betzold, Friedrich: König Sigismund und die Reichskriege gegen die Hussiten. München, 1875, S. 1.

75Hoensch, Jörg: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung. Stuttgart, 2000, S. 266.

76Hoensch, Luxemburger, S. 266.

77Hoensch, Luxemburger, S. 267.

78Siehe hierzu die kurze Zusammenfassung von Prietzel, Malte: Das heilige römische Reich im Spätmittelalter, Darmstadt, 2004, S. 111.

79Siehe dazu Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 116.

80Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 137.

81Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 137ff.

82So nennt ihn Brandmüller, Das Konzil von Konstanz, S. 137.

Was nun, Föderation? The Day after … Yesterday?

Gestern habe ich ja mit einer sehr kurzen Presseschau den 2012-Unsinn der Medien abgehandelt, heute möchte ich mit den Esoterikern fortfahren, so anstrengend das auch ist. Immerhin, zu ein paar derartigen Artikeln habe ich mich schon hinreißen lassen, letztendlich aber Lust und Interesse verloren weil’s halt doch immer wieder das gleiche ist.

Beginnen wir zu rekapitulieren was gestern oder vorgestern alles hätte passieren müssen und gucken uns mal eine Liste diverser Esoterik-Seiten am 22.12.2012 an:

  • Erzengel Uriel und sein Übersetzer-Team verkündeten am 18.11. in einer Lichtbotschaft: „Es werden keine Außerirdischen kommen, die Euch oder Euren Planteten stehlen, sondern Eure Sternenbrüder werden zu Eurer Errettung kommen, Eure Sternenbrüder aus dem reinen Licht.“ Tja…. also Kristina Schröder ist noch da, das mit der Errettung hat wohl nicht hingehauen. Immerhin, einen positiven Satz habe ich gefunden: „Beachtet Meine Worte. Es wird zu einem Ende dieses Affentheaters kommen„. So optimistisch bin ich nicht. In der gleichen Botschaft möchte uns der Engel bzw. sein Übersetzer (Was ist eigentlich der Übersetzungstarif für göttliche Botschaften? Muß mal beim BdÜ nachfragen) wissen lassen, daß irgendwas mit der Erdachse geschieht und dann, festhalten: „Dieser Zyklus wird in einem abgedunkelten Farbton über der Lichtquelle Eurer Sonne kulminieren, so dass ihre  Strahlen in ihre Gestalt zurückprojiziert werden können, allerdings nur für eine kurze Zeit. Ihr bezeichnet das als Eklipse, wir jedoch benennen das als „Deckelung der Sonne“, wenn auch nur eine vorübergehende, mit einer bestimmten Absicht. Sie wird aufhören zu lächeln, jedoch nur für die Zeit wo die widerlichen Elemente Eurer Erde abgestoßen werden.
    Wir rekapitulieren: Irgendwas ist mit der Erdachse, deswegen wird die Erde dunkel und die Sonnenstrahlen werden zurückprojiziert. Was der Erzengel mit Eklipse meint ist nebenbei ein Phänomen wie die Sonnen- oder Mondfinsternis. Das hat mit der Erdachse höchsten peripher zu tun in dem Sinne, daß die meisten Finsterniserscheinungen immer nur auf einem Teil der Erde zu sehen sind. Ist eine Geschichte mit Winkeln und so, Geometrie, 7. Klasse. Aber gut, lassen wir das. Jedenfalls werden widerliche Elemente abgestoßen. Woraus diese Placenta besteht, ob aus Elementen im Sinne von Elementen der Gesellschaft oder solchen der Chemie wird nicht erklärt. Tatsächlich hat das Sirius-Network im November erstmal den Betrieb eingestellt.
    Ob das an diesen fleißig likenden Bloggern dort liegt? Stranger Blogger 1 Stranger Blogger 2
  • Also beim Galaktischen Föderationsrat, hier irgendwie vertreten durch zwei Heilpraktiker auf teleboom, mit einem wirren Verständnis von Erdgeschichte und einem noch wirreren Öffentlichkeitsbewußtsein kam auch nichts neues bisher. Wenigstens ist der nette Lebenslauf noch online, in dem man viel zwischen den Zeilen lesen kann.
  • Der Blog Erstkontakt bietet keinen solchen an, aber immerhin eine Botschaft von Blossom (Blüte), die auf den 19.12.2012 datiert ist und verspricht: „Wir sind eure Freunde. Wir sind eure Familie. Was stattfinden soll, wird zulassen das zu tun, was ab diesem Zeitpunkt, stattfinden KANN. Und das beinhaltet viel universelle Veränderung. Die Geschwindigkeit, in der diese Veränderung stattfinden kann, nach ‘Dem Ereignis’ … wird euch in Erstaunen versetzen.“ Hm…. man möchte an dieser Stelle diesen Text von Rudolph Scharping vorgelesen bekommen… Immerhin: Sie bieten uns noch ein Schmankerl: Ufo-Sichtungen am Grenzland zwischen Tibet und China. Natürlich waren das die Außerirdischen… oder Chinesen, wer weiß? Jedenfalls wird das angekündigte Ende oder auch die Veränderung oder was auch immer mit ein paar netten Berichten über Supercomputer und Teleskope bzw. einem Ratgeber Meditation – „Wie ich meine solaren Lichtkörper aktiviere“ garniert. Lustig allemal.
  • Die Seite PAO (Planeten-Aktivierungs-Organisation – nein, das habe ich mir nicht ausgedacht!) wünscht mir ein Frohes Fest und einen guten rutsch nach 2013, spricht aber in der Einführung vorsichtshalber noch immer von den Veränderungen von gestern. Deren Quelle, die Site „the 2012 Scenrio“ nimmt es mit Humor: „December 22, 2012, the Day After and the New Beginning Webcast“ Okay, war wohl nichts, aber die galaktische Liebe liebt Euch Liebende…. wir fangen nochmal von vorn an. Das liest sich dann so: „There’s been incredible debate, speculation and outright fear about Dec. 21, 2012. For some it’s been a wait-and-see game; for others it is a pinning of all the hopes, dreams and trust on that particular day – of ascending and leaving the old reality of the 3rd dimension behind. For the majority of the human race it’s simply another day. Where does the truth lie?
    Regardless of all the hoopla, of what does or does not transpire, it’s critically important for your individual well-being to re-group on Dec. 22. We need to come together in joy, love, community and mutual support to assess where we are, how we’re integrating into the higher vibrations of Gaia and the 5th dimension, and discuss what lies ahead.“ Na, wenn es um die höheren Vibrationen von Gaia geht… okay, bin schon still.
  • Ashtor 2012, auch so eine Seite, die sich bald umbenennen muß, möchte mit mir zusammen drei Minuten lang eine Milliarde Oms singen. Ernsthaft, da gibt’s ne eigene Website zu. Scrollt man dann ein wenig tiefer… nur ein kleines bißchen…. findet man diese Perle der Erkenntnis: „Liebe Besucher. Unsere Änderungen im Jahr 2013. Diese Seite geht in einen Free Modus über und wird somit vom (Jimdo) Provider mit Werbung versehen.Dazu kommt, das diese Seite seltener aktualisiert wird. Wenn ein starkes Interesse an aktuellen Botschaften oder Nachrichten besteht, dann stelle ich gerne bevorzugte Links zur Verfügung. Alles Liebe euch allen. Eine schöne Zeit und einen schönen 21. Dezember 2012 wünscht euch das Ashtor2012.de Team.“ Heißt das, der Bewußtseinswandel findet nun statt, indem Werbung zugekauft wird? Was man dazu alles an Satire machen könnte… Und noch ein Stück tiefer wird es dann richtig ehrlich: „Liebe Besucher,Wir können nicht für die Richtigkeit der Botschaften garantieren. Bitte fühlt mit eurem Herzen ob die Botschaft euch zusagt. Ihr seid das Licht und die Liebe.“ Aha. Naja dann…. auf Nimmerwiedersehen.
  • Der Lichtweltverlag bietet mir zum Abschied am 20.12. eine „christliche“ Botschaft von Hans dem Taufenden,der sich in seinen Brüder-und-Schwestern Anreden offenbar nicht so ganz im Klaren darüber ist, wer nun der Schöpfer sein soll: „Geehrte Mit-Schöpfer diese Welt! Haltet euch an eure Verträge des Lebens und ihr werdet Einlass finden in Gottes Herrlichkeit. Ich bin JOHANNES DER TÄUFER Der Gott-Ergebene Rufer der Schöpfung“ Ich frag mal in einer Kirche, ob ich ein Mitschöpfer bin und wenn ja, ob sie mich auch anbeten wollen….
  • Dann habe ich da noch einen Link gefunden der nett ist, allerdings frage ich mich gerade, was genau die rauchen. Hören Sie sich diesen Menschen an, der am 18.12.2012 von der Weltrevolution spricht. Es ist schwer, sich auf den Text zu konzentrieren weil der so einschläfernd redet. Ob das gemeint war mit der Aussage „Die Geschwindigkeit, in der diese Veränderung stattfinden kann, nach ‘Dem Ereignis’ … wird euch in Erstaunen versetzen.„?
  • Während des Bewußtseinsübergangs findet der An Kana Te Kongreß statt. Also vom 20.-22-12-2012. Gruselig – vielleicht kommen die Außerirdischen und wollen mich retten, aber ich bin gerade auf einem Kongreß eines Mannes, der sich alles ernstes als Stimme von Jeshua bezeichnet. Und was der ankündigt klingt irgendwie nach geheimem Auftrag: „Im Anschluss an den Prozess-Abend – der der ersten Information dient – steht Dir die Teilnahme an einem Prozess-Wochenende offen, um durch Channelings Direktbotschaften der Geistigen Welt für Dich als An kana Te und für Deine spezielle Lebensaufgabe zu erhalten. Ein Prozess-Wochenende kann für Dich der wahre Durchbruch bedeuten, als An kana Te in Deine volle Handlungs- und Schöpferkraft zu gelangen. Ist diese Kraft erreicht, wird Dir als An kana Te Deine Aufgabe voll bewusst.“ Klingt irgendwie nach einem Aufruf…
  • Botschaften aus der geistigen Welt bietet auch die Seite Nebadon, mittlerweile in der zweiten Version. Hier wird am 12.12.12 vorsichtshalber gewarnt, daß die meisten Botschaften für die USA geschrieben werden (ist doch schön wenn galaktische Nationen sich hauptsächlich um irgendeinen Provinzstaat auf einem Drittklassigen Planeten kümmern…) und überschreiben das wahrheitswidrig mit „Achtung beim Lesen“ – die hatte ich nicht. Einiges macht da auch einen recht seltsamen EIndruck, wirkt irgendwie nicht so richtig ernst gemeint und Lücken gibt es auch. Dafür posten sie sehr fleißig rund um den Bewußtseinsübergang: am 20.12. mit einer Verheißung, die sogar den 11.11 Uhr Unsinn nochmal enthält, zuvor noch eine Erklärung wie es geht („Anleitung:Ein. Entspannen Sie Ihren Körper und Geist durch die Beobachtung Ihren Atem für ein paar Minuten. Verbinden Sie mit unseren wichtigsten Aktivierung Gruppe auf dem Gizeh-Plateau in Ägypten und mit vielen anderen Gruppen weltweit, so dass wir Ein Wesen in Aktion zu erstellen. 2. Es gibt viele Schiffe positive ET Zivilisationen die Erde umgibt, buchstäblich die den Himmel in allen Standorten und Höhen. Diese Schiffe sind nicht sichtbar für das bloße Auge, weil sie getarnt sind, so dass die Cabal nicht erkennen würde ihnen. Wählen Sie ein Schiff, das direkt über Ihren Standort und verbinden energisch mit Wesen in diesem Schiff in welcher Weise auch immer für Sie arbeitet.“ und so weiter… schlichter Unsinn aus dem Google-Übersetzer.), wobei ich hier zwei wundervolle Perlen gefunden habe. Einmal diese Anleitung, die mir folgende Erklärung für mein „Nix ist passiert“-Gefühl gibt: „Der Körper für 3D wird auf der Ebene für 3D zurückgelassen, während wir in unseren feinstofflichen Körper sind, wo es keine Krankheiten mehr gibt. Wir werden dann sofort ehemalige uns nahestehende Menschen in ebenfals feinstofflichen Körpern sehen und anschließend von unseren Schutzengeln auf die Ebene gebracht, die unserer Schwingung entspricht.“ Ah! danke, jetzt habe ich es verstanden: Wir sind nur noch die 3D-Abziehbilder unseres wahren Seins…
    Die zweite, noch bessere Perle ist diese (bitte Festhalten, ich bin auch grad vom Stuhl gefallen):


    Haftungsausschluss:
    a) Das Datum dieser Aktivierung (21. Dezember) ist wahrscheinlich nicht das Datum der Veranstaltung stattfinden wird
    b) Das Datum dieser Aktivierung (21. Dezember) ist nicht das Datum, wenn die offiziellen First Contact / Mass Landungen stattfinden wird
    c) Das Datum dieser Aktivierung (21. Dezember) ist absolut nicht das Datum, wenn eine der negativen Szenarien (polare Verschiebung, katastrophale Veränderungen der Erde, zwei Sonnen, keine größeren Cabal flase Flagge Ereignisse, usw.) stattfindet Weitere Informationen über den Zeitpunkt der Fertigstellung vor 21. Dezember:
    Am 12. Dezember, neun Tage vor dem Ende des Zyklus wird ein weiteres Portal zu öffnen. Das Portal der 00.12.12 ist der letzte Portal Synthese und Integration aller unserer Leben auf der Erde und eine notwendige Vorbereitung für unsere Aktivierung am 21. Dezember. An diesem Tag wird ein wichtiger Sieg der Light Kräfte erreicht werden. Alle Details zu diesem Sieg noch ab sofort klassifiziert. 12. Dezember ist ein sehr guter Tag, um eine Masse Meditation Gruppen auf der ganzen Welt kommen, da dies Sie mehr für 21. Dezember vorzubereiten. Am 12. Dezember, Asteroid 4179 Toutatis passieren ganz in der Nähe der Erde. Der Weg von dieser Asteroiden löst die Energie der Synthese und erzeugt keine katastrophalen Ereignisse:
    Zeitraum zwischen 17. Dezember und 21. Dezember ist die endgültige Fertigstellung Zeitraum. 17. Dezember ist die letzte große Höhepunkt der Timewave wie Sie auf dieser Grafik sehen können:
    18. Dezember ist der Tag, jedes Jahr, wenn unsere physischen Sonne Konjunktion das Galaktische Zentralen Sonne. Diese Verbindung sendet einen leistungsstarken Blitz von Energie aus der zentralen Sonne jedes Jahr und es in der Regel ein paar Tage dauern. In diesem Jahr wird es nur ein Vorspiel für die Hauptenergiequelle Blitz auf der 21. sein.
    Interessant ist, dass der Zeitraum zwischen 17. Dezember und 21. auch die Zeit der intensiven Partikel Experimente am CERN:
    Dies ist der letzte verzweifelte Versuch der Kabale, um die Öffnung des Portals am 21. Dezember prevet. Unnötig zu sagen, dass ihr Versuch nicht erfolgreich sein, in der Tat diese Experimente wird eine zusätzliche Impulse für die Öffnung des Portals zu geben! Wenn Sie bei der Horoskop für 21. Dezember anschauen, werden Sie sehen yod Konfiguration zeigt von Saturn bei 9 Grad Skorpion, Venus bei 7 Grad Schütze und Pluto bei 9 Grad Steinbock, in Richtung Jupiter bei 9 Grad Gemini. Was ist mit diesem yod Konfiguration von Bedeutung ist, dass die Venus in Konjunktion mit Antares ist gegnerischen Jupiter in Konjunktion Aldebaran. Antares-Aldebaran Achse ist ein Faden in der Galactic Netzwerk von Licht, das die endgültige Fertigstellung der Galaktischen Kriegen Ende der Dualität und endgültigen Sieg des Lichts in dieser Galaxie bedeutet. Gemeinsam mit Venus und Jupiter, ist dies ein sehr gutes Zeichen für unseren Planeten am 21. Dezember.

    Ich dachte echt, mich tritt ein Pferd. Ein Haftungsausschluß aus dem Google-Übersetzer. Ich werde gleich mal bei der Horoskop anschauen, aber vorher noch ein paar Posts dieser Seite, die ich mittlerweile für Satire halte:

  • Dann gibt es da noch AbundantHope, eine Seite bei dem zumindest der Name Hoffnung auf Komik macht. Die erklären mir, ihr Ziel sei unter anderem: „Zweitens, die Leute zu ermutigen, messianische Projekte auf einem weiten Gebiet von Ideen und Arbeit zu erschaffen, um den Planeten und alles darauf existierende Leben zu heilen.“ Aha… okay…. messianische Projekte…. lieber ganz schnell weg.
  • Endzeit-News.com, eine Folgeseite von ichbindasich.com bietet keine News mehr nach dem 21.12.2012… abgesehen von einer Nachrichtensammlung. Die allerdings verlinken alle auf den esoterischen und bisweilen rechtslastigen Kopp-Verlag. Vorsicht beim Aufruf der Site, machen Sie die Lautsprecher aus. Die Leute haben einen Vogel, der minütlich zwitschert. Immerhin, bei denen läuft „Alles genau nach Plan„, aber der Vogel macht mich wahnsinnig. Vielleicht ist er ein Astronautengott?
  • Ein „Neues Zeitalter Shop“ bietet mir neben jeder Menge Unsinn auch ein Forum an, auf dem so hilfreiche Interviews wie dieses hier verlinkt werden – mit Drunvalo. Der schwafelt von dieser Übergangszeit (die heute auch noch andauert) und fordert uns auf: „feel this magnificent heavenly union of the Earth, the Sun and the Center of the Galaxy.“ Das findet nur dummer Weise gar nicht statt. Gut, vielleicht kann der freundliche alte Herr einfach kein Deutsch und kennt Florian deswegen nicht.
  • Bevor ich jetzt mit den hunderten von Ufo-Videos am Mont Bugarach anfange: Nein, da war keins.
  • Die Seite Weltuntergang2012.de hat ebenfalls humor (und distanziert sich ausdrücklich von dem Quatsch): Achten Sie mal auf den abgelaufenen Timer rechts: und tschuess
  • Auch Feng Shui beschäftigt sich mit den Maya und so. Ich darf zitieren: „Astronomisch steuern wir auf ein ziemlich einzigartiges Erlebnis zu. Zur Wintersonnwende 2012 steht die Sonne in Konjunktion mit dem Äquator der Milchstrasse. Viele alte Kulturen, wie die Tibeter, Maya, Ägypter und Hopi berufen sich in Ihren Glaubenssystemen und Zeitrechnungen auf Zyklen von 26.000 Jahren Dauer. Einer dieser Zyklen, die auch Platonischer- oder Präzessionszyklus genannt werden geht jetzt am 21.12.2012 zu Ende. In diesem Punkt sind sich alle alten Kulturen einig. Für die Maya bedeutet es das Ende der Zeitrechnung. In der indischen Zeitrechnung geht das Kali-Yuga zu Ende. Auch Asien mit dem alten Divinationssystem des I-Ging, weiß um diese Großen Zyklen.“ Äh… nein? Der ägyptische Kalender folgte dem Sothis-Zyklus und da sind keine Zeitenwenden vorgesehen. Immerhin, auch die haben sich noch nicht um ein Update bemüht…
  • Selbst 2012fakten.de bleibt bei absurden Behauptungen: „Neben zahlreichen unbelegten Ideen und Annahmen gibt es auch viele wissenschaftliche Untersuchungen, die deutlich machen, das am oder um 21. Dezember 2012 ein unbestimmt gearteter Wechsel stattfindet, wie immer dieser auch aussehen mag.“ Aber vorsichtshalber keine Erklärung welche das denn nun wieder sein sollen. Hallo?
  • Faszination 2012 verweist mich auf morgen…. ach verdammt, jetzt muß ich mir den Schmarrn nochmal antun oder wie? Zum Glück nicht, die Site beschäftigt sich ziemlich ernsthaft mit der Sache und zwar mehr aus soziologischer, historischer und archäologischer Sicht. Gott sei Dank!
  • Bewußtseinssprung 2012 auf Blogspot ist schon seit September nicht mehr aktiv – vermutlich gesprungen. Aber eine der Perlen dieses Schwurbels kann ich Ihnen doch nicht vorenthalten: Eine wachsende Erde (mit Video!). Gut, daß die Plattentektonik gerade nicht zuhört…
  • Dann gibt es da noch „Wir sind Eins“, ein persönliches Blog das sich mit dem Tag danach befasst – und dabei sehr schön zeigt, warum Glaube eine so mächtige Kraft ist, daß er sogar die Wahrnehmung beeinflussen kann: „Und doch – im Laufe des gestrigen Tages fühlte ich ein Ansteigen der Kraft in meinem Energiekörper, welche bis heute anhält. Ein angenehmes und sanftes Vibrieren und Strahlen. Wenn ich diese Kraft fühle, dann ist es, als würde sie mich an eine alte Macht erinnern, die mir innewohnt und die ich im Laufe der Zeit einfach vergessen hatte. An meine Träume von letzter Nacht kann ich mich nicht erinnern, aber seit heute Morgen fühle ich leichten Schwindel.“ Ja, Mädchen, das liegt daran, daß gerade die Pole in Deinem Bewußtsein auf Umkehrkurs geschaltet sind. Schwindel ist vor allem der Quark, auf den Du da reinfällst. Aber es geht ja weiter: „Dann tröpfelten die ersten Rückmeldungen von Lichtarbeitern herein. Manche erlebten eine wunderschöne Ausdehnung ihres Bewusstseins, eine Verbundenheit, wie sie sonst selten spürbar ist.“ Oh. Gibt’s von den Drogen noch mehr? Die Wände kommen immer näher, mein Bewußtsein dehnt sich aus? Nein, Deines nicht: „Nein, ich bin nicht enttäuscht, dass heute hier alles genauso aussieht wie gestern. Ich hatte keine großen Erwartungen. Nur Liebe. Liebevolle Erwartungslosigkeit – ja, das fühlt sich gut an.“ Erwartungslosigkeit. Wie spirituell. Das klang bei Dir aber anders, als Du noch Botschaften weiterverbreitet hast: „ERINNERT euch, ihr seid GOTT!“. Gesundheit.
  • Gruselig ist auch das Lichtinselaustausch-Blog, zumindest wenn man sich die Bloggerin kurz anguckt. Da ist es schon fast schwer, sich drüber lustig zu machen weil man doch ein bißchen Mitleid bekommt. (Und noch eine Frage: klonen die sich?) Jedenfalls blieb auch sie am 20.12. stehen mit den Grüßen von Thoth (nicht von Lhebendh – das ist der andere) und darin heißt es: „Thoth bittet euch, wenn ihr mögt, am 21.12.2012 in der Zeit zwischen 11:11 und 12:12 Uhr euch bewusst innerhalb eures Herzzentrums weit zu öffnen und gezielt an der Geburt jener neuen Ära mit all euren positiven Energien mitzuwirken, und diese in das neue Energiefeld einzuspeisen. […]  Die Absicht alleine reicht dazu aus, um auf zellularer und geistiger Ebene dabei zu sein.“  Aha. Aber ist denn nun was passiert? Warum gibt es keine Nachrichten? Ensprechend wohl dem Motto „Hier stelle ich Neuigkeiten entsprechend der Zeitqualität von verschiedenen Botschaftern ein„. Entsprechend der Zeitqualität … nein? Interessant ist auch die folgende Vorhersage: „Mit anderen Worten:ein neuer Friede hat sich dann auf Erden etabliert„. Klingt irgendwie anders, wenn man in die Nachrichten guckt, aber hey, verwirrt mich nicht mit Fakten!
  • Zeit zum Aufwachen schläfert mit uralten Nachrichten ein – bietet aber einen tagesaktuellen Artikel an: Nibiru ist gefunden! naja, fast Tagesaktuell, das Video ist vom 17.11.2012. Aber was soll’s? Hauptsache weiter den Unsinn verbreiten.
  • Nichts Neues dagegen bei denen hier, abgesehen davon daß der Countdown-Zähler abgelaufen ist. Einundzwanzigsterdezemberdotorg. Hat aber wenigstens was, der Name.
  • Lustig ist der Link zur Bewußtseinssprungseite von Raumbewußtsein.net. Die hat anscheinend einen Sprung gemacht. Ansonsten wollen die hauptsächlich was verkaufen oder einen erwachenden Geist erzeugen. *gääähn*
  • Weltuntergang.info hat vorsichtshalber schon 2011 den Betrieb eingestellt, bietet aber eine klasse und sicher zutreffende Vorschau auf 2013: „Wie wird die Erde 2013 aussehen? Es kommt darauf an, was passieren wird.

Ich verneige mich vor diesen Worten der Weisheit und sehe zu, daß ich heute noch irgendwas sinnvolles tue.

Imperatives Obst (XVII)

und weil einige das zum deutschen Fäkalhumor passende rassistische Element vermisst haben:

Kakadu plum !!

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Nebenbei, bitte ein bißchen Humor, ja? Ich verabscheue diese Art des Umgangs mit Ausländern hierzulande, finde aber gerade als eher vorurteilsfreierer Mensch sollte man sich gelegentlich Freiheit gönnen dürfen.