Wunderschön: Wenn Fernsehen mal nicht funktioniert wie es soll. Und Klaus Kinski.
Category Archives: Fremdes und Gäste
Meine Worte sind wie Sterne….
Im Jahr 1855 machte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Franklin Pierce, dem Stamm der Duwamish das Angebot, ihr Land zu verkaufen und in ein Reservat zu ziehen. Für die Indianer war das eine unverständliche Idee – Land gehörte in ihrer Vorstellung niemandem.
Der Häuptling der Duwamish, Noah Sealth, antwortete dem amerikanischen Präsidenten mit einer Rede, deren Kraft und besondere Weisheit uns heute, 160 Jahre später, vielleicht ein wenig Einsicht geben könnte.
Leider fand ich diese Rede nicht auf Deutsch im Netz, daher habe ich mir erlaubt sie Ihnen hier zur Verfügung zu stellen. Allerdings muß ich vorneweg hinzufügen, daß diese Rede nicht zwingend die historische Wahrheit widerspiegelt, denn die vorliegende Variante stammt mutmaßlich aus den 1970er Jahren von einem Filmemacher namens Ted Perry, der sie für seinen Film „Home“ (zu Deutsch: Die Söhne der Erde) geschrieben hat. Die Rede ist also nicht historisch belegbar, sondern ein Produkt der Umweltbewegung, aber sie basiert auf der originalen Rede von Chief Seattle (nach dem im Übrigen die Hauptstadt des Staates Washington benannt ist), die seinerzeit von Henry A. Smith auf der Basis von Notizen im Seattle Sunday Star veröffentlicht wurde – 1887!
Die Duwamish bekamen keine Entschädigung für das Land und erlitten eine ziemlich brutale Geschichte. Noch 1910 brannten weiße Siedler indianische Häuser nieder, um die Indianer zu vertreiben. Inzwischen haben die letzten Duwamish ein wenig Land (ca. 70 Hektar) in der Nähe des Discovery Parks von der amerikanischen Regierung gepachtet. 2069 wird der Vertrag auslaufen. Viele sind nicht mehr übrig, vielleicht 500. Ihr Schicksal ist, wie das aller übrig gebliebenen Reste einer ganzen Zivilisation, ungewiss.
—
„Der große Häuptling in Washington sendet Nachricht, daß er unser Land zu kaufen wünscht.
Der große Häuptling sendet uns auch Worte der Freundschaft und des guten Willens. Das ist freundlich von ihm, denn er bedarf unserer Freundschaft nicht. Aber wir werden sein Angebot bedenken, denn wir wissen – wenn wir nicht verkaufen – kommt vielleicht der weiße Mann mit Gewehren und nimmt sich unser Land. Wie kann man den Himmel kaufen oder verkaufen – oder die Wärme der Erde? Diese Vorstellung ist uns fremd. Wenn wir die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers nicht besitzen – wie könnt Ihr sie von uns kaufen? Wir werden unsere Entscheidung treffen.
Was der Häuptling Seattle sagt, darauf kann sich der große Häuptling in Washington verlassen, so sicher wie sich unser weißer Bruder auf die Wiederkehr der Jahreszeiten verlassen kann.
Meine Worte sind wie Sterne, sie gehen nicht unter. Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig, jede glitzernde Tannennadel, jeder sandige Strand, jeder Nebel in den dunklen Wäldern, jede Lichtung, jedes summende Insekt ist heilig, in den Gedanken und Erfahrungen meines Volkes. Der Saft, der in den Bäumen steigt, trägt die Erinnerung des roten Mannes.
Die Toten der Weißen vergessen das Land ihrer Geburt, wenn sie fortgehen, um unter den Sternen zu wandeln. Unsere Toten vergessen diese wunderbare Erde nie, denn sie ist des roten Mannes Mutter. Wir sind ein Teil der Erde und sie ist ein Teil von uns. Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der große Adler – sie sind unsere Brüder. Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Wärme des Ponys und des Menschen – sie alle gehören zur gleichen Familie.
Wenn also der große Häuptling in Washington uns Nachricht sendet, daß er unser Land zu kaufen gedenkt, so verlangt er viel von uns. Der große Häuptling teilt uns mit, daß er uns eine Platz gibt, wo wir angenehm und für uns leben können. Er wird unser Vater und wir werden seine Kinder sein. Aber kann das jemals sein? Gott liebt Euer Volk und hat seine roten Kinder verlassen. Er schickt Maschinen um dem weißen Mann bei seiner Arbeit zu helfen und baut große Dörfer für ihn. Er macht Euer Volk stärker, Tag für Tag. Bald werdet Ihr das Land überfluten wie Flüsse, die die Schluchten hinab stürzen nach einem unerwarteten Regen.
Mein Volk ist wie eine ablaufende Flut – aber ohne Wiederkehr. Nein, wir sind verschiedene Rassen. Unsere Kinder spielen nicht zusammen und unsere Alten erzählen nicht die gleichen Geschichten. Gott ist Euch gut gesinnt und wir sind Waisen. Wir werden Euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken. Das wird nicht leicht sein, denn dieses Land ist uns heilig.
Wir erfreuen uns an diesen Wäldern. Ich weiß nicht – unsere Art ist anders als die Eure.
Glänzendes Wasser, das sich in Bächen und Flüssen bewegt, ist nicht unser Wasser – sondern das Blut unserer Vorfahren. Wenn wir Euch das Land verkaufen, müsst Ihr wissen, daß es heilig ist, und Eure Kinder lehren, daß es heilig ist und daß jede flüchtige Spiegelung im klaren Wasser der Seen von Ereignissen und Überlieferungen aus dem Leben meines Volkes erzählt. Das Murmeln des Wassers ist die Stimme meiner Vorväter. Die Flüsse sind unsere Brüder – sie stillen unseren Durst. Die Flüsse tragen unsere Kanus und nähren unsere Kinder.
Wenn wir unser Land verkaufen, so müßt Ihr Euch daran erinnern und Eure Kinder lehren: Die Flüsse sind unsere Brüder – und Eure – und Ihr müsst von nun an den Flüssen Eure Güte geben, so wie jedem anderen Bruder auch. Der rote Mann zog sich immer zurück vor dem eindringenden weißen Mann – so wie der Frühnebel in den bergen vor der Morgensonne weicht. Aber die Asche unserer Väter ist heilig, ihre Gräber sind geweihter Boden und so sind diese Hügel, diese Bäume, dieser Teil der Erde uns geweiht. Wir wissen, daß der weiße Mann unsere Art nicht versteht. Ein Teil des Landes ist ihm gleich jedem anderen, denn er ist ein Fremder, der kommt in der nacht und nimmt von der Erde was immer er braucht. Die Erde ist sein Bruder nicht, sondern Feind, und wenn er sie erobert hat, schreitet er weiter. Er läßt die Gräber seiner Väter zurück und kümmert sich nicht. Er stiehlt die Erde von seinen Kindern und kümmert sich nicht. Seiner Väter Gräber und seiner Kinder Geburtsrecht sind vergessen. Er behandelt seine Mutter, die Erde, und seinen Bruder, den Himmel, wie Dinge zum Kaufen und Plündern, zum verkaufen wie Schafe oder glänzende Perlen. Sein Hunger wird die Erde verschlingen und nichts zurücklassen als eine Wüste.
Ich weiß nicht – unsere Art ist anders als die Eure. Der Anblick Eurer Städte schmerzt die Augen des roten Mannes. Vielleicht, weil der rote Mann ein Wilder ist und nicht versteht.
Es gibt keine Stille in den Städten der Weißen. Keinen Ort um das Entfalten der Blätter im Frühling zu hören oder das Summen der Insekten. Aber vielleicht nur deshalb, weil ich ein Wilder bin und nicht verstehe. Das Geklappere scheint unsere Ohren nur zu beleidigen. Was gibt es schon im Leben, wenn man nicht den einsamen Schrei des Ziegenmelkervogels hören kann oder das Gestreite der Frösche am Teich bei Nacht? Ich bin ein roter Mann und verstehe das nicht. Der Indianer mag das sanfte Geräusch des Windes, der über eine Teichfläche streicht – und den Geruch des Windes, gereinigt vom Mittagsregen oder schwer vom Duft der Kiefern. Die Luft ist kostbar für den roten Mann, denn alle Dinge teilen den selben Atem; Das Tier, der Baum der Mensch, sie alle teilen den selben Atem. Der weiße Mann scheint die Luft, die er atmet, nicht zu bemerken; wie ein Mann der seit vielen Tagen stirbt ist er abgestumpft gegen den Gestank. Aber wenn wir Euch unser Land verkaufen, dürft Ihr nicht vergessen, daß die Luft uns kostbar ist – daß die Luft ihren Geist teilt mit all dem Leben, das sie enthält. Der Wind gab unseren Vätern den ersten Atem und empfängt ihren letzten. Und der Wind muß auch unseren kindern den Lebensgeist geben. Und wenn wir Euch unser Land verkaufen, so müßt Ihr es als ein besonderes und geweihtes schätzen, als einen Ort, wo auch der weiße Mann spürt, daß der Wind süß duftet von den Wiesenblumen.
Das Ansinnen, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken und wenn wir uns entschließen, anzunehmen, so nur unter einer Bedingung: Der weiße Mann muß die Tiere des Landes behandeln wie Brüder.
Ich bin ein Wilder und verstehe es nicht anders. Ich habe tausende verrottende Büffel gesehen, vom weißen Mann zurückgelassen, erschossen aus einem vorüber fahrenden Zug. Ich bin ein Wilder und kann es nicht verstehen, wie das qualmende Eisenpferd wichtiger sein soll als der Büffel, den wir nur töten, um am Leben zu bleiben. Was ist der Mensch ohne Tiere? Wären alle Tiere fort, so stürbe der Mensch an großer Einsamkeit des Geistes. Was immer den Tieren geschieht – es geschieht auch bald dem Menschen. Alle Dinge sind miteinander verbunden.
Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Ihr müßt Eure Kinder lehren, daß der Boden unter ihren Füßen die Asche unserer Großväter ist. Damit sie das Land achten erzählt ihnen, daß die Erde erfüllt ist von den Seelen unserer Vorfahren. Lehrt Eure Kinder das, was wir unseren Kindern lehren: Die Erde ist unsere Mutter. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Wenn die Menschen auf die Erde spucken, spucken sie auf sich selbst. Denn das wissen wir: Die Erde gehört nicht den Menschen, der Mensch gehört der Erde – das wissen wir. Alles ist miteinander verbunden, wie das Blut, das eine Familie vereint. Alles ist verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Der Mensch schuf nicht das Gewebe des Lebens, er ist darin nur eine Faser. Was immer ihr dem Gewebe antut, das tut Ihr Euch selber an. Nein, Tag und Nacht können nicht zusammenleben. Unsere Toten leben fort in den süßen Flüssen der Erde, kehren wieder mit des Frühlings leisem Schritt und es ist ihre Seele im Wind, der die Oberfläche des Teiches kräuselt.
Das Ansinnen des weißen Mannes, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken. Aber mein Volk fragt, was denn will der weiße Mann? Wie kann man den Himmel oder die Wärme der Erde kaufen – oder die Schnelligkeit der Antilope? Wie können wir Euch diese Dinge verkaufen und wie könnt Ihr sie kaufen? Könnt Ihr denn mit der Erde tun was Ihr wollt, nur weil der rote Mann ein Stück Papier unterzeichnet und es dem weißen Manne gibt? Wenn wir nicht die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers besitzen, wie könnt Ihr sie dann von uns kaufen? Könnt Ihr die Büffel zurückkaufen, wenn der letzte getötet ist?
Wir werden Euer Angebot bedenken. Wir wissen, wenn wir nicht verkaufen, kommt wahrscheinlich der weiße Mann mit Waffen und nimmt sich unser Land.Aber wir sind Wilde. Der weiße Mann, vorübergehend im Besitz der macht, glaubt, er sei schon Gott, dem die Erde gehört. Wie kann ein Mensch seine Mutter besitzen?
Wir werden Euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken, Tag und Nacht können nicht zusammenleben – wir werden Euer Angebot bedenken, in der Reservat zu ziehen. Wir werden abseits und in Frieden leben. Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Unsere Kinder sahen ihre Väter gedemütigt und besiegt. Unsere Krieger wurden beschämt. Nach Niederlagen verbringen sie ihre Tage müßig – vergiften ihren Körper mit süßer Speise und starkem Trunk.
Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Es sind nicht mehr viele. Noch wenige Stunden, ein paar Winter, und kein Kind der großen Stämme, die einst in diesem Land lebten oder jetzt in kleinen Gruppen durch die Wälder streifen, wird mehr übrig sein um an den Gräbern eines Volkes zu trauern, das einst so stark und voller Hoffnung war wie das Eure.
Aber warum soll ich trauern über den Untergang meines Volkes, Völker bestehen aus Menschen und nichts anderem. Menschen kommen und gehen wie die Wellen im Meer. Selbst der weiße Mann, dessen Gott mit ihm wandelt und redet wie Freund zu Freund, kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch Brüder. Wir werden sehen.
Eines wissen wir, was der weiße Mann vielleicht eines Tages entdeckt – unser Gott ist derselbe Gott. Ihr denkt vielleicht, daß Ihr ihn besitzt, so wie Ihr unser Land zu besitzen trachtet, aber das könnt Ihr nicht. Er ist der Gott der Menschen – gleichermaßen der Roten und Weißen. Dieses Land ist ihm wertvoll und die Erde zu verletzen heißt ihren Schöpfer zu verachten.
Auch die Weißen werden vergehen, eher vielleicht als die anderen Stämme. Fahret fort, Euer Bett zu verseuchen, und eines Tages werdet Ihr im eigenen Abfall ersticken. Aber in Eurem Untergang werdet Ihr hell strahlen – angefeuert von der Stärke des Gottes, der Euch in dieses Land brachte und Euch bestimmte, über dieses Land und den roten Mann zu herrschen. Diese Bestimmung ist uns ein Rätsel. Wenn die Büffel alle geschlachtet sind, die wilden Pferde gezähmt, die heimlichen Winkel des Waldes schwer vom Geruch der vielen Menschen und der Anblick reifer Hügel geschändet von redenden Drähten – wo das Dickicht fort, wo der Adler fort, und was bedeutet es, Lebewohl zu sagen dem schnellen Pony und der Jagd: Das Ende des Lebens – und der Beginn des Überlebens.
Gott gab Euch die Herrschaft über die Tiere, die Wälder und den roten Mann aus einem besonderen Grund – doch dieser Grund ist uns ein Rätsel. Vielleicht könnten wir es verstehen, wenn wir wüßten wovon der weiße Mann träumt, welche Hoffnungen er seinen Kindern an langen Winterabenden erzählt, und welche Visionen er in ihre Vorstellung brennt, so daß sie sich nach dem Morgen sehnen. Aber wir sind Wilde – die Träume des weißen Mannes sind uns verborgen. Und weil sie uns verborgen sind, werden wir unsere eigenen Wege gehen. Denn vor allem schätzen wir das Recht eines jeden Menschen, so zu leben, wie er selber es wünscht – gleich wie verschieden er von seinen Brüdern ist.
Das ist nicht viel, was uns verbindet.
Wir werden Euer Angebot bedenken. Wenn wir zustimmen, so nur, um das Reservat zu sichern, das Ihr versprochen habt. Dort vielleicht können wir unsere kurzen Tage auf unsere Weise verbringen.
Wenn der letzte rote Mann von dieser Erde gewichen ist und sein Gedächtnis nur noch der Schatten einer Wolke über der Prärie, wird immer noch der Geist meiner Väter in diesen Ufern und diesen Wäldern lebendig sein. Denn sie liebten diese Erde, wie das Neugeborene den Herzschlag seiner Mutter. Wenn wir Euch unser Land verkaufen, liebt es, so wie wir es liebten, kümmert Euch, so wie wir uns kümmerten, behaltet die Erinnerungen an das Land so wie es ist, wenn Ihr es nehmt. Und mit all Eurer Stärke, Eurem Geist, Eurem Herzen, erhaltet es für Eure Kinder und liebt es – so wie Gott uns alle liebt.
Denn Eines wissen wir: unser Gott ist derselbe Gott. Diese Erde ist ihm heilig. Selbst der weiße Mann kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch – Brüder. Wir werden sehen.“
—
Ja, seine Worte sind wie Sterne – blumig und trotzdem ist die Botschaft richtig. Wie eingangs erwähnt dürfte die Rede alles andere als historisch sein. Chief Seattle konnte weder von den Büffeln erzählen (die gab es nie in der Gegend, im übrigen auch noch keine Eisenbahn!), noch kann er wirklich gewußt haben, was eigentlich ein Ziegenmelkervogel ist, weil diese Art in Amerika überhaupt nicht existiert. Das sind zwei Beispiele für letztendliche Fehler in der Rede, die nachweisen daß sie so nicht – und schon gar nicht vor dem amerikanischen Kongreß! – gehalten wurde. (Anmerkung: Der letzte Link, nebenbei, hat die Rede doch auf Deutsch. Ich hätte mir das Tippen also sparen können…) Dafür gibt es auch noch einen anderen Nachweis: Seattle sprach kein Englisch, er hielt seine Rede vermutlich in Chinook.
Aber ihre zentrale Botschaft, daß wir Kinder der Erde sind und mit ihr sterben wenn wir so weitermachen, die ist nicht falsch. Hannes Wader vertonte die Rede 1985 sogar einmal:
Fundstück der Woche (41. KW): Endlich wahre Nachrichten (2)
Können Sie sich noch an die 34. KW erinnern? Na gut, heute also jedenfalls Teil 2.
Der Postillon bitten um Spenden für die Nachrichten.
Lastknightniks Woche (40/2012)
Wie (fast) jeden Freitag eine kurze Nachschau über die fünf m.E. nach wichtigsten oder interessantesten Geschichten der Woche zur Nachlese.
- Montag: Eric Hobsbawm ist gestorben.
- Dienstag: Die Krise auf dem Weg nach Deutschland: Umsatzeinbußen bei den Autobauern.
- Mittwoch: Die Türkei mischt im Syrien-Konflikt mit.
- Donnerstag: Vom Umgang mit dem Tod von Dirk Bach bei wahren „Christen“ und den Medien.
- Freitag: Der Freitag: Warum Peer Steinbrück der falsche Kandidat ist.
Fundstück der Woche (40. KW): Sex-TV
Können Sie sich noch dran erinnern? Das waren noch Zeiten….
Fundstück der Woche (39. KW): Der Fußball und die Rechten
Kennen die meisten sicherlich. Aber da ich es grad mal wieder gefunden hatte:
Lastknightniks Woche (38/2012)
Wie (fast) jeden Freitag eine kurze Nachschau über die fünf m.E. nach wichtigsten oder interessantesten Geschichten der Woche zur Nachlese.
- Montag: Politik der Think-Tank: Bertelsmann scheint Europa-Skepsis nachzuweisen.
- Dienstag: Breaking the Silence: Israelische Soldaten erzählen aus dem Alltag.
- Mittwoch: Bankenwunderland. Wie eine PR-Aktion der Sparda-Bank nach hinten losging.
- Donnerstag: Zweite Etappe der Abschiedstour der Endeavour.
- Freitag: Romney und die Sache mit den Steuern….
Fundstück der Woche (38. KW): Hartz IV
Wie lief das damals? Isolde Kunkel-Weber erzählt aus der Hartz-Komission.
Werbemaschine "Trendsetting"
Es ist ja ein bekanntes Element guter Werbung, daß sie sich irgendwann verselbstständigt. Das kann entweder so laufen, daß der Werbespruch zum geflügelten Wort wird (à la „die Freiheit neh’m ich mir“), daß der Produktname gleich zur Produktbezeichnung mutiert („Tempo“ oder „Rollerblades“), oder daß ein Produkt immer wieder auch in der neutralen Berichterstattung auftaucht und durch Omnipräsenz zum Trendsetter erklärt wird.
Um sich die dritte Methode zunutze zu machen bezahlen manche Firmen viel Geld um zu erreichen, daß Print- und Online-Medien keine signifikaten Trennung zwischen Werbung und redaktionellem Inhalt schaffen. Das führt zwar zur Kollision mit den Richtlinien des Presserates, aber das ist weder bindend, noch interessiert es die Zeitungen wirklich, sofern nicht die Konkurrenz betroffen ist.
Die Firma Apple, von der ich auch ein Produkt besitze, erfreut sich besonders der permanenten Befeuerung der Aufmerksamkeit ihrer Produktpalette und „Qualitätsmedien“ wie die Sueddeutsche Zeitung lassen sich entweder willfährig zum Handlanger machen oder aber kassieren eine Menge Geld dafür, die Produkte ausführlich verschleiert zu bewerben. Letzteres ist nur eine Vermutung.
Eine Auswahl (Thema iPhone):
Neues Smartphone – Apple-Chef Cook präsentiert das iPhone 5 (12.09.2012, 21:16) (Video Reuters)
Reaktionen auf iPhone 5 – Schlichtweg erstaunlich – und völlig langweilig (13. September 2012, 10:44) (Bildstrecke, Presseschau)
Präsentation des iPhone 5 Dünner, schneller und größer(13.09.2012, 09:43) (Video dpa-rufa)
Neues Smartphone Was kann das iPhone 5? (13.09.2012, 07:53) (Video dapd)
Apples iPhone-Revolution ist vorerst vorbei (12.09.2012, 22:33) (Bericht)
Apple schrumpft sein iPhone groß (12.09.2012, 20:28) (Live-Ticker)
So sieht das neue iPhone aus(12.09.2012, 20:27) (Bildstrecke)
Hipster und das iPhone Von Apple veräppelt (12.09.2012, 12:21) (Stilkritik)
Neues Apple-Handy – Zehn Dinge, die man über das iPhone wissen sollte (12. September 2012, 08:09) (Bildstrecke)
Großbank JPMorgan Chase – Neues iPhone erhöht US-Bruttoinlandsprodukt (12.09.2012, 06:51) (Video dapd)
Apple-Hype – Das iPhone 5! Kommt! Jetzt! Garantiert! (11. September 2012, 19:03) (SZ-Blog)
Gerüchte über Apples iPhone 5 – So soll es aussehen (11.09.2012, 18:09) (Video dapd)
Gerüchte um Apple-Smartphone – Das ist das neue iPhone 5 – oder nicht? (11. September 2012, 16:26) (Bildstrecke)
iPhone 5 steigert Bruttoinlandsprodukt in den USA (11.09.2012, 15:40) (Bericht)
Skurrile Schutzhüllen fürs Apple-Handy – Pimp my iPhone (14. August 2012, 18:59) (Bildstrecke)
Neues iPhone kommt auf den Markt – Im September ist es soweit (01.08.2012, 09:24) (Video dapd)
Teheran – Apple-Hype auch im Iran angekommen (28.07.2012, 08:36) (Video dapd)
Spekulieren, bis das iPhone kommt (27.07.2012, 15:18) (Bericht)
Mein Ich ist ein iPhone (29. Juni 2012, 10:03) (SZ-Blog)
Fünf Jahre iPhone – Wischen statt tippen (26.06.2012, 20:51) (Video dapd)
Nächstes iPhone soll größeres Display erhalten (16.05.2012, 17:32) (Bericht)
Und so weiter. Ich hab jetzt nur die rausgegriffen, die tatsächlich keinen oder nur einen geringen Nachrichtenwert haben, Artikel über die rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Apple, Motorola oder Samsung sind m.E. nach schon eine Nachricht wert. Daß die Firma Apple ein eigenes Thema, also eine Kategorie bei der Sueddeutschen unter „Digital“ ist, finde ich aber bemerkenswert. Microsoft steckt beispielsweise unter Wirtschaft.
Natürlich ist das nicht der einzige Fall – im gegenteil. Das Thema Nokia feiert ähnliche Blüten aber man fragt sich halt schon, was so alles Thema ist. Bundesliga ist zum Beispiel ein schönes Thema, Audi auch? Oder wäre das „Auto“? Warum der Markenname? Auch schön sind die Reise-Themen oder auch die Veranstaltungstipps für Clubs beispielsweise, die so ein bißchen wie ein Restaurantführer arbeiten.
Bleibt die Frage, was das alles so mit seriösem Journalismus zu tun hat…
Lastknightniks Woche (32/2012)
Wie (fast) jeden Freitag eine kurze Nachschau über die fünf m.E. nach wichtigsten oder interessantesten Geschichten der Woche zur Nachlese.
- Montag: Schlubeginn in Bayern – die alten Probleme bestehen fort.
- Dienstag: 11 Jahre nach 9/11: Wohin mit dem Kunstwerk?
- Mittwoch: ESM und Verfassungsgericht. Siehe dazu meinen Artikel hier, die Nachdenkseiten hier und hier.
- Donnerstag: Ein Schmäh-Film eines US-Amerikaners führt zu weltweiten Protesten.
- Freitag: Die VVD gewinnt die Wahlen in den Niederlanden.