Zu Mubarak…

… und seiner Lage in Ägypten habe ich in den vergangenen Tagen nichts gesagt und werde es auch künftig nicht tun. Gleichwohl ich natürlich die Berichterstattung in den Medien verfolge und mir meine Gedanken zu den Vorgängen mache reicht mein persönlicher Wissenschatz rund um die Zustände in Ägypten nicht aus, als daß ich zu einer klugen, fundierten Ansicht gelangen könnte.

 

Hingegen verstehe ich den Westen sehr wohl. Am Beispiel dieser Krise in Nordafrika zeigt sich sehr deutlich, was passieren mußte als die Wähler Europa dem Konservativen zum Fraß vorwarfen. Wie ich im Oktober vergangenen Jahres in einem offenen Brief an Gerhard Schröder schrieb hat das Jahrzehnt der sozialdemokratischen Herrschaft in Europa ausgerechnet die Sozialdemokratie in ihrem Kern versagen lassen, und das gründlich.

Das Ergebnis war, daß sich die Wähler wieder den konservativen Parteien zuwandten und dort nach Lösungen für die offenen Fragen suchten. Angeboten haben sie keine bekommen, aber Europas Konservative haben den Rest der Volkseigenen Pfründe auch noch an den meistbietenden verscherbelt. Das war bis dato einfach nur ärgerlich und in manchen Teilen peinlich, nun aber offenbart sich deutlich, was passiert wenn Europa von einer Ansammlung an Kleinststaatenparteien regiert wird: Es wird handlungsunfähig.

Anstatt daß Europa schnell und vor allem selbstsicher außenpolitisch agiert und versucht, im nicht fernen Ägypten eine Rolle als Friedensvermittler einzunehmen stellt sich die Konservative Bande hin und tut nichts. Die europäische Außenministerin fragt um Erlaubnis bei den Staats- und Regierungschefs, ob sie aktiv werden darf.

Merkel und Sarkozy entscheiden sich zur maximalen Gesprächsbereitschaft und das Büro vom deutschen Außenminister verlautbart andauernd, daß der Außenminister mal „eindringlich„, mal „gewissenhaft“ mit seinem Amtskollegen telefoniert habe. Wow, beeindruckend.

Berlusconi, der „Bonzai-Duce“ (Priol) spielt wieder einmal völlig verrückt und die Briten, die sich in der Region schon historisch mit am besten auskennen dürften hängen sich an die Amerikaner, die ihrerseits etwas unsicher wirken, aber wenigstens aktiv werden.

Dem Westen, so wird es besonders am Verhalten des Versager-Duos Merkel/Westerwelle deutlich ist es offensichtlich völlig egal, wer oder was Ägypten nachher beherrscht. Hauptsache der Tourismus floriert und die Regierung neigt dem Westen irgendwie zu. Da kann es auch ein neuer Autokrat werden. Aktiv werden unsere konservativen Christen höchstens wohl, wenn „Ägypten an eine Muslimbruderschaft fallen“ würde. Weil dann droht ja wieder irgendeine Verbreitung der kommunistischen islamischen Weltverschwörung…

 

Oh, Du mein Verkehrsverbund V: Von MO nach MU

In den vergangenen Tagen dieses Blogs verwies ich ja schon des öfteren auf nette Erlebnisse mit meinem Lieblingsverkehrsverbund. Diesmal möchte ich Ihnen eine hilfreiche Handreichung vor Touristen vorstellen.

Man kenn sie ja, die kleinen Hinweise unter den Zugverweisen, mit denen der MVV und die MVG Ihre Fahrgäste auf Probleme aufmerksam machen, die sie ohne den MVV gar nicht hätten. Netterweise gibt es auch fast immer eine Hilfestellung zur Lösung. Nur nicht imemr nachvollziehbar.

der Einheimische kann vermutlich erschließen, daß der unbekannte Autor des Hinweises die Fahrgäste der U3 Richtung Moosach an der Münchner Freiheit umsteigen lassen möchte. Das muß er dann dem Touristen erklären. Gibt’s dafür eigentlich dann eine Fremdsprachenzulage beim Kauf der nächsten Fahrkarte?

Von einem Medienunfall V: Tagesschau und Bildzeitung..

…. haben in den vergangen Tagen unserer Republik vor allem bewiesen, daß sie entweder nicht schreiben können, wie die Tagesschau:

oder aber, das fand ich noch gelungener, zu schlechten Fotografen auch noch dämliche Webdesigner besitzen:

Gesehen? Das neue Kabinett:


Ist doch nett, was? Natürlich kommt die „Zeitung“ da im Niveau auch nur ihrem Wirtschaftsminister entgegen:

Oh, Du mein Verkehrsverbund IV

In den vergangenen Tagen dieser deutschen Sprache gab es ein Ereignis, das bestimmte neue Regeln in sie zementierte und dafür sorgte, daß es zu aufwändig wurde, Panter, Elefant und Delfin das schreiben beizubringen: Die Rechtschreibreform. Sie machte die Dinge unleserlich, war aber nicht alleine schuld.

Den treuen Lesern meines Blogs ist sicherlich schon aufgefallen, daß ich kosequent die alte Rechtschreibung verwende – ich schreibe aufwendig, Panther, Elephant und Delphin noch so, daß man es lesen kann. Allerdings gibt es eine andere Krankheit, die mich seit langem nervt und das ist das Binnen-I. Sie wissen schon, die PolizistInnen, die den Täter (!) fangen. Dazu schrieb ich vor nicht allzu langer Zeit auch mal was.

Nun hat mir mein geliebter Verkehrsverbund noch ein Beispiel gezeigt, warum das mit dem Gender in der Sprache Nachteile hat:

Nun, ich bin sicher die Frauenwelt ist ein großes Stück weitergekommen, seit es der Bus „Ring Neuperlach Außen“ als Ergänzung auch die Linie 197 „Ring NeuperlachInnen“ gibt. Ich mußte wirklich dreimal hinschauen bis ich entschlüsselt hatte, was die Anzeige mir zu sagen versucht.

Neulich, im Gespräch….

In den vergangenen Tagen unserer Republik gab es eine Zeit, in der man als verantwortungsbewußter Lehrer seine Schüler versuchte auf den rechten Weg zu bringen. Sie sollen sich bewerben. Dabei entspann sich dieser Dialog:

 

Lehrer: Klar warte ichs ab
Schülerin: Aber das Motivationsschreiben werde ich nun definitiv nicht heute abend schreiben
Lehrer: Warum?
Schülerin: keine Lust

Für mich das Zitat der Woche…

Noch ein Nachtrag zum Fundstück der Woche (2.KW): Diesmal ein Absenken des Niveaus auf das des Gegners….

In den vergangenen Tagen dieser Republik bewegte eine Youtubefilmchen, das als Begleiterscheinung zu einer Kampagne gedacht war, die Gemüter vor allem der Grünen, aber auch aller anderen, eher anständigen Menschen. Nun leider auch die von weniger anständigen.

Die Heute-Show ist ja nicht unbedingt eines der brauchbarsten Phänomene deutschen Fernsehens. Also gut, wenn man es genau nimmt, für ZDF-Verhältnisse ist sie ganz brauchbar. Ich persönlich finde es manchmal ganz unterhaltsam, aber mehr als Schnipsel im Netz – als ganze Sendung schaff ich den Knaben und seine ewig gleiche Süffisanz nicht.

Ich berichtete ja schon einmal über den neuen Wahlwerbepanikspot der „christsozialen“ Union. Nun hat die Heute-Show einen sehr armen Fehler begangen: Sie hat sich auf das Niveau des „rechten Christen“ begeben.

Und das finde ich schade. Da unten sollte dieses scheinheilige Pack ruhig unter sich bleiben.