Morgengruß (XXII)

Guten Morgen,

letztens habe ich ja was über die Kaffeesteuer erzählt, die eine Folge des gescheiterten Kaffee-Monopols in Preußen war. Was aber war das „Kaffee-Monopol“?

Friedrich II. von Preußen erließ 1781 ein Monopol für Kaffee, die Bürger sollten lieber Biersuppe trinken und die einheimische Brauwirtschaft fördern. Das hing damit zusammen, dass in der merkantilen Wirtschaftspolitik Friedrichs Importgeschäfte als ökonomisch ungesund galten – Geld geht weg, Waren kommen rein, werden aber verkonsumiert. Das Monopol bedeutete, dass nur noch der Staat selbst mit Kaffee handeln durfte.

Wie das aber so ist mit Suchtmitteln, war kurz nach Gründung des Monopols ein fröhlicher Schmuggel im Gange. Zeitgenössischen Quellen zufolge wurden Kaffeebohnen in Sandfuhren, Kohlensäcken, Biertonnen und „unter den Röcken der Weiber“ geschmuggelt, nicht selten sogar unter Leichen in Särgen. Friedrich reagierte, indem er auch das Rösten von Kaffee unter Strafe stellte und dem Staat vorbehielt. Wer privat Kaffee brannte musste mit drakonischen Strafen rechnen. Zur Überwachung stellte man 400 dienstentlassene französischen Soldaten ein, die „Kaffeeriecher“, die mit willkürlichen Durchsuchungen die kaffeesüchtige Bürgerschaft terrorisierten.

Als Friedrich der Große 1786 starb schaffte sein Nachfolger Friedrich Wilhelm II. 1787 erst die Kaffeeriecher und dann auch das Monopol ab

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