Witzig…

… hab mich grad getestet. Das kam dabei raus:

Interessant ist, daß man schnell zu 41% extremistisch ist – aber wer den Test genauer anguckt (oder nochmal macht und konträre Anworten gibt) der stellt schnell fest: Extremistisch wird man, wenn man die „stimme GAR nicht zu“ (Statt stimme nicht zu) und die „stimme VOLL zu“ (Statt stimme bedingt zu) Variante wählt. Hurrah.

Dennoch – neben dem Wahl-o-mat wieder ein deutlicher Beweis für mich: Ich bin Sozialdemokrat.

Titanic setzt sich heldenhaft für die Gerechtigkeit ein!

In den vergangenen Tagen der iranischen Republik wurden zwei Reporter der Bild-Zeitung verhaftet, diegegen das iranische Einreiserecht verstoßen hätten. Abgesehen davon, daß die Inhaftierung von Springermitarbeitern zwar eine gute Idee ist, muß man doch festhalten, daß ein iranisches Gefängnis nicht unbeding das optimale Aufzuchtgelände, nicht nur für diesen Menschenschlag, sondern für jeden Menschen darstellt.

Wie sicherlich vielen bekannt ist, werden die Mitarbeiter einer großen Boulevardzeitung festgehalten, weil sie ein Interview mit einer zum Tode durch Steinigung verurteilten Frau führen wollten. An verschiedenen Stellen wurde darüber berichtet, allenzuvorderst selbstverständlich beim Springerverlag selbst und das ist auch ganz in Ordnung so. Selbst wenn der Verlag scheinbar nichts draus lernt.

Titanic nun, ein immer wieder lesenswertes Blatt auch wenn der derzeitige Chefredakteur Leo Fischer dringend nochmal in die Schule gehen sollte, hat in diesem Artikel nun einmal sehr fein die Masche der BILD-Zeitung umgedreht und auf die Herrschaften selbst zurückgeworfen. Ich verlinke mal das Titelbild dazu:

Man kann nun über Geschmack bekanntlich nicht streiten und im Grunde sollten wir es alle mit Macus Cole halten: „Früher einmal habe ich bedauert, daß das Universum so schlecht ist. Mittlerweile empfinde ich aber großen Trost in der allgemeinen Ungerechtigkeit, denn sonst würden uns allen ständig die Dinge widerfahren, die wir häufig verdienen.

Ein Nachtrag zum Fundstück der Woche (2.KW): Nach Peinlich nun noch dumm.

In den vergangenen Tagen dieser Republick ist eines praktisch jedem klar geworden: Daß die CSU in vielerlei Hinsicht einen an der Waffel hat. Das wäre ja nun nichts besonders wichtiges wenn sie nicht zeitgleich mit der anderen Christenunion christliches Miteinander und christliche Werte beweisen würde.

Ich habe ja kürzlich schon auf den CSU-Staatskanzlei-Channel bei Youtube hingewiesen. Nun hat der reine CSU-Channel (das auch noch von Steuergeldern wäre nun echt zu weit gegangen) etwas neues, nettes herausgbracht.

Man fragt sich schon, was denn das nun wieder soll, aber es zeigt sich, daß es die Unionisten wirklich mit der Angst zu tun bekommen. Man kann über die Grünen denken was man will und ich bin aus guten Gründen dort nicht Mitglied, aber das geht halt mal gar nicht.

Es passt aber sehr schön in die Kampagne der CDU, die von der „Dagegen-Partei“ spricht. Als wären es nur Grüne, die gegen den Atomverrat der Bundesregierung, gegen sinnlose Großbauten und den Massenbetrug an der Bevölkerung demonstrieren.

Dabei sollte insbesondere die CDU/CSU vorsichtig sein: Wenn sie sich nicht als „Dagegen-Partei“, ja quasi stattdessen als „Dafür-Partei“ versteht, dann sind sie doch damit eines: Abnicker.

Danke für die Klarstellung, Union.

Fundstück der Woche (02.KW): Wie Abstossend die Bayern sein müssen

Wäre ich nicht selbst Bayer, mich brächten keine zehn Pferde hierher, nachdem ich diesen Spot gesehen habe.

Damit wirbt die bayerische Staatsregierung für sich selbst (und keinesfalls geht’s da um Bayern, da geht’s um die CSU-Regierung), nennt diesen modernen Volksempfänger nach dem Land und mach klischeebeladene Werbung für einen modernen Propagandasender. Bietet alles: Vorurteile, Rassismus, Verbrechen, Humor, Inkompetenz, Ossipatschen, Peinlichkeiten. Verantwortlich für diese Sauerei ist im Übrigen die Staatskanzlei.

Bayerische Staatskanzlei
Franz-Josef-Strauß-Ring 1, 80539 München
Postanschrift: Postfach 220011, 80535 München

Ich empfehle einen Beschwerdebrief und werde selbst einen schreiben.

Vom Vorurteil

In den vergangenen Tagen meines Lebens gab es einen großen Zeitraum, in dem ich mich für halbwegs gesund, vernünftig und vor allem frei von Vorurteilen verstanden hatte. Nicht unbedingt die Wahrheit, wie ich begreifen mußte. Eine kurze Randnotiz.

Wir alle sind geprägt von Ansichten und Meinungen über bestimmte Gruppen, ob das Völker, Nationen, ethnische Einheiten, Vereinsmitglieder oder Besucher einer bestimmten Schulart sind. Das ist einem eher selten bewußt, im Grunde hilft es, ins kalte Wasser zu springen. Nun ging es mir so bereits im Frühjahr 2010 mit den Türken und ich dachte, ich hätte was draus gelernt. Bis ich nach Russland flog und die Russen kennen lernte. Sankt Petersburg ist nicht nur eine tolle Stadt, die Leute waren einfach klasse. Nett und höflich, vor allem aber von einer Gastfreundlichkeit wie sie im Westen einfach nicht bekannt ist. Ich war vollkommen beeindruckt und vor allem erstaunt über mich selbst – denn was hatte ich nicht alles erwartet? Ungefähr das, was die Tz schrieb, um uns wieder zu empfangen? Nein? Aber irgendwie gings in die Richtung.Ich muß ehrlich gestehen, Die Russen haben mich viel gelehrt. Unter anderem wie man Wodka trinkt, wie man richtiges Ballett macht, wie Kultur auch funktionieren kann und wie man Metro baut – und vor allem über mich selbst.

Spasibo Rossija

Danke, Rußland.

Witzig: Spiegel online kann auch lustig

Spiegel Online, ein Portal zur Verbreitung von Schreckensmeldungen und Boulevardthemen hat auch einen Satirebereich. SPAM, so heißt er, brachte heute aber tatsächlich mal was brauchbares zustande:

***  Zitat aus der Quelle ***

Jetzt ist die Katze aus dem Sack. So müssten wir alle leben, ginge es nach der LINKEN.

  • 1. Eine kleine Kaste von Bonzen hätte das ganze Geld.
  • 2. Die Züge wären überfüllt, schmutzig, unpünktlich oder fielen aus.
  • 3. Es würde sinnloser Quatsch produziert, den kein Mensch braucht (Rasierapparate mit 5 Klingen, Bücher, für die man Strom braucht usw.).
  • 4. Die Arbeiter wären die Angeschmierten und müssten das Maul halten.
  • 5. Schon die Kinder würden erbarmungslos indoktriniert, und wer aus dem falschen Elternhaus käme, hätte keine Chance.
  • 6. Die Umwelt wäre im Eimer.
  • 7. Das Fernsehen wäre sterbenslangweilig und hauptsächlich dazu da, die Leute ruhigzustellen.
  • 8. Die akademische Freiheit stünde bloß auf dem Papier, auf den Unis würde nur gepaukt und nicht studiert.
  • 9. An die Spitze des Staates gelangten zuverlässig die Machtgierigen, Anpasser und Unfähigen.
  • 10. In den Zeitungen stünden nur Lügen und Unsinn („So wird bei Hartz IV abgezockt“, „Bühne frei für die Superhandys“).

Ich fand’s treffend.

Der Futtermittelskandal – eine nicht gestellte Systemfrage

In den vergangenen Tagen dieser Republik gab es einen Skandal, der so schon so oft dagewesen ist, daß er beinahe langweilig erscheint. Und dennoch darf alles schreien: „Oh weh, oh weh! Menschen sterben durch ihre Fressalien, wir fordern politische Kosequenzen!“ Und keiner fordert sie.

Gedanken werde sich ja nur ungern gemacht. Zum Beispiel der Gedanke, was eigentlich hinter dieser Sorte Skandal steckt. Wie die Tagesschau in ihrem Beitrag erklärte geht es in aller Regel schlicht um Preiskampf – schnell und billig. Warum? Na weil die Löhne nicht mehr hergeben und jetzt kommen wir auf die von den Nachdenkseiten ja oft kritisierte Abwärtsspirale der Gehälter und Löhne zu sprechen.

Das Prinzip funktioniert so: Die Löhne sind niedrig, daher kann sich kaum einer teures „BIO“ leisten. Also muß gespart werden bei der Produktion, besonders bei den eingesetzten Rohstoffen (und natürlich bei den Löhnen weswegen bei den Löhnen gespart werden muß etc.).

Das führt fast automatisch zu Beschaffungskriminalität, ein schöner Nachweis, daß der Satz „Der Markt regelt alles“ schlicht dumm und gelogen ist. Im Gegenteil: weitere „Skandale“ sind vorprogrammiert, auch deswegen weil auf die Billigherstellung nur der unwichtige, weil arme Teil der Bevölkerung faktisch angewiesen ist.

Und daher stellt ein neununddreißigster oder hundertfünfzigster Gammelfleisch-, Analogkäse-, Futtermittel- oder Schweinepestskandal in Wahrheit eine Systemfrage. Nämlich die Frage wie es sein kann, daß wir nach einem System leben, das eine Abwärtspirale der Löhne und damit einen Preiskampf, daraus resultierend Beschaffungskriminalität und letztlich die systemimmanente Vergiftung eines nicht unerheblichen Teils der eigenen Bevölkerung zum Prinzip erklärt.

Aber die Systemfrage darf und wird in Deutschland nicht gestellt. Denn das wäre ja Sozialismus.

Eine Unverantwortlichkeit!

In den vergangenen Tagen unserer Republik gab es eine Reihe von Kampagnen, welche die Bevölkerung „aufrütteln“ und „warnen“ sollten. Gemeint war selbstverständlich die für bestimmte Branchen äußerst gewinnbringende Panikmache, die vor allem ältere Mitbürger um den Kopf bringen sollte. Unverantwortlich ist es dann in solchen Zeiten, wenn jemand verantwortlich handelt.


Heute Morgen las ich bei SZ-Online, der Fachseite für Klatsch- und Behauptungsjournalismus, folgenden Artikel:

Eine böse Handlung....

In Hamburg wurde offenbar vor der Pforte eines Kongresszentrums ein herrenloser Koffer entdeckt. Der Pförtner, der ihn fand, geriet aber nicht wie befohlen in Panik und rief ein Sprengstoffteam der Bundespolizei sondern machte den Koffer auf und fand – gänzlich unerwartet – ein Kind. Einen Säugling, kaum geboren, ausgesetzt und durchaus in der Gefahr zu erfrieren.

Die Meldung griffen eine Reihe weiterer Postillen mit selbstverrständlich fast gleichem Wortlaut (oder gar einer sensationsgeilen Klickstrecke) auf – wie immer kopieren die besonders „niveauvollen Blätter“ einfach eine dpa-meldung und kassieren Werbeeinnahmen aber das soll gar nicht Gegenstand meines Kommentars sein.

Als ich nach St. Petersburg abflog vergangene Woche stand am Schalter meiner Fluglinie ein sogenannter „herrenloser“ Koffer herum – der war von einem Pärchen das wegen leichter Verspätung, Chaos am Moskauer Flughafen und schneller Reaktion der Fluggesellschaft umgebucht worden war und in der Eile den kurzfristig gebuchten Flug zu erwischen den Koffer vergessen hatte.

Binnen weniger Minuten war eine erkleckliche Anzahl an Sicherheitskräften vor Ort, die meisten mit Maschinenpistolen bewaffnet um, wie ich vermute, Dschingis Khans Horden aufzuhalten falls diese aus dem Gepäckstück zu springen beabsichtigen sollten. Man hatte schnell und vernünftig reagiert, statt einer Durchsage „Hallo Kofferbesitzer – fehlt Dir da was?“ erstmal die Passagiere mit einer Vielzahl von Uniformen beruhigt.

Zur Klarstellung sei erwähnt daß mit dem Polizeiaufgebot dann auch Durchsagen kamen. Bis dahin konnte sichergestellt sein, daß das Pärchen bereits im Flieger saß.

Normalerweise wird ein solcher Koffer dann gesprengt. Und bei der Vorstellung, man habe ein Neugeborenes in die Luft gejagt möge all den Panikmachern der vergangenen Tage bitte endlich beim Frühstück die eigene Unverantwortlichkeit hochkommen!

 

Von einem Medienunfall – Teil III

Im journalistischen Alltag unserer Republik gab es ein Ereignis im endenden Herbst 2010, das alle deutschen Medien überraschte, und das bis zur Vollkommenheit: Es wurde Winter – und es schneite dabei sogar!

Niks Notitz(en)-Blog berichtete bereits von Medienunfällen der besonders albernen Art. Nun hat das Fernsehblog der FAZ ebenso festgestellt, daß es für die Medien irgendwie Winter geworden war. Brennpunkte, Sondersendungen, es fiel Schnee. Nur passierte leider nichts ungewöhnliches.

Wer glaubt, das sei eine peinliche Entgleisung der Fernsehmedien, der sollte sich ganz schnell mal auf die Site der Zeitung seines Vertrauens begeben und dort den Begriff „Schneechaos“ suchen. Ich erspare mir Details an dieser Stelle. Aber für dumm verkauft uns diese Journaillenbande schon.

Fundstück der Woche (51. KW): Kongressabgeordneter Ron Paul spricht

Nanu? Lastknightnik als Sozialdemokrat lässt einen Republikaner sprechen? Ja. Hören Sie ihm zu.
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Nur bevor man diesem Menschen gleich in sein Herz schließt, empfiehlt es sich trotzdem, mehr über ihn zu lesen. Wenigstens bei Wikipedia.

Es gibt eine ganze Menge Fans von Ron Paul, darunter auch diese zwei Blogs hier. Die Schweitzer hingegen scheinen ihn 2008 aufgegeben zu haben. Selbst ein Video zu dem Thema wurde schon produziert. Eine interessante Gestalt ist er ja, das will ich ihm lassen. Auch wenn ich mit jemandem wie ihm sicher nicht immer einer Meinung bin oder sein werde, seine Rede jedenfalls ist spitze.