Morgengruß (XLVII)

Moin, Moin,

so begrüßt man sich ja in Norddeutschland den ganzen Tag lang. Dabei ist das gar nicht mal so lange üblich: Der Gruß lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen, da verliert sich aber die Spur. Lange Zeit galt er eher als veraltet, erst in den 1970ern verbreitete er sich als Begrüßung über ganz Norddeutschland.

Die Herkunft des Wortes ist nicht so ganz gesichert. Moin könnte von plattdeutsch „moi“, also gut oder schön stammen. Der Ausruf „Moooii!“ im Angesicht einer Katze, eines Babys oder einer Babykatze, der so mancher Dame über die Lippen fließt, erhält diese Bedeutung auch noch. Eine Verbindung zum bayerischen „Mei“ würde ich dabei nicht ausschließen. Die Doppelung könnte dann aus dem friesischen stammen: moi morn als „guten Morgen“ oder „Guten Tag“. Der Gruß kommt in vielen nordischen Sprachen vor, reicht aber bis zum letzeburgischen.

Das bayerische „Servus“ hingegen lehnen viele Nordlichter ja mit der Begründung ab, den Gegenüber nicht als Sklave ansprechen zu wollen. Tatsächlich hat der Gruß seine Herkunft im lateinischen. „servus“ bedeutet Sklave, aber auch Diener. Als Gruß meint es – leicht verkürzt – also schlicht „Euer Diener“ oder „zu Diensten“ und ist alles andere als unhöflich.

In diesem Sinne also Servus!
Euer Nik

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