Oh, Du mein Verkehrsverbund V: Von MO nach MU

In den vergangenen Tagen dieses Blogs verwies ich ja schon des öfteren auf nette Erlebnisse mit meinem Lieblingsverkehrsverbund. Diesmal möchte ich Ihnen eine hilfreiche Handreichung vor Touristen vorstellen.

Man kenn sie ja, die kleinen Hinweise unter den Zugverweisen, mit denen der MVV und die MVG Ihre Fahrgäste auf Probleme aufmerksam machen, die sie ohne den MVV gar nicht hätten. Netterweise gibt es auch fast immer eine Hilfestellung zur Lösung. Nur nicht imemr nachvollziehbar.

der Einheimische kann vermutlich erschließen, daß der unbekannte Autor des Hinweises die Fahrgäste der U3 Richtung Moosach an der Münchner Freiheit umsteigen lassen möchte. Das muß er dann dem Touristen erklären. Gibt’s dafür eigentlich dann eine Fremdsprachenzulage beim Kauf der nächsten Fahrkarte?

Oh, Du mein Verkehrsverbund IV

In den vergangenen Tagen dieser deutschen Sprache gab es ein Ereignis, das bestimmte neue Regeln in sie zementierte und dafür sorgte, daß es zu aufwändig wurde, Panter, Elefant und Delfin das schreiben beizubringen: Die Rechtschreibreform. Sie machte die Dinge unleserlich, war aber nicht alleine schuld.

Den treuen Lesern meines Blogs ist sicherlich schon aufgefallen, daß ich kosequent die alte Rechtschreibung verwende – ich schreibe aufwendig, Panther, Elephant und Delphin noch so, daß man es lesen kann. Allerdings gibt es eine andere Krankheit, die mich seit langem nervt und das ist das Binnen-I. Sie wissen schon, die PolizistInnen, die den Täter (!) fangen. Dazu schrieb ich vor nicht allzu langer Zeit auch mal was.

Nun hat mir mein geliebter Verkehrsverbund noch ein Beispiel gezeigt, warum das mit dem Gender in der Sprache Nachteile hat:

Nun, ich bin sicher die Frauenwelt ist ein großes Stück weitergekommen, seit es der Bus „Ring Neuperlach Außen“ als Ergänzung auch die Linie 197 „Ring NeuperlachInnen“ gibt. Ich mußte wirklich dreimal hinschauen bis ich entschlüsselt hatte, was die Anzeige mir zu sagen versucht.

Oh Du mein Verkehrsverbund II

In den vergangenen Tages meines Blogs habe ich ein Thema angefangen, das sich mit dem MVV beziehungsweise der MVG beschäftigen soll – und schon habe ich Stoff für den zweiten Artikel. Diesmal ist der MVG dran – und die alte Münchner Tram.

Manche werden sich vielleicht noch zurückerinnern, es gab in München mal so alte Trambahnen. Ich bin mit diesen hier praktisch aufgewachsen, wann immer ich mit meinem Großvater ins Deutsche Museum fuhr oder so, immer war es so eine Trambahn. Die modernen Neuen bezeichnete er immer als „Manta-Tram“, was ich eigentlich ziemlich treffend finde.

Bei den alten Trambahnen gab es auch immer noch den großen Zug, die dicke Bertha. Mit der bin ich als Kind fast nie gefahren, weil das immer die falschen Linien waren. Das Deutsche Museum liegt an der Linie 18 und da gab es immer nur die kleinen Trambahnen. Diese großen hier, die fuhren immer auf der 13, 20/21 oder 27.

Nun fahre ich öfter mit der 27 seit einiger Zeit und diese Linie führt dankenswerter Weise noch einige von den alten Trams. Ich liebe diese alten Trambahnen, auch wenn die blöd zum Einsteigen sind, schlecht für Kinderwägen und Rollstühle und auch ansonsten immer etwas unpraktisch, aber sie sind einfach schön. Holz im Inneren und so weiter. In der Regel gibt es zwei Wagen und da begegnet einem im hinteren immer ein sehr interessantes Schild.

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Raucher bitte stürzen—–

Seltsam. Natürlich handelt es sich dabei um zwei Aufkleber die eigentlich unabhängig voneinander gemeint sind. Kommt auf dem Bild nicht so gut rüber, zugegeben. Vielleicht schaffe ich mir mal ne vernünftige Kamera an. Diese Zusammenstellung ist jedoch kein Zufall, sondern findet sich in jeder Dicken Bertha.

Nun fragt man sich, ob die Zusammenstellung sagen soll, daß sich nur Nichtraucher festhalten, Raucher hingegen wegen der schnell wirkenden Bremse sich vielleicht so der Krebsgefahr entziehen sollen. Wäre ja immerhin denkbar. In dem Zusammenhang wundert man sich schon fast, daß es noch keine Bürgerproteste von aufgebrachten Rauchern, die sich von Mehrheiten unterdrückt fühlen und das alles für Diskriminierung, für undemokratische Quälerei, ja geradezu für Faschismus halten. Man fragt sich, wo die Warnungen bleiben, daß die Trambahnen künftig leer bleiben und man Leute entlassen muß, weil Raucher ausgeschlossen, eingeschüchtert oder zu sozialem Verhalten gezwungen werden sollen. Manche bezeichnen das als „Erziehungsdiktatur„, ein toller Begriff.

Ob die Münchner Verkehrsbetriebe uns Menschen einer Erziehungsdiktatur, sprich: Einer Erziehung unterziehen wollen?

Erziehungsdiktatur? Warum wollen Raucher nicht erzogen werden?

Oh Du mein Verkehrsverbund I

In den vergangenen Tagen dieses Freistaates entwickelte sich ein staatlicher Verbund, zu dessen herausragendsten Leistungen sicherlich die Preisgestaltung und die Einstellung besonders unfähiger Bauingenieure zählt.

Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund ist ja schon ein ganz besonderes Schmankerl des Münchner Stadtlebens. Viel wird über ihn geschimpft, meistens ziemlich ungerechtfertigt. Unpünktlich sei er „ständig“, was so natürlich nicht stimmt. Teuer sei er, und das stimmt ganz sicher – mit Abstand ist München eine der teuersten Städte was den öffentlichen Nahverkehr betrifft. Auch die Neigung, Berufspendler am liebsten zu schröpfen bestrafen ist relativ einzigartig in dieser Stadt.

Aber seit einiger Zeit mache ich eine Reihe von Entdeckungen, die mich ehrlich verwundern. So zum Beispiel das hier:

Wie kann denn sowas passieren?

Zur Verdeutlichung nochmal das gelbe Schild:

Sowas. Rollstuhfahrer bitte draußen bleiben.

Nur um das klarzustellen: Wer mit einem Rollstuhl den Lift in Gronsdorf benutzt darf nicht an die Spitze des Zuges fahren, wo er eine Einstiegshilfe bekommen kann. Wer denkt sich denn sowas aus?