Guten Morgen zusammen,
Über Pocken und über die wahre Entdeckung des Penecilins habe ich ja bereits einiges erzählt. Überhaupt sind Krankheiten und die Frage der Hygiene eine sehr spannende, gerade auch für uns Münchner.
Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an die eine oder andere spektakuläre Begebenheit, bei der ein Politiker oder Wissenschaftler öffentlich ein Glas von einer Substanz trinkt, die allgemein für gefährlich gehalten wird – beispielsweise Yasuhiro Sonoda, der parlamentarische Staatssekretär Japans, der 2011 Wasser aus einer Pfütze von Fukushima trank.
Eine frühe Version dieser Nummer hat 1892 der Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Max von Pettenkofer abgezogen. Er ist eigentlich der Erfinder der öffentlichen Hygiene in Bayern, erreichte bis 1883 die saubere Trinkwasserversorgung Münchens und baute auch ein leistungsfähiges Abwassersystem. Pettenkofer glaubte nicht an die Wirkung von Bakterien wie sein Kollege Robert Koch und trank, um das zu beweisen, ein Glas mit einer Kultur von Cholera-Bakterien. Er bekam Durchfall, überlebte aber.
1901 erschoss er sich, vermutlich in Folge einer tiefen Depression. In München ist die Pettenkoferstraße sowie das Max-von-Pettenkofer-Institut der LMU benannt.
Bleibt Gesund!
Euer Nik