Morgengruß (XXVIII)

Guten Morgen zusammen,

Frauen als Lehrer hatten wir ja kürzlich, aber wie steht es eigentlich mit der Pilotin? Es gab schon im frühen 20. Jahrhundert eine Reihe bemerkenswerter Frauen, die als Pilotin aktiv waren. Die erste Frau mit Pilotenschein war Raymonde de Laroche, wenige Monate später bekam ihn auch Hélène Dutrieu, die Artistin und Profiradfahrerin war. Die erste Deutsche mit Fluglizenz war Melli Beese aus Dresden, die 1911 die Lizenz bekam. Ihre Maschine wurde mehrfach von männlichen Kollegen sabotiert, aber sie ließ sich zunächst nicht unterkriegen und eröffnete eine Flugschule.

Ihr Mann, ein Franzose, wird während des 1. Weltkrieges interniert, nach dem Krieg kommt sie wirtschaftlich nicht mehr auf die Beine. Sie nimmt sich 1925 das Leben und hinterlässt einen Brief mit den Worten: „Fliegen ist notwendig. Leben nicht.“

Weitere Pionierinnen wie Harriet Quimby, Amelia Eilhart oder Margot Duhalde Sotomayor setzen langsam und mühsam den Prozess in Gang, auch Frauen das Recht zu gewähren, Pilot zu werden. Dennoch dauert es bis in die 90er Jahre, dass es normaler wird.

Die Lufthansa ließ über ihren Sprecher Herbert Kaulich 1985 verlauten, die Lufthansa könne keine Pilotinnen einstellen, da diese nach Emanzipation streben und deshalb immer besser sein wollten, als ihre männlichen Kollegen im Cockpit – „und Konkurrenzdenken im Cockpit können wir und überhaupt nicht erlauben“. Zudem, so Kaulich weiter, wäre „logisches Denken, emotionsfreies Handeln, Kombinationsgabe und Sinn für mathematische und physikalische Probleme […] gefragt. […] Es fällt doch jedem auf, dass Frauen sich schon bei Autopannen nicht zu helfen wissen.“ So zitiert in der WAZ am 16.12.1985.

Kopfschüttelnd,

Euer Nik

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