Guten Morgen,
zu den False Friends gehören ja Begriffe aus anderen Sprachen, die wie deutsche klingen, aber etwas völlig anderes bedeuten. So ist es ein typischer deutscher Fehler, „to become“ statt „to get“ für „bekommen“ zu übersetzen. Noch häufiger passiert das selbst professionellen Übersetzern beim englischen „billion“ (Milliarde).
Ein typischer False Friend ist aber auch die Espresso-Kanne. Die in Italien als Moka oder Caffettiera bekannte Kanne erzeugt Kaffee, indem der Kannenunterteil mit Wasser gefüllt und im Mittelteil ein Filter mit Kaffeepulver eingesetzt wird. Durch ein Steigrohr wird in den oberen Teil der Kanne dann fertiger Kaffee gepresst. Der Druck, der durch das kochende Wasser entsteht liegt bei etwa 2-3 bar.
Espresso aber wird bei wenigstens 9,5 bar erzeugt. Der Name spielt auf die Kaffeelokomotiven an, die zwischen 1840 und 1870 insbesondere in Italien sehr populär waren. Hier wird Dampf durch das Kaffeepulver gepresst, die erste Maschine für Espresso ließ Luigi Bezzera aus Mailand 1901 patentieren. Ein guter Espresso muss fünf Kriterien erfüllen: Mischung (und Qualität) der Bohnen, die Menge an Pulver, den richtigen Mahlgrad (nicht zu grob, nicht zu fein), die Maschine (richtiger Druck, gute Wasserleitung) und der richtige Mensch (weiß was er tut). Wenn Ihr mal wieder einen Espresso bestellt, macht die Inselprobe: Eingestreuter Zucker muss eine Insel bilden und langsam in den Espresso absinken.
Wenn man denn gerne Zucker im Kaffee mag…
Schönen Tag und beste Grüße,