Lieblingsspiel – Leviathan: The Tone Rebellion

Auch wenn das hier eigentlich ein politischer Blog ist, so möchte ich doch hin und wieder auch mal was anderes veröffentlichen. Dazu gehört die neue Reihe Lieblingsspiele.

Zu den interessantesten und spannendsten Strategiespielen der 90er Jahre gehört zweifelsohne das Spiel ″Leviathan – the Tone Rebellion″, das am 29. September 1997 in Deutschland veröffentlicht wurde. Neben dem seltsamen Weltaufbau sticht es besonders durch sein wirklich geniales Setting hervor, das eine ungewöhnliche Geschichte erzählt.

 

The Tone Rebellion

The Tone Rebellion (Photo credit: Wikipedia)

 

Worum es geht
Einst waren die Schweber (eine Art den Quallen ähnliche Spezies) eine vereinte Spezies die sich am Tone labte und wuchs. Die Schweber hatten kein Gedächtnis und keine Geschichte, sie waren einfach da. Irgendwann kamen die Neuen, eine andere Art von Schwebern die sich mit Maschinen befassten und die Welt erforschten. Zwei Kulturen bildeten sich was letztlich zu einem Konflikt führte. Die Neuen besiegten die Schweber was diese dazu brachte in ihrer Verzweiflung die Kräfte der Welt zu rufen und die Neuen in die Tiefen zu schleudern. Im Ergebnis riefen sie so allerdings den Leviathan auf die Welt und die Schweber wurden an den Rand der Vernichtung geführt.

Wie es geht
Bei Leviathan übernimmt man eines von vier Völkern, die sich zum Teil recht unterschiedlich spielen. Man baut seine Basis aus (die Gebäude heißen Dojo) und errichtet Generatoren, um das Tone in drei verschiedenen Formen abzubauen. Man kann allerdings nicht überall bauen, Gebäude sind nur dort möglich, wo das Tone auch fließt. Um den Einflußbereich zu vergrößern muß man also sogenannte Tone-Verteiler an den Grenzen errichten.
Jeder Schweber, der ausgebildet wird, kostet eine Einheit des Tone-Flusses, jedes Gebäude ebenfalls. Vergrößern lässt der sich, indem man die freien Tone-Quellen anzapft, die sich überall in der Welt befinden. Die Schweber sind die Arbeiter und sammeln, bauen und verteidigen Notfalls die Basis gegen die Gewächse des Leviathan.
In manchen Dojos können die Schweber zu Kriegern ausgebildet werden, allerdings sind das auf der höchsten Ausbaustufe nie mehr als sechs auf einmal pro Dojo. Hier kommt nun ein Rollenspielelement zum Tragen: Die Schweber lernen mit der Zeit und sammeln Erfahrung, die ihnen wiederum eine höhere Stufe ermöglicht wodurch die stärker und stabiler werden. Mit diesen Schwebern vernichtet der Spieler nach und nach die Gewächse des Leviathan und erschließt so neue Tone-Quellen.

Eine Alte Welt
Die Welt ist in verschiedene Inseln unterteilt. Mit Hilfe von magischen Brücken können die Schweber zwischen ihnen wechseln, dazu muß allerdings ein Brückenschlüssel gefunden und eingesetzt werden. Hierin liegt eine recht gemeine Falle bei den höheren Schwierigkeitsgraden verborgen: Wer sich vertut schließt die Brücken in einem Kreis nacheinander auf und kommt irgendwann nicht mehr weiter, weil er keine Schlüssel mehr hat. Daher ist ein bißchen mitdenken schon gefragt.
Jede Welt hat einen besonderen, magischen Ort der mit Hilfe von gefundenen Gegenständen (Artefakten) wie beispielsweise einer Ätherlaterne oder Tone-Kristallen aktiviert werden muß und dann im Gegenzug eine Glyphe freischaltet. Hat man alle Inseln befreit und alle Glyphen gefunden wird mit ihnen der Weise herbeigerufen, der dann den Leviathan besiegen kann. Sobald das geschieht wird die Welt wieder vereinigt und die Schweber können wieder in ihren Urzustand zurückkehren.

Interface
Das Spielinterface ist ungewöhnlich. Jede der Inseln ist im Grunde eine gerade Karte die man vom Brückenelement nach und nach stur erforscht und bebaut. Sie nimmt allerdings nur etwa die obere Hälfte des Bildschirms ein, die untere Hälfte des Bildschirms ist den Steuerelementen vorbehalten. Dabei mit am interessantesten ist die Tatsache, daß die vier Ebenen der Welt (die materielle Ebene, die Naturebene, die Ätherebene und die Magieebene) einander bedingen und Dominieren und außerdem Gezeitenkräften ausgesetzt sind.
Spielt man beispielsweise die Tark, die auf der materiellen Ebene leben, ist es nicht gut, offensiv voranzuschreiten wenn gerade die Magieebene stark ist und man magische Wesen angreifen will. Die sind dann nämlich im Vorteil. Im kleinsten Schwierigkeitsgrad bemerkt man das zwar kaum, aber auf den höheren Leveln ist das eine ziemlich fiese Sache.
Da nur wenig Tonefluß übrig ist und man immer ein bißchen Raum für Erweiterungen braucht ist es sinnvoll, die Gebäude auf die jeweils gerade bespielte Insel zu beamen. Das geht ganz einfach, vorausgesetzt, im Hauptquartier ist genug Magie-Tone und Bau-Tone gelagert. Auch kann man die Versorger der Dojos, Kristall-Tone-Generatoren mit umziehen was die Versorgungswege deutlich verkürzt.

Lieblingsspiel
Leviathan gehört für mich eindeutig in die Reihe Lieblingsspiele. Die mystische, alte Welt die man hier nach und nach erforscht, die Geschichte die dabei erzählt wird und das kooperative Setting machten einfach einen Riesenspaß. Die Schweber wachsen einem nach und nach so richtig ans Herz und man ärgert sich über jeden Schweber, der dann doch einmal draufgeht weil man sich vertan hat oder weil der Leviathan doch noch ein Monster mehr schickt.

Weblinks:

One thought on “Lieblingsspiel – Leviathan: The Tone Rebellion

  1. Pingback: Sterben die Spielezeitschriften? | Last Knight Nik

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.