Stellungsnahme der Infratest Dimap

Die Infratest Dimap hat auf meine Fragen bzgl. der Wählerwanderung geantwortet. Im Interesse der Fairness möchte ich diese natürlich auch veröffentlichen:

Sehr geehrter Lastknightnik,

unsere Wählerwanderung basiert im Kern auf den Angaben der Wahltagsbefragung zur Stimmabgabe bei der aktuellen und der letzten Landtagswahl.  (Dies sind mehr als die üblichen 1.000 Fälle der telefonischen Vorwahlerhebungen). Im Anhang finden Sie die Darstellung der Wählerwanderung aus unserem Wahlreport.  Die von Ihnen angesprochenen Differenzen resultieren aus der Tatsache, dass  es auch Veränderungen durch die Mobilität (Zu und Fortzüge) und durch den Generationswechsel (Erstwähler kommen hinzu und Wahlberechtigte sterben während der Legislaturperiode) ergeben. Vielleicht fragen Sie sich, wie wir das mit den Verstorbenen machen: Es gibt detaillierte Statistiken zu Geschlecht und Alter der Gestorbenen  je Jahr  und aus der repräsentativen Wahlstatistik ( oder auch unserer letzten Wahltagsbefragung) kennen wir das Wahlverhalten für unterschiedliche Altersgruppen sehr gut.

Es verbleibt ein Rest an Differenzen bei den Zahlen unserer Wanderung gegenüber den Endergebnissen. Diese basieren auf den Rundungen im Inneren der Matrix  (z.B. 4 mal aufrunden und 2 mal abrunden).  Hier handelt es sich um einen Kompromiss zwischen Darstellung und Konsistenz.

Mit den besten Grüßen,

Hm. Die Anhänge sind Interessant. Hier findet man noch einmal die von mir bereits erwähnten Aufschlüsselungen und folgenden Informationshinweis:

Wählerwanderungsmodell von Infratest dimap
Das Wählerwanderungsmodell von Infratest dimap bietet die Möglichkeit, den Umfang von konkreten
Wählerströmen abzubilden. Von Interesse sind insbesondere Wechselbewegungen zwischen den Parteien. Zur Landtagswahl werden hierzu anhand von Befragungsergebnissen zur Wahlentscheidung bei der aktuellen und zur vorhergehenden Wahl Wanderungsströme zwischen den Parteien bzw. „Haltequoten“ (Wähler pro Partei, die bei beiden Wahlen die gleiche Partei gewählt haben) geschätzt. Weiterhin wird die Gruppe der Nichtwähler und damit die Wahlbeteiligung in die Bilanz einbezogen. Die Wanderungsbilanz von Infratest dimap berücksichtigt darüber hinaus Veränderungen in der Zusammensetzung der Wählerschaft als Folge des Generationswechsels (erstmals wahlberechtigte Wähler bzw. zwischenzeitig verstorbene Wähler) bzw. des Ortswechsels von Wählern (Zuzug bzw. Wegzug). Die Annahmen über Größenordnung und Wahlverhalten dieser Gruppen beruhen auf:
• amtlichen Repräsentativstatistiken der letzten Wahlen,
• amtlichen Bevölkerungsstatistiken,
• repräsentativen Umfragen vor der Wahl
• der Befragung am Wahltag
• und dem Endergebnis.
Für jede Partei wird ein Wählerstromkonto berechnet mit Gewinnen und Verlusten bezüglich des Austauschs zwischen den Parteien, dem Wechselspiel zwischen Wahlteilnahme und Wahlenthaltung und dem Generations-/ Ortswechsel. Die Einzelströme werden auf 1.000 gerundet. Dadurch ergeben sich in den Randsummen Differenzen zum amtlichen Endergebnis.

Daß Rundungsfehler auftreten ist ja normal. Bei 193 Wählerstimmen wäre das ja auch egal gewesen. Allerdings sind die Differenzen sehr viel größer zum Teil. Was mir recht gut gefällt in dem Zusammenhang ist das kleine Wörtchen „geschätzt“ (Hervorhebung in der Nachricht von mir). Letztendlich ist das ganze ein Ratespiel offenbar…
Wer sich für das pdf interessiert, dem lasse ich das gerne zukommen.

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